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Arnold Zweig
Buch
De Vriendt kehrt heim
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De Vriendt kehrt heim
Produktdetails
- Verlag: Büchergilde Gutenberg
- ISBN-13: 9783763244324
- Artikelnr.: 24069536
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Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Arnold Zweig hat diesen Roman auf dem Fall von Jacob Israel de Haan aufgebaut, der 1924 in Jerusalem von jüdischen Siedlern erschossen wurde, weiß Rezensent Eberhard Falcke, im Buch heißt er Dr. de Vriendt. Die Figur ist voller Widersprüche zwischen Zionismus, Religiosität, britischem Geheimdienst und Arabern und bietet mit dem sich entfaltenden Kriminalfall "ein ganzes Gesellschaftsbild." Für Falcke sind hier die vielen verschiedenen Facetten des Zionismus und ihre Konflikthaftigkeit in einen vielschichtigen und reichen Text eingebettet, der, wie Meron Mendels Vorwort betont, auch heute noch relevant ist.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Viele der Motive jenseits der Kriminalgeschichte kommen einem gerade in diesem Sommer wieder erstaunlich gegenwärtig vor. Ein Beispiel für ein gut gealtertes Buch.« Sven Prange Sven Prange Handelsblatt 20250711
Aktueller denn je
Ich veröffentliche diese Rezension am 07.10.2024.
Ein Jahr nach dem Massaker auf viele junge Menschen. Menschen, die einfach nur auf einem Festival tanzen und Spaß haben wollten. Und dann…
Denn Arnold Zweigs Roman De Vriendt kehrt heim von 1932 spielt im …
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Aktueller denn je
Ich veröffentliche diese Rezension am 07.10.2024.
Ein Jahr nach dem Massaker auf viele junge Menschen. Menschen, die einfach nur auf einem Festival tanzen und Spaß haben wollten. Und dann…
Denn Arnold Zweigs Roman De Vriendt kehrt heim von 1932 spielt im Jerusalem des frühen 20. Jahrhunderts. An einem Spätsommerabend des Jahres 1929 wird der Schriftsteller und Jurist Jizchak Josef de Vriendt in Jerusalem erschossen. Ein Attentat aus dem Hinterhalt. Obwohl als Kriminalroman angelegt,behandelt es doch auf eine fast schon sachliche Art und Weise den Konflikt zwischen jüdischen Nationalisten und britischen Kolonialherren. Auch wenn der Inhalt etwas anders ist als das Geschehen von vor einem Jahr (07.10.2023), ist das Buch selbst so wichtig und fast schon wieder zu aktuell. Geschichte wiederholt sich.
Im Mittelpunkt steht der Mord an dem jüdischen Beamten David De Vriendt. Dieser steht als Vermittler zwischen den unterschiedlichen Interessen. De Vriendts Tod wird zu einem tragischen Symbol für die politischen Spannungen in der Region.
Zweig erzählt die Geschichte mit viel Feingefühl und gibt doch die Zerrissenheit der Protagonisten wieder, die zwischen ihren Überzeugungen und den politischen Realitäten gefangen sind. Er versucht, Brücken zwischen den Lagern zu bauen, doch am Ende wird er selbst Opfer des Hasses, den er zu überwinden sucht.
Der Roman ist nicht nur politisch, sondern auch tiefgründig. Zweig zeigt die große Kraft von Fanatismus und Intoleranz.
Es ist ein aufwühlender und doch nachdenklicher Roman, der auch heute noch aktuell ist - Leider. Trotz der komplexen politischen Hintergründe fand ich den Schreibstil und auch die Beschreibung der Protagonisten gut verständlich.
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In der Schulzeit waren „Der Streit um den Sergeanten Grischa“ und „Erziehung vor Verdun“ Pflichtlektüre. Nun eine persönliche Neuentdeckung eines Werkes von Arnold Zweig: der Roman „De Vrient kehrt heim“ aus dem Jahr 1932. Zweig verarbeitete hier ein …
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In der Schulzeit waren „Der Streit um den Sergeanten Grischa“ und „Erziehung vor Verdun“ Pflichtlektüre. Nun eine persönliche Neuentdeckung eines Werkes von Arnold Zweig: der Roman „De Vrient kehrt heim“ aus dem Jahr 1932. Zweig verarbeitete hier ein historisches Ereignis: 1924 wurde der niederländische Jurist und Schriftsteller Jacob Israel de Haan in Jerusalem erschossen. Ein Attentat aus dem Hinterhalt.
Zweig datiert die Bluttat in seinem Roman auf das Jahr 1929. Er war von der Vielschichtigkeit und Widersprüchlichkeit seiner Hauptfigur angezogen. De Haan selbst war ein Marxist, der über seine gleichgeschlechtlichen Beziehungen offen schrieb und das mitten im orthodoxen Jerusalem, wo sich 1929 die Gegensätze zwischen Juden und Arabern zuspitzen. Mit anderen nimmt de Vriendt eine vermittelnde Haltung ein. In Europa soll er für diese Aufgabe werben. Doch de Vriendt wird wegen seiner ausgleichenden Politik von führenden jüdischen Zeitungen als Verräter diffamiert; sie wollen jeden Kompromiss mit den Arabern verhindern.
Von drei radikalen jungen Einwanderern wird de Vriendt nach seiner Rückkehr nach Jerusalem auf der Straße erschossen. Sein Tod verschärft jedoch die Situation, denn von allen Seiten wird jetzt versucht, neue Feindlichkeiten zu schüren, sodass blutige Unruhen um sich greifen. Nach einem Jahr geht das Leben in Palästina jedoch wieder seinen „normalen Gang“ und von dem Idealisten de Vriendt spricht kaum noch jemand.
Der Roman spiegelt die weltanschauliche Position von Arnold Zweig kurz vor dem Machtantritt der Nationalsozialisten wider. Er zeigt aber auch die Anfänge heutiger Konflikte im Nahen Osten auf. Sehr lesenswert, dazu eine äußerst gediegene Ausgabe.
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