Jeder von uns kennt sicher zwei, drei Dutzend Bauernregeln. Sie sind das Ergebnis von jahrhundertelangen Naturbeobachtungen. Die Saat und die Ernte waren und sind immer noch abhängig vom Wetter. So wurden die Bauernregeln von Generation zu Generation weitergegeben. Doch wie sieht es mit ihrem
Wahrheitsgehalt aus?
Der promovierte hallesche Meteorologe Jurik Müller hat nun für jeden Tag des…mehrJeder von uns kennt sicher zwei, drei Dutzend Bauernregeln. Sie sind das Ergebnis von jahrhundertelangen Naturbeobachtungen. Die Saat und die Ernte waren und sind immer noch abhängig vom Wetter. So wurden die Bauernregeln von Generation zu Generation weitergegeben. Doch wie sieht es mit ihrem Wahrheitsgehalt aus?
Der promovierte hallesche Meteorologe Jurik Müller hat nun für jeden Tag des Jahres die besten Bauernregeln zusammengetragen, die wirklich stimmen. Dazu wurden sie nach heutigem Wissensstand überprüft. Neben der eigenen Erfahrung und der Naturbeobachtung treten oft auch Pflanzen und Tiere als Wetter- und Witterungspropheten in Erscheinung. Auch wenn die Bauernregeln die moderne Meteorologie nicht ersetzen können, will der Autor trotzdem zeigen, dass sie als Empfehlungen auch in unserer digitalisierten Welt taugen.
Die 160 Seiten sind ein unterhaltsamer Spaziergang durch die Jahreszeiten. Für jeden Kalendertag führt Müller eine Bauernregel an, die er dann kurz und prägnant erläutert. Dabei weiß er viel Interessantes aus der Natur zu erzählen, vermischt mit zahlreichen Anekdoten aus der Geschichte, wo viele Bauernregeln ihre Wurzeln haben. Häufig haben sie einen antiken Ursprung oder sind mit der mittelalterlichen Astrologie verknüpft.
So heißt es z.B. am 24. Februar „Sankt Matthias hab ich lieb, denn er gibt dem Baum den Trieb“. Hier weiß der Autor zu berichten, dass St. Matthias ein Wetterheiliger war, der um das Jahr 63 gesteinigt wurde. So säten die Frauen in früherer Zeit am Matthiastag bereits den ersten Krautsamen aus. Die Bauernregel „Wenn die Mücke stechen tut, tut bald Gewitterfrische gut“ (30. Juli) ist dagegen eine Naturbeobachtung, denn wenn die Plagegeister besonders lästig werden, weist das auf eine bevorstehende Wetterverschlechterung hin. Besonderes Augenmerk legt Müller auf die sogenannten Lostage, die noch heute bei der volkstümlichen Witterungsprognose eine große Rolle spielen.
Die 366 Bauernregeln, die einen Fundus an Volksweisheiten widerspiegeln, sind monatsweise gegliedert und reich mit Farbfotos aus der Natur illustriert. Die Texte sind informativ und dabei vergnüglich. Insgesamt eine interessante Lektüre und dazu hat das Buch ein äußerst ansprechendes Design.