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Im Jahr 1930 prophezeite der britische Ökonom John Maynard Keynes, dass durch den technischen Fortschritt heute niemand mehr als 15 Stunden pro Woche arbeiten müsse. Die Gegenwart sieht anders aus: Immer mehr überflüssige Jobs entstehen, Freizeit und Kreativität haben keinen Raum - und das, obwohl die Wirtschaft immer produktiver wird. Wie konnte es dazu kommen?Stimmen zum Buch»Eine Einladung zum Umdenken.«Business Bestseller»Drastische Ideen, spannend zu lesen!«P. M.»Nach der Lektüre ist man regelrecht berauscht von den originellen wie provokanten Gedanken«Tobias Wenzel, Deutschla...
Im Jahr 1930 prophezeite der britische Ökonom John Maynard Keynes, dass durch den technischen Fortschritt heute niemand mehr als 15 Stunden pro Woche arbeiten müsse. Die Gegenwart sieht anders aus: Immer mehr überflüssige Jobs entstehen, Freizeit und Kreativität haben keinen Raum - und das, obwohl die Wirtschaft immer produktiver wird. Wie konnte es dazu kommen?
Stimmen zum Buch
»Eine Einladung zum Umdenken.«
Business Bestseller
»Drastische Ideen, spannend zu lesen!«
P. M.
»Nach der Lektüre ist man regelrecht berauscht von den originellen wie provokanten Gedanken«
Tobias Wenzel, Deutschlandfunk Kultur
»Das Allerschönste an David Graebers Buch ist, dass einem da einer aus dem Herzen spricht.«
Bettina Weber, Sonntagszeitung
Stimmen zum Buch
»Eine Einladung zum Umdenken.«
Business Bestseller
»Drastische Ideen, spannend zu lesen!«
P. M.
»Nach der Lektüre ist man regelrecht berauscht von den originellen wie provokanten Gedanken«
Tobias Wenzel, Deutschlandfunk Kultur
»Das Allerschönste an David Graebers Buch ist, dass einem da einer aus dem Herzen spricht.«
Bettina Weber, Sonntagszeitung
David Graeber (1961-2020) war Professor für Anthropologie an der London School of Economics und Autor der Weltbestseller 'Schulden', 'Bullshit Jobs' und 'Bürokratie' und Vordenker von 'Occupy Wall Street'. Völlig überraschend starb David Graeber am 2. September 2020 in Venedig. Sein letztes großes Werk 'Anfänge. Eine neue Geschichte der Menschheit' erschien postum im Frühjahr 2022 bei Klett-Cotta.
Produktdetails
- Verlag: Klett-Cotta
- Originaltitel: Bullshit Jobs
- 7. Aufl.
- Seitenzahl: 464
- Erscheinungstermin: 18. Juni 2020
- Deutsch
- Abmessung: 188mm x 116mm x 32mm
- Gewicht: 314g
- ISBN-13: 9783608982459
- ISBN-10: 3608982450
- Artikelnr.: 57911324
Herstellerkennzeichnung
Klett-Cotta Verlag
Rotebühlstr. 77
70178 Stuttgart
produktsicherheit@klett-cotta.de
»Das Allerschönste an David Graebers Buch [...] ist, dass einem da einer aus dem Herzen spricht.« Bettina Weber, Sonntagszeitung, 10.06.2018
Sinn ist halt eine knappe Ressource
Pseudoarbeit wohin er blickt: David Graeber glaubt zu wissen, was wirklich nützliche lohnabhängige Beschäftigungen sind.
David Graeber, das ist doch der von "Schulden". Untertitel "Die ersten 5000 Jahre". Witzig. Und ein wenig anmaßend. Aber gutes Buch. Gedacht, getan - Rezensionsangebot für das neue Buch angenommen. So ähnlich wird es wohl auch manchen im Buchladen gehen. "Vom Autor des Bestsellers Schulden" steht groß auf dem Cover, gleich oben unter dem Autorennamen. Ach der. Und jetzt also "Bullshit Jobs" - was er damit wohl meint? Gefragt, gekauft. Vielleicht eine Fehlentscheidung.
Der Rezensent jedenfalls hat etwa fünfzig Seiten gebraucht, um sich davon zu
Pseudoarbeit wohin er blickt: David Graeber glaubt zu wissen, was wirklich nützliche lohnabhängige Beschäftigungen sind.
