Manfred Mai
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Deutsche Geschichte
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Von den Germanen bis zum wiedervereinten Deutschland am Beginn des dritten Jahrtausends - Manfred Mai schildert über 2000 Jahre deutscher Geschichte mit der ganzen Erfahrung des Historikers und Erzählers.
Die deutsche Geschichte auf gerade einmal zweihundert Seiten zu erzählen ist ein mutiges und zugleich notwendiges Unterfangen. Jugendliche haben zwar Geschichtsunterricht, aber was das wirkliche Verstehen von Geschichte erst möglich macht - die Zusammenschau des Großen und Ganzen -, ist laut Lehrplan erst als Ergebnis am Ende der Schulzeit vorgesehen. Die permanente Konfrontation mit den großen Fragen der Nation, Europas und der Welt erfordert aber genau jenes Verständnis bereits bei jüngeren Schülern.Manfred Mai hat selbst Geschichte unterrichtet und kennt dieses Dilemma. In seinem Buch versucht er deshalb, die großen Linien der deutschen Geschichte nachzuziehen und vor allem: von ihren wichtigen Ereignissen und Personen anschaulich und lebendig zu erzählen. So ist ein Buch entstanden, das nicht nur behauptet, sondern zeigt, wie spannend Geschichte sein kann.Die ganze deutsche Geschichte von den Germanen bis zur Wiedervereinigung (und den Jahren danach) - nicht nur für Jugendliche, sondern für alle, die immer schon in einem kompakten Buch lesen wollten, was sie in langen Jahren Geschichtsunterricht hätten lernen sollen.Manfred Mais erzählendes Sachbuch hat seit seinem ersten Erscheinen 1999 viel Aufmerksamkeit, Lob und Verbreitung gefunden. Für die jetzige Neuausgabe hat der Autor das ganze Werk noch einmal kritisch durchgesehen und hier und da einige Anregungen verarbeitet, die aufmerksamen Kritikern und Lesern zu verdanken sind.Hinzugekommen sind außerdem- ein Personen- und Sachregister sowie- drei Kapitel zum Prozess des Zusammenwachsens von Ost und West- zur Einbettung ins Euroland- zur neu sich stellenden Frage Krieg und Frieden
Manfred Mai, geboren 1949, auf der Schwäbischen Alb, zählt zu den bekanntesten und vielseitigsten deutschen Kinderbuchautoren. Er hat Geschichte und Deutsch studiert und unterrichtet, bevor er vor mehr als zwanzig Jahren zu schreiben begann. Heute lebt er als freier Schriftsteller auf der Schwäbischen Alb.
Julian Jusim, geb. 1946, studierte Kunst und Architektur in Moskau. Seit 1983 lebt er in Bielefeld als freischaffender Zeichner und Maler.
Julian Jusim, geb. 1946, studierte Kunst und Architektur in Moskau. Seit 1983 lebt er in Bielefeld als freischaffender Zeichner und Maler.

Foto: Michael Setz
Produktdetails
- Verlag: Beltz
- Erw. Neuausg.
- Seitenzahl: 186
- Altersempfehlung: von 12 bis 15 Jahren
- Deutsch
- Abmessung: 245mm
- Gewicht: 646g
- ISBN-13: 9783407753229
- ISBN-10: 3407753225
- Artikelnr.: 11974793
Herstellerkennzeichnung
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Für alle, die ihren Geschichtslehrer nicht mögen
Von Tacitus bis Helmut Kohl: Eine deutsche Geschichte zum Anfangen von Manfred Mai und Julian Jusim
Manche mögen Geschichte überhaupt nicht, jedenfalls das, was sie davon in der Schule hören - nichts als Kriege, Friedensschlüsse und neue Kriege. Das Volk murrt, und die Mächtigen beschwichtigen es. Lauter Aufregung um etwas, was heute als tote Materie erscheint. Das Schulfach Geschichte verdeckt in der Tat manchmal mehr von dem, was in der Vergangenheit passiert ist, als daß es uns diese Vergangenheit nahebringt. Das ist schade. Denn wenn wir auch nie ganz genau wissen werden, wie die Menschen früher lebten und was sie empfanden, so haben wir doch viel von ihnen
Von Tacitus bis Helmut Kohl: Eine deutsche Geschichte zum Anfangen von Manfred Mai und Julian Jusim
Manche mögen Geschichte überhaupt nicht, jedenfalls das, was sie davon in der Schule hören - nichts als Kriege, Friedensschlüsse und neue Kriege. Das Volk murrt, und die Mächtigen beschwichtigen es. Lauter Aufregung um etwas, was heute als tote Materie erscheint. Das Schulfach Geschichte verdeckt in der Tat manchmal mehr von dem, was in der Vergangenheit passiert ist, als daß es uns diese Vergangenheit nahebringt. Das ist schade. Denn wenn wir auch nie ganz genau wissen werden, wie die Menschen früher lebten und was sie empfanden, so haben wir doch viel von ihnen
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übernommen und sollten uns daher mit dem beschäftigen, was früher war.
