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Was als Spiel mit dem Feuer begann, wird für Robert zum Desaster. Betrug an seinem besten Freund, zu dessen Frau er in leidenschaftlicher Liebe entbrennt, Verrat an seiner Ehefrau, die er keineswegs verlieren will, Lügen und feige Ausflüchte gegenüberder Geliebten - all das bringt sein bis dahin geordnetes Leben völlig aus dem Gleichgewicht. Am Ende erlebt er durch seinen Betrug nur Verluste. Das Leben, in dem er sich schließlich wiederfindet, erweist sich als ein Scheinleben, sein Betrug als Selbstbetrug.Eine menschliche Komödie - mal heiter, mal melancholisch - der Beziehung zwischen ...
Was als Spiel mit dem Feuer begann, wird für Robert zum Desaster. Betrug an seinem besten Freund, zu dessen Frau er in leidenschaftlicher Liebe entbrennt, Verrat an seiner Ehefrau, die er keineswegs verlieren will, Lügen und feige Ausflüchte gegenüberder Geliebten - all das bringt sein bis dahin geordnetes Leben völlig aus dem Gleichgewicht. Am Ende erlebt er durch seinen Betrug nur Verluste. Das Leben, in dem er sich schließlich wiederfindet, erweist sich als ein Scheinleben, sein Betrug als Selbstbetrug.
Eine menschliche Komödie - mal heiter, mal melancholisch - der Beziehung zwischen den Geschlechtern.
Eine menschliche Komödie - mal heiter, mal melancholisch - der Beziehung zwischen den Geschlechtern.
Hellmuth Karasek, Journalist und Schriftsteller, leitete über zwanzig Jahre lang das Kulturressort des Nachrichtenmagazins Der Spiegel, war Mitherausgeber des Berliner Tagesspiegel und Autor bei Welt und Welt am Sonntag. Er war Mitglied des "Literarischen Quartetts" und veröffentlichte zahlreiche Bücher, u. a. über Billy Wilder sowie die Romane Das Magazin (2000) und Betrug (2001). Hellmuth Karasek verstarb am 29. September 2015.
Produktdetails
- Ullstein Taschenbuch Nr.25499
- Verlag: ULLSTEIN TB
- Seitenzahl: 301
- Deutsch
- Abmessung: 180mm x 114mm x 24mm
- Gewicht: 260g
- ISBN-13: 9783548254999
- ISBN-10: 3548254993
- Artikelnr.: 10880540
Herstellerkennzeichnung
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Leben light
Strudel aus Lust und Lüge: Hellmuth Karaseks zweiter Roman
Hellmuth Karasek ist ein kluger Mann. Er hat in seinem Leben reichlich dicke und auch weniger dicke Bücher gelesen und weiß also, daß er selbst nie ein großer Schriftsteller werden wird. Statt dessen hat er ein Buch geschrieben, das so aufregend ist wie Halbfettmargarine.
Im Grunde ist ja gegen Halbfettmargarine nichts zu sagen. Höchstens 41 Prozent Fett, davon maximal drei Prozent Milchfettanteil. Es gibt eine Streichfett-Verordnung aus Brüssel, die das alles regelt, und in Bonn gibt es ein Margarine-Institut für gesunde Ernährung. Die Halbfettmargarine ist dabei so etwas wie die Weiterentwicklung der vollfetten Bundesrepublik für die
Strudel aus Lust und Lüge: Hellmuth Karaseks zweiter Roman
Hellmuth Karasek ist ein kluger Mann. Er hat in seinem Leben reichlich dicke und auch weniger dicke Bücher gelesen und weiß also, daß er selbst nie ein großer Schriftsteller werden wird. Statt dessen hat er ein Buch geschrieben, das so aufregend ist wie Halbfettmargarine.
Im Grunde ist ja gegen Halbfettmargarine nichts zu sagen. Höchstens 41 Prozent Fett, davon maximal drei Prozent Milchfettanteil. Es gibt eine Streichfett-Verordnung aus Brüssel, die das alles regelt, und in Bonn gibt es ein Margarine-Institut für gesunde Ernährung. Die Halbfettmargarine ist dabei so etwas wie die Weiterentwicklung der vollfetten Bundesrepublik für die
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neunziger Jahre. Der Wendepunkt war das Jahr 1987, damals wurde die Marke Lätta in Deutschland eingeführt, und bald war das Land nicht mehr das gleiche. Wenn man also über einen Roman, der vom Deutschland der Nuller-Jahre handelt, sagen würde, dieser Roman habe so viel Wirklichkeitsgehalt wie ein Becher Lätta, dann wäre das eigentlich gar nicht schlecht. Man sollte nur nicht mit mehr rechnen.