David Graeber, das ist doch der von "Schulden". Untertitel "Die ersten 5000 Jahre". Witzig. Und ein wenig anmaßend. Aber gutes Buch. Gedacht, getan - Rezensionsangebot für das neue Buch angenommen. So ähnlich wird es wohl auch manchen im Buchladen gehen. "Vom Autor des Bestsellers Schulden" steht groß auf dem Cover, gleich oben unter dem Autorennamen. Ach der. Und jetzt also "Bullshit Jobs" - was er damit wohl meint? Gefragt, gekauft. Vielleicht eine Fehlentscheidung.
Der Rezensent jedenfalls hat etwa fünfzig Seiten gebraucht, um sich davon zu
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überzeugen, dass er einen Bullshit-Job hat. Was das heißt? Nun, er wird dafür bezahlt, ein Buch zu lesen, das die Welt nicht braucht, um anderen Menschen, die sicher Besseres zu tun hätten, davon zu berichten, dass er soeben ein Buch gelesen hat, das die Welt nicht braucht. Was da für Mengen an sinnlos vergeudeter Arbeitskraft zusammenkommen: ja nicht nur bei den Lesenden und Berichtenden. Sondern selbstverständlich und zuallererst auch beim Schreibenden selbst, sodann bei Lektorierenden, Gestaltenden, Druckenden, Vermarktenden, Vertreibenden, Verkaufenden. Bis hin zur finalen Arbeit an der Altpapier-"Verwertung". Ein Feuerwerk der Überflüssigkeit.
Und ein Fegefeuer der Eitelkeiten. Was aber das Buch selbst angeht: David Graeber hält unverkennbar ganz große Stücke auf sein Werk - und dieses für alles andere als überflüssig. Genau diese subjektive Selbsteinschätzung der Bedeutung (oder eben Bedeutungslosigkeit) des eigenen Tuns und Lassens aber ist nach Graeber das entscheidende Kriterium auch für den objektiven Urteilsspruch über die Qualität einer Beschäftigung: Daumen hoch oder runter, gesellschaftlich sinnvolle Tätigkeit oder vollkommen überflüssiger "Bullshit Job".
Was diese objektivierende Beurteilung angeht, hält sich Graeber seine besondere Qualifikation als Anthropologe zugute: Für seinesgleichen sei es "eigentlich kein Problem", die "unausgesprochene Theorie herauszukitzeln", die hinter dem praktischen Alltagshandeln der Leute und also auch hinter ihrer konkreten Arbeitspraxis stecke. Mit diesem Selbstbewusstsein ausgestattet, betreibt er eine empirische Forschung, die dem Soziologen wiederum den Atem stocken lässt.
Im Kern stützt sich sein Buch nämlich auf einige hundert E-Mail-Zuschriften, die ihn als Reaktion auf eine Erstveröffentlichung zum Thema erreichten, sowie auf Antworten seiner Twitter-Follower auf einen Aufruf zu persönlichen Erfahrungsberichten in Sachen "Bullshit Jobs". Aus diesen Quellen kitzelt er die - häufig freilich von den Betroffenen selbst schon ausgesprochene - Theorie eines falschen Lebens in der real existierenden Arbeitsgesellschaft heraus. Und nicht zuletzt auch aus seiner ganz ungefilterten Privatempirie: Immer wieder kann er "aus persönlicher Erfahrung" berichten, die er vor allem seinem universitären Arbeitsumfeld entnimmt. Nach der Methode des "Ich glaube, ich kenne niemanden, der nicht..." werden weitreichende qualitative Befunde generiert, die der Autor dann gerne nach Pi-mal-Daumen-Regel hochrechnet, so dass am Ende herauskommt, dass gut und gerne die Hälfte aller Beschäftigungsverhältnisse Schwachsinns-Jobs sind. Oder womöglich auch noch deutlich mehr. Man muss sich ja nur mal in seiner eigenen Umgebung umschauen.
Apropos "Schwachsinns-Jobs": Der Verlag geht offensichtlich davon aus, dass der Wortsinn von "Bullshit" allen Deutschsprachigen geläufig ist. Mit dem Begriff sind aber gerade nicht - wie man vielleicht denken könnte - die schlecht bezahlten und den Körper zerstörenden "Scheißjobs" (so die Übersetzung im Buch) gemeint, die vermutlich die andere Hälfte der gesellschaftlich verrichteten Tätigkeiten ausmachen. Im Fokus stehen vielmehr häufig ganz gut und bisweilen sogar überreich entlohnte, doch völlig bedeutungslose Beschäftigungen. Es geht Graeber um den in das System der lohnabhängigen Beschäftigung eingebauten Zwang zur "Pseudoarbeit", um eine immer weiter um sich greifende Ökonomie des Als-ob, in der Arbeit nur mehr simuliert würde und sich die Simulanten aller Länder der Falschheit ihres Tuns im Grunde genommen bewusst seien.
