Jorge Baradit
Broschiertes Buch
Das Ende eines Traumes
oder der Putsch gegen die Regierung des Salvador Allende
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Salvador Allende gewann die Präsidentenwahl 1970Mit dem Parteienbündnis Unidad Popular (UP) regierte er 1970 -bis 1973Schon vor dem Wahlsieg konspirierte die CIA mit der chilenischen Oberschicht gegen die UP-Regierung
Erfolgsautor mit der Reihe "Die geheime Geschichte Cjhiles" mit insgesamt über 500.000 verkauften Exemplaren; Das Buch "Die Diktatur" (im spanischen Original "LA DICTADURA") wurde über 50.000 mal verkauft
Produktdetails
- Verlag: Books on Demand
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 184
- Erscheinungstermin: 7. August 2023
- Deutsch
- Abmessung: 210mm x 148mm x 12mm
- Gewicht: 275g
- ISBN-13: 9783757853655
- ISBN-10: 3757853652
- Artikelnr.: 68546885
Herstellerkennzeichnung
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In wenigen Tagen jähren sich die Ereignisse des 11. September 1973 zum 50. Mal. In den Morgenstunden dieses Tages wurde der demokratisch gewählte Präsident Chiles, S. Allende, und seine Regierung der Unidad Popular, durch das Militär gestürzt und eine Jahre anhaltende …
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In wenigen Tagen jähren sich die Ereignisse des 11. September 1973 zum 50. Mal. In den Morgenstunden dieses Tages wurde der demokratisch gewählte Präsident Chiles, S. Allende, und seine Regierung der Unidad Popular, durch das Militär gestürzt und eine Jahre anhaltende Blutorgie nahm ihren Lauf. Allende und die hinter ihm stehende Parteienkoalition hatten sich vorgenommen einen Sozialismus zu errichten, der nach Wein und Empanadas, den mit Fleisch gefüllten Teigtaschen, die man an jeder Straßenecke in Chile kaufen kann, schmecken sollte. Dafür hatte er die überwältigende Mehrheit der Stimmen der Chilenen bekommen. Die Hoffnung auf eine Zukunft in Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität währte nicht lange. Mit der verdeckten Unterstützung der US-Regierung wurde der blutigste Staatsstreich in der gesamten Geschichte Lateinamerikas geplant, vorbereitet und höchst präzise ausgeführt.
Der erstmals 2018 veröffentlichte Text von Baradit versetzt die Leserinnen und Leser zurück in die Zeit der Unidad Popular, stellt Programme und Akteure vor, um schließlich die gespannte Atmosphäre im Sommer 1973 und die Ereignisse des Putsches zu schildern. Daran schließt sich ein umfänglicher Teil des Buches an, der den Alltag im Terrorregime von A. Pinochet beschreibt und die Aktionen des Widerstand gegen die Diktatur aufleben lässt. Der Autor spannt den Bogen seiner Darstellung bis zu den Tagen des Plebiszits im Oktober 1988. Damals sah sich der Diktator veranlasst, dem Regime einen neuen Anstrich zu geben und sich einer gewissen Legitimität zu versichern. Jedoch brachte eine deutliche Mehrheit diese Pläne zu Fall und lehnte eine Verlängerung der „Amtszeit“ ab.
Das Buch wurde ursprünglich für ein chilenisches Publikum geschrieben, dass die dunkle Nacht der Diktatur nicht selbst erlebte oder noch zu jung war, um bewusst wahrzunehmen, was dem Land und seinen Menschen geschah. Als Quereinsteiger in die Geschichtswissenschaft und politischer Aktivist verfolgt Baradit daher den Anspruch, nachvollziehbar zu erzählen, wie es in den letzten Monaten der Unidad Popular war und wie es unvermeidlich zum Putsch kam. In dieser Erzählung verliert sich Baradit nicht in akademischen Debatten oder ideologischen Auseinandersetzungen. Angenehm fallen dabei zwei Dinge auf: a) der Autor ist in der Lage, die kenntnisreiche Schilderung der politischen Situation in Chile mit dem Schicksal von konkreten Personen, auch aus der eigenen Familie, zu verbinden und konkrete Akteure zu benennen, ihr Handeln aus dem Dunkel der Vergangenheit zu holen. Im Ergebnis wird für die Leserin und den Leser jenes schwerwiegende Trauma in Umrissen erkennbar, das die Diktatur und der Terror im Leben vieler Menschen dieses Andenland auslösten. b) dieses Vorgehen schafft es, dass auch Leserinnen und Lesern, die mit der Geschichte der Andenländer wenig vertraut sind, zwischen all den Namen, Daten und Ereignissen nicht verloren gehen, sondern den Überblick behalten und in die Lage versetzt werden, eine eigene Bewertung vorzunehmen.
Das Buch von Baradit ist eine „Ausgliederung“ aus einem viel umfangreicheren Vorhaben, das den Autor seit Jahren beschäftigt und für das er viel Lob und Anerkennung durch ein breites Publikum erfahren hat: La Historia Secreta de Chile. Den Titel dieses Vorhabens kann man rasch mit Die geheime Geschichte Chiles übersetzen. Dabei würde diese Übersetzung jedoch nicht den Intentionen des Autors gerecht werden. Für Baradit geht es vielmehr um die Neuerzählung der Geschichte seines Heimatlandes, die, jenseits der akademischen und politischen Dogmen, auch Licht in die bisherigen „blinden Flecke“ der Geschichtsschreibung bringt. Ganz in diesem Sinn bringt das vorgelegte Buch viel Licht in einen dunklen Abschnitt der chilenischen Geschichte und kann selbst Fachleute mit einigen Details überraschen.
