Donald Ray Pollock
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Die himmlische Tafel
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Ausgezeichnet mit dem Deutschen Krimi Preis 2017
Georgia, 1917. Der Farmer Pearl Jewett will sich durch seine Armut auf Erden einen Platz an der himmlischen Tafel verdienen - und seine drei Söhne darben mit ihm, ob sie wollen oder nicht. Nachdem Pearl von den Entbehrungen ausgezehrt stirbt, müssen sich die jungen Männer allein durchs Leben schlagen. Auf gestohlenen Pferden und schwer bewaffnet plündern sie sich ihren Weg durchs Land ...
Georgia, 1917. Der Farmer Pearl Jewett will sich durch seine Armut auf Erden einen Platz an der himmlischen Tafel verdienen - und seine drei Söhne darben mit ihm, ob sie wollen oder nicht. Nachdem Pearl von den Entbehrungen ausgezehrt stirbt, müssen sich die jungen Männer allein durchs Leben schlagen. Auf gestohlenen Pferden und schwer bewaffnet plündern sie sich ihren Weg durchs Land ...
Donald Ray Pollock, geboren 1954, wuchs im US-Bundesstaat Ohio auf. Mit siebzehn Jahren brach er die Highschool ab und nahm einen Job in einer Fleischfabrik an. Danach arbeitete er über dreißig Jahre in einer Papiermühle, zumeist als Lastwagenfahrer. Ende der achtziger Jahre holte er in Abendkursen seinen Schulabschluss nach und schrieb sich an der Ohio State University ein. 2008 erschien sein literarisches Debüt, der von der amerikanischen Presse gefeierte Erzählband 'Knockemstiff'. Donald Ray Pollock lebt mit seiner Frau in Chillicothe, Ohio.
Produktbeschreibung
- Heyne Bücher Bd.67715
- Verlag: Heyne
- Originaltitel: The Heavenly Table
- Seitenzahl: 428
- Erscheinungstermin: 12. Februar 2018
- Deutsch
- Abmessung: 185mm x 118mm x 35mm
- Gewicht: 356g
- ISBN-13: 9783453677159
- ISBN-10: 3453677153
- Artikelnr.: 48070497
Herstellerkennzeichnung
Heyne Taschenbuch
Neumarkter Straße 28
81673 München
produktsicherheit@penguinrandomhouse.de
»Als hätten sich Cormac McCarthy und David Vann zusammengetan und vorher ordentlich rabiat-schwarzen Humor getankt« Rainer Moritz, Die Welt / Literarische Welt
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
David Steinitz staunt über die Virtuosität, mit der Donald Ray Pollock seinen White-Trash-Kosmos bevölkert. Das Jahr 1917, in dem die Geschichte um drei gegen ihr Underdog-Dasein rebellierenden Brüder spielt, gibt allerdings die Richtung vor: Pollock liebt den Westen. Und so reiten die drei Antihelden los und überfallen eine Kleinstadt nach der nächsten. Das Bild der USA, das dabei entsteht, hat laut Rezensent nichts von Glamour und Lässigkeit, sondern ist geprägt von Verlierern und Träumern. Mit viel Komik und ohne Bloßstellung der Figuren gelingt dem Autor eine groteske Pulp-Fantasie, meint Steinitz.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Wenn ich mal tot bin, dann fängt erst mein Leben an
Herzerweichendes Elend und derber Humor, aber doch viel mehr als Genreliteratur: Donald Ray Pollocks Roman "Die himmlische Tafel"
Die Leistung, die Donald Ray Pollock mit seinem Band "Knockemstiff" (auf Deutsch 2013 erschienen) für die Rettung einer schon totgeglaubten Variante der klassischen amerikanischen Kurzgeschichte erbracht hat, ist kaum hoch genug einzuschätzen. Ob seine Prosakunst, die dort stark vom Weglassen lebte, aber auch auf der langen Strecke eines Romans trägt? Sein neues Werk "Die himmlische Tafel", das von einer Räuberbande im amerikanischen Süden des Jahres 1917 handelt, nennt sich Roman, kann aber auch mit einigem Recht als Folge von
