
Manu Larcenet
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Blast 1 - Masse
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Ein Mann steht unter Mordverdacht: Unförmig und abgerissen ist er, dieser Polza Manzini, der im Polizei-verhör freimütig seine Geschichte erzählt. Eine Geschichte der Verwahrlosung. Jahrelang ist er über Land gezogen, nachdem er sein bürgerliches Leben über Bord geworfen hatte, um das zu suchen, was er den Blast nennt einen Moment der Erleuchtung, der ihn in Grenzregionen des Verstandes führt. Die Sehnsucht nach dem nächsten Blast scheint Polza zu allem zu befähigen Auch dazu, einen Menschen zu töten?
Manu Larcenet, geboren 1969 im französischen Issy-les-Moulineaux, zählt mit seinen scheinbar mühelosen Kompositionen aus Humor, Poesie und pointierter Alltagswiedergabe zu den wichtigsten europäischen Comicautoren der Gegenwart. Der erste Band seiner Serie "Der alltägliche Kampf" wurde 2004 auf dem Internationalen Comicfestival Angoulême als "Bestes Album" ausgezeichnet.
Produktdetails
- Blast 1
- Verlag: Reprodukt
- Originaltitel: Blast - 1. Grasse carcasse
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 204
- Erscheinungstermin: September 2012
- Deutsch
- Abmessung: 276mm x 213mm x 25mm
- Gewicht: 1116g
- ISBN-13: 9783943143126
- ISBN-10: 3943143120
- Artikelnr.: 34648575
Herstellerkennzeichnung
Reprodukt
Gottschedstraße 4 /Aufg.1
13357 Berlin
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Erdung findet der Rezensent in dieser Graphic Novel vor allem in den visuell überzeugenden ganz und gar nicht lieblichen Naturbildern. Ein Ex-Gastrokritiker, der als Clochard umherzieht und die Untiefen der Existenz und der Moral auslotet - für Christoph Haas ist das als Idee für eine Geschichte ein bisschen dünne. Die von Manu Larcenet offensichtlich gewollte Reduktion aufs Wesentliche, nämlich die Erfahrung von Entgrenzung und Tod, gereicht laut Haas nicht zu mehr Wucht, sondern zu einer Unverbindlichkeit, die durch die der Dreibändigkeit des Vorhabens geschuldeten Redundanzen auch nicht besser wird, meint er.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Blast ist ein Horrorcomic, aber ohne jeden billigen Schockeffekt. Im Film nennt man so etwas Psycho-thriller, im Comic sollte sich dafür die Bezeichnung Blast einbürgern.« - Andreas Platthaus, FAZ
Nein, so sehen keine Helden aus, in die man sich eben so verliebt. Polza Manzini, die viel zu schwere Hauptfigur der Graphic Novel stößt einen ab. Immer mehr verwahrlost er, gibt sich dem Alkohol hin, lebt in den Wäldern und wird wegen Mordes verhört. Er ist auf der Suche nach …
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Nein, so sehen keine Helden aus, in die man sich eben so verliebt. Polza Manzini, die viel zu schwere Hauptfigur der Graphic Novel stößt einen ab. Immer mehr verwahrlost er, gibt sich dem Alkohol hin, lebt in den Wäldern und wird wegen Mordes verhört. Er ist auf der Suche nach dem “Blast“, einer Art Schwebezustand, die ihn von seinem täglichen Dahinwesen erlöst. Er ekelt sich vor sich selbst und will seinem immer mehr stinkenden, dicken Körper entrinnen. Und zwischendrin bringt er tiefgründige, geschliffene Sätze.
Manzini hat auch etwas sehr Rührendes, etwas kindlich Verletztes- gerade wenn seine großen Augen traurig aus den Bildern schauen. So ist man stets im Zwiespalt, was man von dieser Hauptfigur halten soll. Ist er doch nur ein Verzweifelter, Suchender auf der Flucht? Hat er etwas verbrochen oder läuft er nur seiner glücklosen, eher ärmlichen Vergangenheit und dem kürzlich verstorbenen Vater davon?
Dazu gibt es natürlich im ersten Band der auf vier Bände angelegten Geschichte noch keine Lösung. Wir finden uns vielmehr in die Situation Manzinis ein- wie er im Wald auf eine Gruppe ebenfalls am Rande der Gesellschaft Lebender trifft, die ihn prompt zu sich aufnehmen würde. Und wie er von Jugendlichen mit Steinen beworfen wird, einfach so, weil er ihnen ausreichend hilflos erscheint. Gut kann man sich durch die Geschehnisse und Bilder vorstellen, wie es einem gehen mag, der sich so ins Abseits gebracht hat.
Die Graphic Novel ist fast ausschließlich in schwarz-weißer Tinte gezeichnet, nur ganz kurz leuchten Kinderzeichnungen im Hintergrund zweier Bilder auf. Larcenet zeichnet locker, gekonnt, ausdrucksstark. Er hält die Bilder relativ schlicht, Traurigkeit und Einsamkeit finden so eine gute zeichnerische Entsprechung. Oft braucht es auch keine Worte, die Bilder sagen genug.
Ich bin sehr gespannt, wie es weitergehen wird, welche Charakterzüge der vielschichtigen Figur Manzinis besonders hervortreten werden.
Der Autor war übrigens ein Tipp einer älteren Dame in der Regensburger Stadtbücherei. Das hat mich besonders gefreut, weil ich oft den Eindruck habe, dass sich ältere Leser nicht recht mit den meist für minderwertig empfundenen „Comics“ auseinandersetzen wollen. Ein Fehler- in dieser ganz eigenen Kunstform gibt es so viel Tiefgründiges zu entdecken! Ein Glück, dass das manche Stadtbüchereien und Buchhandlungen mittlerweile verstanden haben!
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