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Wally Lamb
Gebundenes Buch
Die Stunde, in der ich zu glauben begann
Roman
Übersetzung: Breuer, Charlotte; Möllemann, Norbert
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Gibt es eine göttliche Vorsehung? Oder wird die Welt vom Chaos regiert? Als ein un- begreifliches Gewaltverbrechen über Caelum und seine Frau Maureen hereinbricht, gerät ihr Leben vollkommen aus den Fugen. In einer Welt, die scheinbar jeglichen Sinn verloren hat, schickt Wally Lamb seine Figuren auf eine Reise, von der sie erst durch einen ungeheuren Akt der Hoffnung erlöst werden.
Erst vor Kurzem sind Caelum und seine Frau Maureen nach Colorado gezogen. Doch was ein Neubeginn für ihre Ehe sein soll, findet durch den Amoklauf an der Columbine Highschool ein abruptes Ende. Mitten in dem blutigen Massaker: Maureen, die den Anschlag versteckt in einem Wandschrank überlebt. Traumatisiert flüchtet sie in eine eigene Welt und zwingt so auch Caelum, sich seinen Ängsten zu stellen und jenes dunkle Rätsel seiner Herkunft zu lösen, vor dem seine Tante ihn zu schützen versuchte. Eine Tour de force durch die Abgründe der menschlichen Seele, mit der Wally Lamb sein erzählerisches Können und sein Gespür für die großen Themen des Lebens unter Beweis stellt.
Wally Lamb, geboren 1950; lange Zeit als Englischlehrer an einer Highschool an der Ostküste der USA tätig, gibt Lamb seit einigen Jahren in einem Frauengefängnis Kurse in Creative Writing und setzt sich auch politisch für eine Verbesserung der Bedingungen der Gefangenen ein.
Produktdetails
- Verlag: Pendo
- Originaltitel: The Hour I First Believed
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 749
- Erscheinungstermin: 27. Februar 2009
- Deutsch
- Abmessung: 52mm x 138mm x 220mm
- Gewicht: 984g
- ISBN-13: 9783866122062
- ISBN-10: 3866122063
- Artikelnr.: 25571855
Herstellerkennzeichnung
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Ein amerikanisches Familiendrama.
Wut, Hass,Vorwürfe,Beschuldigungen,Lügen und die Auswirkungen von verschwiegenen Wahrheiten die durch viele Genrationen Auswirkungen auf die Familie haben und das Leben von amerikanischen weiblichen Gefangenen wird anhand Caelums Familiengeschichte, vom …
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Ein amerikanisches Familiendrama.
Wut, Hass,Vorwürfe,Beschuldigungen,Lügen und die Auswirkungen von verschwiegenen Wahrheiten die durch viele Genrationen Auswirkungen auf die Familie haben und das Leben von amerikanischen weiblichen Gefangenen wird anhand Caelums Familiengeschichte, vom Autor über viele Seiten gut beschrieben.
Zwischendrin ein Massaker in der Schule an der Caelum als Lehrer und Mo in der Sanitätsstation arbeitet. Caelum ist verzweifelt, weil er ausgerechnet da nicht bei ihr ist. Die Panik,Verzweiflung, Unwissenheit,Chaos in dieser Situation hat der Autor gut beschrieben. Dann muss er erleben wie sich seine Frau durch diesen Schock verändert. Aber auch die anderen Betroffenen und weniger Betroffenen... Wut, Hass, Vorwürfe, Beschuldigungen... das Leben verändert sich drastisch. Der Amoklauf in der Schule diesmal aus Lehrer-Sicht interpretiert. Caelum erinnert sich nach dem Chaos wieder an Gott.
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Das Cover und der Titel haben mich überhaupt nicht angesprochen, deshalb hätte ich es in der Buchhandlung sicher nicht in die Hand genommen. Aufgrund des Titels habe ich ein sehr religiöses Buch erwartet und auch der Strohhut des abgebildeten Mannes erinnerte mich an Amish - People …
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Das Cover und der Titel haben mich überhaupt nicht angesprochen, deshalb hätte ich es in der Buchhandlung sicher nicht in die Hand genommen. Aufgrund des Titels habe ich ein sehr religiöses Buch erwartet und auch der Strohhut des abgebildeten Mannes erinnerte mich an Amish - People und brachte mich somit auf eine völlig falsche Spur.
