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Ein Autor fährt wie jedes Jahr in sein einfaches Sommerhaus in einem verfallenden spanischen Dorf, dem letzten am Ende der Landstraße. Die Geschichte genau dieses Dorfes will er niederschreiben, doch fehlen ihm die Worte. Stattdessen beginnt er, seinen 'Huerto', den Garten, zu bestellen, und kommt dabei mit den Nachbarn samt deren Geschichten und Tipps, vor allem aber mit sich selbst und der Natur ins Gespräch.
Beat Sterchi, 1949 in Bern geboren, ging 1970 nach Kanada und studierte Anglistik. Danach war er Sprachlehrer in Tegucigalpa (Honduras) und Montreal und betrieb weitere Studien in Kanada. Er verfasste neben Theaterstücken, Reportagen und Kolumnen auch Reiseberichte und experimentelle Texte auf Berndeutsch und stand mit Spoken-Word-Texten auf etlichen Bühnen. Heute lebt Beat Sterchi als freier Schriftsteller in Bern.
Produktdetails
- Verlag: Diogenes
- Artikelnr. des Verlages: 562/07117
- 02. Aufl.
- Seitenzahl: 272
- Erscheinungstermin: 24. März 2021
- Deutsch
- Abmessung: 187mm x 123mm x 21mm
- Gewicht: 300g
- ISBN-13: 9783257071177
- ISBN-10: 3257071175
- Artikelnr.: 60460288
Herstellerkennzeichnung
Diogenes Verlag AG
Reinhard-Mohn-Straße 100
33333 Gütersloh
vertrieb@diogenes.ch
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Es passiert eigentlich nichts in diesem Buch, in dem Beat Sterchi von seinem Garten und dem Leben in einem sterbenden Bergdorf in Katalonien erzählt. Aber man spürt, dass der Rezensentin Maria Frisé das Buch in seiner Langsamkeit gefallen hat. Man muss nur auch als Leser die Zeit fließen lassen und sich dem Arbeitsrhythmus des bedürfnislosen Autors anpassen. "Stille Wochen in der Sierra", davon erzählt dieses ganz dem realen Leben auf dem Land verhaftete Buch.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Für dreizehn Oliven
Beat Sterchis Wirklichkeitssuche "Capricho"
Wer liest, lebt in zwei Welten, und wer einen Garten pflegt, schafft sich sogar seine zweite Welt selbst. Beat Sterchi hat sie in einem katalonischen Bergdorf gefunden, wo seine Familie seit Jahren ihren Urlaub verbringt. Diesmal ist er allein für länger und zum Arbeiten gekommen. Er möchte die Geschichte dieses Dorfes schreiben, eines der blutigen Schauplätze im spanischen Bürgerkrieg.
Doch immer wieder verliert er den roten Faden und flüchtet sich in seinen Garten, der zunächst nichts als eine kniehohe Unkrautwüste ist. Zwölf Furchen Kartoffeln anzubauen, dazu ein paar Gurken, Zucchini, Zwiebeln und Tomaten dürfte nicht allzu schwierig
Beat Sterchis Wirklichkeitssuche "Capricho"
Wer liest, lebt in zwei Welten, und wer einen Garten pflegt, schafft sich sogar seine zweite Welt selbst. Beat Sterchi hat sie in einem katalonischen Bergdorf gefunden, wo seine Familie seit Jahren ihren Urlaub verbringt. Diesmal ist er allein für länger und zum Arbeiten gekommen. Er möchte die Geschichte dieses Dorfes schreiben, eines der blutigen Schauplätze im spanischen Bürgerkrieg.
Doch immer wieder verliert er den roten Faden und flüchtet sich in seinen Garten, der zunächst nichts als eine kniehohe Unkrautwüste ist. Zwölf Furchen Kartoffeln anzubauen, dazu ein paar Gurken, Zucchini, Zwiebeln und Tomaten dürfte nicht allzu schwierig
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sein. Die Alten im Dorf kennen ihn und bieten Rat und Hilfe an. Nebenbei wird er vielleicht manches nicht nur über die Bewässerung der Terrassengärten erfahren. Man kennt ihn und bezieht ihn ein in das dörfliche Leben. Und der Tod ist allgegenwärtig. "So ist das Leben", sagen sie hier, wenn einer gestorben ist.