Lätta ist längst ein verbraucherfreundliches deutsches Konsensprodukt geworden, und Hellmuth Karaseks Antiheld Robert ist eine abgespeckte deutsche Konsensbiographie. Die Verabredung beim Kauf eines Bechers Lätta ist dabei recht einfach: Was drauf steht, das ist auch drin, und ein bißchen was tut man dabei auch gegen sein schlechtes Gewissen. Und weil Karasek das Prinzip Lätta verstanden hat, schreibt auch er außen auf sein Buch, um was es drinnen geht: "Betrug".
Dieser Robert ist ein Schwächling, ein Feigling, ein Versager. Einer, der immer die Frau ans Steuer läßt, auch wenn er selbst den Wagen gemietet hat; einer, der sich einbildet, diese "virile Ängstlichkeit" sei auch noch charmant; einer, der seine Frau belügt, seine Geliebte auch und natürlich sich selbst. Eine Hamburger Tennisclubexistenz, freier Rundfunkjournalist Mitte Fünfzig, gewinnbringend verheiratet, zwei Kinder, mäßig treu, ein paar Kilo zuviel - ein Leben so eindimensional wie ein Plastikdeckel. Alles also reichlich erwartbar in Karaseks zweitem Roman, bis das Erwartbare passiert. In "Das Magazin" hatte er das Doppler-Leben eines Journalisten beschrieben, in "Betrug" geht es um die Doppel-Lüge eines Journalisten: Robert verliebt sich in die junge Frau seines womöglich einzigen Freundes, des Bankers und Tennisspielers Harald, er traut sich nicht, mit seinem Leben zu brechen, verliert die Geliebte, zieht nach München und gewinnt sie dort schließlich doch - und in diesem Strudel aus Lust und Lüge schlingert nicht nur Robert durch die Seiten, sondern auch Karasek, der vergißt, wovon er eigentlich erzählen wollte. Denn ganz bei sich ist der Autor Karasek nur einmal: als sich Robert mit seinem Wagen in einem Schneesturm verirrt - eigentlich geht es Robert nicht um die Ehefrau Eva, nicht um die Geliebte Katta und auch nicht um Zufallsbekanntschaften wie Roswitha. Robert sucht bei all diesen Frauen nur, was er selbst vor sehr vielen Jahren schon verloren hat.
Hellmuth Karasek, könnte man meinen, hat also einen heiter-melancholischen Blick auf seine eigene Generation geworfen, auf deren Lebenslügen, auf deren Liebesversagen; schließlich treten dauernd Leute auf, die aschenen Ziegenkäse essen, ihre Kinder vor lauter Hip-Hop nicht verstehen und es als ernste Drohung ansehen, daß sie aus dem Tennisclub ausgeschlossen werden könnten, weil sie dem Doppelpartner die Frau ausgespannt haben. Tatsächlich ist es genau andersherum: Wer einen so gesichtslosen Robert beschreibt, der sich durch ein ortloses Deutschland bewegt, der hat die beste Entschuldigung dafür, ein Leben im Dämmerzustand der Entscheidungsschwäche einzurichten - die scheinbare Ironie oder gar Selbstironie dieser Figur funktioniert in Wahrheit wie einer der Altherrenwitze, die man sich in diesem Buch so gern erzählt. Am Ende bleibt alles, wie es ist, und das ist auch gut so. Der fade Charme des Allzubekannten. Was kann man auch, und das ist einer der besseren Witze, von einem Mann erwarten, der sein Leben nur auf dem Tennisplatz eingerichtet hat: "Never fall in love with a tennisplayer, ,Love' means nothing for him."