Vom spannenden, aber trotzdem gefühlvollen Schreibstil des Autors war ich sofort begeistert. Trotz der hohen Seitenanzahl habe ich das Buch innerhalb weniger Tage durchgelesen. Das lag auch an den sehr gut beschriebenen und menschlich geschilderten Hauptprotagonisten. Besonders Caelum, mit all seinen Fehlern und Schwächen, war mir sehr sympathisch. Trotz der vielen Schicksalsschläge die beide erleiden, wirkte die Erzählung auf mich nicht unglaubwürdig. Im Gegenteil, selten hat mich ein Roman so gefesselt und berührt.
Das Nachwort des Autors hat mich auch sehr beeindruckt, denn immerhin hat Wally Lamb neun Jahre an diesem Buch geschrieben. Die Ereignisse dieser Jahren, wie zum Beispiel der 11. September, Hurrikan Katrina, Feuersbrünste und der Krieg im Irak wurden ebenfalls gut in die Geschichte integriert. Besonders intensiv wurde natürlich auf das Schulmassaker von Littleton eingegangen. Wally Lamb hat hier die echten Namen der Attentäter, der Getöteten und der Verwundeten benutzt, lediglich die Akteure dieses Romans wurden hinzugefügt. Die Beschreibung des Amoklaufs ist gut gelungen, da die Panik und Angst der Betroffenen glaubhaft vermittelt wurde.
Im zweiten Teil des Buchs stieß Caelum auf alte Briefe, Zeitungsberichte und Tagebucheinträge. Dadurch erhielt man einen Rückblick in die Familienverhältnisse und das Leben auf der geerbten Farm im 19. Jahrhundert. Auch dieser Teil war gut recherchiert und wunderbar geschrieben. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und deshalb empfehle ich es gerne weiter.
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Erzählt wird die Geschichte von Caelum Quirk aus der Ich-Perspektive. Caelum ist mit Maureen in seiner dritten Ehe verheiratet und zu Beginn erfährt man von Maureens Affäre und Caelums Reaktion darauf. Beide finden jedoch wieder zueinander und ziehen in die Nähe der Columbine …
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Erzählt wird die Geschichte von Caelum Quirk aus der Ich-Perspektive. Caelum ist mit Maureen in seiner dritten Ehe verheiratet und zu Beginn erfährt man von Maureens Affäre und Caelums Reaktion darauf. Beide finden jedoch wieder zueinander und ziehen in die Nähe der Columbine Highschool, wo beide eine Anstellung finden. Caelum ist wegen eines Todesfalles auf der Farm seiner Familie, während Maureen das Attentat an der Schule mit erlebt.
Maureen stürzt danach ab, wird medikamentenabhängig und lässt sich von Caelum nicht helfen, er kommt nicht an sie ran. Sie ziehen dann auf die Farm seiner Familie, Maureen fängt sich, und be-ginnt wieder zu arbeiten.
Während des aktuellen Geschehens erfolgen Rückblenden, Erinnerungen an Caelums Vergangenheit.
Dann passiert das nächste Unglück mit Maureen. Caelum nimmt dann Mieter in seinem Haus auf, die in New Orleans ihr Haus verloren haben. Durch den Beruf der Mieterin und die allgemeinen Umstände kommt immer mehr seiner Familiengeschichte zum Vorschein.
Das Nachwort hat mir den Autoren recht sympathisch gemacht. Sein Schreibstil, auch wenn man etwas auf Distanz bleibt, gefällt mir. Ebenso die etwas zynische Art von Caelum, die der Autor realistisch nennt. Meine Hochachtung für den Aufbau, die Recherche und Arbeit des Autoren für dieses Buch. Allerdings ist so viel in dieses Buch gepackt, da hätte man auch gut zwei, drei Romane von machen können. Was den Protagonisten zustößt ist schon reichlich und ich fand es zu viel. Durch die ganzen, wohl nötigen, Erzählstränge wird es meiner Meinung nach einfach zu viel. Ich verlor dann schon etwas die Lust am Weiterlesen.
Zudem finde ich Maureen etwas zu sehr leidend, mehr erwachseneres Verhalten, mehr Stärke, hät-ten sie besser da stehen lassen.
Ein an sich gutes Buch, doch meiner Meinung nach zu umfangreich.
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Die Stunde, in der ich zu glauben begann ist ein großer Roman, der eine Familiengeschichte erzählt, die sich über Jahrhunderte spannt. Was man, alleine durch die Buchbeschreibung, nicht angenommen hätte.