Wer Geschichte nicht mag, hat oft nur Pech gehabt, nämlich zum Beispiel einen schlechten Geschichtslehrer. Der hat ihm Geschichte als Arsenal großsprecherischer Lehren aufgedrungen, als Lexikon "großer Männer". Das ist sie nicht, auch kein Panorama erhebender Gefühle und kein Leitfaden zum Eintrichtern ewiger Wahrheiten. Leider wird die Vergangenheit viel zu oft für solchen Schwindel benutzt. Wir sollten uns aber nicht dadurch an diesen Lehrern rächen wollen, daß wir Geschichte links liegenlassen.
Wenn man später einmal über unsere Zeit schreiben wird, dann werden nicht unbedingt einzelne Staaten im Mittelpunkt stehen, vielmehr große Regionen und Kontinente. Aber von heute aus in die letzten Jahrhunderte gesehen, spielt sich ein großer Teil der Geschichte im Rahmen von Nationen und Staaten ab. So ist es sinnvoll, wenn Manfred Mai eine "Deutsche Geschichte" erzählt, die bis in die Zeit der Germanen zurückgreift. Von einer national verengten oder gar nationalistischen Geschichte kann deswegen keine Rede sein.
Ein wagemutiges Unterfangen ist es aber auch - 2000 Jahre in 56 Kapiteln, von denen die meisten kaum drei Seiten lang sind. Äußerste Verknappung war nötig. Zugleich durfte die Anschaulichkeit nicht verlorengehen. Die oft verwickelten Vorgänge der politischen Geschichte wie Erb- und sonstige Streitigkeiten um die Macht durften nicht so vereinfacht werden, daß sie ganz unverständlich werden. Die folgenreichen Veränderungen des geistigen und sozialen Lebens mußten so zur Sprache kommen, daß sich ein sinnlicher Eindruck davon einstellt. Überhaupt die Sprache: kein Fachchinesisch, kein Wortgeklingel, kein Zeigestock-Deutsch. Um das gut hinzubekommen, muß man ein erfahrener Schreiber sein und zu der positiv-nationalistischen Übersteigerung der deutschen Geschichte wie zu ihrer negativ-nationalistischen Verdammung seine Distanz halten können.
Und das klappt hier tatsächlich. Manfred Mais deutsche Geschichte beginnt zu den Zeiten, als die Germanen aus der Sicht Roms, der damaligen Weltmacht, so etwas wie "edle Wilde" waren. Er erzählt von den mittelalterlichen Kaisergeschlechtern und ihrem dauernden Machtkampf mit dem Papst. Humanismus und Reformation, Bauernkrieg (mit etwas verklärter Sicht auf die Bauern), Dreißigjähriger Krieg und der Aufstieg Preußens, Napoleons Siege und die Befreiungskriege gegen ihn kommen zur Sprache. Nach der Hälfte des Buches sind wir im frühen 19. Jahrhundert. Jetzt werden die Beschreibungen eingehender. Je mehr wir uns der Gegenwart nähern, desto ausführlicher wird erzählt - so steht für die Weimarer Republik plus Nationalsozialismus und für die Nachkriegsentwicklung Deutschlands nach 1945 jeweils ein Fünftel des gesamten Textumfangs zur Verfügung.
Am Ende sind wir in der Gegenwart angekommen. Die Erzählung hört so auf, wie sie angefangen hat, im Ton verhalten, ohne Herumgefuchtel mit Worten, die aus lauter Ehrfurcht ins Schwitzen kommen. Das einzige, was zuweilen etwas irritiert, ist die leichte Beflissenheit, mit der Mai die "einfachen Leute" gegenüber den offenbar schon wegen ihres Machtbesitzes verdächtigen "Mächtigen" hervorzuheben liebt. Vor allem gegenüber solchen, die sich einer historischen Entwicklung unerschütterlich in den Weg gestellt haben, wie etwa der Fürst Metternich. Gewiß gibt es in Gesellschaften "oben" und "unten". Aber die Balance von Anständigkeit einerseits und Verderbnis andererseits bleibt im großen und ganzen überall gleich.
