Jeremias Gotthelf
Buch mit Leinen-Einband
Die Käserei in der Vehfreude
Nachw. v. Walther Killy. Textbearb. u. Glossar v. Christian Hostettler
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Produktdetails
- Manesse Bibliothek der Weltliteratur
- Verlag: Manesse
- Seitenzahl: 700
- Abmessung: 155mm
- Gewicht: 321g
- ISBN-13: 9783717514541
- Artikelnr.: 25038097
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»Er ist der Dichter des Menschen, der ewig derselbe ist. Deswegen weht auch in seinem Werk eine Luft wie in der Bibel und in Homer, die sind von Himmel und Erde umfangen.« Ricarda Huch
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"Die Käserei in der Vehfreude" wurde 1850 von Jeremias Gotthelf geschrieben. Jeremias Gotthelf war ein schweizerischer Schriftsteller und Pfarrer, der erst mit 40 Jahren angefangen hatte, Romane zu schreiben.
Die Käserei von Vehfreude befindet sich im Emmental. Fast jedes Dorf …
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"Die Käserei in der Vehfreude" wurde 1850 von Jeremias Gotthelf geschrieben. Jeremias Gotthelf war ein schweizerischer Schriftsteller und Pfarrer, der erst mit 40 Jahren angefangen hatte, Romane zu schreiben.
Die Käserei von Vehfreude befindet sich im Emmental. Fast jedes Dorf in der näheren Umgebung hatte bereits eine Käserei nur in Vehfreude gab es noch keine. Um das Dorf voranzubringen, entschieden sich die Dorfbewohner gegen ein neues Schulhaus und für eine Käserei. Doch diese Käserei sorgte für Unruhe, Streit und Diskussionen, aber auch für vollere Kassen und die Gier nach mehr. Doch die Gier bekam weder dem Menschen noch dem Tier oder der Natur. Es wurde betrogen und gelogen bis der Betrug aufgedeckt wurde. Nur langsam kamen die Bauern wieder zu sich und orientieren sich neu.
Es durfte natürlich eine Liebesgeschichte nicht fehlen. Sie verlief jedoch ganz anders als in der heutigen Zeit. Es wurde die halbe Familie mit eingebunden, viele schüchterne Gespräche geführt und viele Missverständnisse beiseite geräumt. Neben der Liebe spielte in der damaligen Zeit auch der Status eine große Rolle.
Bereits 1850 schrieb Jeremias Gotthelf über die Umwelt und Natur und wie sie unter der Viehwirtschaft leidet. Zu viele Tiere, die hier noch auf den Hängen grasen duften, und zu wenige Weideflächen, die unter der Trockenheit litten. Die Probleme ausreichend Futter zu beschaffen, damit die Milchproduktion gesteigert werden kann, denn mehr Milch bedeutete auch mehr Käse und mehr Wohlstand.
Der Berner Dialekt wird in den Dialogen beibehalten, so dass man immer wieder über Wörter stolpert, die man nicht kennt. Der Verlag hat jedoch ein gutes Glossar mit den wichtigsten Wörtern zusammengestellt. Ebenso findet sich am Ende des Buches eine Übersicht über die Bernischen Maße und Gewichte. Sehr hilfreich, denn wer zahlt heute noch mit Batzen?
Es ist eine gute und interessante Geschichte, die jedoch vom Lesenden etwas mehr Geduld abverlangt.
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Der Diogenes Verlag hat seine neue Jeremias-Gotthelf-Edition (auf 15 Bände angelegt) mit „Die Käserei in der Vehfreude“ fortgeführt. Erschienen 1850, war es der vorletzte Roman des Schweizer Schriftstellers und Pfarrers. Vehfreude ist ein verschlafenes Dorf im Emmental, …
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Der Diogenes Verlag hat seine neue Jeremias-Gotthelf-Edition (auf 15 Bände angelegt) mit „Die Käserei in der Vehfreude“ fortgeführt. Erschienen 1850, war es der vorletzte Roman des Schweizer Schriftstellers und Pfarrers. Vehfreude ist ein verschlafenes Dorf im Emmental, das plötzlich den Fortschritt entdeckt. In den Nachbarorten gibt es längst Käsereien und man verdient damit gutes Geld. Also wird eine Genossenschaft gegründet und statt eines dringend notwendigen Schulhauses eine Käserei errichtet. Doch die Geldgier der Vehfreudener kennt bald keine Grenzen mehr, sodass kaum etwas für den Eigenbedarf oder für die Gäste übrigbleibt. Vor allem die Frauen sind frustriert, weil sie jetzt auf ihr „Nidle“ verzichten müssen. So kommt der Kapitalismus ins Dorf. Als man aber sogar verdünnte Milch und Milch von kranken Kühen abliefert, fliegt der Betrug auf und mit dem erwarteten Profit ist es erst einmal vorbei. Das Gemeinschaftswerk droht zu scheitern. Nur langsam kommen die Vehfreudener zur Besinnung. Auch die Liebesgeschichte zwischen Felix, dem Sohn des Gemeindeamtmannes, und dem Verdingkind Änneli kommt zu einem guten Ende. Gotthelf, der ebenfalls aus dem Emmental stammte, nimmt in dem Roman, der auch durch die realistische Darstellung des bäuerlichen Lebens besticht, allzumenschliche Charakterzüge unter die Lupe.
Die Diogenes-Ausgabe orientiert sich an dem Erstdruck von 1850, die zwar in deutsche Sprache erschien, aber viele Redewendungen und Ausdrücke des Berner Dialekts enthielt. Daher ist ein mehrseitiges Glossar mit Erläuterungen angefügt, sowie Hinweise zu Berner Währungen, Gewichte und Maße. In ihrem Nachwort beleuchtet die Schweizer Schriftstellerin Zora del Buono u.a. die Geschichte der Schweizer Dorfkäsereien.
Der Roman zeigt Gotthelf als großartigen Erzähler, der mit seinen Romanen und Erzählung ein milieugetreues Abbild des wirklichen Lebens und keine romantisch geschönte Darstellung des Dorflebens im 18. Jahrhundert bietet.
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