Nur noch zwei Bauern bewirtschaften die kargen, von Trockenmauern gerahmten schmalen Äcker. Die Dächer der verlassenen Häuser stürzen ein, die Kulturlandschaft verwildert. Früher gediehen auf den Terrassen Reben. Es ist ein sterbendes Dorf, das einzig Neue, eine Schweinemästerei, verpestet zeitweise mit Gülle die Luft. Fast alle Männer haben wenig zu tun; schon am Vormittag sitzen sie an zwei Tischen beim Kartenspiel. Am Himmel kreisen die Geier. Die Zeit fließt langsam.
Aber langsam ist auch der Arbeitsrhythmus im Garten. Der Stadtbewohner muss es lernen. Und allmählich lernt er auch, bedächtig und ohne Hast seine Umgebung wahrzunehmen, Hitze und Unwetter klaglos zu ertragen und die Schönheit von Sonnenuntergängen oder Gestirnen zu genießen. Er hat eine Hängematte an einem Mandelbaum befestigt und liest katalanische Dichter und die Zeitungen "El País" und "La Vanguardia" so gründlich wie nie. Es scheint so, als hätte er den roten Faden für seine historische Erkundung endgültig verloren. Die Früchte aus seinem Garten, Kartoffeln, Tomaten und sogar dreizehn genau abgezählte Oliven, die er in einem blauen Eimer nach Hause trägt, scheinen ihm als Ernte dieser stillen Wochen in der Sierra zu genügen.
Beat Sterchi, Jahrgang 1949, ist ein Außenseiter in der Literatur. Als Sprachlehrer verbrachte er viele Jahre in Kanada und Honduras. Sein Erstling "Blösch", ein magisch-poetischer Roman, wurde mehrfach ausgezeichnet. Auf sein neues Buch muss man sich einlassen, um die Zwischentöne zu vernehmen. Der Titel "Capricho", aus dem Spanischen übersetzt "nach Belieben", verschweigt, wie wichtig dem Autor dieser Sommer in den Bergen ohne Magie, aber mit viel Wirklichkeit war. So ist das Leben.
MARIA FRISÉ
Beat Sterchi: "Capricho". Ein Sommer in meinem Garten.
Diogenes Verlag, Zürich 2021. 260 S., geb., 24,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Nur noch zwei Bauern bewirtschaften die kargen, von Trockenmauern gerahmten schmalen Äcker. Die Dächer der verlassenen Häuser stürzen ein, die Kulturlandschaft verwildert. Früher gediehen auf den Terrassen Reben. Es ist ein sterbendes Dorf, das einzig Neue, eine Schweinemästerei, verpestet zeitweise mit Gülle die Luft. Fast alle Männer haben wenig zu tun; schon am Vormittag sitzen sie an zwei Tischen beim Kartenspiel. Am Himmel kreisen die Geier. Die Zeit fließt langsam.
Aber langsam ist auch der Arbeitsrhythmus im Garten. Der Stadtbewohner muss es lernen. Und allmählich lernt er auch, bedächtig und ohne Hast seine Umgebung wahrzunehmen, Hitze und Unwetter klaglos zu ertragen und die Schönheit von Sonnenuntergängen oder Gestirnen zu genießen. Er hat eine Hängematte an einem Mandelbaum befestigt und liest katalanische Dichter und die Zeitungen "El País" und "La Vanguardia" so gründlich wie nie. Es scheint so, als hätte er den roten Faden für seine historische Erkundung endgültig verloren. Die Früchte aus seinem Garten, Kartoffeln, Tomaten und sogar dreizehn genau abgezählte Oliven, die er in einem blauen Eimer nach Hause trägt, scheinen ihm als Ernte dieser stillen Wochen in der Sierra zu genügen.
Beat Sterchi, Jahrgang 1949, ist ein Außenseiter in der Literatur. Als Sprachlehrer verbrachte er viele Jahre in Kanada und Honduras. Sein Erstling "Blösch", ein magisch-poetischer Roman, wurde mehrfach ausgezeichnet. Auf sein neues Buch muss man sich einlassen, um die Zwischentöne zu vernehmen. Der Titel "Capricho", aus dem Spanischen übersetzt "nach Belieben", verschweigt, wie wichtig dem Autor dieser Sommer in den Bergen ohne Magie, aber mit viel Wirklichkeit war. So ist das Leben.