Julian Jusim hat dem Text Bilder hinzugefügt. Sein Grundeinfall ist schlagend: Nicht irgendwelche Szenen hat er mit seinen Farbstiften gemalt, sondern überlieferte und bekannte Bildmotive. Damit erreicht er zugleich einen Wiedererkennungs- und einen Verfremdungseffekt. Willy Brandts Kniefall in Warschau, der NVA-Soldat, der 1961 über Stacheldraht in den Westteil Berlins springt, Churchill, Truman und Stalin in Potsdam 1945, der Eisenbahnwaggon mit den Soldaten, die 1914 in den Krieg ziehen - so ergibt sich eine kleine, krakelige, überaus eindrückliche Ikonographie der deutschen Geschichte dieses Jahrhunderts, und sie wird zurückverlängert bis zu dem römischen Soldaten vor der Porta Nigra in Trier.
Diese "Deutsche Geschichte" ist sehr gut gelungen und wird hohen Ansprüchen gerecht. Unaufdringlich, konzentriert im auch zum Vorlesen geeigneten Text und anrührend in den Bildern, vermittelt sie ein angemessenes Bild der Vergangenheit, die ja in der Tat ein Teil unserer Gegenwart ist.
WILFRIED VON BREDOW
Manfred Mai: "Deutsche Geschichte". Mit Illustrationen von Julian Jusim. Verlag Beltz & Gelberg, Weinheim 1999. 171 S., 29,80 DM. Ab 10 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Wer Geschichte nicht mag, hat oft nur Pech gehabt, nämlich zum Beispiel einen schlechten Geschichtslehrer. Der hat ihm Geschichte als Arsenal großsprecherischer Lehren aufgedrungen, als Lexikon "großer Männer". Das ist sie nicht, auch kein Panorama erhebender Gefühle und kein Leitfaden zum Eintrichtern ewiger Wahrheiten. Leider wird die Vergangenheit viel zu oft für solchen Schwindel benutzt. Wir sollten uns aber nicht dadurch an diesen Lehrern rächen wollen, daß wir Geschichte links liegenlassen.
Wenn man später einmal über unsere Zeit schreiben wird, dann werden nicht unbedingt einzelne Staaten im Mittelpunkt stehen, vielmehr große Regionen und Kontinente. Aber von heute aus in die letzten Jahrhunderte gesehen, spielt sich ein großer Teil der Geschichte im Rahmen von Nationen und Staaten ab. So ist es sinnvoll, wenn Manfred Mai eine "Deutsche Geschichte" erzählt, die bis in die Zeit der Germanen zurückgreift. Von einer national verengten oder gar nationalistischen Geschichte kann deswegen keine Rede sein.
Ein wagemutiges Unterfangen ist es aber auch - 2000 Jahre in 56 Kapiteln, von denen die meisten kaum drei Seiten lang sind. Äußerste Verknappung war nötig. Zugleich durfte die Anschaulichkeit nicht verlorengehen. Die oft verwickelten Vorgänge der politischen Geschichte wie Erb- und sonstige Streitigkeiten um die Macht durften nicht so vereinfacht werden, daß sie ganz unverständlich werden. Die folgenreichen Veränderungen des geistigen und sozialen Lebens mußten so zur Sprache kommen, daß sich ein sinnlicher Eindruck davon einstellt. Überhaupt die Sprache: kein Fachchinesisch, kein Wortgeklingel, kein Zeigestock-Deutsch. Um das gut hinzubekommen, muß man ein erfahrener Schreiber sein und zu der positiv-nationalistischen Übersteigerung der deutschen Geschichte wie zu ihrer negativ-nationalistischen Verdammung seine Distanz halten können.
Und das klappt hier tatsächlich. Manfred Mais deutsche Geschichte beginnt zu den Zeiten, als die Germanen aus der Sicht Roms, der damaligen Weltmacht, so etwas wie "edle Wilde" waren. Er erzählt von den mittelalterlichen Kaisergeschlechtern und ihrem dauernden Machtkampf mit dem Papst. Humanismus und Reformation, Bauernkrieg (mit etwas verklärter Sicht auf die Bauern), Dreißigjähriger Krieg und der Aufstieg Preußens, Napoleons Siege und die Befreiungskriege gegen ihn kommen zur Sprache. Nach der Hälfte des Buches sind wir im frühen 19. Jahrhundert. Jetzt werden die Beschreibungen eingehender. Je mehr wir uns der Gegenwart nähern, desto ausführlicher wird erzählt - so steht für die Weimarer Republik plus Nationalsozialismus und für die Nachkriegsentwicklung Deutschlands nach 1945 jeweils ein Fünftel des gesamten Textumfangs zur Verfügung.
