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Separater Kommentarband zu Thomas Manns Roman »Der Erwählte« in der »Großen kommentierten Frankfurter Ausgabe«. Der Kommentarband von Heinrich Detering und Maren Ermisch präsentiert die weitgespannte Entstehungsgeschichte des 1951 erschienen Romans, Thomas Manns Studium der mittelalterlichen Quellen und die kontroverse Rezeption. Der Stellenkommentar bietet mit seinen Übersetzungen, Worterklärungen, Quellennachweisen und historischen Informationen den idealen Fundus zum tieferen Verständnis dieses Romans.

Produktbeschreibung
Separater Kommentarband zu Thomas Manns Roman »Der Erwählte« in der »Großen kommentierten Frankfurter Ausgabe«.
Der Kommentarband von Heinrich Detering und Maren Ermisch präsentiert die weitgespannte Entstehungsgeschichte des 1951 erschienen Romans, Thomas Manns Studium der mittelalterlichen Quellen und die kontroverse Rezeption. Der Stellenkommentar bietet mit seinen Übersetzungen, Worterklärungen, Quellennachweisen und historischen Informationen den idealen Fundus zum tieferen Verständnis dieses Romans.

Autorenporträt
Thomas Mann, 1875-1955, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Ab 1933 lebte er im Exil, zuerst in der Schweiz, dann in den USA. Erst 1952 kehrte Mann nach Europa zurück, wo er 1955 in Zürich verstarb. Maren Ermisch, geboren 1976, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Seminar der Universität Göttingen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 30.07.2022

Legende vom
guten Sünder
Gerade Thomas Mann, der das scheinbar unpolitische großbürgerliche Alltagsleben geradezu zelebrierte, erweist sich bei näherer Betrachtung als gesellschaftskritische Stimme. Dass sich dies selbst in dem ironischen Altersroman „Der Erwählte“ zeigen würde, ist allerdings überraschend. Folgt man dem spannenden Kommentarband dieser Legende vom „guten Sünder“ Gregorius, in geschwisterlicher Liebe gezeugt, die eigene Mutter heiratend und schließlich zum Papst avancierend, sieht man nicht mehr nur die kleinbürgerlich-moralischen Irritationen auf der Erzähloberfläche, sondern erfährt auch, wie politisch dieser Roman möglicherweise bald wieder gelesen werden muss. Mann pflegt die ironisch distanzierte Darstellung mittelalterlicher Lebens- und Denkweisen, deren Irrationalität ihn geradezu fasziniert. Es ist aber die Faszination des Bösen. Denn die Wirkung des Aberglaubens und der Angsthysterien ist eine recht konkrete und trifft immer auch die Minderheit der Vernunftorientierten. Querverbindungen, die auf einmal wieder präsent zu sein scheinen. Die Mechanismen von Angst, Wunderglaube, Propaganda und Gruppenhysterie wirken heute wie eh und je.
HELMUT MAURÓ
Thomas Mann:
Der Erwählte. Roman. Hg. von Heinrich
Detering und Maren Ermisch. (Frankfurter Ausgabe, Band 11,
1 und 2). S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2022. 857 S.,
139,00 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Edo Reents, selbst Verfasser von Schriften über Thomas Mann, schaut ganz genau auf die Große kommentierte Frankfurter Ausgabe, der nun Band 11 mit Manns letzten Roman "Der Erwählte" und einem Kommentar von Heinrich Detering und Maren Ermisch hinzugefügt wurde. Und im Wesentlichen ist Reents zufrieden mit der Arbeit der beiden Germanisten: Die Rezeptionsgeschichte des Romans, den Hass in Deutschland und die Würdigung im Ausland beleuchten die Herausgeber umfassend, mit Blick auf zahlreiche Kritiken, auch jene die 1950 in der FAZ erschien, wie Reents beschämt feststellt: Damals bezeichnete der Literaturkritiker Gerhard Nebel Mann als "Exponent einer bis zur Dummheit gehenden Abneigung gegen Deutschland". Vorbildlich auch, wie Detering und Ermisch Entstehungsgeschichte und Quellenlage recherchieren und Mann bisweilen ein "niederes Abschreiben" nachweisen, meint der Kritiker. Ein paar Details, etwa zu Manns Übertragungen aus dem Mittelhochdeutschen, übersehen die Herausgeber, aber das kann der Rezensent verzeihen.

© Perlentaucher Medien GmbH
Thomas Mann erweist sich als gesellschaftskritische Stimme [...] Die Mechanismen von Angst, Wunderglaube, Propaganda und Gruppenhysterie wirken heute wie eh und je. Süddeutsche Zeitung 20220730