Sehr verschiedene Umstände führen die russischen Literaten Il'ja Erenburg und Vladimir Nabokov zu Beginn der 1920er Jahre nach Berlin.Trotz großer Unterschiede, auch im literarischen Selbstverständnis, ist ihrer Exilprosa gemeinsam, daß die Schrift als 'Projektionsfläche' für eine Potenzierung des Eigenen wie Fremden dient. Als solche offenbart das graphisch-verbale 'Aufschreibesystem' - im Gegensatz zu den kinemato- und photographischen Bildmedien - auch eine 'buchstäbliche Transpräsenz', durch die sich das ,schreibende Ich in der Fremde' medial entgrenzt und hierbei wieder- bzw. neu…mehr
Sehr verschiedene Umstände führen die russischen Literaten Il'ja Erenburg und Vladimir Nabokov zu Beginn der 1920er Jahre nach Berlin.Trotz großer Unterschiede, auch im literarischen Selbstverständnis, ist ihrer Exilprosa gemeinsam, daß die Schrift als 'Projektionsfläche' für eine Potenzierung des Eigenen wie Fremden dient. Als solche offenbart das graphisch-verbale 'Aufschreibesystem' - im Gegensatz zu den kinemato- und photographischen Bildmedien - auch eine 'buchstäbliche Transpräsenz', durch die sich das ,schreibende Ich in der Fremde' medial entgrenzt und hierbei wieder- bzw. neu erfindet. Analysiert werden die im Exil entstandenen und die diesen Lebensabschnitt thematiserenden Texte beider Autoren.
Gudrun Heidemann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bielefeld im Fachbereich Slavistik. Promotion 2003.
Inhaltsangabe
I. Das Ich im Fokus doppelter Fremdheit1. Exilwege2. Scribo, ergo (alter ego) sumErenburgs "Sommer 25"Nabokovs 'Gabe'3. Ortswechsel: räumlich-mediale Ver- und EntortungenII. Grenzüberschreitungen1. Geographische Grenzüberschreitung: Heimat- und MutterentzugNabokovs Fremdheitserkenntnis: 'to be moved to see'Erenburgs Fremdheitsschock: 'unfaßbare Pünktlichkeit'Prävalenz des schriftlich-abstrakten Augenscheins in der Fremde2. Topographische und topologische Grenzüberschreitungen in 'Berlinograd'Typo- und topographische Offenheit im NiemandslandExkurs I: Belyjs und Sklovskijs illusionäre Negierung des Berliner ExilsExkurs II: 'Die Großstadt und das Exilleben'Ausgedehntes 'Bahnhofsleben': 'eisernes Herz' versus 'eisernes Idyll'Schrift- und StadtverkehrBewegung im Stillstand der Schrift3. Kinematographische Grenzüberschreitung: Leinwandballett versus LeinwandgeflimmerFrühe LeinwanderfahrungenFilmische Ich-Leerstellen'Aufgeheizte' Leinwandschatten: Selbstreflexion, Filmkritik und AmnesieIII. Mediale Entgrenzung1. Erenburgs Schelmenroman "Chulio Churenito"2. Nabokovs Ich-Erzählungen3. 'Buchstäbliche Transpräsenz'LiteraturverzeichnisFilmverzeichnisAbbildungsnachweise
I. Das Ich im Fokus doppelter Fremdheit1. Exilwege2. Scribo, ergo (alter ego) sumErenburgs "Sommer 25"Nabokovs 'Gabe'3. Ortswechsel: räumlich-mediale Ver- und EntortungenII. Grenzüberschreitungen1. Geographische Grenzüberschreitung: Heimat- und MutterentzugNabokovs Fremdheitserkenntnis: 'to be moved to see'Erenburgs Fremdheitsschock: 'unfaßbare Pünktlichkeit'Prävalenz des schriftlich-abstrakten Augenscheins in der Fremde2. Topographische und topologische Grenzüberschreitungen in 'Berlinograd'Typo- und topographische Offenheit im NiemandslandExkurs I: Belyjs und Sklovskijs illusionäre Negierung des Berliner ExilsExkurs II: 'Die Großstadt und das Exilleben'Ausgedehntes 'Bahnhofsleben': 'eisernes Herz' versus 'eisernes Idyll'Schrift- und StadtverkehrBewegung im Stillstand der Schrift3. Kinematographische Grenzüberschreitung: Leinwandballett versus LeinwandgeflimmerFrühe LeinwanderfahrungenFilmische Ich-Leerstellen'Aufgeheizte' Leinwandschatten: Selbstreflexion, Filmkritik und AmnesieIII. Mediale Entgrenzung1. Erenburgs Schelmenroman "Chulio Churenito"2. Nabokovs Ich-Erzählungen3. 'Buchstäbliche Transpräsenz'LiteraturverzeichnisFilmverzeichnisAbbildungsnachweise
Es gelten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen: www.buecher.de/agb
Impressum
www.buecher.de ist ein Shop der buecher.de GmbH & Co. KG Bürgermeister-Wegele-Str. 12, 86167 Augsburg Amtsgericht Augsburg HRA 13309