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Unter dem Namen "Moamin" verbirgt sich der umfangreichste, meist kopierte und übersetzte wie medizinisch ausgereifteste Text mittelalterlicher Falkenmedizin, auf den Tjerneld 1945 in seiner Edition der franko-italienischen Version ausmerksam gemacht hat. Die spätmittelalterliche gelehrte Tiermedizin in Europa beschäftigte sich vor allem mit Pferden und Beizvögeln, denen ein hoher Symbolwert in der höfischen Repräsentation zukam. Hippiatrische und falkenmedizinische Traktate sind zwar im Mittelalter insgesamt weniger zahlreich als humanmedizinische Werke, doch wissenschafts- wie…mehr

Produktbeschreibung
Unter dem Namen "Moamin" verbirgt sich der umfangreichste, meist kopierte und übersetzte wie medizinisch ausgereifteste Text mittelalterlicher Falkenmedizin, auf den Tjerneld 1945 in seiner Edition der franko-italienischen Version ausmerksam gemacht hat. Die spätmittelalterliche gelehrte Tiermedizin in Europa beschäftigte sich vor allem mit Pferden und Beizvögeln, denen ein hoher Symbolwert in der höfischen Repräsentation zukam. Hippiatrische und falkenmedizinische Traktate sind zwar im Mittelalter insgesamt weniger zahlreich als humanmedizinische Werke, doch wissenschafts- wie sprachgeschichtlich ebenso wertvoll. Von aller anderen fachlichen Literatur des Mittelalters hebt der "Moamin" sich dadurch ab, daß er die einzige bisher nachgewiesene Texttradition liefert, bei der ein arabischer wissenschaftlicher Traktat in seiner Übersetzung nicht nur ins Lateinische, sondern über dieses hinaus ins Italienische beobachtet werden kann. Sein Interesse erhöht sich durch die Existenz einer franko-italienischen und einer unabhängigen spanischen Version.

Die vorliegende Studie nutzt den "Moamin" als Zeugnis für den arabisch-romanischen Sprach- und Kulturkontakt im Spätmittelalter wie für den altitalienischen medizinisch-biologischen Fachwortschatz. Band 1 gibt erstmals eine Edition der neapolitanischen (1482/89) und der toskanischen Version (1472) des Traktats wie zweier repräsentativer Vertreter der ihnen zugrundeliegenden mittellateinischen Tradition. Die lexikologische Untersuchung in Band 2 bemüht sich zum einen um die sachgemäße Definition des noch wenig bekannten Wissenschaftswortschatzes in den beiden italienischen Versionen anhand von Kontextaussagen und sonstiger medizinischer Überlieferung im Altitalienischen. Zum andern liegt ihr Ziel im Vergleich des italienischen Textes mit der lateinischen und dann arabischen Vorlage sowie mit der spanischen (und franko-italienischen) Parallelversion. Knapp 400 lexikalischen Einzelartikeln und einem räsonnierten Glossar folgt daher eine Analyse der Eigenarten in den verschiedenen Übersetzungen.