Stefano Mancuso
Gebundenes Buch
Die unglaubliche Reise der Pflanzen
Versandkostenfrei!
Liefertermin unbestimmt
Weitere Ausgaben:
Sie machen den Blauen Planeten zur grünen Insel im Weltall. Die faszinierende, verblüffende Geschichte der größten Gruppe von »Lebewesen«, die wir als solche gar nicht wahrnehmen und (noch) nicht hinreichend wertschätzen. Am weitesten verbreitet auf unserem Planeten sind nicht Menschen, sondern Pflanzen, deren Intelligenz uns das Leben und Überleben überhaupt ermöglicht.Sie verwandeln Wüsten in blühende Kontinente, sie breiten sich auch in den entlegensten Gegenden der Welt aus, ihr Lebenswille ist unbezwinglich. Sie sind der Inbegriff natürlicher Schönheit und empfindungsfähige...
Sie machen den Blauen Planeten zur grünen Insel im Weltall. Die faszinierende, verblüffende Geschichte der größten Gruppe von »Lebewesen«, die wir als solche gar nicht wahrnehmen und (noch) nicht hinreichend wertschätzen. Am weitesten verbreitet auf unserem Planeten sind nicht Menschen, sondern Pflanzen, deren Intelligenz uns das Leben und Überleben überhaupt ermöglicht.
Sie verwandeln Wüsten in blühende Kontinente, sie breiten sich auch in den entlegensten Gegenden der Welt aus, ihr Lebenswille ist unbezwinglich. Sie sind der Inbegriff natürlicher Schönheit und empfindungsfähiger als Tiere. Pflanzen tauschen sich untereinander aus, sie kommunizieren und sind soziale Wesen. Die eigentlichen Pioniere der Erde sind die Pflanzen. Sie sind Flüchtlinge, Heimkehrer, Kämpfer, Einsiedler und Zeitreisende, und das ohne sich erkennbar zu bewegen. Mühelos verbreiten sich Pflanzen über alle Kontinente hinweg und machen seit fast 500 Millionen Jahren unseren Planeten zu einer fruchtbaren Erde.
Zahlreiche Aquarelle veranschaulichen die Schilderungen von Stefano Mancuso. Welche unglaublichen Leistungen Pflanzen, ohne die wir nicht überleben könnten, täglich vollbringen, führt der italienische Bestsellerautor eindringlich vor Augen. Denn wir wissen kaum etwas über die Pflanzen, und was wir wissen, ist falsch. Ein wunderbar gestaltetes Buch, das uns inmitten des Klimawandels auf die unerreichte Schönheit der Natur wieder und wieder achten lässt und mit ihr - und ihren Pflanzen - versöhnt.
Sie verwandeln Wüsten in blühende Kontinente, sie breiten sich auch in den entlegensten Gegenden der Welt aus, ihr Lebenswille ist unbezwinglich. Sie sind der Inbegriff natürlicher Schönheit und empfindungsfähiger als Tiere. Pflanzen tauschen sich untereinander aus, sie kommunizieren und sind soziale Wesen. Die eigentlichen Pioniere der Erde sind die Pflanzen. Sie sind Flüchtlinge, Heimkehrer, Kämpfer, Einsiedler und Zeitreisende, und das ohne sich erkennbar zu bewegen. Mühelos verbreiten sich Pflanzen über alle Kontinente hinweg und machen seit fast 500 Millionen Jahren unseren Planeten zu einer fruchtbaren Erde.
Zahlreiche Aquarelle veranschaulichen die Schilderungen von Stefano Mancuso. Welche unglaublichen Leistungen Pflanzen, ohne die wir nicht überleben könnten, täglich vollbringen, führt der italienische Bestsellerautor eindringlich vor Augen. Denn wir wissen kaum etwas über die Pflanzen, und was wir wissen, ist falsch. Ein wunderbar gestaltetes Buch, das uns inmitten des Klimawandels auf die unerreichte Schönheit der Natur wieder und wieder achten lässt und mit ihr - und ihren Pflanzen - versöhnt.
Stefano Mancuso, geboren 1965, ist Professor für Pflanzenkunde und einer der führenden Autoren des »Nature Writing«. Mancuso forscht und lehrt an der Universität Florenz, leitet das Laboratorio Internazionale di Neurobiologia Vegetale. Mit zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen gilt er international als der führende Pflanzenforscher. Sein Buch »Die Intelligenz der Pflanzen« stand monatelang auf der Bestsellerliste.
