Diplomarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Mathematik - Angewandte Mathematik, Note: 1,0, Technische Universiät Wien (Fakultät für Mathematik und Geoinformation, Wirtschaftsmathematik), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Gang der Untersuchung:
Seit ihren Anfängen beschäftigt sich die Ökonomie mit der Frage, wie sich in allen Kulturen ein einheitliches Tausch- und Zahlungsmittel entwickeln konnte. Auf den ersten Blick erscheinen die unmittelbaren Vorteile einleuchtend: Ohne Geld müssten sich immer zwei Personen zufällig treffen, die dann jeweils genau das besitzen, was der andere gern hätte. Offen bleiben jedoch folgende Punkte: Welches Gut entwickelt sich zum Tauschgut und unter welchen Bedingungen? Warum wird auch ein Gut, das selbst keinen intrinsischen Nutzen oder Wert besitzt, von allen als Tauschgut akzeptiert?
Die vorliegende Arbeit hat zum Ziel, Erklärungen für diese Fragestellung zu geben, die allgemein als Hahn-Problem bekannt ist, und diese Ergebnisse mit Hilfe von Simulationen und ökonomischen Experimenten zu verifizieren.
In Kapitel 2 beginne ich zur Erläuterung der Problemstellung mit einer Definition von Geld und gehe näher auf das Hahn-Problem ein. Danach stelle ich zwei Modelle vor, das Overlapping Generations Model (OLG-Modell) von Paul Samuelson und das Cash-In-Advance Model (CIA-Modell) von Robert Clower, die teilweise Erklärungsansätze für das beschriebene Problem bieten. Beide Modelle haben Vorteile, aber auch bedeutende Schwächen: So lässt das OLG-Modell die Tauschfunktion des Geldes völlig außer Acht, während es dem CIA-Modell nicht gelingt, die Entstehung des Geldes endogen zu erklären.
Kiyotaki/Wright schafften es 1989 mit ihrem viel beachteten Suchkostenmodell, die meisten Schwächen der vorhandenen Theorien zu überwinden: Sie setzen den Schwerpunkt auf die Tauschfunktion des Geldes und erklären die Entstehung von Geld endogen. Kapitel 3 beschreibt ihr Modell und bildet die theoretische Grundlage für meine Arbeit. Die Autoren gehen zunächst von einer reinen Tauschwirtschaft aus und untersuchen, welches Gut im stationären Gleichgewichtszustand als Warengeld verwendet wird.
Es zeigt sich, dass nicht nur die Lagerkosten, sondern auch die Vermarktbarkeit eines Gutes entscheidend für dessen Einsatz als Tauschmittel ist. Im nächsten Schritt wird Rechengeld in die Tauschwirtschaft eingeführt, dessen Lagerkosten zwar null sind, das aber auch keinen direkten Wert für die Marktteilnehmer darstellt. Wenn die Marktteilnehmer darauf vertrauen, dass die anderen das Rechengeld als Bezahlung für ein Gut annehmen, wird sich Rechengeld zum allgemein akzeptierten Tauschmittel entwickeln. Die Marktteilnehmer bewerten dann den Wert des Rechengeldes mit dem Wert des Gutes, das sie dafür eintauschen können.
In ihren Arbeiten behandeln Kiyotaki und Wright nur den stationären Gleichgewichtszustand, gehen aber nicht darauf ein, ob und wie dieses Gleichgewicht tatsächlich erreicht wird. Mit meiner Arbeithabe ich versucht, diesen Fragestellungen auf den Grund zu gehen und dazu zwei verschiedene Methoden verwendet: ökonomische Experimente mit Studenten und Computersimulationen mit genetischen Algorithmen.
Für das erste Szenario, den Übergang der reinen Tauschwirtschaft zum Warengeld, habe ich in Kapitel 4 der Arbeit versucht, durch Experimente und Computersimulationen die Ergebnisse von Kiyotaki und Wright zu verifizieren und das Verständnis für das Zustandekommen der Nash-Gleichgewichte zu verbessern.
Zunächst habe ich zwei ökonomische Laborexperimente mit Studenten der TU Wien durchgeführt. Die beiden Experimente unterschieden sich in der Wahl der Parameter: Im ersten Experiment legte ich die Versuchsvariable so fest, dass sie ein fundamentales Gleichgewicht vorher sagte, während im zweiten Experiment die Parameterspezifikation ein spekulatives Gleichgewicht induzierte. Außerdem habe versucht, durch me...