Damit verweist er auf zentrale Widersprüche der Konstitution und Reproduktion herrschender gesellschaftlicher Verhältnisse, über die in der Tat gesprochen werden müsste. Doch die durchgängig zur Schau getragene methodische, begriffliche und sprachliche Lässigkeit seiner Erzählung schadet dem analytischen und politischen Anliegen des Buches leider erheblich. Dabei ist es ja in der Tat so, dass an der - allzu häufig falschen - Arbeit in dieser Gesellschaft alles hängt, und dass zur Arbeit, und sei sie auch von noch so selbstverleugnend selbstzweckhafter Natur, alle drängen. Oder gedrängt werden.
Graeber ist keineswegs der Erste, der auf das Verquere einer Gesellschaftsordnung verweist, die aller technologischen Rationalisierungspotentiale zum Trotz an einer politischen Kultur der "Vollbeschäftigung" festhält. Doch eine Kritik der kapitalistischen "Arbeitsmaschine" ist unter Bedingungen der von ihr heraufbeschworenen Klimakatastrophe vermutlich mehr denn je angezeigt.
Und dasselbe gilt, womöglich sogar noch mehr, für das eifrige Kratzen an dem hartnäckig sich haltenden und systemisch reproduzierten Mythos von der "Effizienz" kapitalistischen Wirtschaftens. In der Tat beginnt dieser zu bröckeln, wenn Graeber - keineswegs frei von Ressentiments - sich über die unzählige Bürotätigkeiten hermacht, über das wachsende Heer von Verwaltern, Beratern, Controllern und als "Informationsarbeiter" firmierenden Leuten, über die Hypertrophie des "mittleren Managements" und den neofeudalen Managerkapitalismus. Was den Verteidigern des Systems als notwendige Arbeit an der Bewältigung von beständig zunehmender Komplexität gilt, erscheint Graeber als eine sich selbst stabilisierende Konstruktion von Arbeitszwängen, die vom Gebrauchswert des Produzierten weitestgehend absieht.
So weit, so gut. Doch das analytisch Treffende und Relevante des Werkes geht letzten Endes in einem überquellenden Bewusstseinsstrom unter, der dem ureigenen Graeberschen Erfahrungshaushalt entspringt - und in dem nach dem Motto "Ich weiß noch, wie ich von einer Umfrage las..." das Ungefähre zum Bestimmten gerinnt, die Vermutung als Gewissheit auftritt.
An irgendeiner Stelle seiner anekdotischen Evidenzsammlung erinnert sich Graeber an "eine Freundin, die früher eine längere Affäre mit einem verheirateten Mann hatte" - und deren unbeantwortete Frage nach dem Gefühlsleben unerwidert Geliebter seiner eigenen nach dem Umgang der Menschen mit unerwiderter Sinnsuche in der Arbeit erstaunlich ähnlich sei. "Sie denkt daran", so endet der gedankliche Ausflug des Autors, "ein Buch zu schreiben, um diese Lücke zu füllen. Ich hoffe, sie wird es tun." Ein weiteres Buch? Braucht es das wirklich? Man ist geneigt zu hoffen, dass die Freundin doch noch eine andere, sinnvolle Beschäftigung gefunden hat.
STEPHAN LESSENICH
David Graeber: "Bullshit Jobs". Vom wahren Sinn der Arbeit.
Aus dem Englischen von Sebastian Vogel. Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2018. 464 S., geb., 26,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Und ein Fegefeuer der Eitelkeiten. Was aber das Buch selbst angeht: David Graeber hält unverkennbar ganz große Stücke auf sein Werk - und dieses für alles andere als überflüssig. Genau diese subjektive Selbsteinschätzung der Bedeutung (oder eben Bedeutungslosigkeit) des eigenen Tuns und Lassens aber ist nach Graeber das entscheidende Kriterium auch für den objektiven Urteilsspruch über die Qualität einer Beschäftigung: Daumen hoch oder runter, gesellschaftlich sinnvolle Tätigkeit oder vollkommen überflüssiger "Bullshit Job".