Herzerweichendes Elend und derber Humor, aber doch viel mehr als Genreliteratur: Donald Ray Pollocks Roman "Die himmlische Tafel"
Die Leistung, die Donald Ray Pollock mit seinem Band "Knockemstiff" (auf Deutsch 2013 erschienen) für die Rettung einer schon totgeglaubten Variante der klassischen amerikanischen Kurzgeschichte erbracht hat, ist kaum hoch genug einzuschätzen. Ob seine Prosakunst, die dort stark vom Weglassen lebte, aber auch auf der langen Strecke eines Romans trägt? Sein neues Werk "Die himmlische Tafel", das von einer Räuberbande im amerikanischen Süden des Jahres 1917 handelt, nennt sich Roman, kann aber auch mit einigem Recht als Folge von
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Obwohl es darin mit den drei Jewett-Brüdern Hauptfiguren gibt, deren Entwicklung von Tagelöhnern in bitterer Armut zu raubend und mordend durch die Lande ziehenden Kriminellen den roten Faden des Buches bildet, nimmt sich Pollock doch immer wieder viel Zeit für andere Figuren; der Weg des Lesers ähnelt also eher dem Gang durch eine Gemäldegalerie. Um es gleich zu sagen: Der Autor trägt in diesem Buch mehr als dick auf, es strotzt geradezu vor drastischen Eindrücken und derben Ausdrücken, enthält lauter minutiöse Schilderungen von Gewalt und Sex, droht manchmal fast in Schlamm, Blut oder anderen Körperflüssigkeiten zu ersticken.
Das Elend der Jewett-Familie, die so arm ist, dass sie mehr als nur sprichwörtlich Dreck fressen muss, wird auf so krasse Weise dargestellt, dass es herzerweichend ist. Die Mutter ist an einem Wurmbefall übel verreckt, die Schilderung ihres Todes vergisst man nicht mehr. Eine kuriose, fast magisch-realistisch anmutende Begegnung mit einem Eremiten führt den Vater Pearl Jewett dazu, sein mieses Dasein letztlich hinzunehmen in der Hoffnung, wenigstens nach dem Tod an der "himmlischen Tafel" dafür belohnt zu werden (der Buchtitel lässt damit auch die lieblichen Jenseitsversprechen amerikanischer Gospels anklingen). Nach Pearls Tod suchen seine Söhne allerdings trotzig genau das Gegenteil zu erreichen: nämlich irdische Erfüllung, zu der ihnen schließlich jedes Mittel recht ist. Auf ihrem Raubzug begegnen sie einem Figurenpanorama der zeitgenössischen amerikanischen Gesellschaft, von reichen Landbesitzern bis zu Latrinenputzern, von Lebenskünstlern und Hochstaplern bis zu Soldaten und Huren, von Zirkusleuten bis zu Dorfschullehrern, die von einem Elternpaar gefragt werden, wo eigentlich dieses Deutschland liege, in dem Amerikas Söhne gerade im Krieg als Menschenmaterial aufgerieben werden.
Dass Pollock, der lange in einer Papiermühle gearbeitet hat und erst spät zum Schreiben kam, dabei immer eher die Verlierer des Lebens ins Visier nimmt, hat er jüngst im Gespräch mit dieser Zeitung auch mit persönlichen Erfahrungen begründet. Er habe immer schon "viel Empathie für die Verzweifelten" aufbringen können und wisse, "wie manchmal eine Gedankenlosigkeit oder ein Fehler zum Ruin führen kann".
Ob die kriminelle Karriere der Jewett-Brüder wirklich ihr Ruin ist oder doch vielmehr ein Triumph über die Gesellschaft, die sie vorher missachtet hat - das ist die moralische Frage, die der Roman aufwirft. Was seinen Tonfall angeht, muss man freilich einräumen, dass Pollock es manchmal mit der Derbheit übertreibt, so oft ist da von Hurenscheunen und stinkenden Ratten die Rede, und es lauern auch Klischees, wenn etwa ein alter zahnloser Banjospieler aufkreuzt.