Produktdetails
- Verlag: Klett-Cotta
- Originaltitel: L'incredibile viaggio delle piante
- 4. Aufl.
- Seitenzahl: 154
- Erscheinungstermin: 18. Juni 2020
- Deutsch
- Abmessung: 231mm x 156mm x 20mm
- Gewicht: 386g
- ISBN-13: 9783608981926
- ISBN-10: 3608981926
- Artikelnr.: 57911318
Herstellerkennzeichnung
Cotta'sche, J. G., Buchhandlung Nachfolger GmbH
Rotebühlstr. 77
70178 Stuttgart
www.klett-cotta.de
+49 (0711) 6672-1519
Weit mehr als behinderte Tiere
Das Kollektiv als Erfolgsgeheimnis grüner Mobilität: Stefano Mancuso staunt über die große Anpassungsfähigkeit der Pflanzen.
Von Ulf von Rauchhaupt
Am 8. November 1973 fuhr in Westafrika ein libyscher Lastwagenfahrer gegen einen Baum. Es heißt, der Mann sei betrunken gewesen, aber das macht den Vorfall nicht unbedingt verständlicher. Denn besagter Baum, eine Schirmakazie der Art Acacia tortilis, war der einzige im Umkreis von vierhundert Kilometern. Der "Arbre de Ténéré" stand ganz allein mitten in der gleichnamigen, zur Sahara gehörenden Sandwüste im Norden der Republik Niger. Schon bevor Mitte des neunzehnten Jahrhunderts hier die ersten Europäer durchkamen, nutzten die
Das Kollektiv als Erfolgsgeheimnis grüner Mobilität: Stefano Mancuso staunt über die große Anpassungsfähigkeit der Pflanzen.
Von Ulf von Rauchhaupt
Am 8. November 1973 fuhr in Westafrika ein libyscher Lastwagenfahrer gegen einen Baum. Es heißt, der Mann sei betrunken gewesen, aber das macht den Vorfall nicht unbedingt verständlicher. Denn besagter Baum, eine Schirmakazie der Art Acacia tortilis, war der einzige im Umkreis von vierhundert Kilometern. Der "Arbre de Ténéré" stand ganz allein mitten in der gleichnamigen, zur Sahara gehörenden Sandwüste im Norden der Republik Niger. Schon bevor Mitte des neunzehnten Jahrhunderts hier die ersten Europäer durchkamen, nutzten die
Mehr anzeigen
Tuareg das Gewächs als Orientierungspunkt für ihre Karawanen. Später wurde die Akazie der einzige Baum, der je auf einer Karte im Maßstab eins zu vier Millionen eingezeichnet war.
Stefano Mancuso liebt solche Geschichten, auch wenn sie, wie in diesem Fall, eher unerfreulich enden - die Akazie in der Ténéré überlebte den Unfall nämlich nicht. Der Professor für Botanik an der Universität Florenz hat ein Anliegen, das ihn zuletzt als Koautor des Buches "Verde brillante" umtrieb. Dessen deutsche Ausgabe trägt den Titel "Die Intelligenz der Pflanzen" und hatte es in Österreich zum Wissenschaftsbuch des Jahres 2016 im Bereich Medizin/Biologie gebracht. Mit seinem neuen Werk wendet sich Mancuso offenkundig an Liebhaber jener Bücher und Dokumentarfilme, mit denen sich Forscher wie Bernhard Grzimek oder David Attenborough um die zoologische Volksbildung verdient gemacht haben. Allerdings geht es in solchen Abhandlungen und Formaten hauptsächlich um Tiere. Mancuso hingegen möchte zeigen, dass auch Pflanzen Aufmerksamkeit verdienen und sich über sie ebenfalls unterhaltsame Geschichten erzählen lassen.
Denn, so schreibt er in seiner Einleitung, "Pflanzen sind weit mehr als behinderte Tiere und lassen sich nicht durch Vergleiche mit der Tierwelt verstehen". Das betrifft insbesondere ihre augenfälligste "Behinderung": Eine einzelne Pflanze kann sich nicht auf Wanderschaft begeben. Aber Pflanzenarten können das sehr wohl. So gedieh zum Beispiel das Felsen-Greiskraut (Senecio squalidus) noch im siebzehnten Jahrhundert nur auf den Asche- und Lavaböden an den Hängen des Ätna auf Sizilien. Dann besorgte sich der englische Botaniker William Sherard (1659 bis 1728) ein paar Samen - und prompt machte sich der Korbblütler in ganz England breit. In Oxford etwa fehlten seine gelben Blüten bereits Ende des achtzehnten Jahrhunderts an keinem Universitätsgemäuer, weswegen es heute auch als "Oxford Ragwort" bekannt ist. "Bei den Tieren steht die Einzahl im Vordergrund", schreibt Mancuso, "während es bei den Pflanzen die Mehrzahl ist."