Was diese objektivierende Beurteilung angeht, hält sich Graeber seine besondere Qualifikation als Anthropologe zugute: Für seinesgleichen sei es "eigentlich kein Problem", die "unausgesprochene Theorie herauszukitzeln", die hinter dem praktischen Alltagshandeln der Leute und also auch hinter ihrer konkreten Arbeitspraxis stecke. Mit diesem Selbstbewusstsein ausgestattet, betreibt er eine empirische Forschung, die dem Soziologen wiederum den Atem stocken lässt.
Im Kern stützt sich sein Buch nämlich auf einige hundert E-Mail-Zuschriften, die ihn als Reaktion auf eine Erstveröffentlichung zum Thema erreichten, sowie auf Antworten seiner Twitter-Follower auf einen Aufruf zu persönlichen Erfahrungsberichten in Sachen "Bullshit Jobs". Aus diesen Quellen kitzelt er die - häufig freilich von den Betroffenen selbst schon ausgesprochene - Theorie eines falschen Lebens in der real existierenden Arbeitsgesellschaft heraus. Und nicht zuletzt auch aus seiner ganz ungefilterten Privatempirie: Immer wieder kann er "aus persönlicher Erfahrung" berichten, die er vor allem seinem universitären Arbeitsumfeld entnimmt. Nach der Methode des "Ich glaube, ich kenne niemanden, der nicht..." werden weitreichende qualitative Befunde generiert, die der Autor dann gerne nach Pi-mal-Daumen-Regel hochrechnet, so dass am Ende herauskommt, dass gut und gerne die Hälfte aller Beschäftigungsverhältnisse Schwachsinns-Jobs sind. Oder womöglich auch noch deutlich mehr. Man muss sich ja nur mal in seiner eigenen Umgebung umschauen.
Apropos "Schwachsinns-Jobs": Der Verlag geht offensichtlich davon aus, dass der Wortsinn von "Bullshit" allen Deutschsprachigen geläufig ist. Mit dem Begriff sind aber gerade nicht - wie man vielleicht denken könnte - die schlecht bezahlten und den Körper zerstörenden "Scheißjobs" (so die Übersetzung im Buch) gemeint, die vermutlich die andere Hälfte der gesellschaftlich verrichteten Tätigkeiten ausmachen. Im Fokus stehen vielmehr häufig ganz gut und bisweilen sogar überreich entlohnte, doch völlig bedeutungslose Beschäftigungen. Es geht Graeber um den in das System der lohnabhängigen Beschäftigung eingebauten Zwang zur "Pseudoarbeit", um eine immer weiter um sich greifende Ökonomie des Als-ob, in der Arbeit nur mehr simuliert würde und sich die Simulanten aller Länder der Falschheit ihres Tuns im Grunde genommen bewusst seien.
Damit verweist er auf zentrale Widersprüche der Konstitution und Reproduktion herrschender gesellschaftlicher Verhältnisse, über die in der Tat gesprochen werden müsste. Doch die durchgängig zur Schau getragene methodische, begriffliche und sprachliche Lässigkeit seiner Erzählung schadet dem analytischen und politischen Anliegen des Buches leider erheblich. Dabei ist es ja in der Tat so, dass an der - allzu häufig falschen - Arbeit in dieser Gesellschaft alles hängt, und dass zur Arbeit, und sei sie auch von noch so selbstverleugnend selbstzweckhafter Natur, alle drängen. Oder gedrängt werden.
Graeber ist keineswegs der Erste, der auf das Verquere einer Gesellschaftsordnung verweist, die aller technologischen Rationalisierungspotentiale zum Trotz an einer politischen Kultur der "Vollbeschäftigung" festhält. Doch eine Kritik der kapitalistischen "Arbeitsmaschine" ist unter Bedingungen der von ihr heraufbeschworenen Klimakatastrophe vermutlich mehr denn je angezeigt.
Und dasselbe gilt, womöglich sogar noch mehr, für das eifrige Kratzen an dem hartnäckig sich haltenden und systemisch reproduzierten Mythos von der "Effizienz" kapitalistischen Wirtschaftens. In der Tat beginnt dieser zu bröckeln, wenn Graeber - keineswegs frei von Ressentiments - sich über die unzählige Bürotätigkeiten hermacht, über das wachsende Heer von Verwaltern, Beratern, Controllern und als "Informationsarbeiter" firmierenden Leuten, über die Hypertrophie des "mittleren Managements" und den neofeudalen Managerkapitalismus. Was den Verteidigern des Systems als notwendige Arbeit an der Bewältigung von beständig zunehmender Komplexität gilt, erscheint Graeber als eine sich selbst stabilisierende Konstruktion von Arbeitszwängen, die vom Gebrauchswert des Produzierten weitestgehend absieht.
