• Gebundenes Buch

1 Kundenbewertung

In Sophies Familie ist immer etwas los. Kein Wunder: Die zehnjährige Sophie ist ein Vierling. Das heißt aber nicht, dass sie sich nie alleine fühlt, denn die Geschwister sind grundverschieden. Sophie träumt von einer Freundschaft mit Alice, doch deren Leben ist vollkommen anders als ihr eigenes. Alice ist ein Einzelkind, und ihre Eltern haben viel Geld. Sie scheint Sophie nicht zu beachten. Außerdem ist Sophies Mutter manchmal seltsam traurig. Erst als sie in eine Klinik kommt, geht es ihr etwas besser. Das ist doppelt gut: Alices Vater hat nämlich genau dieselbe Krankheit, und nach einigen Missverständnissen nähern sich Alice und Sophie einander an. …mehr

Produktbeschreibung
In Sophies Familie ist immer etwas los. Kein Wunder: Die zehnjährige Sophie ist ein Vierling. Das heißt aber nicht, dass sie sich nie alleine fühlt, denn die Geschwister sind grundverschieden. Sophie träumt von einer Freundschaft mit Alice, doch deren Leben ist vollkommen anders als ihr eigenes. Alice ist ein Einzelkind, und ihre Eltern haben viel Geld. Sie scheint Sophie nicht zu beachten. Außerdem ist Sophies Mutter manchmal seltsam traurig. Erst als sie in eine Klinik kommt, geht es ihr etwas besser. Das ist doppelt gut: Alices Vater hat nämlich genau dieselbe Krankheit, und nach einigen Missverständnissen nähern sich Alice und Sophie einander an.
Autorenporträt
Lembcke, Marjaleena
Marjaleena Lembcke wurde 1945 in Kokkola/Finnland geboren und studierte Theaterwissenschaften und Bildhauerei. Seit 1967 lebt sie in der Nähe von Münster in Westfalen. Sie schreibt für Kinder und Jugendliche ebenso wie für Erwachsene. Für ihre Bücher wurde sie vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis 1999, und wurde nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis. Ihr Werk wurde bisher in zehn Sprachen übersetzt. 2015 erhielt sie den österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis. 2016 erschien für Erwachsene ihr persönlichstes Buch, der Roman Wir bleiben nicht lang (2016).
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 21.06.2012

Ein kleiner Elch
Das preisgekrönte Hörspiel
„Die Füchse von Andorra“
Es donnert laut. Regen setzt ein. Prasselt herab. Sophie und ihre Mama Marlene stört das Sommergewitter nicht. Sie tanzen ausgelassen weiter. Werden pitschnass, lachen viel. Bis Marlene plötzlich anfängt zu weinen und ihre Tränen mit den Regentropfen zusammenfließen. Das bedeutet das Ende des fröhlichen Mutter-Kind-Abends. Er wird für lange Zeit der letzte gewesen sein.
Das Gewitter im sommerlichen Finnland markiert den Wendepunkt in dem Hörspiel Die Füchse von Andorra nach dem gleichnamigen Buch von Marjaleena Lembcke, (erschienen bei Nagel & Kimche). Kaum aus dem Urlaub zurückgekehrt, wird sich Vater Jochen mit seinen Vierlingen Sophie, Jonathan, Felix und Frederike zusammensetzen und erklären, warum die Mutter so häufig apathisch wirkt. Sich am helllichten Tag ins Bett legt. Warum sie so oft weint. Er geht dabei sehr sensibel vor, ohne zu beschönigen. Die Mutter, das steht fest, muss in eine psychiatrische Klinik. Um den Kindern die Krankheit Depression nahe zu bringen, erzählt er ihnen den antiken Mythos von Pandora und der Büchse, die alle Übel der Welt enthält. Depressionen seien so, sagt Jochen, als ob man jeden Tag in das Gefäß schaue.
Hinter dem geheimnisvollen Titel Die Füchse von Andorra verbirgt sich also die Geschichte von der Büchse der Pandora. Das ist nicht der einzige Kniff, den Marjaleena Lembcke parat hält. Die renommierte Autorin hat geschickt eine parallel laufende Geschichte in ihr einfühlsam geschriebenes Buch eingewoben. In diesem Handlungsstrang geht es um Freundschaft, um Ehrlichkeit und Mut. Sophie möchte unbedingt die Freundin von Alice werden. Sie hat das Mädchen aus der Parallelklasse vor den Ferien kennengelernt. Aus ihrem Urlaub bringt sie Alice nun einen Schlüsselanhänger mit. An ihm baumelt ein kleiner Elch. Eines Tages dann, da besucht sie gerade ihre Mutter in der Klinik, sieht sie mit großer Verwunderung, wie ein fremder Mann eben diesen Anhänger in Händen hält. Wie ist er an ihn gelangt? Sophie und Alice müssen erkennen, dass sie ein ähnliches Schicksal verbindet.
Der WDR Köln und der Südwestrundfunk haben im letzten Jahr das Buch, das zwar ein schweres Thema hat, jedoch wunderbar leicht daherkommt, als Hörspiel adaptiert. Dieses Frühjahr gewann es den „Deutschen Hörbuchpreis 2012“ in der Kategorie „Bestes Kinderhörbuch“. Judith Ruyters ist für die schlüssige Bearbeitung verantwortlich. Und Regisseurin Annette Kurth nutzt gekonnt die Stärken des Genres aus, indem sie eine stimmungsvolle Geräuschkulisse schafft, die für die besondere Atmosphäre sorgt. Wenn wir etwa das Gewitter mit seinem Donnergrollen, den pfeifenden Wind und den peitschenden Regen hören, können wir tatsächlich jeden einzelnen Tropfen auf der eigenen Haut spüren.
Weitere Stimmungsmomente erzeugen mal ein Gitarren-, mal ein Klavier- oder Geigenthema (Musik: Daniel Roth). Ulrich Noethen spricht den Vater mit gewohnt treffend künstlerischem Ausdruck. Die Hauptrollen spielen die Kinder. Allen voran Elisabeth Juhnke als Sophie und Luzie Kurth als Alice. Die beiden reden und albern, der Krankheit der Eltern zum Trotz, so natürlich miteinander, wie es im Kinderhörspiel nicht immer der Fall ist. Die Füchse von Andorra – eine rundum gelungene Produktion, die man gehört haben sollte, auch als Erwachsener. (ab 8 Jahre)
FLORIAN WELLE
MARJALEENA LEMBCKE: Die Füchse von Andorra. 1 CD. Länge ca. 57 Minuten. Der Audio Verlag, Berlin 2011. 9,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr
'Traurig, aber Mut machend.' Die Zeit 'Realitätsnah, einfach und warmherzig.' Stiftung Lesen