MARIA FRISÉ
Beat Sterchi: "Capricho". Ein Sommer in meinem Garten.
Diogenes Verlag, Zürich 2021. 260 S., geb., 24,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Das ist eindrücklich, was dieser Autor kann.«
Klappentext:
„Ein Autor fährt wie jedes Jahr in sein einfaches Sommerhaus in einem verfallenden spanischen Dorf, dem letzten am Ende der Landstraße. Die Geschichte genau dieses Dorfes will er niederschreiben, doch fehlen ihm die Worte. Stattdessen beginnt er, seinen …
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Klappentext:
„Ein Autor fährt wie jedes Jahr in sein einfaches Sommerhaus in einem verfallenden spanischen Dorf, dem letzten am Ende der Landstraße. Die Geschichte genau dieses Dorfes will er niederschreiben, doch fehlen ihm die Worte. Stattdessen beginnt er, seinen ›Huerto‹, den Garten, zu bestellen, und kommt dabei mit den Nachbarn samt deren Geschichten und Tipps, vor allem aber mit sich selbst und der Natur ins Gespräch.“
Beat Sterchi nimmt uns hier ganz unweigerlich in seine Gartenwelt mit. Wir reisen hier mit ihm durch das Dorf in dem sein Sommerhaus steht und eben in seinen Huerto, seinen Garten. Gleich zu Beginn taucht auch der Buchtitel auf: Capricho. „Capricho“ ist die Laune und genau aus dieser Laune heraus, bestellt Sterchi immer wieder seinen Garten aufs Neue. Er nimmt die wunderlichen Tipps der Einheimischen an, rätselt was der Mond mit dem setzen der Kartoffeln zu tun hat und generell erlebt er unheimlich viel um sich herum und schreibt dies wunderbar ruhig und besonnen auf. Und genau das ist der Tenor den er durch die Einheimischen hier mitnimmt: alles mit Ruhe und Bedacht ausführen, sich nicht kaputt arbeiten, der Garten soll Spaß machen und keine mühsame Arbeit sein, zu der man sich zwingen muss. Sterchi merkt erst beim gärtnern, wie gut ihm das tut, zu sehen wenn Pflänzchen aufgehen und wachsen, aber eben auch nicht kommen oder eingehen weil irgendwas sie gestört hat.
Dieses Buch ist herrlich ruhig und besinnlich geschrieben. Als Hobbygärtner wird man hier viel wiederfinden und sich mit Sterchi irgendwie vereint fühlen. Sein Sprach- und Schreibstil ist wunderbar flüssig und entspannt....man merkt, er hat sich das Leben aus seinem spanischen Dorf zu Herzen genommen und ist dort zur Ruhe gekommen, was aber nur daran liegt, das er es zugelassen hat - 5 von 5 Sterne!
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Eigentlich wollte der Schweizer Autor Beat Sterchi die Geschichte seines Dorfes schreiben, doch irgendwie findet er den dringend gesuchten roten Faden nicht und so kümmert er sich um seinen „huerto“, seinen Gemüsegarten. Fortan bestimmen Apfelbäume, Rosenstöcke, …
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Eigentlich wollte der Schweizer Autor Beat Sterchi die Geschichte seines Dorfes schreiben, doch irgendwie findet er den dringend gesuchten roten Faden nicht und so kümmert er sich um seinen „huerto“, seinen Gemüsegarten. Fortan bestimmen Apfelbäume, Rosenstöcke, Brombeergebüsch oder das Setzen von Kartoffeln seinen Alltag. Leider hat er davon wenig Ahnung und so wird das Ganze ein Abenteuer, bei dem es viel zu entdecken gibt. Doch Freunde und Nachbarn sind mit Rat und Tat zur Stelle.
Und da er natürlich Schriftsteller ist, hält er seine Beobachtungen und Erfahrungen in kurzen Texten fest. Da gilt es die Erde mit der Hacke zu lockern, die Gurken und Tomaten zu bewässern oder der nächtliche Marder entpuppt sich als Hühnerdieb. In seinem „huerto“ kommt Sterchi mit sich selbst und der Natur ins Gespräch. Zurück am Schreibtisch werden die Eindrücke festgehalten. Es sind Naturbeobachtungen vermischt mit Alltagserledigungen und philosophischen Gedanken. Eine interessante und auch lehrreiche Lektüre.
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