Weil sich aber auch Karasek keine Mühe macht, den Verletzungen und Kränkungen seiner Hauptfigur nachzuforschen, weil er sich eigentlich gar nicht für seine Figuren interessiert, weil er keine Sprache findet, die sich auch nur ein wenig von den Dingen löst - deswegen bleibt sein "Betrug" so glatt wie ein Cerankochfeld. Es gibt eine seltsame Angleichung in diesem Buch, das mehr und mehr einem langweiligen Fernsehspiel ähnelt, in den Schauplätzen, der Dramaturgie, selbst den Geräuschen: das Kiesknirschen, wenn Robert mal wieder in irgendeinem Edelhotel zwischen Lübeck und dem Starnberger See absteigt, ein Knirschen, das sofort überlagert wird von irgendwelchen Fernsehbildern, von einem Hotel am Wörthersee zum Beispiel. Und das ist das Dilemma dieses Romans: Karasek wirkt gedrängt von einem Aussprechfuror ohne jedes Geheimnis, der auf eine geheimnislose Welt trifft, die stärker ist in ihren Bildern und Geschichten. Karasek muß vor einem Konkurrenten kapitulieren, den er mit dessen eigenen Mitteln schlagen könnte.
"Der Wind rauscht in den Blättern auf", heißt es einmal, "Robert, der wegen seiner aufgewühlten Gefühle an das Walten einer höheren Inszenierung glauben will, an eine Aufführung mit einem Schnürbodenhimmel, hebt den Schläger, zeigt nach oben und sagt: ,Wie im Film!' und denkt: Und zwar in einem Film, bei dem ich bald die Hauptrolle spielen werde. Und was das Drehbuch angelangt, ein Einspruchs- und Mitgestaltungsrecht eingeräumt bekomme." Karaseks "Betrug" ist ein Buch, das manchmal an schwitzende Margarine erinnert.
GEORG DIEZ
Hellmuth Karasek: "Betrug". Roman. Ullstein Verlag, Berlin 2001. 301 S., geb., 38,92 DM.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Lätta ist längst ein verbraucherfreundliches deutsches Konsensprodukt geworden, und Hellmuth Karaseks Antiheld Robert ist eine abgespeckte deutsche Konsensbiographie. Die Verabredung beim Kauf eines Bechers Lätta ist dabei recht einfach: Was drauf steht, das ist auch drin, und ein bißchen was tut man dabei auch gegen sein schlechtes Gewissen. Und weil Karasek das Prinzip Lätta verstanden hat, schreibt auch er außen auf sein Buch, um was es drinnen geht: "Betrug".
Dieser Robert ist ein Schwächling, ein Feigling, ein Versager. Einer, der immer die Frau ans Steuer läßt, auch wenn er selbst den Wagen gemietet hat; einer, der sich einbildet, diese "virile Ängstlichkeit" sei auch noch charmant; einer, der seine Frau belügt, seine Geliebte auch und natürlich sich selbst. Eine Hamburger Tennisclubexistenz, freier Rundfunkjournalist Mitte Fünfzig, gewinnbringend verheiratet, zwei Kinder, mäßig treu, ein paar Kilo zuviel - ein Leben so eindimensional wie ein Plastikdeckel. Alles also reichlich erwartbar in Karaseks zweitem Roman, bis das Erwartbare passiert. In "Das Magazin" hatte er das Doppler-Leben eines Journalisten beschrieben, in "Betrug" geht es um die Doppel-Lüge eines Journalisten: Robert verliebt sich in die junge Frau seines womöglich einzigen Freundes, des Bankers und Tennisspielers Harald, er traut sich nicht, mit seinem Leben zu brechen, verliert die Geliebte, zieht nach München und gewinnt sie dort schließlich doch - und in diesem Strudel aus Lust und Lüge schlingert nicht nur Robert durch die Seiten, sondern auch Karasek, der vergißt, wovon er eigentlich erzählen wollte. Denn ganz bei sich ist der Autor Karasek nur einmal: als sich Robert mit seinem Wagen in einem Schneesturm verirrt - eigentlich geht es Robert nicht um die Ehefrau Eva, nicht um die Geliebte Katta und auch nicht um Zufallsbekanntschaften wie Roswitha. Robert sucht bei all diesen Frauen nur, was er selbst vor sehr vielen Jahren schon verloren hat.