Ausgangspunkt des Buches ist der Amoklauf an der Columbine Highschool am …
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Die Stunde, in der ich zu glauben begann ist ein großer Roman, der eine Familiengeschichte erzählt, die sich über Jahrhunderte spannt. Was man, alleine durch die Buchbeschreibung, nicht angenommen hätte.
Ausgangspunkt des Buches ist der Amoklauf an der Columbine Highschool am 22. April 1999, wo das Ehepaar Maureen und Caelum Quirk arbeitete. Als Krankenschwester befindet sich Maureen während des grausamen Geschehens in der Schule und ihr Mann erfährt erst durch die Nachrichten, was sich in Columbine zugetragen hat. Die Quirks hatten erst eine Ehekrise überwunden und nun befinden sie sich in einer neuen, noch schlimmeren, da Maureen durch den Vorfall nicht mehr dieselbe ist und sich immer mehr in sich zurückzieht, keinen mehr an sich ran lässt und schließlich noch medikamentenabhängig wird, was wiederum eines Tages dazu führt, dass sie unter Drogeneinfluss einen jungen Mann überfährt und dieser stirbt. Maureen muss ins Gefängnis, in das, dass Caelums Urgroßmutter ins Leben gerufen hat.
Und nun weitet sich langsam, aber sicher die Familiengeschichte aus. Die Mieterin von Caelum findet alte Schriftstücke, Tagebücher und Briefe, die von seiner Ururgroßmutter stammen und viele Ungereimtheiten aus seinem Leben klären, aber auch viele neue, zum Teil schreckliche Dinge ans Licht bringen.
Caelum muss viele schlimme Tragödien und Schicksalsschläge überstehen und ertragen, um aber am Ende erlöst zu werden und dies in der Stunde, in der er zu glauben beginnt.
Das Buch ist in einem sehr gut zu lesenden, flüssigen Stil geschrieben. Manchmal wird es etwas langatmig, wenn an manchen Stellen der Autor zu weit ausholt und man ab und an den Überblick verliert, der sich aber danach meistens wieder einstellt. Obwohl es in diesem Roman nur so von Leid, Trauer und Schicksalsschlägen wimmelt, ist das Buch nicht schwermütig. Im Gegenteil, es macht einem selber Mut, wie Caelum, die Dinge anzupacken und nicht zu vergessen, dass es auch in schweren Zeiten immer Grund zur Hoffnung gibt. Man muss nur glauben.
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Dies ist ein sehr vielschichtiges Buch, in dem es nicht nur vorrangig um den Amoklauf an einer Schule und dessen Auswirkungen geht. Es wird hauptsächlich die Lebensgeschichte von Caelum Quirk und seiner Familie geschildert, in deren Verlauf auch andere, in der Realität stattgefundene …
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Dies ist ein sehr vielschichtiges Buch, in dem es nicht nur vorrangig um den Amoklauf an einer Schule und dessen Auswirkungen geht. Es wird hauptsächlich die Lebensgeschichte von Caelum Quirk und seiner Familie geschildert, in deren Verlauf auch andere, in der Realität stattgefundene Katastrophen und die Probleme des heutigen Lebens eine Rolle spielen.
Auslöser der kompletten Änderung seines Lebens ist der Amoklauf, durch den seine Frau, die sich im Zentrum des Geschehens befand, traumatisiert und vollkommen aus der Bahn geworfen wird. Sensibel begleitet der Autor Caelum bei seinen Versuchen, seiner Frau zu helfen, was aber nur in kleinen Schritten gelingt. Meist muß er ohnmächtig zusehen, wie sie immer mehr in Depressionen und einer Medikamentenabhängigkeit versinkt und daduch selbst in Gefahr gerät, an Alkoholismus zu erkranken.