Die Übersetzung des Originaltextes hat die Herausforderungen gemeistert und kann durchaus als gelungen bezeichnet werden. Diesem sehr positiven Gesamturteil zur Übersetzung können auch die vereinzelt angetroffenen Ungenauigkeiten nichts anhaben. Gleiches gilt für einige orthografische Fehler, die das Lektorat „überstanden“ haben.
Alles in allem, ein gelungenes, empfehlenswertes Buch, das allen, die sich für die Geschichte der demokratischen Massenbewegungen in Lateinamerika interessieren, zu neuen Erkenntnissen verhilft.
In Zeiten von „wertebasierter Außenpolitik“ kann der Text von Baradit daran erinnern, wie die geopolitischen Interessen des Imperiums sich über universale Werte und Rechte hinwegsetzen, wenn es darum geht, Einfluss „im Hinterhof“ zu sichern und zu erhalten.
Nicht zuletzt möchte der Rezensent darauf aufmerksam machen, dass der 11. September 1973 auch in Deutschland Spuren hinterlassen hat. Die Solidaritätsbewegungen mit dem geschundenen Andenland und die Aufnahme Tausender chilenischer Geflüchteter in Ost- wie Westdeutschland sind ein Kapitel deutsch-deutscher Geschichte, das noch auf seine Aufarbeitung wartet.
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Antworten 4 von 4 finden diese Rezension hilfreich
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Ein extrem spannendes Buch. Für mich Jahrgang 1990 ist es eine kleine Zeitreise in die jüngste Geschichte Chiles.
Wer die Gegenwart um Chile verstehen will, sei dieses Buch angeraten.
Antworten 3 von 3 finden diese Rezension hilfreich
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Jorge Baradit „Das Ende eines Traums oder der Putsch gegen die Regierung von Salvador Allende“
Für alle, für die der 11.9.1973 als erschütterndes Ereignis eingebrannt ist, aber auch für diejenigen, die nur vom Hörensagen den wohl blutigsten Staatsstreich in …
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Jorge Baradit „Das Ende eines Traums oder der Putsch gegen die Regierung von Salvador Allende“
Für alle, für die der 11.9.1973 als erschütterndes Ereignis eingebrannt ist, aber auch für diejenigen, die nur vom Hörensagen den wohl blutigsten Staatsstreich in der gesamten Geschichte Lateinamerikas kennen, ist dieses Buch eine Fundgrube, um zu verstehen, wie es zu diesem Putsch und Ende eines Traums kam.
Welche langen Schatten wirft dieses Ereignis bis heute auf Lateinamerika und darüber hinaus?
Das Buch vermittelt an Hand von persönlich Erlebtem in der Familiengeschichte Baradits detailreiche, genaue Kenntnis über den langen emanzipatorischen, revolutionären Weg der Unidad Popular und deren konkrete gesellschaftspolitischen Programme mit Salvador Allende.
Die dem entgegen wirkenden Kräfte - wie kann es auch anders sein?- in den nationalen Eliten und deren Zusammenwirken mit den USA und CIA, zeigt Baradit in allen Facetten auf. Organisationen, Parteien, Ideologien, Medienmacht finden sich zuusammen in einem Netz von Zerstörungsabsicht dieses durch eine Massenbewegung legal erreichten Modells.
Was für aufregende Zeiten, die mit einem Albtraum enden.
„Erst wenn wir alles verstanden haben...können wir beginnen den Albtraum zu überwinden“, sagt Baradit. Dazu dient auch dieses Buch.
Wieviele Dichter, Künstler, Sänger haben gegen diesen Albtraum gesungen, geschrieben und gemalt!
Jorge Baradits Anliegen richtet sich an die chilenischen Landsleute, aber auch an internationale Leser, die mit diesem Buch das „Laboratorium des Neoliberalismus“ am Beispiel Chiles erfahren können. Dies in Fakten nachzuvollziehen dient zusätzlich die pollitische Chronologie Chiles seit 1959.
Das Buch ist die Geschichte großer Hoffnung und die Geschichte einer anhaltendenTragödie, diese sichtbar seit Jahrhunderten in den offenen Adern Lateinamerikas, Afrikas, Asiens und des Nahen Ostens.
Im Epilog reflektiert der Autor den langen Schatten, der bis heute - auch nach der erfolglosen Abstimmung über eine neue Verfassung - nachwirkt.
Wie kann das neoliberale Modell, das weiterhin durch Deregulation in einer „Kosmovision“ der Stärksten und Skrupellosesten beendet werden?
Mit einer Kosmovision des Fortschritts wie es mit den ALBA-Ländern am Horizont erschien, durch eine Menschheitsfamilie, durch eine multipolare Welt, die sich entkolonialisiert??
Das Buch von Jorge Baradit ist ein wunderbarer Beitrag für alle, die aus diesem Schatten gemeinsam austreten wollen und durch genaue Kenntnisse über den Klassenkampf in Chile zu weiteren Erkenntnissen kommen können.
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