Hellmuth Karasek, könnte man meinen, hat also einen heiter-melancholischen Blick auf seine eigene Generation geworfen, auf deren Lebenslügen, auf deren Liebesversagen; schließlich treten dauernd Leute auf, die aschenen Ziegenkäse essen, ihre Kinder vor lauter Hip-Hop nicht verstehen und es als ernste Drohung ansehen, daß sie aus dem Tennisclub ausgeschlossen werden könnten, weil sie dem Doppelpartner die Frau ausgespannt haben. Tatsächlich ist es genau andersherum: Wer einen so gesichtslosen Robert beschreibt, der sich durch ein ortloses Deutschland bewegt, der hat die beste Entschuldigung dafür, ein Leben im Dämmerzustand der Entscheidungsschwäche einzurichten - die scheinbare Ironie oder gar Selbstironie dieser Figur funktioniert in Wahrheit wie einer der Altherrenwitze, die man sich in diesem Buch so gern erzählt. Am Ende bleibt alles, wie es ist, und das ist auch gut so. Der fade Charme des Allzubekannten. Was kann man auch, und das ist einer der besseren Witze, von einem Mann erwarten, der sein Leben nur auf dem Tennisplatz eingerichtet hat: "Never fall in love with a tennisplayer, ,Love' means nothing for him."
Weil sich aber auch Karasek keine Mühe macht, den Verletzungen und Kränkungen seiner Hauptfigur nachzuforschen, weil er sich eigentlich gar nicht für seine Figuren interessiert, weil er keine Sprache findet, die sich auch nur ein wenig von den Dingen löst - deswegen bleibt sein "Betrug" so glatt wie ein Cerankochfeld. Es gibt eine seltsame Angleichung in diesem Buch, das mehr und mehr einem langweiligen Fernsehspiel ähnelt, in den Schauplätzen, der Dramaturgie, selbst den Geräuschen: das Kiesknirschen, wenn Robert mal wieder in irgendeinem Edelhotel zwischen Lübeck und dem Starnberger See absteigt, ein Knirschen, das sofort überlagert wird von irgendwelchen Fernsehbildern, von einem Hotel am Wörthersee zum Beispiel. Und das ist das Dilemma dieses Romans: Karasek wirkt gedrängt von einem Aussprechfuror ohne jedes Geheimnis, der auf eine geheimnislose Welt trifft, die stärker ist in ihren Bildern und Geschichten. Karasek muß vor einem Konkurrenten kapitulieren, den er mit dessen eigenen Mitteln schlagen könnte.
"Der Wind rauscht in den Blättern auf", heißt es einmal, "Robert, der wegen seiner aufgewühlten Gefühle an das Walten einer höheren Inszenierung glauben will, an eine Aufführung mit einem Schnürbodenhimmel, hebt den Schläger, zeigt nach oben und sagt: ,Wie im Film!' und denkt: Und zwar in einem Film, bei dem ich bald die Hauptrolle spielen werde. Und was das Drehbuch angelangt, ein Einspruchs- und Mitgestaltungsrecht eingeräumt bekomme." Karaseks "Betrug" ist ein Buch, das manchmal an schwitzende Margarine erinnert.
GEORG DIEZ
Hellmuth Karasek: "Betrug". Roman. Ullstein Verlag, Berlin 2001. 301 S., geb., 38,92 DM.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Ich habe mir diesen Roman nach einigen Jahren zum zweiten Mal zu Gemüte geführt und fand ihn so fesselnd wie beim ersten Mal mit seiner vielschichtigen Beleuchtung menschlicher Abgründe zwischen Liebe und Sex, Hoffnung und Verzweiflung, Betrug und Verrat.
Nachdem ich jetzt die …
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Ich habe mir diesen Roman nach einigen Jahren zum zweiten Mal zu Gemüte geführt und fand ihn so fesselnd wie beim ersten Mal mit seiner vielschichtigen Beleuchtung menschlicher Abgründe zwischen Liebe und Sex, Hoffnung und Verzweiflung, Betrug und Verrat.
Nachdem ich jetzt die bösartige und gemeine Rezension des FAZ-Lohnschreibers Georg Diez in diesem "Leitmedium" gelesen habe, möchte ich auch nach 20 Jahren noch eine Lanze für Hellmuth Karasek brechen und dieses Buch empfehlen!
Vergleicht dieser impotente Möchtegern-Literat Diez das Buch mit Halbfettmargarine und verbreitet sich über diesen mißratenen Vergleich ausgiebigst,, so nehme ich seine Suada als Altöl-Abscheidung vergammelten Frittenfetts wahr, mit dem er sein Haßobjekt bepinkelt.