So weit, so gut. Doch das analytisch Treffende und Relevante des Werkes geht letzten Endes in einem überquellenden Bewusstseinsstrom unter, der dem ureigenen Graeberschen Erfahrungshaushalt entspringt - und in dem nach dem Motto "Ich weiß noch, wie ich von einer Umfrage las..." das Ungefähre zum Bestimmten gerinnt, die Vermutung als Gewissheit auftritt.
An irgendeiner Stelle seiner anekdotischen Evidenzsammlung erinnert sich Graeber an "eine Freundin, die früher eine längere Affäre mit einem verheirateten Mann hatte" - und deren unbeantwortete Frage nach dem Gefühlsleben unerwidert Geliebter seiner eigenen nach dem Umgang der Menschen mit unerwiderter Sinnsuche in der Arbeit erstaunlich ähnlich sei. "Sie denkt daran", so endet der gedankliche Ausflug des Autors, "ein Buch zu schreiben, um diese Lücke zu füllen. Ich hoffe, sie wird es tun." Ein weiteres Buch? Braucht es das wirklich? Man ist geneigt zu hoffen, dass die Freundin doch noch eine andere, sinnvolle Beschäftigung gefunden hat.
STEPHAN LESSENICH
David Graeber: "Bullshit Jobs". Vom wahren Sinn der Arbeit.
Aus dem Englischen von Sebastian Vogel. Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2018. 464 S., geb., 26,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Ein Buch, das am Dogma des "effizienten" Kapitalismus rüttelt, provoziert, in Teilen überspitzt, aber in jedem Fall zum Hinterfragen unserer Arbeitswut und des Mitmachens in einem System unproduktiver Machthierarchien anregt.«pro Zukunft, Ausgabe 03/2019»Eine Einladung zum Umdenken.«Business Bestseller, 03.11.2018»Drastische Ideen, spannend zu lesen!«P. M., November 2018»[...] nach dessen Lektüre man regelrecht berauscht von den originellen wie provokanten Gedanken ist [...]«Tobias Wenzel, Deutschlandfunk Kultur, 13.09. 2018»Graeber wirft Fragen auf, die man sich in unserer Gesellschaft ruhig mal stellen kann. [...] Sehr erfrischend.«Sonja Niemann, Brigitte, September 2018»Ein packendes Plädoyer gegen die Ausweitung sinnloser Arbeit, die diemoralischen Grundfesten unserer Gesellschaft ins Wanken bringt.«Hermann Holle, glaubeaktuell, 29.08.2018»David Graeber hat sich eingehend und lange mit dem Thema befasst [...] Er will keine politische Lösung präsentieren, sondern ein gesellschaftliches Problem und dafür ein Bewusstsein schaffen. Um ein Nachdenken in Gang zu setzen darüber, was eine wirklich freie Gesellschaft ausmacht.«Catrin Stövesand, Deutschlandfunk, 03.09.2018»Das Allerschönste an David Graebers Buch [...] ist, dass einem da einer aus dem Herzen spricht.«Bettina Weber, Sonntagszeitung, 10.06.2018
Bull Shit Buch über Bull Shit Jobs
In seinem Vorwort schreibt Graeber, das Buch sei aus einem Essay entstanden, den er zum Thema Bull Shit Jobs verfasst habe und auf denen er viele Zuschriften erhalten und ausgewertet habe. Ich wünschte, ich hätte diesen Essay gelesen. Dann …
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Bull Shit Buch über Bull Shit Jobs
In seinem Vorwort schreibt Graeber, das Buch sei aus einem Essay entstanden, den er zum Thema Bull Shit Jobs verfasst habe und auf denen er viele Zuschriften erhalten und ausgewertet habe. Ich wünschte, ich hätte diesen Essay gelesen. Dann wären mir die über 400 Seiten erspart geblieben.
Der Autor wiederholt sich über weite Strecken. Vor allem beschreibt er erst, was in seinen empfangenen Briefen steht, um sie dann wörtlich zu zitieren.
