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David Copperfield erfährt schon früh die Härten des Lebens und muss bereits als Zehnjähriger in einer Fabrik schuften. Mit Intelligenz, Sensibilität und der Hilfe von guten Menschen gelingt es David jedoch, einen Platz in der Gesellschaft zu erringen.

Produktbeschreibung
David Copperfield erfährt schon früh die Härten des Lebens und muss bereits als Zehnjähriger in einer Fabrik schuften. Mit Intelligenz, Sensibilität und der Hilfe von guten Menschen gelingt es David jedoch, einen Platz in der Gesellschaft zu erringen.
Autorenporträt
Charles Dickens wurde 1812 in Landport geboren. Er arbeitete für mehrere Zeitungen, in denen er ab 1833 auch Skizzen veröffentlichte. Diese brachten ihm den Auftrag für seinen ersten Fortsetzungs roman (¿Die Pickwickier¿) ein, der ihn berühmt machte. Es folgten Meisterwerke wie ¿Oliver Twist¿ und ¿David Copperfield¿. Charles Dickens starb 1870 bei Rochester.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.04.2008

DAS HÖRBUCH
Gut und Böse
„David Copperfield” in einem Hörspiel der fünfziger Jahre
Wunderbar tönt die lockende Melodie von Verheißung in der Stimme des Erzählers. Im Jahre 1957 wurde das Hörspiel vom Westdeutschen Rundfunk unter der Regie von Kurt Meister aufgenommen. Damals waren die Schauspieler und Sprecher geübt darin, keine Nachsilbe zu verlieren und das auch noch ungekünstelt klingen zu lassen. Und so verheißungsvoll zu intonieren wie Helmut Peine, der durch das Hörspiel „David Copperfield” führt, ist leider auch selten geworden. Durch das Heben und Senken seiner Stimme, durch Verzögerungen, einen gespitzten Mund, überhaupt wohl durch starken mimischen Einsatz seines Sprechwerkzeuges, bildet der Sprecher die Illusion eines verschnörkelten Theaters, von dessen goldgerahmter Bühne er eingangs in Ruhe den schweren Vorhang hebt, um dann stundenlang nicht ohne Ironie die gewichtigsten Figuren darauf herumzuschieben, die uns verdeutlichen, wie die Welt bewegt wird von dem Guten und dem Bösen.
Mehr als sieben Stunden ist das Hörspiel lang und kann den umfangreichen Roman von Charles Dickens nicht vollständig wiedergeben. Aber vom Gerüst fehlt nichts, die Kindheit von David Copperfield und die herzergreifenden Szenen des Herumgeschubstwerdens sind enthalten sowie seine Rettung vor der Sklaverei durch seine wunderliche Tante Betsey Trotwood, diese Kompassnadel der Moral, welche sich von Mr. Dick beraten lässt, den sie vor der Psychiatrie gerettet hat. Das Auf und Ab von Grusel und Erleichterung kann also in Gänze genossen werden. Die Stimmen bilden fast alles alleine ab: Auf Musik wurde verzichtet, nur wenige Geräusche stützen die Atmosphäre, mal Gläserklirren, Hufeklappern, Glockenschlagen, mehr brauchen die Solisten nicht zur Untermalung.
Trudik Daniel beispielsweise spricht die Rolle der Tante Betsey wie Miss Marple in der Besetzung von Margaret Rutherford. Dieser eiserne Besen mit Seele taucht gleich anfangs auf, um sich bellend über den Namen des Hauses ihrer armen Verwandten, den Namen des Dienstmädchens Pegotty und schließlich über ein Kind zu empören, das entgegen ihrer entschiedenen Voraussage kein Mädchen ist und taucht dann für Jahre wieder ab, um schließlich wie eine Fee in Ritterrüstung schicksalwendend einzugreifen, als der abgerissene David vor ihr steht.
Die helle klare Stimme des Knaben Wolf Osenbrück als Tante Betseys Großneffe Copperfield bildet einen ordentlichen Gegensatz, und um diese beiden herum wirbelt die ganze englische Gesellschaft, von den Superarmen, den Fischern und anderen Land- und Stadtleuten, bis zu den Superreichen, und alle sind stimmlich bestens abgebildet. Der fiese Uriah Heep nicht zu vergessen: Kurt Beck gibt ihm einen schleimig-keifigen Sound; in diesem Hörspiel sind Gute und Böse immer sofort zu erkennen, und das gehört ja auch zum Reiz der Romanvorlage. Ob die Aussprache „Uriäh” anstelle von „Jureia” besonders sorgfältig recherchierter Dialekt ist oder charmanter Fehler, das ist ein Rätsel.
MARTIN Z. SCHRÖDER
CHARLES DICKENS: David Copperfield. Hörspiel von Otto Bielen. Regie: Kurt Meister. Mit Hans Jörg Knaben, Richard Münch, Lilly Towska u.v.a. Produktion WDR 1957. Schall und Wahn, Bergisch Gladbach 2008, 450 min., 6 CD, 29,95 Euro.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.05.2002