Andererseits kann man nicht von der Hand weisen, dass Pollock gerade bei der Darstellung von Verkommenheit oft einen zynischen Humor beweist. Über den schmierigen Sklaventreiber namens Thaddeus Tardweller, den die Jewetts wenig später überfallen und ermorden, heißt es etwa: "Er genoss den gemütlichen Abend allein, trank im Dunkeln Brandy und dachte müßig an all die Frauen, die er im Laufe der Jahre belästigt hatte."
Und manchmal mündet die Bitterkeit der Erzählung auch in grotesken Witz: Gerade als sich der Latrinenwart, dessen Leben voller rauher Gewalt ist - erfahrener und ausgeübter -, einmal doch der Schöpfung erfreut und drauf und dran ist, den schönsten Sonnenuntergang, den er je gesehen hat, mit Gotteslob zu beantworten, sticht ihm eine Hornisse in die Nase und lässt ihn fluchen.
Dass es sich dennoch um mehr als bloße Genreliteratur handelt, merkt man gewissen Subtilitäten an. So ist die Tatsache, dass die Jewetts die Inspiration für ihre Verbrechen aus der Lektüre eines Groschenromans über einen Outlaw namens Bloody Bill Bucket ziehen, womöglich nicht nur eine metatextuelle Spielerei, sondern der Verweis auf die "puritanische Fiktionskritik", die dieser Tage in den Debatten über Amokläufe bisweilen wieder durchscheint. Und dass einer der Brüder dann noch Shakespeares "Richard III." zu lesen beginnt, wenn auch leider nicht vor seinem Tod beenden kann, verdient vielleicht noch eine eingehendere Interpretation.
JAN WIELE
Donald Ray Pollock: "Die himmlische Tafel". Roman.
Aus dem Englischen von
Peter Torberg. Verlagsbuchhandlung Liebeskind, München 2016. 432 S., geb., 22,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Obwohl es darin mit den drei Jewett-Brüdern Hauptfiguren gibt, deren Entwicklung von Tagelöhnern in bitterer Armut zu raubend und mordend durch die Lande ziehenden Kriminellen den roten Faden des Buches bildet, nimmt sich Pollock doch immer wieder viel Zeit für andere Figuren; der Weg des Lesers ähnelt also eher dem Gang durch eine Gemäldegalerie. Um es gleich zu sagen: Der Autor trägt in diesem Buch mehr als dick auf, es strotzt geradezu vor drastischen Eindrücken und derben Ausdrücken, enthält lauter minutiöse Schilderungen von Gewalt und Sex, droht manchmal fast in Schlamm, Blut oder anderen Körperflüssigkeiten zu ersticken.
Das Elend der Jewett-Familie, die so arm ist, dass sie mehr als nur sprichwörtlich Dreck fressen muss, wird auf so krasse Weise dargestellt, dass es herzerweichend ist. Die Mutter ist an einem Wurmbefall übel verreckt, die Schilderung ihres Todes vergisst man nicht mehr. Eine kuriose, fast magisch-realistisch anmutende Begegnung mit einem Eremiten führt den Vater Pearl Jewett dazu, sein mieses Dasein letztlich hinzunehmen in der Hoffnung, wenigstens nach dem Tod an der "himmlischen Tafel" dafür belohnt zu werden (der Buchtitel lässt damit auch die lieblichen Jenseitsversprechen amerikanischer Gospels anklingen). Nach Pearls Tod suchen seine Söhne allerdings trotzig genau das Gegenteil zu erreichen: nämlich irdische Erfüllung, zu der ihnen schließlich jedes Mittel recht ist. Auf ihrem Raubzug begegnen sie einem Figurenpanorama der zeitgenössischen amerikanischen Gesellschaft, von reichen Landbesitzern bis zu Latrinenputzern, von Lebenskünstlern und Hochstaplern bis zu Soldaten und Huren, von Zirkusleuten bis zu Dorfschullehrern, die von einem Elternpaar gefragt werden, wo eigentlich dieses Deutschland liege, in dem Amerikas Söhne gerade im Krieg als Menschenmaterial aufgerieben werden.