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Seit ihren Anfängen beschäftigt sich die Ökonomie mit der Frage, wie sich in allen Kulturen ein einheitliches Tausch- und Zahlungsmittel entwickeln konnte. Auf den ersten Blick erscheinen die unmittelbaren Vorteile einleuchtend: Ohne Geld müssten sich immer zwei Personen zufällig treffen, die dann jeweils genau das besitzen, was der andere gern hätte. Offen bleiben jedoch folgende Punkte: Welches Gut entwickelt sich zum Tauschgut und unter welchen Bedingungen? Warum wird auch ein Gut, das selbst keinen intrinsischen Nutzen oder Wert besitzt, von allen als Tauschgut akzeptiert?
Die vorliegende Arbeit hat zum Ziel, Erklärungen für diese Fragestellung zu geben, die allgemein als Hahn-Problem bekannt ist, und diese Ergebnisse mit Hilfe von Simulationen und ökonomischen Experimenten zu verifizieren.
In Kapitel 2 beginne ich zur Erläuterung der Problemstellung mit einer Definition von Geld und gehe näher auf das Hahn-Problem ein. Danach stelle ich zwei Modelle vor, das Overlapping Generations Model (OLG-Modell) von Paul Samuelson und das Cash-In-Advance Model (CIA-Modell) von Robert Clower, die teilweise Erklärungsansätze für das beschriebene Problem bieten. Beide Modelle haben Vorteile, aber auch bedeutende Schwächen: So lässt das OLG-Modell die Tauschfunktion des Geldes völlig außer Acht, während es dem CIA-Modell nicht gelingt, die Entstehung des Geldes endogen zu erklären.
Kiyotaki/Wright schafften es 1989 mit ihrem viel beachteten Suchkostenmodell, die meisten Schwächen der vorhandenen Theorien zu überwinden: Sie setzen den Schwerpunkt auf die Tauschfunktion des Geldes und erklären die Entstehung von Geld endogen. Kapitel 3 beschreibt ihr Modell und bildet die theoretische Grundlage für meine Arbeit. Die Autoren gehen zunächst von einer reinen Tauschwirtschaft aus und untersuchen, welches Gut im stationären Gleichgewichtszustand als Warengeld verwendet wird.
Es zeigt sich, dass nicht nur die Lagerkosten, sondern auch die Vermarktbarkeit eines Gutes entscheidend für dessen Einsatz als Tauschmittel ist. Im nächsten Schritt wird Rechengeld in die Tauschwirtschaft eingeführt, dessen Lagerkosten zwar null sind, das aber auch keinen direkten Wert für die Marktteilnehmer darstellt. Wenn die Marktteilnehmer darauf vertrauen, dass die anderen das Rechengeld als Bezahlung für ein Gut annehmen, wird sich Rechengeld zum allgemein akzeptierten Tauschmittel entwickeln. Die Marktteilnehmer bewerten dann den Wert des Rechengeldes mit dem Wert des Gutes, das sie dafür eintauschen können.
In ihren Arbeiten behandeln Kiyotaki und Wright nur den stationären Gleichgewichtszustand, gehen aber nicht darauf ein, ob und wie dieses Gleichgewicht tatsächlich erreicht wird. Mit meiner Arbeithabe ich versucht, diesen Fragestellungen auf den Grund zu gehen und dazu zwei verschiedene Methoden verwendet: ökonomische Experimente mit Studenten und Computersimulationen mit genetischen Algorithmen.
Für das erste Szenario, den Übergang der reinen Tauschwirtschaft zum Warengeld, habe ich in Kapitel 4 der Arbeit versucht, durch Experimente und Computersimulationen die Ergebnisse von Kiyotaki und Wright zu verifizieren und das Verständnis für das Zustandekommen der Nash-Gleichgewichte zu verbessern.
Zunächst habe ich zwei ökonomische Laborexperimente mit Studenten der TU Wien durchgeführt. Die beiden Experimente unterschieden sich in der Wahl der Parameter: Im ersten Experiment legte ich die Versuchsvariable so fest, dass sie ein fundamentales Gleichgewicht vorher sagte, während im zweiten Experiment die Parameterspezifikation ein spekulatives Gleichgewicht induzierte. Außerdem habe versucht, durch me...
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