Zur Überzahl ist es dann oft nicht weit. "Tatsächlich sind die invasiven Pflanzen von heute die einheimische Flora von morgen", schreibt Mancuso, nachdem er auf zwei Grundnahrungsmittel seiner Heimat zu sprechen kam, die Tomate und das Basilikum, von denen die eine einen südamerikanischen, das andere einen indischen Migrationshintergrund hat. Dass Neobiota zuweilen unerfreuliche Folgen nach sich ziehen, verschweigt Mancuso seinen Lesern nicht - etwa, wenn er auf die einst als Zierpflanze aus dem Amazonasbecken geholte Dickstielige Wasserhyazinthe (Eichhornia crassipes) zu sprechen kommt, eines der schlimmsten Gewässerunkräuter überhaupt. Insgesamt überwiegt aber das Staunen über die pflanzliche Anpassungsfähigkeit. Sein Buch ist damit nichts für Leser, die sich vor allem über die ökologischen Auswirkungen der vom Menschen geförderten pflanzlichen Reiselust informieren wollen.
Neben dieser Art grüner Mobilität haben es Mancuso der evolutionäre Einfallsreichtum und die Vielfalt pflanzlicher Vermehrungsstrategien sowie die manchmal ans Wundersame grenzende Zähigkeit mancher Gewächse angetan. Das eine hat zuweilen mit den anderen zu tun, wie der Leser im Kapitel über die Besiedlung der im November 1963 vor der Südküste Islands aufgestiegenen Vulkaninsel Surtsey erfährt. Bereits 1965 - zwei Jahre vor Ende der Eruptionen auf der Insel - wurde dort die erste Gefäßpflanze gesichtet, der salzliebende Meersenf (Cakile arctica). Heute siedeln dort neunundsechzig Pflanzenarten, dreißig davon sind dauerhaft ansässig. Im Jahr 1998 schlug auch der erste Baum aus, eine Weide der Art Salix phylicifolia. Eine ihrer Gattungsgenossinnen ist ein paar Seiten später unter den Protagonisten der Begegnung Mancusos mit den "Hibaku jumoku" in Hiroshima, jenen Bäumen, die im Sommer 1945 den Abwurf der Atombombe überlebt haben. Davon gibt es mehrere Dutzend, deren Standorte weniger als zwei Kilometer vom Hypozentrum der Explosion entfernt waren und die trotzdem aus ihren verkohlten Wurzelstöcken neu ausschlugen, darunter eine Trauerweide, die nur dreihundertsiebzig Meter vom Zentrum des Infernos entfernt wuchs.
Der Abschnitt über die Hibaku jumoku ist der berührendste des Buches - neben dem, der von der Akazie in der Wüste Ténéré handelt, und dem über ihren Nachfolger als Inhaber des Titels "Einsamster Baum der Welt": eine Sitka-Fichte (Picea sitchensis) auf Campbell Island, sechshundert Kilometer südlich von Neuseeland, einzige Überlebende britischer Bemühungen in den Jahren um 1900, das sturmgepeitschte subantarktische Eiland aufzuforsten. Solche Episoden durchkreuzen allerdings Mancusos Anliegen, unsere Faszination für Pflanzen als einer Organismengruppe zu wecken, deren Erfolgsgeheimnis das Kollektiv ist. Aber so ist der Mensch: ein solches Einzelwesen, dass ihm auch im Pflanzenreich das am nächsten ist, was als Individuum auftritt.
Stefano Mancuso: "Die unglaubliche Reise der Pflanzen".
Aus dem Italienischen von Andreas Thomsen. Mit Aquarellen von Grisha Fisher. Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2020. 154 S., geb., 22,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Stefano Mancuso liebt solche Geschichten, auch wenn sie, wie in diesem Fall, eher unerfreulich enden - die Akazie in der Ténéré überlebte den Unfall nämlich nicht. Der Professor für Botanik an der Universität Florenz hat ein Anliegen, das ihn zuletzt als Koautor des Buches "Verde brillante" umtrieb. Dessen deutsche Ausgabe trägt den Titel "Die Intelligenz der Pflanzen" und hatte es in Österreich zum Wissenschaftsbuch des Jahres 2016 im Bereich Medizin/Biologie gebracht. Mit seinem neuen Werk wendet sich Mancuso offenkundig an Liebhaber jener Bücher und Dokumentarfilme, mit denen sich Forscher wie Bernhard Grzimek oder David Attenborough um die zoologische Volksbildung verdient gemacht haben. Allerdings geht es in solchen Abhandlungen und Formaten hauptsächlich um Tiere. Mancuso hingegen möchte zeigen, dass auch Pflanzen Aufmerksamkeit verdienen und sich über sie ebenfalls unterhaltsame Geschichten erzählen lassen.
