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Der Tod des verrückten alten Ringler wirbelt das beschauliche Leben in Falkenhofen gehörig durcheinander: Gerüchte behaupten, dass der frühere Seebär steinreich war - und irgendwo seinen Schatz versteckt hat. Der 10-jährige Hagen und sein bester Freund Robbie sind wie elektrisiert. Am ersten Tag der Sommerferien stehen sie mit ihren Brüdern im Morgengrauen bereit, den Garten der Ringler-Villa umzugraben. Mit von der Partie sind allerdings auch alle übrigen Kinder des Dorfes. Anfangs scheint es, dass ihnen die anderen immer einen Schritt voraus sind, vor allem die freche Eleanor. Aber Hagen…mehr

Produktbeschreibung
Der Tod des verrückten alten Ringler wirbelt das beschauliche Leben in Falkenhofen gehörig durcheinander: Gerüchte behaupten, dass der frühere Seebär steinreich war - und irgendwo seinen Schatz versteckt hat. Der 10-jährige Hagen und sein bester Freund Robbie sind wie elektrisiert. Am ersten Tag der Sommerferien stehen sie mit ihren Brüdern im Morgengrauen bereit, den Garten der Ringler-Villa umzugraben. Mit von der Partie sind allerdings auch alle übrigen Kinder des Dorfes. Anfangs scheint es, dass ihnen die anderen immer einen Schritt voraus sind, vor allem die freche Eleanor. Aber Hagen zieht aus den letzten Worten des alten Ringler scharfsinnige Schlüsse und bringt seine Bande auf die Spur des Mondes ...

Autorenporträt
Koch, Boris
Boris Koch, Jahrgang 1973, wuchs auf dem Land südlich von Augsburg auf und studierte Alte Geschichte und Neuere Deutsche Literatur in München. Nach 15 Jahren in Berlin lebt er heute als freier Autor in Leipzig. Zu seinen Buchveröffentlichungen gehören Die Drachenflüsterer-Saga, die humorvolle Abenteuergeschichte Das Kaninchenrennen und der mit dem Hansjörg-Martin-Preis ausgezeichnete Jugendkrimi Feuer im Blut. Sein Roman Vier Beutel Asche wurde von der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur als Jugendbuch des Monats April 2013 ausgezeichnet.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 17.11.2016

Zum Mond geschossen
Ein Fall für die „Wandelnden Geister“
In den letzten Jahren haben sich viele junge, deutsche Autorinnen und Autoren einen Namen gemacht, doch nach wirklich lustigen und originellen Geschichten, wie wir sie von Andreas Steinhöfel kennen und lieben, muss man nach wie vor suchen.
  Zum Glück gibt es Boris Koch, der nach zahlreichen Fantasyromanen und Jugendbüchern mit „Das Kaninchenrennen“ bewiesen hat, dass er auch mit viel Slapstick, absurdem Witz und Tempo für Kinder schreiben kann, und auch sein neues Buch „Die Mondschatzjäger“ bringt den Leser immer wieder zum Lachen.
  Es geht um die zehnjährigen Freunde Hagen und Robert, genannt Robbie, die beide mit kleinen Brüdern gestraft oder – je nachdem, wie man es sah – gesegnet waren. Weil ihre Eltern von ihnen verlangten, dass sie die Achtjährigen Axel und Oskar überallhin mitnahmen, machten sie das Beste daraus und gründeten eine Bande namens „Wandelnde Geister“. Dass sie die Kleinen mit dem Hinweis, sie müssten groß und stark werden, auch immer wieder zu harten Knechtsarbeiten ausnutzten, nahmen Axel und Oskar nicht übel, denn in der Regel erwiesen sich die Großen als raubeinige, aber liebevolle Brüder. Und nun haben sie ihren ersten Kriminalfall und können erproben, ob die Bande „Wandelnde Geister“ auch im Ernstfall zusammenhält.
  In ihrem Dorf war nämlich kürzlich der Multimillionär Ringler gestorben und hatte vorher sein herrschaftliches Haus in Schutt und Asche gelegt, damit seine raffgierige Verwandtschaft nichts erbt. Als dann auch noch in der örtlichen Zeitung eine Anzeige erscheint, in der der alte Ringler bekannt gibt, dass er lieber sein Vermögen zum Mond schießt, bevor seine Verwandten einen Cent bekommen, ist das ganze Dorf in Aufruhr. Man kannte den alten Ringler als Rätselfreund und Witzbold, und alle waren fest davon überzeugt, dass die Erwähnung des Mondes in der Anzeige einen Hinweis auf seinen Schatz enthielt. So auch die „wandelnden Geister“.
  Doch leider auch deren Widersacher, die Bande um den fiesen Angeber Lionel samt seiner raffinierten Freundin Eleanor, die mit dem Satz: „Ich gewinne immer!“ selbstbewusst in die Schlacht zieht. Und so beginnt eine aberwitzige Schatzsuche auf der vermeintlichen Spur des Mondes. Herrlich komisch dazwischen die Handy-Anrufe der überbehütenden Mutter von Hagen und Axel, die nicht ahnt, in welche Gefahren sich ihre Jungs ständig bringen und sie mit guten Ratschlägen bezüglich Sonnenbrand und Nussallergie nervt. Ein wunderbares Beispiel mütterlicher Inkompetenz. Ob der boshafte alte Ringler mit seinem Hinweis auf den Mond tatsächlich eine Spur gelegt hatte, und die Jungen einen Schatz finden, wird nicht verraten. (ab 10 Jahre)
HILDE ELISABETH MENZEL
                
    
    
    
    
Boris Koch: Die Mondschatzjäger. Verlag Heyne fliegt, München 2016.
304 Seiten, 12,99 Euro. E-Book 9,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.11.2016

Alles nur eine Frage der Phantasie

Man glaubt schon, der Weg sei das Ziel. Dann finden "Die Mondschatzjäger" von Boris Koch doch, wonach sie suchen. Nur die Leser nicht.

