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264 Netsuke, japanische Miniatur-Schnitzereien aus Holz und Elfenbein, liegen in der Vitrine des britischen Töpfers Edmund de Waal, Nachkomme der jüdischen Familie Ephrussi aus Odessa. Wie sie dorthin kamen, erzählt dieses Erinnerungsbuch. Vom Paris der Belle Époque gelangte die Sammlung ins Wien des Fin de Siècle, aus Tokio in den 1950er-Jahren schließlich nach London. Die Ephrussis, einst an Einfluss und Reichtum den Rothschilds ebenbürtig, erlebten mit dem "Anschluss" 1938 den Niedergang – ihr gesamtes Vermögen fiel der "Arisierung" zum Opfer. Nur die Netsuke wurden – jede einzeln – in der…mehr

Produktbeschreibung
264 Netsuke, japanische Miniatur-Schnitzereien aus Holz und Elfenbein, liegen in der Vitrine des britischen Töpfers Edmund de Waal, Nachkomme der jüdischen Familie Ephrussi aus Odessa. Wie sie dorthin kamen, erzählt dieses Erinnerungsbuch.
Vom Paris der Belle Époque gelangte die Sammlung ins Wien des Fin de Siècle, aus Tokio in den 1950er-Jahren schließlich nach London. Die Ephrussis, einst an Einfluss und Reichtum den Rothschilds ebenbürtig, erlebten mit dem "Anschluss" 1938 den Niedergang – ihr gesamtes Vermögen fiel der "Arisierung" zum Opfer. Nur die Netsuke wurden – jede einzeln – in der Schürze des Dienstmädchens Anna gerettet.
Eine Familienchronik, in der sich europäische Geschichte der letzten hundertfünfzig Jahre spiegelt, eine Wunderkammer, eine brillant geschriebene Erkundung über Besitz und Verlust, über das Leben der Dinge und die Fortdauer der Erinnerung.
Autorenporträt
Edmund de Waal wurde 1964 in Nottingham / England geboren und studierte in Cambridge. Von 2004 bis 2011 war er Professor für Keramik an der University of Westminster und stellte u.a. im Victoria and Albert Museum und in der Tate Britain aus. Er lebt in London.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.05.2013

Der Erbe der
kleinen Dinge
Edmund de Waal ist Professor für Keramik. Und er ist ein anerkannter Töpfer. Behutsamer, sinnlicher Umgang mit Dingen ist die zweite Natur des Briten. Als sein Großonkel Iggie stirbt, erbt er 264 Netsuke – kleine japanische Schnitzereien aus Holz oder Elfenbein. „Vermächtnisse erzählen keine einfachen Geschichten“, schickt er seinem Buch „Der Hase mit den Bernsteinaugen“ voraus. Darin rekonstruiert er als eine Art „kunsthistorischer Privatdetektiv“ das Schicksal dieser Objekte von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart, von Paris über Wien bis nach Tokio. Es ist eng verknüpft mit dem der eigenen Familie: De Waal ist Nachfahre der Ephrussis, jener jüdischen Bankiers-Dynastie, die bis zur Enteignung durch die Nazis ebenso reich an Geld, Einfluss und Beziehungen gewesen ist wie die Rothschilds. Der Urgroßonkel Charles war eines der Vorbilder für Prousts Swann, Großmutter Elisabeth pflegte eine Brieffreundschaft mit Rilke. De Waal versetzt einen in die Welt von gestern, haucht jedem Gegenstand Leben ein. Man kann die verlorene Zeit förmlich riechen – eine faszinierende Recherche (nicht nur) über kleine japanische Sachen. FLORIAN WELLE
Edmund de Waal:
Der Hase mit den
Bernsteinaugen. Aus
dem Englischen von Brigitte Hilzensauer.
dtv, München 2013.
352 Seiten, 9,90 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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Dem Autor ist damit ein wirkliches Meisterwerk gelungen. Martin Meyer Westdeutsche Allgemeine Zeitung 20130504