Dass Pollock, der lange in einer Papiermühle gearbeitet hat und erst spät zum Schreiben kam, dabei immer eher die Verlierer des Lebens ins Visier nimmt, hat er jüngst im Gespräch mit dieser Zeitung auch mit persönlichen Erfahrungen begründet. Er habe immer schon "viel Empathie für die Verzweifelten" aufbringen können und wisse, "wie manchmal eine Gedankenlosigkeit oder ein Fehler zum Ruin führen kann".
Ob die kriminelle Karriere der Jewett-Brüder wirklich ihr Ruin ist oder doch vielmehr ein Triumph über die Gesellschaft, die sie vorher missachtet hat - das ist die moralische Frage, die der Roman aufwirft. Was seinen Tonfall angeht, muss man freilich einräumen, dass Pollock es manchmal mit der Derbheit übertreibt, so oft ist da von Hurenscheunen und stinkenden Ratten die Rede, und es lauern auch Klischees, wenn etwa ein alter zahnloser Banjospieler aufkreuzt.
Andererseits kann man nicht von der Hand weisen, dass Pollock gerade bei der Darstellung von Verkommenheit oft einen zynischen Humor beweist. Über den schmierigen Sklaventreiber namens Thaddeus Tardweller, den die Jewetts wenig später überfallen und ermorden, heißt es etwa: "Er genoss den gemütlichen Abend allein, trank im Dunkeln Brandy und dachte müßig an all die Frauen, die er im Laufe der Jahre belästigt hatte."
Und manchmal mündet die Bitterkeit der Erzählung auch in grotesken Witz: Gerade als sich der Latrinenwart, dessen Leben voller rauher Gewalt ist - erfahrener und ausgeübter -, einmal doch der Schöpfung erfreut und drauf und dran ist, den schönsten Sonnenuntergang, den er je gesehen hat, mit Gotteslob zu beantworten, sticht ihm eine Hornisse in die Nase und lässt ihn fluchen.
Dass es sich dennoch um mehr als bloße Genreliteratur handelt, merkt man gewissen Subtilitäten an. So ist die Tatsache, dass die Jewetts die Inspiration für ihre Verbrechen aus der Lektüre eines Groschenromans über einen Outlaw namens Bloody Bill Bucket ziehen, womöglich nicht nur eine metatextuelle Spielerei, sondern der Verweis auf die "puritanische Fiktionskritik", die dieser Tage in den Debatten über Amokläufe bisweilen wieder durchscheint. Und dass einer der Brüder dann noch Shakespeares "Richard III." zu lesen beginnt, wenn auch leider nicht vor seinem Tod beenden kann, verdient vielleicht noch eine eingehendere Interpretation.
JAN WIELE
Donald Ray Pollock: "Die himmlische Tafel". Roman.
Aus dem Englischen von
Peter Torberg. Verlagsbuchhandlung Liebeskind, München 2016. 432 S., geb., 22,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Die himmlische Tafel von Donald Ray Pollock
„…ach, dass es danach noch was Schönes gibt, ist tröstlich in unserer Lage. Wie gut! Und doch, da bleibt uns noch die kleine, die große, die Frage – das wüssten wir gern noch daneben! Ob’s sowas gibt, wir …
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Die himmlische Tafel von Donald Ray Pollock
„…ach, dass es danach noch was Schönes gibt, ist tröstlich in unserer Lage. Wie gut! Und doch, da bleibt uns noch die kleine, die große, die Frage – das wüssten wir gern noch daneben! Ob’s sowas gibt, wir hätten‘s gern: auch vor unserm Tode ein Leben“ (aus: Es gibt ein Leben vor dem Tod, Wolf Biermann). Diese Liedzeilen sind mir spontan in den Kopf gekommen, als ich die ersten Seiten des neuen Romans „Die himmlische Tafel“ von Donald Ray Pollock gelesen habe (erschienen bei Liebeskind, und wie immer wunderbar übersetzt von Peter Torberg).