Von Fridtjof Küchemann

Hagen ist ratlos. Nach fast dreihundert Seiten schönster Schatzsuche voller Spannung und Slapstick muss sich der Ich-Erzähler aus Boris Kochs Kinderroman "Die Mondschatzjäger" von einem Polizeibeamten sagen lassen, der könne sich einfach nicht vorstellen, dass der alte Ringler sein Vermögen tatsächlich im Wald vergraben haben soll, todkrank, wie der war. "Ich verstand nicht, warum jemand mit so wenig Vorstellungskraft in der Abteilung für Schätze arbeiten konnte."

Dabei waren die Zeichen, denen Hagen, sein kleiner Bruder Axel und sein bester Freund Robbie zwei Tage lang über Stock und Stein gefolgt sind, doch eindeutig. Dabei haben die drei am Ende doch wirklich einen Schatz gefunden, Gold und Geschmeide, wie es sich gehört, in einer alten Kiste. Dabei hatte Xaver Jeremias Ringler doch wirklich so etwas wie ein Testament in der "Oberkirchburger Allgemeinen" abdrucken lassen: "Bevor meine lieben Verwandten auch nur einen halben Cent bekommen, schieße ich mein Vermögen lieber zum Mond. Und wenn's der Mann im Mond oder Neil Armstrong oder sonst wer findet, soll der es meinetwegen behalten."

Man kann sich gut vorstellen, was danach los war in Falkenhofen. Man kann es sich aber noch besser erzählen lassen vom zehnjährigen Bandenchef der "Wandelnden Geister". Hagens zum Trio geschrumpftes Quartett schickt erst die anderen Kinder des Dorfs in die Irre, um sich dann in die entgegengesetzte Richtung auf den Weg zu machen, schnurstracks den abstrusesten Zeichen folgend, auch wenn der Weg durch den Swimmingpool des verfeindeten Bandenchefs führt, durch verfallende Gebäude oder Wasserfälle hinauf. Nur Robbies Cousine Eleanor lässt sich nicht beirren und taucht hartnäckig immer wieder bei den drei Schatzsuchern auf. Sie gewinne immer, ist das Credo der Kleinen. Dass Robbie auch daran glaubt, macht die Sache nicht besser.

Die hochmütige Zicke ist nicht die einzige Karikatur in der Geschichte. Hagens Bande bekommt es mit dem geldgierigen Neffen des alten Ringler zu tun, mit einem brutalen Bauern und herzlosen Reichen, mit einer überkandidelten Esoterikerin, einer Großtante, die ihre Überzeugung, dass Zuneigung durch den Magen geht, hemmungslos an den Kindern auslässt - und immer wieder mit der besorgten Mutter, die in den ungünstigsten Momenten anruft, um sich zu erkundigen, ob sich die Kinder bei der Hitze auch verabredungsgemäß vor der Sonne schützen. Der phantasielose Polizist passt nur zu gut ins Bild, genau so der kleine Bruder mit den großen Nehmerqualitäten, der alles tut, um dabei sein zu dürfen.

Eingangs erzählt Hagen treuherzig, wie er ihn immer wieder mal durchaus auch mit den Mitteln der Phantasie vor den besorgten Eltern in Schutz nimmt, beteuert dann aber, nichts von der Geschichte ihrer Schatzsuche sei auch nur ein winziges bisschen übertrieben. Ehrlich. Da klingeln dem Leser gleich die Ohren, und sie klingeln wieder, wenn Hagen später erzählt, wie der Gestank des nahen Misthaufens Weinblätter an einer Hauswand welken und Trauben zu Rosinen schrumpeln lässt, wie die drei Helden beim Durchqueren eines Maisfelds nicht nur einem Mähdrescher knapp entkommen, sondern dabei auch noch ein strampelndes Rehkitz retten, wie Axel beim Klettern unter einem Scheunendach abstürzt und im Fallen für einen Moment mit seinem Ohr an einem Nagel hängenbleibt, gerade lang genug, dass die beiden anderen ihn doch noch zu packen bekommen. Das ist alles schön und gut, temporeich und unterhaltsam. Und doch gibt der Autor Boris Koch damit ein Versprechen, das er letztlich nicht einlöst: dass sich sein Erzähler noch irgendwie im Gespinnst und Gespinne seiner eigenen Geschichte verfangen könnte, dass er als Phantast aufflöge oder zumindest in Erklärungsnot geriete und sich mit einer weiteren, besonders waghalsigen Wendung aus der Affäre ziehen müsste.

Die nüchternen Worte des Polizeibeamten, der im Fund der Kinder am ehesten einen Schatz aus dem Dreißigjährigen Krieg vermutet, sind immerhin auch nicht das Ende vom Lied. Bedeuten sie doch entweder, dass der Schatz vom alten Ringler noch irgendwo sein muss, oder zumindest doch, dass es vielleicht noch mehr Truhen aus dem siebzehnten Jahrhundert zu finden geben könnte. Die Phantasie dazu hätte die Bande immerhin.

Boris Koch: "Die Mondschatzjäger".

Verlag Heyne fliegt, München 2016. 304 S., geb., 12,99 [Euro]. Ab 10 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Zum Glück gibt es Boris Koch. Sein neues Buch Die Mondschatzjäger bringt die Leser zum Lachen!" Süddeutsche Zeitung