Denn, so schreibt er in seiner Einleitung, "Pflanzen sind weit mehr als behinderte Tiere und lassen sich nicht durch Vergleiche mit der Tierwelt verstehen". Das betrifft insbesondere ihre augenfälligste "Behinderung": Eine einzelne Pflanze kann sich nicht auf Wanderschaft begeben. Aber Pflanzenarten können das sehr wohl. So gedieh zum Beispiel das Felsen-Greiskraut (Senecio squalidus) noch im siebzehnten Jahrhundert nur auf den Asche- und Lavaböden an den Hängen des Ätna auf Sizilien. Dann besorgte sich der englische Botaniker William Sherard (1659 bis 1728) ein paar Samen - und prompt machte sich der Korbblütler in ganz England breit. In Oxford etwa fehlten seine gelben Blüten bereits Ende des achtzehnten Jahrhunderts an keinem Universitätsgemäuer, weswegen es heute auch als "Oxford Ragwort" bekannt ist. "Bei den Tieren steht die Einzahl im Vordergrund", schreibt Mancuso, "während es bei den Pflanzen die Mehrzahl ist."
Zur Überzahl ist es dann oft nicht weit. "Tatsächlich sind die invasiven Pflanzen von heute die einheimische Flora von morgen", schreibt Mancuso, nachdem er auf zwei Grundnahrungsmittel seiner Heimat zu sprechen kam, die Tomate und das Basilikum, von denen die eine einen südamerikanischen, das andere einen indischen Migrationshintergrund hat. Dass Neobiota zuweilen unerfreuliche Folgen nach sich ziehen, verschweigt Mancuso seinen Lesern nicht - etwa, wenn er auf die einst als Zierpflanze aus dem Amazonasbecken geholte Dickstielige Wasserhyazinthe (Eichhornia crassipes) zu sprechen kommt, eines der schlimmsten Gewässerunkräuter überhaupt. Insgesamt überwiegt aber das Staunen über die pflanzliche Anpassungsfähigkeit. Sein Buch ist damit nichts für Leser, die sich vor allem über die ökologischen Auswirkungen der vom Menschen geförderten pflanzlichen Reiselust informieren wollen.
Neben dieser Art grüner Mobilität haben es Mancuso der evolutionäre Einfallsreichtum und die Vielfalt pflanzlicher Vermehrungsstrategien sowie die manchmal ans Wundersame grenzende Zähigkeit mancher Gewächse angetan. Das eine hat zuweilen mit den anderen zu tun, wie der Leser im Kapitel über die Besiedlung der im November 1963 vor der Südküste Islands aufgestiegenen Vulkaninsel Surtsey erfährt. Bereits 1965 - zwei Jahre vor Ende der Eruptionen auf der Insel - wurde dort die erste Gefäßpflanze gesichtet, der salzliebende Meersenf (Cakile arctica). Heute siedeln dort neunundsechzig Pflanzenarten, dreißig davon sind dauerhaft ansässig. Im Jahr 1998 schlug auch der erste Baum aus, eine Weide der Art Salix phylicifolia. Eine ihrer Gattungsgenossinnen ist ein paar Seiten später unter den Protagonisten der Begegnung Mancusos mit den "Hibaku jumoku" in Hiroshima, jenen Bäumen, die im Sommer 1945 den Abwurf der Atombombe überlebt haben. Davon gibt es mehrere Dutzend, deren Standorte weniger als zwei Kilometer vom Hypozentrum der Explosion entfernt waren und die trotzdem aus ihren verkohlten Wurzelstöcken neu ausschlugen, darunter eine Trauerweide, die nur dreihundertsiebzig Meter vom Zentrum des Infernos entfernt wuchs.