Bemerkenswert ist, wie es dem Autor gelingt, diese trostlose Situation immer wieder mit neuer Hoffnung und erhellenden Momenten zu füllen. So trifft Caelum zur richtigen Zeit die Menschen, die ihm wieder neuen Lebensmut geben und ihm helfen, sich mit seinem Schicksal zu versöhnen. Selbst wenn sich immer mehr Dramatisches ereignet, leidet man als Leser zwar mit, fühlt sich aber nie überfordert von zu vielen Schicksalsschlägen. Dazu trägt auch die parallel dazu betriebene "Ahnenforschung" bei, in deren Verlauf Caelum seine wahre Herkunft erfährt und vieles aus seiner Vergangenheit nun besser verstehen und verarbeiten kann. Auch wenn es durch die vielen ausführlichen Briefe und die detaillierten Beschreibungen aus der Historie seiner Familie etwas langatmig geworden ist, ist es dennoch nicht langweilig zu lesen und bekommt zum Schluß sogar nocht etwas Krimicharakter, als ein misteriöser Babyleichenfund aufgeklärt werden muß.
Rundum gelungen, anspruchsvoll und unterhaltsam. Absolut zu empfehlen!
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Neun Jahre, die Wally Lamb an seinem neuen Buch "Die Stunde, in der ich zu glauben begann" geschrieben habe. Eine lange Zeit, aber wenn man sich die Themenvielfalt in diesem Buch ansieht, dann ist es absolut verständlich, dass es gedauert hat. Neun Jahre, in denen viel passiert ist. …
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Neun Jahre, die Wally Lamb an seinem neuen Buch "Die Stunde, in der ich zu glauben begann" geschrieben habe. Eine lange Zeit, aber wenn man sich die Themenvielfalt in diesem Buch ansieht, dann ist es absolut verständlich, dass es gedauert hat. Neun Jahre, in denen viel passiert ist. Lamb hat in sein Buch das aktuelle Geschehen der letzten Jahre ebenso einfließen lassen wie viele andere geschichtliche Aspekte.
In "Die Stunde, in der ich zu glauben begann" geht es um das Leben von Caelum Quirk und seine Frau Maureen und deren Schicksalsschläge. Und das sind nicht wenige. Angefangen bei einer Trennung der beiden, anschließender Versöhnung, dem Massaker an der Columbine Highschool in Littleton, Drogen- und Alkoholsucht, einem Autounfall mit Todesfolge und noch einigem mehr.
Zusätzlich zum eigentlichen Geschehen erfahren wir auch viel über das Leben von Caelum als Kind und Jugendlicher und besonders auch über seine Familie, den Quirks, von denen er der letzte Abkömmling ist.
Wenn man dies liest, dann könnte man meinen, dass sich der Autor ein wenig zu viel vorgenommen hat mit dieser Geschichte.
Zugegeben, zunächst fühlte ich mich auch ein wenig erschlagen vom Umfang des Buches, immerhin hat es über 700 Seiten, und den sehr umfangreichen Rückblenden in die Vergangenheit der Quirk-Familie. Allerdings war das gesamte Buch durchgehend sehr fesselnd und bewegend.
Wally Lambs Art Geschichten zu erzählen ist einfach brillant. Er versteht es den Leser so in seinen Roman hinein zu ziehen, dass man automatisch mit leidet, auch wenn einem die Hauptprotagonisten nicht einmal sehr sympathisch sind.
Und auch wenn die Masse an wirklich schrecklichen Ereignissen im Leben von Maureen und Caelum beinahe unwirklich scheinen, hat man jedoch nicht das Gefühl, als wäre der ganze Ablauf unwirklich. Im Gegenteil, nach Beendigung des Buches hatte ich eher den Eindruck das Leben eines Menschen miterlebt zu haben, der viele Schicksalsschläge überstanden hat.
Die Art zwischendurch immer wieder die Perspektive zu ändern und aus der Sicht von diversen Personen zu schreiben, teils auch in Briefform oder Zeitungsberichten, lockerte das ganze Buch teils sehr auf und wirkte erfrischend.
Durch den Bezug auf reale Geschehnisse, an die sich jeder Mensch noch erinnern kann (Columbine, Katrina etc.) wirkte das Buch auch noch einmal mehr fesselnd und die Geschichte realer.
Für mich war "Die Stunde, in der ich zu glauben begann" ein wirklich großartiges Buch, auch wenn ich den Titel nicht wirklich aussagekräftig genug finde und mir das Buch schon anhand des Titels wohl nie selbst gekauft hätte. Es erweckte in mir einfach den Eindruck, als würde es zu sehr in eine religiöse Sparte rutschen, die einfach jeder Mensch für sich selbst entdecken muss und in die man nicht "rutschen" kann. Aber so war es gar nicht. Natürlich kann der eine oder andere für sich sicherlich auch religiöse Aspekte rauslesen, aber es wird einen nicht aufgezwungen.
