Was ist der Mensch?
Wenn ein Mensch aus dem Blickwinkel eines Zoologen und Verhaltensforschers beobachtet wird, sind amüsante Antworten zu erwarten. Aus zoologischer Sicht ist der Mensch die einzige von 193 Affenarten, die nackt ist. Aber das ist nicht die einzige Besonderheit. Neben diesem ins
Auge stechenden Detail gibt es Gemeinsamkeiten mit den Primaten, die verblüffend sind.
Desmond…mehrWas ist der Mensch?
Wenn ein Mensch aus dem Blickwinkel eines Zoologen und Verhaltensforschers beobachtet wird, sind amüsante Antworten zu erwarten. Aus zoologischer Sicht ist der Mensch die einzige von 193 Affenarten, die nackt ist. Aber das ist nicht die einzige Besonderheit. Neben diesem ins Auge stechenden Detail gibt es Gemeinsamkeiten mit den Primaten, die verblüffend sind.
Desmond Morris untersucht in seinem Buch „Der nackte Affe“ die Herkunft und die Verhaltensweisen der Gattung Mensch. Er schlägt Brücken zur Tierwelt, wo sie aus dem Blickwinkel der Evolution geboten sind. So vergleicht er die Menschen mit seinen nächsten Verwandten, den Menschenaffen. Bei den Untersuchungen wird deutlich: Die gleichen biologischen Grundlagen führen zu ähnlichen Verhaltensweisen.
Autor Morris ist seiner Zeit weit voraus, so schreckte er 1967 nicht davor zurück, die menschliche Sexualität aus zoologischer Sicht emotionslos zu analysieren. Nicht nur, aber auch durch diesen Tabubruch wurde das Buch bekannt. Es ist längst zu einem Klassiker geworden. Morris' Einsichten führen auch bei aufgeklärten Menschen unweigerlich zu einer anderen Wahrnehmung.
Ernüchternd auch die Erkenntnis, wie die Religionen aus evolutionärer Sicht entstanden sind. Als Folge des Übergangs von einer absoluten Autokratie eines Führers einer Gruppe (Affenhorde) hin zu einer beschränkten Herrschaft, musste Ersatz geschaffen werden. Diese Lebensweise lässt eine Lücke offen, die durch die Erfindung eines Überwesens geschlossen wurde. Die Religion wurde geboren und zu einer wertvollen Hilfe für den sozialen Zusammenhalt einer Gruppe.
Desmond Morris bringt auf den Punkt, was den Menschen ausmacht. Er besticht durch eine sachliche aber auch unterhaltsame Analyse der Verhaltensweisen des Menschen aus dem Blickwinkel der Evolution. Morris muss nicht mit allem was er schreibt recht haben, dennoch muss er erst einmal widerlegt werden. „Der nackte Affe“ ist auch heute noch sehr zu empfehlen.