Der Abschnitt über die Hibaku jumoku ist der berührendste des Buches - neben dem, der von der Akazie in der Wüste Ténéré handelt, und dem über ihren Nachfolger als Inhaber des Titels "Einsamster Baum der Welt": eine Sitka-Fichte (Picea sitchensis) auf Campbell Island, sechshundert Kilometer südlich von Neuseeland, einzige Überlebende britischer Bemühungen in den Jahren um 1900, das sturmgepeitschte subantarktische Eiland aufzuforsten. Solche Episoden durchkreuzen allerdings Mancusos Anliegen, unsere Faszination für Pflanzen als einer Organismengruppe zu wecken, deren Erfolgsgeheimnis das Kollektiv ist. Aber so ist der Mensch: ein solches Einzelwesen, dass ihm auch im Pflanzenreich das am nächsten ist, was als Individuum auftritt.
Stefano Mancuso: "Die unglaubliche Reise der Pflanzen".
Aus dem Italienischen von Andreas Thomsen. Mit Aquarellen von Grisha Fisher. Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2020. 154 S., geb., 22,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Schließen
»Dem italienischen Professor für Pflanzenkunde gelingt es nämlich, die Verbreitung von Fichte, Kokosnuss und Co. auf der Welt als Drama oder Liebesgeschichte, als Krimi oder historische Anekdote zu erzählen.« Katharina Stegelmann, Der Spiegel, 16. Dezember 2020 Katharina Stegelmann SPIEGEL 20201216
Das Buch „Die unglaubliche Reise der Pflanzen“ von Stefano Mancuso nimmt den Leser mit auf eine kurzweilige Reise in die Welt der Pflanzen. Stefano Mancuso ist Professor der Pflanzenkunde und stellt auf eine charmante Weise die größten Helden der Pflanzenwelt vor. Neben den …
Mehr
Das Buch „Die unglaubliche Reise der Pflanzen“ von Stefano Mancuso nimmt den Leser mit auf eine kurzweilige Reise in die Welt der Pflanzen. Stefano Mancuso ist Professor der Pflanzenkunde und stellt auf eine charmante Weise die größten Helden der Pflanzenwelt vor. Neben den Texten von Stefano Mancuso findet der Leser auch wundervolle Aquarelle von Grisha Fisher vor.
Zuallererst möchte ich auf die wunderschöne Aufmachung des Buches eingehen. Der Einband macht einen total hochwertigen Eindruck und sieht einfach nur toll aus. Auch das Druckpaper ist sehr hochwertig und dick, so dass die Aquarelle sehr gut zur Geltung kommen. Zudem besitzt der Einband ein integriertes Bändchen, was als Lesezeichen genutzt werden kann.
Inhaltlich ist das Buch wirklich interessant. Stefano Mancuso verknüpft eigene Erlebnisse und historische Geschichten mit der Verbreitung verschiedener Pflanzen. Dabei gliedert er die Pflanzen in unterschiedliche Typen. Zum Beispiel gibt es die Pioniere, die Eroberer oder die mutigen Kapitäne! Anhand der Geschichten wird schnell klar wie vielfältig und schlau die Natur eigentlich ist. Der Autor hat schon recht, wenn er kritisiert, dass man sich in der Forschung eher um Tiere als um Pflanzen kümmert. Eigentlich wissen wir viel zu wenig über die Natur bzw. die Pflanzenwelt.
Der Leser lernt in diesem Buch nicht nur was über bestimmte Pflanzen, sondern auch lustiges und wissenswertes aus der Geschichte, ohne das einem langweilig werden würde. Dies liegt unter anderem daran, dass Stefano Mancuso einen sehr angenehmen Schreibstil hat. Teile des Buches sind sehr wissenschaftlich, manches liest sich eher wie aus einem Brief.
Was mich etwas irritiert hat war die Seitenanzahl im Verhältnis zum Preis. Das Buch hat 139 Seiten, wobei die Einleitung erst auf Seite 8 beginnt. Auf diesen, letztlich nur, 131 Seiten sind auch noch viele Aquarelle zu finden, weshalb man vielleicht auf 100 Seiten Text kommt. Klar, der Einband und die Aquarelle sind wirklich wundervoll, aber 22 EURO für 100 Seiten finde ich schon recht hochpreisig.
Alles in allem ist es aber ein tolles Buch und auch für nicht-Botaniker absolut lesenswert. Man lernt viele interessante Pflanzen kennen und das ein oder andere bringt einem zum Schmunzeln. Ich kann das Buch guten Gewissens empfehlen.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Eine Reise durch Raum und Zeit auf den Spuren der Pflanzen ...