Ich würde das Buch auf jeden Fall jedem weiter empfehlen, der sich gerne auf ausführliche Geschichten einlässt.
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"Ja, das geschah es.
Das war die Stunde, in der ich zu glauben begann."
So endet der überaus wunderschöne neue Roman von Willy Lamb. Und ich bin erstmal glücklich. Glücklich, wieso? Nun ja, ein schönes Buch macht doch immer glücklich, nicht? Aber dieses …
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"Ja, das geschah es.
Das war die Stunde, in der ich zu glauben begann."
So endet der überaus wunderschöne neue Roman von Willy Lamb. Und ich bin erstmal glücklich. Glücklich, wieso? Nun ja, ein schönes Buch macht doch immer glücklich, nicht? Aber dieses Buch ... es übertrifft sie alle. Ich bin erstaunt, verwundert, traurig und gleichzeitig fröhlich. Genau wie dieser Roman. Er vereint soviele unterschiedliche menschliche Gefühle, denen man als Leser auf keinen Fall entgehen kann. Man wird unweigerlich mitgerissen von maßlos überlaufenden Emotionen, einer tiefen, belastenden Traurigkeit. Und doch wandelt sich zum Schluss alles in eine unendliche Hoffnung und Gewissheit, dass wir nicht alleine sind. Trotz Chaos, Tod und Ungerechtigkeit siegt die Hoffnung - genau das bringt Willy Lamb einmalig zum Ausdruck.
Maureen und Caelum sind verheiratet, er in dritter, sie in zweiter Ehe. Sie ecken oft aneinander an, sie überstehen Krisen und überarbeiten ihre Beziehung; trotz alltäglichen Problemen und kleinen Ehestreitigkeiten halten sie treu aneinander fest. Nun ja, zumindestens fast ganz treu. Maureens Affäre mit Paul Hay, einem Bekannten der beiden, kann Caelum nur sehr schwer verarbeiten. Doch die Beziehung der beiden hält stand, dank Paartherapie und dank der vielen kleinen Aufmerksamkeiten, die sie sich schenken.
Maureen arbeitet als Krankenschwester an der Columbine High School in Littleton, Colorado, Caelum ist Lehrer dort. Der Alltag nimmt seinen Lauf, bis zwei Schüler der High School einen Amoklauf starten. Das mörderische Erlebnis verbringt Maureen in einem Schrank, wird Zeuge des unglaublichen Verbrechens, während Caelum in Sorge um sie fast verzweifelt. Diesen Tag wird Mo nie wieder vergessen, sie verkriecht sich, spricht nicht, kann das Erlebte nicht verarbeiten. Auch zahlreiche Therapien und ein Umzug zurück zu Caelums Familienfarm helfen nicht, können den Schmerz nicht lindern, der seit dem Tag des Amoklaufs Mos Herz quält.
Nach und nach, mit unzähligen Rückschlägen verbunden, bekommt Mo ihre Medikamentenabhängigkeit, die seit dem Massaker mit sich trägt, in den Griff; sie beginnt, wieder Caelums Frau zu werden, isst, spricht und liebt ihn. Doch das sich langsam wieder aufrichtende Glück ist von nur allzu kurzer Dauer. Bei einem Zwischenfall an Silvester ist Maureen nervlich am Ende, zu viele Erinnerungen und Flahsbacks drängen auf sie ein: in total benebelten Zustand überfährt sie einen Jungen, der gerade auf die Straße springt. Sie ist nicht einmal fähig zu bremsen, spürt nichts als ihre Angst und die Schmerzen der Vergangenheit.
5 Jahre Frauengefängniss warten auf Caelums Frau,
5 Jahre, die beiden unmöglich erscheinen. Die ersten Wochen im Gefängnis sind schwer, für beide; Mo leidet unter starken Depressionen, all die Angst, die Wut und die traurige Hilflosigkeit kehren zurück. Währen Mo so in dem Gefängnis, das einst Caelums Vorfahren gründeten, gegen sich selbst und Welt kämpft, erlebt dieser seine Kindheit neu. Zeitungsausschnitte, Briefe und alte Unterlagen zeigen ihm, wer er wirklich ist; sie helfen ihm bei seiner Suche nach sich selbst, bei seiner Suche nach dem Sinn - und schlussendlich nach Gott.