Ausgeliefert - im Guten wie im Bösen

1979 hatte die britische Gruppe "Pink Floyd" mit ihrem Slogan "We don't need no education" aus "The Wall" den Nerv einer Generation getroffen, die der Prüfungen müde war. Einige Jahre später landete die deutsche Gruppe "Extrabreit" einen Hit mit "Hurra, hurra, die Schule brennt", einem Lied, das vorzugsweise bei Abiturfeiern gespielt wurde, als es für die Rebellion also längst zu spät war. Aus der Begeisterung für die Liedtexte mag man dennoch ablesen, daß das seit Generationen festgefügte Autoritätsverhältnis zwischen Lehrern und Schülern ins Wanken geriet.

Ein weiteres Beispiel dafür, daß die Lehrer sich inzwischen um die Macht der Schüler sorgen, liefert der Fall jenes elfjährigen Mädchens in den Vereinigten Staaten, das in der letzten Woche von der Schule suspendiert wurde. Es hatte ein Bild seiner Lehrerin auf die Rückseite eines Vokabeltests gezeichnet. Der Test war mit einer schlechten Note bewertet worden; auf der Zeichnung war der Kopf der Lehrerin von einem Pfeil durchbohrt. Die Behörden interpretierten das Bild als Morddrohung; die Schülerin muß einstweilen zu Hause bleiben. Zu den beliebtesten Zeichenmotiven einer ganz gewöhnlichen Schulzeit in den achtziger Jahren gehörten neben dem "Haus vom Nikolaus" auch das eines Menschen am Galgen, einsam baumelnd. Es zielte nicht etwa auf Lehrer, denen man ein solches Schicksal buchstäblich an den Hals wünschte - solche Kritzeleien drückten vielmehr das Ohnmachtsgefühl der Schüler gegenüber einer Institution aus, die sie ihrem Schicksal oft gnadenlos zu überlassen schien.

Dieses Ohnmachtsgefühl der Schüler gegenüber den Lehrern ist so alt wie die Schule selbst. Es ist ein zentrales Thema in Charles Dickens' autobiographisch gefärbtem Roman "David Copperfield" von 1849/50. Kein Leser wird je vergessen können, wie David und seine Mitschüler in Salem House unter Mr. Creakle und dessen spanischem Rohrstock zu leiden haben. Dabei sind Creakles Schläge keineswegs eine Strafe, wie sie nur Aufmüpfige oder Unaufmerksame auf sich ziehen, sondern sie gelten der ganzen Klasse, die "weinte und sich vor Schmerzen krümmte, ehe das Tagwerk begann". Bei Dickens reagieren die Schüler auf die Brutalität des Lehrers mit einer Unterwürfigkeit, vor der es David selbst ekelt: "Mr. Creakle reißt einen Witz, ehe er prügelt, und wir elenden, kleinen Hunde lachen darüber, mit aschfahlen Gesichtern und Herzen, die uns in die Hosen gefallen sind." Die Schüler in Salem House, so folgert der Erzähler, "wurden viel zu sehr gepeinigt und herumgestoßen, um etwas lernen zu können".

Durch seine empfindsame Beobachtungsgabe lernt David Copperfield dort aber doch allerhand; die Erfahrung der seelischen Grausamkeit in Salem House macht ihn wach für die Schwächen und Stärken seiner Mitschüler und fördert Eigenschaften wie Mitgefühl, Hilfsbereitschaft und Solidarität. Glücklicherweise erfährt David aber auch, daß es an Schulen keineswegs nicht so zugehen muß wie in Salem House, als er nämlich an die "vortreffliche" Schule des Dr. Strong in Canterbury kommt. In Dr. Strong findet David erstmals einen Lehrer, zu dem er aufsehen kann und der ihm ein Vorbild ist. An dieser Schule gelten andere Grundsätze: "In allen Dingen appellierte man an das Ehrgefühl und den guten Willen der Knaben und rechnete so lange mit dem Vorhandensein solcher Eigenschaften, als sich nicht direkt das Gegenteil herausstellte. Und das wirkte Wunder." An dieser Schule hängen die Jungen "mit warmer Liebe" und tun alles, um ihren guten Ruf aufrechtzuerhalten. Dennoch zweifelt Dickens in seinem "David Copperfield" eines niemals an: daß die Schüler der Schule, also den Lehrern, ausgeliefert sind - im Guten wie im Bösen. Sie haben keine Möglichkeit, sich zu wehren. Dieses Ungleichgewicht hat sich verlagert. Heute sind es häufig die Lehrer, die Angst vor ihren Schülern haben, wie der Fall des suspendierten Mädchens in den Vereinigten Staaten zeigt.

FELICITAS VON LOVENBERG

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»Dickens beschreibt die Dinge so anschaulich und eindringlich, daß man sie nachher nie mehr anders sehen kann als mit seinen Augen.« John Irving