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Ein Gebetbuch, das sich heute in Dresden befindet, hat dem vielleicht bemerkenswertesten flämischen Buchmaler des späten Mittelalters seinen kunsthistorischen Notnamen gegeben. Als einfühlsamer Psychologe besticht dieser Künstler ebenso wie als temperamentvoller Erzähler, er gestaltet stimmungsvolle Landschaften ebenso geschickt wie lebendige Genreszenen und ist nicht zuletzt ein begnadeter Kolorist. Von den Zeitgenossen, die oft nur Vorlagen reproduzieren, hebt ihn seine besondere Gabe ab, neue Bilderfindungen zu schaffen. Deshalb bevorzugten ihn seine Auftraggeber besonders dann, wenn es…mehr

Produktbeschreibung
Ein Gebetbuch, das sich heute in Dresden befindet, hat dem vielleicht bemerkenswertesten flämischen Buchmaler des späten Mittelalters seinen kunsthistorischen Notnamen gegeben. Als einfühlsamer Psychologe besticht dieser Künstler ebenso wie als temperamentvoller Erzähler, er gestaltet stimmungsvolle Landschaften ebenso geschickt wie lebendige Genreszenen und ist nicht zuletzt ein begnadeter Kolorist. Von den Zeitgenossen, die oft nur Vorlagen reproduzieren, hebt ihn seine besondere Gabe ab, neue Bilderfindungen zu schaffen. Deshalb bevorzugten ihn seine Auftraggeber besonders dann, wenn es galt, Szenen aus der Antike oder der zeitgenössischen Geschichte, entlegene Episoden des Alten Testaments oder eine Dichtung der Christine de Pizan zu illustrieren. Dem Kunsthistoriker Bode Brinkmann ist es in jahrelanger Arbeit gelungen, diesem höchst produktiven Anonymus über 60 Werke zuzuweisen, darunter nicht nur illuminierte Handschriften, sondern auch Kupferstiche und kolorierte Federzeichnungen in Früdrucken. In seinem nun vorliegenden Buch lädt der Autor den Leser dazu ein, mit ihm die Fährte des unbekannten Meisters zu verfolgen. Die Reise beginnt gegen 1450 mit der Lehrzeit in Utrecht und führt über Gesellenjahre und das erste eigene Atelier in Brügge sowie einen möglichen Abstecher nach Gent schließlich über Tournai bis nach Amiens. Nach einigen Jahren in der Hauptstadt der Pikardie ist der Dresdener Meister dann wieder nach Brügge zurückgekehrt, wo er bis gegen 1520 noch mehrere Jahrzehnte lang fruchtbar gewirkt hat. Schritt für Schritt wird die Rekonstruktion einer Künstlerbiographie. Viele seiner Werke hat der Dresdenerer Gebetbuchmeister ganz alleine geschaffen; in manchen jedoch arbeitet er mit anderen Künstlern seiner Zeit zusammen.