Das Buch schließt mit einem traurigen Ende: Maureen stirbt im Gefängnis. Caelum zieht sich wieder zurück, lebt in seiner Gedankenwelt. Und doch erkennt er, dass sein Leben voller Krankheit, Schmerz und Traurigkeit doch einen Sinn hat - das ist die Stunde, in der Caelum zu glauben beginnt.
Ein Roman, der Hoffnung bringt, für die Darsteller, aber vor allem für den Leser. Ein Roman voller verständlicher Menschlichkeit, und einer Hoffnung, die nicht von dieser Welt ist.
Kurzum: wunderschön.
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Die Banalität des Bösen
49 Jahre hat der Autor Wally Lamb (geb. 1950) benötigt um diesen "Wälzer" mit ca. 750 Seiten entstehen zu lassen.
9 Jahre in der unsere Welt durch Amokläufer, den 11. September, Hurrikans und den Irak Krieg in Wanken geraten …
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Die Banalität des Bösen
49 Jahre hat der Autor Wally Lamb (geb. 1950) benötigt um diesen "Wälzer" mit ca. 750 Seiten entstehen zu lassen.
9 Jahre in der unsere Welt durch Amokläufer, den 11. September, Hurrikans und den Irak Krieg in Wanken geraten ist.
Caelum und seine Frau Maureen Quirk sind erst vor kurzem nach Colorada gezogen, der für sie einen Neubeginn ihrer Ehe werden sollte. Als Caelum wegen eines Trauerfalles nicht Zuhause ist, überlebt seine Frau, in einem Schrank versteckt, einen schrecklichen Amoklauf mit vielen Toten.
Maureen flüchtet total traumatisiert in ihre eigene Welt, zu der Caelum der Zutritt verwehrt bleibt. Sie wird Medikamentenabhängig und durch einen Autounfall schuldig am Tod eines Jungen. Sie landet für 5 Jahre in genau dem Frauengefängnis, dass ihre Großmutter ca. 100 Jahre vorher gegründet hatte.
Caelum möchte seine Frau sowie seine Liebe zu ihr retten und stellt sich seiner Vergangenheit, die durch viele Zeitsprünge in die Vergangenheit verdeutlicht werden.
Der Leser hat Anteil an Caelums Kinder- und Jugendtagen, ebenso am Weltgeschehen dieser Zeit.
Insgesamt ein wirklich schönes, gelungenes Werk.
Viele Stellen regen zum Nachdenken an, veranlassen das eine oder andere nachzuschlagen bzw. nachzulesen. Einige Passagen waren etwas langatmig, hätte man evtl. etwas straffen können.
Das Cover finde ich absolut passend, vom Titel her hätte ich das Buch wahrscheinlich niemals gelesen, da er mir zu sehr in Richtung Religion/Glauben geht, was aber dem Inhalt nicht entspricht.
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Die Geschichte handelt von einem Ehepaar, Caelum und Maureen, die beide an derselben High School berufstätig sind. Maureen als Krankenschwester und Caelum als Lehrer. Eines Tages geschieht das Unfassbare, es findet ein geplanter Amoklauf zweier Schüler in der High School statt, bei dem …
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Die Geschichte handelt von einem Ehepaar, Caelum und Maureen, die beide an derselben High School berufstätig sind. Maureen als Krankenschwester und Caelum als Lehrer. Eines Tages geschieht das Unfassbare, es findet ein geplanter Amoklauf zweier Schüler in der High School statt, bei dem Maureen unmittelbar dabei ist. Ihr Ehemann ist aufgrund eines Schlaganfalles bei seiner Tante Lolly in Connecticut und erlebt die Tat lediglich durch die Fernsehberichte mit und eilt daraufhin umgehend zu seiner Frau. Maureen steht durch das Dabeisein bei dem Amoklauf unter Schock und ist schwer traumatisiert. Caelum versucht seiner Frau beizustehen und sie zu ermuntern in ihr altes Leben zurückzufinden. Doch der Amoklauf verändert das Leben von Maureen und Caelum von Grund auf. Maureen begibt sich wegen ihrer Störungen und Flashbacks in psychiatrische Behandlung. Jedoch wird sie durch die Medikamente tablettenabhängig. So nimmt die Geschichte langsam ihren Lauf und entwickelt einen immer stärkeren Sog, der das Leben von Maureen und Caelum immer tiefer sinken lässt.