In dieses Buch habe ich mich aufgrund seiner liebevollen und hochwertigen Gestaltung sogar schon vor dem Lesen verliebt. So ist es mit einem grünen Lesebändchen und traumhaft schönen Aquarellbildern von Grisha Fisher …
Mehr
Eine Reise durch Raum und Zeit auf den Spuren der Pflanzen ...
In dieses Buch habe ich mich aufgrund seiner liebevollen und hochwertigen Gestaltung sogar schon vor dem Lesen verliebt. So ist es mit einem grünen Lesebändchen und traumhaft schönen Aquarellbildern von Grisha Fisher ausgestattet, die Landkarten ähneln, nur dass auf ihnen Blätter als Kontinente fungieren … Manchmal hätte ich mir, wenn im Text von fernen Ländern, ausgefallenen Pflanzen und ausgestorbenen Tierarten die Rede war, auch hierzu Bilder zur Veranschaulichung gewünscht, aber das ist Jammern auf sehr hohem Niveau. Die Illustrationen dieses Buches sind etwas ganz Besonderes, sehr künstlerisch und doch zugänglich, farbenfroh und dabei sehr zart und zum Träumen einladend, einfach zauberhaft.
Aber auch der Inhalt begeisterte mich: Was für unterschätzte Wesen Pflanzen doch sind! Ich staunte immer wieder über die wissenschaftlichen Erkenntnisse über sie – elterliche Fürsorge, jahrtausendealte Samen, die noch keimen können ... Dieses Buch ist eine wahre Schatztruhe für solche Wissensperlen, nie langweilig oder zu akademisch, immer allgemein verständlich und ganz offensichtlich mit einer leidenschaftlichen Liebe für die Pflanzen verfasst. Und wie bei allen richtig guten Sachbuchautoren hatte ich auch hier das Gefühl, einem Universalgelehrten zu lauschen, der auf unterhaltsame Art einen großen Bogen schlägt, sowohl auf die neuere als auch auf die weit zurückliegende Geschichte unseres Planeten eingeht und größere Zusammenhänge aufzeigt. So erfährt man nebenbei Wissenswertes aus aller Welt und verschiedenen Zeiten – beispielsweise über die ausgestorbene Megafauna Amerikas oder die grausige Geschichte der Festung Masada ...
Der Autor räumt mit etablierten Vorstellungen von invasiven Pflanzen auf und zeigt, dass beispielsweise typische Pflanzen der italienischen Küche genau auf diese Weise in Italien eingewandert sind (die Tomate aus Mittelamerika, Basilikum aus Indien), erst invasiv, dann heiß geliebt ... Es handelt sich also eine Entwicklung, die nicht per se schlecht ist und in die der Mensch sich auch nicht unbedingt einmischen muss ...
Besonders berührt aber haben mich die Geschichten der einsamen und unglaublichen alten Bäume und der respektvolle Umgang der Japaner mit jenen Bäumen, die den Atombombenangriff auf Hiroshima überlebt haben ("Hibaku jumoku" genannt).
Zum Schluss möchte ich auch den Übersetzer Andreas Thomsen lobend erwähnen, denn auch sprachlich ist dieses Buch ein Genuss!
Für mich ein Lieblingsbuch!
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Stefano Mancuso lädt uns mit seinem Buch „Die Unglaubliche Reise der Pflanzen“ zu einem ganz besonderen „Reisebericht“ ein. Er hat einen recht flüssigen und verständlichen Schreibstil. Dennoch fand ich die Suche nach den Erläuterungen im Text dann am Ende …
Mehr
Stefano Mancuso lädt uns mit seinem Buch „Die Unglaubliche Reise der Pflanzen“ zu einem ganz besonderen „Reisebericht“ ein. Er hat einen recht flüssigen und verständlichen Schreibstil. Dennoch fand ich die Suche nach den Erläuterungen im Text dann am Ende des Buches zu suchen und zu finden, recht mühsam und es vermindert den Lesefluss ungemein. Er macht Zusammenhänge schlüssig greifbar und man merkt schnell warum, wieso und weshalb alles so seinen Lauf genommen hat. Durch die kleinen Zeichnungen und Bilder, wird die gesamte Geschichte aufgelockert. Das Lesebändchen sowie der Leinen-Buchrücken lassend das gesamte Buch sehr wertig erscheinen. Die großen Gärtner und Pflanzenkenner werden hier keine großen „neuen“ Storys finden, für Anfänger und Leser, die in die Welt der Pflanzen eintauchen wolle, eine sehr gelungene Ausgabe.
4 von 5 Sterne.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für