Am Ende sind wir in der Gegenwart angekommen. Die Erzählung hört so auf, wie sie angefangen hat, im Ton verhalten, ohne Herumgefuchtel mit Worten, die aus lauter Ehrfurcht ins Schwitzen kommen. Das einzige, was zuweilen etwas irritiert, ist die leichte Beflissenheit, mit der Mai die "einfachen Leute" gegenüber den offenbar schon wegen ihres Machtbesitzes verdächtigen "Mächtigen" hervorzuheben liebt. Vor allem gegenüber solchen, die sich einer historischen Entwicklung unerschütterlich in den Weg gestellt haben, wie etwa der Fürst Metternich. Gewiß gibt es in Gesellschaften "oben" und "unten". Aber die Balance von Anständigkeit einerseits und Verderbnis andererseits bleibt im großen und ganzen überall gleich.
Julian Jusim hat dem Text Bilder hinzugefügt. Sein Grundeinfall ist schlagend: Nicht irgendwelche Szenen hat er mit seinen Farbstiften gemalt, sondern überlieferte und bekannte Bildmotive. Damit erreicht er zugleich einen Wiedererkennungs- und einen Verfremdungseffekt. Willy Brandts Kniefall in Warschau, der NVA-Soldat, der 1961 über Stacheldraht in den Westteil Berlins springt, Churchill, Truman und Stalin in Potsdam 1945, der Eisenbahnwaggon mit den Soldaten, die 1914 in den Krieg ziehen - so ergibt sich eine kleine, krakelige, überaus eindrückliche Ikonographie der deutschen Geschichte dieses Jahrhunderts, und sie wird zurückverlängert bis zu dem römischen Soldaten vor der Porta Nigra in Trier.
Diese "Deutsche Geschichte" ist sehr gut gelungen und wird hohen Ansprüchen gerecht. Unaufdringlich, konzentriert im auch zum Vorlesen geeigneten Text und anrührend in den Bildern, vermittelt sie ein angemessenes Bild der Vergangenheit, die ja in der Tat ein Teil unserer Gegenwart ist.
WILFRIED VON BREDOW
Manfred Mai: "Deutsche Geschichte". Mit Illustrationen von Julian Jusim. Verlag Beltz & Gelberg, Weinheim 1999. 171 S., 29,80 DM. Ab 10 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"So sollte Geschichte vermittelt werden, so lebendig und gut verständlich. Ein solches Buch sollte man für den Geschichtsunterricht an den Schulen einsetzen." (Rhein-Neckar-Zeitung)"So kann man bei seinen Kindern Freude und Interesse an einem der der spannendsten Lehrfächer der Schule wecken. Mit geradezu spielerischer Leichtigkeit bewegt sich der Autor durch die Jahrhunderte und schlägt so den Bogen von den Germanen über Karl den Großen bis hin zu Luther und zur deutschen Wiedervereinigung. Ein lesenswertes Buch." (Schwäbische Zeitung)"Eine gelungene Allianz von profunder Sachkenntnis und erzählerischem Geschick." (Freies Wort, Suhl)"Manfred Mai nahm das neue Jahrtausend zum Anlass, die deutsche Geschichte von den alten Germanen bis zu Kohl ... so geschickt und unterhaltsam aufzudröseln, dass selbst der müdeste Pennäler aufhorcht und manch ein Lehrer neidisch wird." (Stuttgarter Nachrichten)"Wer anschauliche Geschichtsdarstellungen liebt, ist nicht länger auf Guido Knopps ZDF-Reihen angewiesen." (Mannheimer Morgen)"Unterhaltender Ton für ein komplexes Thema. Mai weiß, worauf es ankommt." (Eselsohr)"Der Autor weiß junge Leser mit seinen Reisen in die Vergangenheit zu fesseln." (DeutschlandRadio/Focus)"Hier wird exemplarisch vorgeführt, wie ein spannender und aufschlussreicher Geschichtsunterricht aussehen müsste." (Süddeutsche Zeitung)"Was oft im Schulunterricht nicht glückt, hier gelingt es." (Darmstädter Echo)