Wally Lamb gelingt es eine packende Geschichte zu schreiben, die mich bis zur letzten Seite fesselt. Der Schreibstil lässt das Buch schnell und einfach weg lesen. Normalerweise hätte ich für solch eine Seitenanzahl durchaus länger zu lesen gebraucht, jedoch war ich ständig in den Bann gezogen weiter zu lesen. Dies spricht von der Qualität dieses Buches.
Einen kleinen Kritikpunkt habe ich jedoch, nämlich den Buchtitel. Dieser hat mich eher eine religiösere Geschichte erwarten lassen. Ich bin davon ausgegangen, dass sich das Buch wesentlich mehr mit dem Glaube bzw. Religion beschäftigt. Ich bin darüber aber nicht traurig, denn mir hat das Buch, wie bereits erläutert, ziemlich gut gefallen. Nur wer hier etwas tiefreligiöses erwartet, sollte Abstand von dem Buch nehmen.
Was ich zum Schluss noch positiv bemerken möchte, ist, dass Wally Lamb zwar eine fiktive Geschichte geschrieben hat, jedoch z.B. der Amoklauf von Littleton mit der Benennung der echten Opfer und Tätern, der Hurrikan Katrina oder auch der 11. September als reale Bestandteile mit in sein Buch aufgenommen hat. Das machte das Buch noch realer für mich.
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Columbine sind wir alle
Wally Lamb veröffentlicht mit "Die Stunde in der ich zu glauben begann" seinen dritten Roman. Aufgewachsen ist er in Connecticut. Er studierte zunächst Pädagogik an der University of Connecticut und unterrichte Englisch an einer High School in …
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Columbine sind wir alle
Wally Lamb veröffentlicht mit "Die Stunde in der ich zu glauben begann" seinen dritten Roman. Aufgewachsen ist er in Connecticut. Er studierte zunächst Pädagogik an der University of Connecticut und unterrichte Englisch an einer High School in Norwich und begann dann das Schreiben. Heute gibt er Schreibkurse in einem Frauengefängnis und setzt sich auch politisch für die Verbesserung der Lebensbedingungen für Gefangene ein.
Caelum Quirk - der ich-Erzähler - und seine Frau Maureen sind erst vor kurzer Zeit, um ihre Ehe zu retten, nach Littleton in Colorado gezogen. Caelum hat an der Columbine High School in Columbine - einem gemeindefreien Ort nahe Denver und Littleton - eine Stelle als Lehrer angetreten. Seine Frau arbeit dort halbtags als Krankenschwester. Als am 20.April 1999 zwei Amokläufer in die Schule eindringen, befindet sich Caelum gerade in seiner alten Heimat Three Rivers in Connecticut um seine Tante zu beerdigen. Maureen bekommt jedoch alles hautnah mit. Sie überlebt das Massaker versteckt in einem Schrank, was zu einem schweren Trauma bei ihr führt. Um Abstand von allem gewesenen zu bekommen, kehren die beiden wieder zurück nach Three Rivers. Maureen versucht mit dem Geschehen fertig zu werden, was ihr nicht so recht gelingen will. Caelum holt seine Vergangenheit ein, darum macht er sich auf die Suche nach seiner Familiengeschichte.
Wally Lamb gibt in seinem Buch einen Einblick in die amerikanische Gesellschaft und von was sie beeinflusst wird. Er schreibt über das Schulmassaker in Littleton, den Irak-Krieg, den Wirbelsturm Katrina und seine Folgen und bleibt dabei nah an den Ereignissen - man erfährt auch einiges über Mark Twain. Es werden, wo es möglich ist, die waren Namen der Opfer und der Täter verwendet. Im Nachwort sagt er dazu: "Die Überlebenden beim Namen zu nennen dient der Auseinandersetzung mit dem Sinn ihres Lebens und Sterbens sowie der Kraft und des Leids ihrer Hinterbliebenen."
Mich hat das Buch tief beeindruckt. Bei dem Thema bin ich mit der Erwartung an das Buch herangegangen, dass es recht düster und traurig werden wird. Aber ich wurde positiv überrascht. Das Buch strahlt im Gegenteil Hoffnung aus, trotz der vielen traurigen Stellen. Irgendwie sagt es einem "Kopf hoch es geht weiter".
Ein anspruchvolles, warmherziges Buch, auf das man sich einlassen muss, sonst macht das Lesen sicher keinen Spaß.
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