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Nachts sind alle Städte grau? Pulitzer-Preisträger Vincent Laforet belehrt uns eines Besseren - mit Luftbildern von leuchtenden Metropolen wie New York, London und Sydney, die er nachts von oben fotografierte. Wagen Sie einen Blick in Häuserschluchten und auf faszinierende urbane Muster. Schweben Sie über Berlin und beobachten Sie das Leben auf der Überholspur in Los Angeles. Atemberaubende Luftaufnahmen, seitenweise faszinierend.

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Produktbeschreibung
Nachts sind alle Städte grau? Pulitzer-Preisträger Vincent Laforet belehrt uns eines Besseren - mit Luftbildern von leuchtenden Metropolen wie New York, London und Sydney, die er nachts von oben fotografierte. Wagen Sie einen Blick in Häuserschluchten und auf faszinierende urbane Muster. Schweben Sie über Berlin und beobachten Sie das Leben auf der Überholspur in Los Angeles. Atemberaubende Luftaufnahmen, seitenweise faszinierend.
Autorenporträt
Laforet, Vincent
Vincent Laforet, 1975 in der Schweiz geboren, gehört zu den Pionieren zeitgenössischer Fotografie. Der Pulitzer-Preisträger wird als Vorreiter betrachtet sowohl für seine innovativen Tilt/Shift-Luftaufnahmen als auch im Umgang mit den HD-fähigen DSLR-Kameras. Die New York Times zählte Laforet schon im Jahr 2005 zu den 100 einflussreichsten Fotografen der USA. Seine Aufnahmen fanden bereits Eingang in zahlreiche große Medien wie Vanity Fair, The New York Times Magazine, National Geographic, Sports Illustrated, Time, Newsweek oder Life.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.03.2018

Gebündelte
Energie
Vincent Laforet hat zehn Millionenstädte
bei Nacht aus der Luft fotografiert.
So entstanden Dokumente der Vitalität
und Verschwendung
VON STEFAN FISCHER
Berlin ist noch heute zweigeteilt. Man sieht das der Stadt an, wenn man nachts mit einem Helikopter über sie hinwegfliegt. Oder – das ist weitaus einfacher zu realisieren –, wenn man die Fotografien des Franko-Amerikaners Vincent Laforet betrachtet. Der hat die Sache mit den Helikopter-Flügen übernommen, stellvertretend für ein neugieriges Publikum. Zehn Metropolen hat er aus jeweils 1500 bis 3000 Metern Höhe mit der Kamera porträtiert, also vor allem deren Abbilder aus Licht. Darunter neben einem halben Dutzend US-amerikanischen Millionenstädten auch Berlin.
Noch heute ist das künstliche Licht, das die Nächte erhellt, im ehemaligen Ostteil der deutschen Hauptstadt von einem warmen Gelb, also weniger grell; der Westen hingegen leuchtet im Vergleich dazu kälter, kräftiger, blauer. Wobei dieses Blau mal auch ins Grüne, mal ins Violette kippt. Glaubt man der Einschätzung von Laforet, dann zeigt sich am Beispiel eines Berlin-Panoramas, das in dem Band „City Lights“ zu sehen ist, exemplarisch zugleich die Vergangenheit und die Zukunft der urbanen Nachtporträts: Die Lichtmuster der Großstädte würden mit zunehmender Modernisierung zwangsläufig homogener, mutmaßt der Fotograf. Das breite Farbspektrum, das er einfangen konnte, werde sich wohl verengen.
Dass Fotografien wie die von Vincent Laforet inzwischen überhaupt möglich sind, hängt wiederum ebenfalls mit einer technischen Modernisierung zusammen: Die Sensoren der Kameras sind nunmehr derart leistungsfähig, dass auch nachts aus einem rüttelnden Helikopter heraus scharfe Bilder möglich sind.
Die ersten Fotografien in dem Band zeigen New York, anfangs aus einer geringen Höhe und im Dämmerlicht – Motive, wie sie einem aus der Luftfotografie bereits vertraut sind. Dann aber wächst die Distanz und das natürliche Licht verschwindet. Aus einer Ansammlung von Häusern werden Strukturen. Manchmal stehen architektonische Sehenswürdigkeiten im Fokus, aber auch bei ihnen betont Vincent Laforet die grafische Funktion für die gesamte Komposition. Häufig löst sich das einzelne Gebäude auf in den Häuserfluchten, und dennoch ist der Beton noch sichtbar, definiert er die Form einer Stadtlandschaft in der Draufsicht. Häufig ist es jedoch ausschließlich das Licht, das zu sehen ist, werden die Städte zu einem Energiefeld – Ausdruck einer Verschwendung und zugleich von Vitalität.
Die nächtlichen Abbilder von New York, Chicago, Los Angeles, San Francisco und Miami sind zu sehen, dazu die von Berlin, London, Barcelona und Sydney. Alle haben sie einen eigenen Charakter. In New York dominieren auch aus großer Höhe die Wolkenkratzer, in den europäischen Städten die Ringstrukturen der Straßen um das Zentrum herum; in den USA die rechtwinkligen Raster.
Interessant wäre der Vergleich mit asiatischen und afrikanischen Metropolen; sie fehlen. Doch eine Ausdehnung der Arbeiten an „City Lights“ hätte das Budget gesprengt. Der Aufwand für die Aufnahmen ist erheblich, ein ganzes Team hat für Vincent Laforet gearbeitet. Manchmal vergeblich: Für Paris, wo Laforet aufgewachsen ist, hat er keine nächtliche Flugerlaubnis bekommen, um seine Aufnahmen machen zu können.
Beim Betrachten der Bilder stellen sich verschiedene Effekte ein: Manchmal wirken die städtischen Szenerien wie Miniaturmodelle, mitunter aber auch wie Makro-Aufnahmen. Immer wieder verwandeln sich die urbanen Strukturen auch in grafische Muster – einige der Bilder sehen beinahe aus, als hätte Laforet Leiterplatten fotografiert. Die meisten Aufnahmen vermitteln eine Ahnung von dem Gewimmel und der Betriebsamkeit in den Städten – und strahlen doch eine immense Ruhe aus.
Vincent Laforet: City Lights. Metropolen bei Nacht. Aus dem Englischen von Gabi Krause. National Geographic Buchverlag, München 2017. 240 Seiten, 78 Euro.
Nur für Paris hat der
Fotograf keine nächtliche
Flugerlaubnis erhalten
Lichtzauber: Heller als Las Vegas (oben) leuchtet keine andere Stadt. Und auch Los Angeles erscheint eher als Illusion denn als Realität.
Fotos: Laforet
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