»Ein Geschichtsbuch, dass in keinem Regal fehlen sollte. Und eine tolle Ergänzung zum Schulunterricht!« Marsha Kömpel, mutterundsoehnchen.com, 26.4.2024
Inhalt/Hintergrund
Natürlich wurde mir als Geschichtslehrerin eingeimpft, dass Quellen am besten Geschichte erzählen können. Dazu muss man sie aber erst einmal zum Erzählen bringen und man muss über ein gewisses Handwerkszeug verfügen, um die Geschichte richtig deuten …
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Inhalt/Hintergrund
Natürlich wurde mir als Geschichtslehrerin eingeimpft, dass Quellen am besten Geschichte erzählen können. Dazu muss man sie aber erst einmal zum Erzählen bringen und man muss über ein gewisses Handwerkszeug verfügen, um die Geschichte richtig deuten zu können. Und manchmal ist es schlichtweg ermüdend nur mit Textquellen oder Karikaturen zu arbeiten. Wie kann man also Kinder, Schüler, Jugendliche und interessierte Erwachsene, die eine leichte Aversion gegen Quellenarbeit haben, für die Deutsche Geschichte gewinnen? Indem man (ganz) einfach erzählt. Allerdings geht es hierbei nicht um das Erzählen eines Zeitzeugen, wie es seit Jahren durch die Verfechter der Oral history propagiert wird. Das wäre auch schwerlich möglich bei ca. 2000 Jahren Geschichte. Nein, es geht darum die historischen Abläufe, wie sie sich uns heute darstellen, in geeigneter Art und Weise zu erzählen. Dabei darf man nicht in unwesentliche Bereiche abwandern oder zu stark ins Plaudern verfallen. Man darf aber auch nicht mit Fakten um sich werfen und den Leser mit einer langen Liste voller Jahreszahlen belästigen.
Manfred Mai ist nicht nur ein Schriftsteller, der sehr schöne und empfehlenswerte Kinder- und Jugendbücher geschrieben hat und tolle kleine Geschichten erschaffen kann. Er hat es sich auch zur Aufgabe gemacht Wissen rund um Geschichte und Literatur so aufzubereiten und zu erzählen, dass es für Kinder und Jugendliche verständlich ist.
Bereits 1999 erschien sein Buch "Deutsche Geschichte", welches sehr erfolgreich war und von vielen Landeszentralen für politische Bildung erworben und beworben wurde. Aber da Geschichte nicht stehen bleibt, wurde 2009 eine Neuauflage herausgebracht. Und wieder erfreute sich das Buch großer Beliebtheit. Zwei Jahre später erschien eine weitere aktualisierte Neuauflage.
Aber was führt nun dazu, dass das Buch so häufig empfohlen wird?
Meinung
Auf noch nicht einmal 200 Seiten schafft es der Autor die Zeit von Christi Geburt bis zur Agenda 2010 zu beleuchten. Die dabei gelegten Schwerpunkte sind aus meiner Sicht sehr gut gewählt und entsprechen dem, was wohl in einem entsprechenden Kanon vorkommen müsste. Aus jeder Epoche hat Mai wichtige gesellschaftliche, politische und religiöse Aspekte ausgewählt, die es dem Leser erlauben einen guten Überblick zu erhalten.
Der Erzählstil ist dabei sehr ruhig und vielleichte in bisschen schlicht, aber keineswegs langweilig. Kleine Anekdoten werden zwar erzählt und runden das Gesamtbild ab, werden aber auch als solche ausgewissen. Sie stehen also nicht gleichbedeutend neben den verbrieften historischen Ereignissen beziehungsweise den vorliegenden Quellen. Zudem wird immer wieder betont, wie sich das Geschichtsbild geändert hat und der Blick auf die Geschichte politisches und gesellschaftliches Handeln beeinflusst hat. Dadurch erkennt der Leser die Dynamik von Geschichte und reflektiert vielleicht auch in Ansätzen seine eigene Rolle.
