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Eindrucksvoll stellt sich Mauvignier einem existenziellen Thema: dem Leben mit Schweigen und Schuld.
Und wo ist deine Wunde?
Ein Wintertag in einer Kleinstadt in Frankreich. Solange feiert ihren 60. Geburtstag. Als ihr Bruder Bernard, der Trinker, ihr eine goldene Brosche überreicht, werden schnell Stimmen laut: "Woher hat er das Geld?" Bernard wurde sehr jung in den Algerienkrieg eingezogen, verlor danach bald jeden Halt. Die Missgunst der Feiernden bringt ihn auf und er beginnt, Said, einen Araber, zu beschimpfen und seine Familie zu bedrohen.
Bezwingend erzählt Mauvignier von einem
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Produktbeschreibung
Eindrucksvoll stellt sich Mauvignier einem existenziellen Thema: dem Leben mit Schweigen und Schuld.
Und wo ist deine Wunde?

Ein Wintertag in einer Kleinstadt in Frankreich. Solange feiert ihren 60. Geburtstag. Als ihr Bruder Bernard, der Trinker, ihr eine goldene Brosche überreicht, werden schnell Stimmen laut: "Woher hat er das Geld?" Bernard wurde sehr jung in den Algerienkrieg eingezogen, verlor danach bald jeden Halt. Die Missgunst der Feiernden bringt ihn auf und er beginnt, Said, einen Araber, zu beschimpfen und seine Familie zu bedrohen.

Bezwingend erzählt Mauvignier von einem Leben, das der Krieg zerstört hat.

- Der Roman wird von Patrice Chéreau ('Intimacy') verfilmt

- Nominiert für den Prix Goncourt
Autorenporträt
Mauvignier, Laurent
Laurent Mauvignier wurde 1967 in Tours geboren und studierte bildende Kunst. Seit 1999 hat er bei den 'Éditions de Minuit' mehrere Romane und Theaterstücke veröffentlicht. Seine Bücher wurden vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Prix du roman Fnac und dem Prix des Libraires. Er zählt zu den wichtigsten französischen Autoren der Gegenwart.

Lallemand, Annette
Annette Lallemand studierte Romanistik und Germanistik und lehrte an in- und ausländischen Hochschulen. Sie hat sowohl literarische als auch wissenschaftliche Werke aus dem Französischen übersetzt, unter anderem Texte von George Sand, Jean-Paul Sartre, Julien Green, Erik Orsenna, Julia Kristeva, Jacques Le Goff und Bernard-Henri Lévy.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Laurent Mauvigniers Roman über Bernard, einen französischen Veteran aus dem Algerienkrieg, befasst sich mit "Schweigen, Scham und Schuldgefühl" der Heimkehrer und der Distanz, die sich zwischen ihnen und den Leuten daheim aufgebaut habe, erklärt Rezensentin Jeannette Villachica, die den Autor auch getroffen und mit ihm über sein Buch gesprochen hat. Mauvignier verarbeitet in dem Roman auch das lebenslange Schweigen seines Vaters, selbst Algerienveteran, erfährt sie. Wie dieser schweige auch der im Alter verwahrlosende Bernard über die Kriegszeit, ohne sie vergessen zu können oder gar zu wollen: In zahlreichen inneren Monologen, deren Träger Villachica zufolge nicht immer eindeutig auszumachen seien, würden die Grausamkeiten des Krieges nach und nach in den Roman treten. Gerade anhand dieser stummen Monologe - Dialoge oder laute Äußerungen hat die Rezensentin in dieser Geschichte über das "Ungesagte" kaum entdeckt - gelingt es Mauvignier eine "spannungsgeladene Atmosphäre" zu erzeugen, während der Leser seine Position zu den Figuren immer wieder neu justieren müsse.

© Perlentaucher Medien GmbH
»[Der Roman] ist eine der besten Neuerscheinungen dieses Jahres. (...) Mauvignier sucht nichts am landläufigen Rassismus zu beschönigen, sondern übersetzt nur dessen Hintergründe in Sprache. Er erzählt die letzten zwei Jahre des Algerienkriegs, nicht jedoch als Epochenroman, sondern im Dauerwirbel eines kollektiven Ichs, das in der Einsamkeit bis heute nicht zur Ruhe kam. Das Buch ist ein umgestülpter Heimkehrerroman: Statt im jähen Fremdsein bei der Rückkehr liegt das Drama in der Scheinnormalität eines Alltags, der die alten Wunden individuell immer neu aufreißt, weil ein Stück kollektiv erfahrener Identität in der Sonne, im Sand und im Blut jenseits des Mittelmeers geblieben ist.« -- Joseph Hanimann, Frankfurter Allgemeine Zeitung über die französische Originalausgabe 07.04.2010

»Dieses Buch mit seinem schweren Thema gilt es zu lesen, weil es ohne Aufarbeitung von Geschichte kein gutes Weiterleben geben kann.« -- Christian Döring, buecherverändernleben.npage.eu 22.08.2011

»In 'Die Wunde' stellt sich Laurent Mauvigner einem existenziellen Thema: dem Leben mit Schweigen und Schuld.« -- Applaus, München September 2011

»Bezwingend erzählt Mauvignier von einem Leben, das der Krieg zerstört hat.« -- Blitz-Magazin, Mülheim/Ruhr Oktober 2011

»Erzählt in minutiös fortschreitender Chronologie, deren äußere Fabel von einem Nachmittag bis zum nächsten Morgen reicht, deren innere Zärtlichkeit jedoch Jahrzehnte verdrängter Geschichtsmomente aufbewahrt, ist ›Die Wunde‹ eine Parabel über den Krieg, der in den Köpfen weitermacht.« -- Jan Röhnert, Der Tagesspiegel 26.09.2011

»In, um sich selbst und um die Handlung rotierenden, Sätzen beschreibt er hypnotisch anmutende Szenarien: Sowohl vom Krieg selbst, der aus Menschen Nummern macht, die sie 'auf der Hundemarke um den Hals' tragen, als auch vom Leben danach.« -- SZ-Extra, Süddeutsche Zeitung 29.09.2011

»Behutsam entblättert der Autor die Geschehnisse der Vergangenheit und zeigt die desaströsen Folgen für den Einzelnen auf. [...] Eine einfühlsame Schilderung von einer Wunde, die noch nicht verheilt ist.« -- Ruhr Nachrichten 17.10.2011
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"Bezwingend erzählt Mauvignier von einem Leben, das der Krieg zerstört hat."
Stadtzauber, Köln Januar 2012