Ganz Wissenschaftler braucht er drei Definitionen, bis er endgültig weiß, was Bull Shit Jobs sind. Und dann macht er fünf Schubladen auf, in denen er diese Jobs reinsteckt.
1. Lakaie, damit andere wichtig sind
2. Schläger, also aggressive Menschen, die von anderen angestellt werden
3. Flickschuster, die nicht existierende Probleme lösen
4. Kästchenankreuzer, die nur etwas tun, um nicht nichts zu tun.
5. Aufgabenverteiler, die nur anderen Arbeit zuweisen
Diese Unterschiede mögen zutreffen, doch wenn er dann diskutiert welcher Bull Shit Job in welche Kategorie fällt, dann frage ich mich, ob die Kategorien nicht helfen sollen einen Überblick zu schaffen, anstatt die Bull Shit Arbeit, sie noch in die Kategorie einzuteilen.
Was mich auch stört, dass der Autor bei seinen Nachfrage von sich als David spricht anstatt einfach „ich“ zu schreiben.
Etwa nach der Hälfte des Buches fängt er an über die allgemeine Arbeitswelt zu diskutieren und endet bei bedingungslosen Grundeinkommen. Ich bin ein Fan dieser Idee, doch dafür wäre ein zweites, neues Buch besser geeignet.
Nur wegen des wichtigen Themas und weil ich mit großflächigem Lesen bis zum Ende durchgehalten habe, erhält das Werk noch einen zweiten, also 2 Sterne.
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Gebundenes Buch
In diesem Buch geht es in über 400 Seiten um das interessante Thema Bullshit Jobs. Was genau ist das überhaupt und welche Jobs fallen darunter? Wer macht sie und warum? Und vielleicht der wichtigste Punkt, kann oder will die Gesellschaft etwas dagegen unternehmen?
Die Thematik ist wie …
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In diesem Buch geht es in über 400 Seiten um das interessante Thema Bullshit Jobs. Was genau ist das überhaupt und welche Jobs fallen darunter? Wer macht sie und warum? Und vielleicht der wichtigste Punkt, kann oder will die Gesellschaft etwas dagegen unternehmen?
Die Thematik ist wie man sieht durchaus vielfältig und interessant. Man muss aber sagen, das sie für über 400 Seiten einfach nicht reicht. Weniger als die Hälfte an Seiten hätte völlig ausgereicht und dem Buch sogar deutlich besser getan. Denn es wurde viel geschwafelt, wiederholt oder auf andere Weise Lücken gefüllt um auf die besagte Buchlänge zu kommen. Die Infos die rübergekommen sind, musste man sich mühsam zusammensuchen, da es weder gute Übersichten, noch Zusammenfassungen oder gelunge Schaubilder gab. Hier hätte ich mir mehr Ordung, Struktur und Präzision erhofft, um das Thema kurzweilig auf den Punkt zu bringen.
Zum Glück gab es Beispiele von Betroffenen die die Kapitel etwas aufgelockert haben. Leider auch davon wieder zu viele.
Der Schreibstil des Autors konnte mich leider auch nicht vom Hocker reissen. Ich bekam schnell das Gefühl das er sich gerne selbst reden hört, was mir unangenehm auffiel. Auch die mangelnde Konsequenz in seinen Aussagen hat mich eher ratlos gemacht. Ebenso die Frage nach der Zielgruppe. Ich habe auch nach dem Lesen keine Ahnung für wen dieses Buch eigentlich geschrieben wurde.
Bevor man aber nun das Gefühl bekommt, das es gar nichts Gutes zu sagen gäbe, möchte ich natürlich auch noch auf die gelungenen Sachen kommen. Vorneweg das Cover, das für mich wunderbar das Thema wiederspiegelt. Auch der eingängige Titel macht sofort klar worum es geht. Dieser Punkt gefällt mir deshalb besonders gut, weil er nur beim draufschauen schon zur Disskusion anregt, was sicher schon ein Erfolg ist. Ebenso erfreulich fand ich manch für mich neue Information, so das die Lesezeit nicht komplett verschwendet war. Einen Punkt bekommt auch noch die Recherchearbeit, die der Autor sich gemacht hat.
Fazit:
Ich kann für dieses Buch keine Leseempfehlung aussprechen, weil die Struktur in meinen Augen nicht stimmt. Deutlich interessanter finde ich den Zeitungsartikel, der dem Buch zu Grunde liegt. Wer Zeit sparen mag liest lieber den.
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