Unterfüttert wird der Text durch Zeichnungen, die an bekannte Fotografien, Gemälde und Skulpturen angelehnt sind. Beim Durchblättern mag der Leser zunächst über die wenigen Abbildungen stutzen. Hat man das Buch jedoch gelesen, erscheint diese Wahl logisch. Man wird häufig beim Lesen überflutet von Fotos, Schemazeichnungen und Tabellen. Damit wären wir aber wieder fast bei dem Schulbuch angelangt, das ganz offensichtlich bestimmte Punkte vermitteln will. Hier geht es aber nicht darum, dass man etwas verstehen und lernen muss. Das Lesen soll Freude bereiten. Nicht mehr und nicht weniger. Wenn ein Werk zusätzlich Interesse weckt und nur kurz angesprochene Ereignisse den Forscherdrang wecken, so wie es hier der Fall ist, kann sich der Autor mehr als glücklich schätzen.
Fazit
Ein Buch, das Geschichte lebendig beschreibt und dadurch zwangsweise Interesse weckt! Toll!
Kommentar
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es geht um die gesamte geschichte von deutschland.die politischen veränderungen, hitlers machtergreifung, versailler vertrag, preußen und noch mehr.in der neueren version ist noch mehr enthalten.<br />dieses buch ist für jugendliche geschrieben, was es interessanter macht.mir …
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es geht um die gesamte geschichte von deutschland.die politischen veränderungen, hitlers machtergreifung, versailler vertrag, preußen und noch mehr.in der neueren version ist noch mehr enthalten.<br />dieses buch ist für jugendliche geschrieben, was es interessanter macht.mir hat es gut gefallen,weil man viel erfährt und oft mehr im unterricht weiß.
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Antworten 3 von 3 finden diese Rezension hilfreich
Die deutsche Geschichte interessant und verständlich zusammengefasst.
Hier und da hätte ich mir zwar noch detaillierte Informationen gewünscht, aber dieses Buch gibt kompaktes Wissen wieder. Empfehlenswert!
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In dem Sachbuch „Deutsche Geschichte“ von Manfred Mai wird die deutsche Geschichte auf anschauliche und gut nachvollziehbare Weise Kindern und Jugendlichen nähergebracht. Es beinhaltet 56 Kapitel von je zwei bis drei Seiten Länge. Manfred Mai beginnt mit Tacitus, dem …
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In dem Sachbuch „Deutsche Geschichte“ von Manfred Mai wird die deutsche Geschichte auf anschauliche und gut nachvollziehbare Weise Kindern und Jugendlichen nähergebracht. Es beinhaltet 56 Kapitel von je zwei bis drei Seiten Länge. Manfred Mai beginnt mit Tacitus, dem römischen Geschichtsschreiber, und den Ursprüngen der Germanen, beleuchtet die Zeit von Karl dem Großen und Martin Luther, berichtet ausführlich über den Dreißigjährigen Krieg, über Adolf Hitler und das Dritte Reich, spannt den Bogen von der Teilung Deutschlands bis zu seiner Wiedervereinigung im Jahr 1990 und rundet mit dem aktuellen Zeitgeschehen mit Angela Merkel als Bundeskanzlerin ab. Dabei bedient sich der Autor einer einfachen, banalen Sprache, mit der er Kinder und Jugendliche gleichermaßen gut anspricht. Es gelingt ihm, geschichtliche Ereignisse, die in Schulbüchern meist eher trocken und langweilig aufbereitet sind, abwechslungsreich und spannend für den Leser zu gestalten und sein Interesse weiter zu wecken. Abgerundet werden die einzelnen Epochen durch passende farbige Illustrationen und ein umfassenden Personen- und Sachregister.<br />Dies ist ein wunderbares Geschichtsbuch, mit dem es endlich gelingt, die deutsche Geschichte zu verstehen und im Gedächtnis zu behalten. Man kann es im Grunde genommen jedem empfehlen, dem eine gewisse Allgemeinbildung wichtig ist. Insofern ist es auch durchaus für Erwachsene geeignet.
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Das Buch ist einfach gelungen. Ich habe es für eine Abiturientin in Frankreich gekauft, die die deutsche Sprache erlernt. Es war ihr Wunsch, die deutsche Geschichte kennenzulernen.
Noch habe ich keine Rückäußerung von ihr. Ich bin aber überzeugt, dass meine Wahl richtig …
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Das Buch ist einfach gelungen. Ich habe es für eine Abiturientin in Frankreich gekauft, die die deutsche Sprache erlernt. Es war ihr Wunsch, die deutsche Geschichte kennenzulernen.
Noch habe ich keine Rückäußerung von ihr. Ich bin aber überzeugt, dass meine Wahl richtig ist.
Ich empfehle dieses Buch jedem interessierten Jugendlichen als Lektüre.
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