Pearl Jewett verdingt sich mit seinen drei erwachsenen Söhnen Cane (der einzig Normale in der Familie), Cob (der liebenswerter Tölpel) und Chimney (der unüberlegt agierende Hitzkopf) in Georgia als Tagelöhner. Aber obwohl sie sich Tag für Tag die Seele aus dem Leib schuften, fristen sie ein Leben in bitterster Armut unter unbeschreiblichen Zuständen, weil Pearl der Vorstellung anhängt, dass ihnen alle Entbehrungen auf Erden nach dem Tode von einem gnädigen Gott vergolten werden. Dann werden sie nie mehr Hunger leiden, sondern an der himmlischen Tafel speisen, auf der sich alle vorstellbaren Köstlichkeiten auftürmen. Abwechslung in die Mühsal des täglichen Einerleis bringen nur die Abendstunden, in denen Cane seinen Brüdern aus einem Groschenroman die Abenteuer des „Bloody Bill Bucket“ vorliest. Ein Bankräuber ohne Furcht und Tadel, den sie zutiefst bewundern.
Es kommt wie es kommen muss, als ihr Vater stirbt. Ob an Auszehrung oder einer Vergiftung durch das Fleisch eines kranken Schweins, weiß man nicht so genau. Aber von heute auf morgen sind die Brüder allein auf sich gestellt und müssen eigene Entscheidungen treffen. Sie beschließen, ihrem Idol Bill Bucket nachzueifern und sich auf den Weg gen Kanada zu machen, um dort ihr Glück zu finden. Sie vagabundieren über Land und beschaffen sich die nötigen Mittel für ihren Lebensunterhalt, wie könnte es anders sein, indem sie Banken überfallen.
Und spätestens hier hatte ich ständig die Coen-Odyssee „O Brother Where Art Thou“ vor Augen, denn auch die Jewett-Brüder machen auf ihrer Reise Bekanntschaft mit äußerst skurrilen Typen, wobei das um seine Ersparnisse betrogene Ehepaar Fiddler aus dem Süden Ohios noch am harmlosesten ist. Deren Sohn ist spurlos verschwunden, und so „adoptieren“ sie kurzerhand den jungen Cob Jewett…
Wie bereits in „Das Handwerk des Teufels“ beeindruckt der spät zum Schriftsteller berufene Donald Ray Pollock wieder einmal mit einer rabenschwarzen Geschichte aus dem ländlichen Amerika. Sämtliche Personen sind einfache Gemüter, Kompass für ihr Handeln ist in erster Linie die Bibel, aber natürlich nur die Passagen, die „Auge um Auge“ fordern. Keiner von ihnen wurde jemals vom Schicksal begünstigt, jeder Tag fordert erneut dazu heraus, um’s Überleben zu kämpfen. Moral ist ein Fremdwort, lediglich bei Cane sind entsprechende Tendenzen zu erkennen. Aber auch er ist kein Heiliger, so wie es in dem gesamten Roman keine Heiligen sondern nur Sünder gibt.
„Die himmlische Tafel“ ist absolut keine Lektüre für Zartbesaitete. Es wird gelogen, gestohlen und geprügelt, herumgehurt, gesoffen, geflucht, geschossen und gemordet. Pollock Sprache ist direkt und kompromisslos, die Dialoge sind oft bizarr und von schwarzem Humor geprägt. Seine Beschreibungen sind atmosphärisch dicht, sehr bildhaft und lassen vor dem Auge des Lesers immer wieder filmische Sequenzen ablaufen. Und so bleibt abschließend nur zu sagen: Ganz, ganz großes Kino, Mr Pollock!
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