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Così fan tutte
Was sich hinter dem Buchtitel «Betrug» verbirgt ist ein uraltes Menschheitsthema, nichts Kriminelles, dem sich Autor Hellmuth Karasek da mutig stellt, wohl weil er als Literaturkenner über die Probleme zwischen Mann und Frau bestens Bescheid zu wissen …
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Così fan tutte
Was sich hinter dem Buchtitel «Betrug» verbirgt ist ein uraltes Menschheitsthema, nichts Kriminelles, dem sich Autor Hellmuth Karasek da mutig stellt, wohl weil er als Literaturkenner über die Probleme zwischen Mann und Frau bestens Bescheid zu wissen glaubt. Liebe sei, erfährt man in seinem Roman, schließlich das Thema Nummer eins in der Literatur. Hier nun steht das gestörte Liebesverhältnis im Mittelpunkt, es ist der Betrug des Partners und seine Folgen, denen er sich widmet. Der Autor wendet sich dabei auch den wirtschaftlichen Folgen des Betrugs zu, bezieht den finanziellen Niedergang seines Protagonisten und die letztendlich materiellen Motive seiner Geliebten mit in seine Handlung ein.
Robert, der Held der Geschichte, Prototyp des Schürzenjägers, freischaffender Drehbuchautor, Essayist und gelegentlicher Rezensent in Hamburg, ist beruflich wenig erfolgreich, seinen gleichwohl hohen Lebensstandard verdankt er seiner wohlhabenden Ehefrau. Katta, zweite Frau des früh verwitweten Bankers Harald, mit dem Robert befreundet ist, macht ihm plötzlich Avancen, die Beiden beginnen ohne Zögern eine heiße Affäre. «Robert liebte seine Frau, und sie liebte ihn – bestimmt. Er hatte wahrlich keinen Grund, sie zu betrügen, aber er betrog sie bei jeder Gelegenheit. Danach peinigten ihn jedes Mal unbequeme Schuldgefühle». Ein guter Freund hatte ihm vor Jahren «kategorisch erklärt, so als handele es sich um ein naturwissenschaftliches Gesetz, dass man eine Frau maximal sieben Jahre sexuell begehren könne», Seitensprünge also etwas ganz Normales seien. Die nun folgenden heimlicher Treffen der beiden Untreuen sind von der ständigen Gefahr der Entdeckung bestimmt, wobei Robert eine panische Angst davor hat, die Katta geradezu lächerlich findet. Man streitet sich deswegen, trennt sich sogar, findet aber immer wieder zueinander, der tolle Sex zwischen ihnen ist gar zu verlockend. Bald aber stellt der gehörnte Freund ihn doch zur Rede, wenig später zieht Harald mit seiner Frau Katta nach München, die ehebrecherische Beziehung ist damit beendet.
Aber Robert kommt nicht von Katta nicht los, kann nicht verwinden, dass ihm seine Beute abhanden gekommen ist. In seiner Frau sieht er nur noch den Hemmschuh für sein Glück, sie ist es, die alles kompliziert gemacht hat für ihn, die wie ein Racheengel allem im Wege stand. Er verlässt sie ohne Abschied und geht auch nach München, sucht Katta und stellt fest, dass die inzwischen einen anderen Geliebten hat. Schließlich finden die Beiden aber doch wieder zusammen, wobei Robert sie über seine prekäre finanzielle Lage im Unklaren lässt, er schlägt sich mit Gelegenheitsarbeiten durch und lebt in ärmlichsten Verhältnissen, deren er sich schämt. Katta trennt sich von ihrem Mann, der neue Geliebte aber denkt nicht daran, Frau und Kind zu verlassen und mit ihr zusammen zu ziehen. «Komm, lass uns fort, nur für ein paar Tage», überredet sie Robert und fährt mit ihm in ein sündhaft teures Hotel am Starnberger See, nichtsahnend, dass er sich das eigentlich gar nicht leisten kann. «Jetzt haben wir es endlich geschafft» sagt sie am Morgen, aber Robert ist alles andere als glücklich. Er würde am liebsten alles ungeschehen machen und in den Schoß der Familie zurückkehren - und damit zu den finanziellen Quellen für sein sorgloses Leben. Und auf Katta wartet ein böses Erwachen.
Von Thornton Wilder stammt die Erkenntnis, im Leben der allermeisten Menschen gäbe es nichts anderes als «Geldverdienen, Genüsse und Gequatsche». Und genau dem entspricht auch dieser Roman, er ist nämlich Trivialliteratur durch und durch. Literarische Qualitäten sind keine auszumachen in dieser banalen Erzählung, weder die Thematik ist originell noch der Plot, und sprachlich hat der Autor einfach dem oben erwähnten Volk aufs Maul geschaut und darauf geachtet, es intellektuell nicht zu überfordern, gedankliche Tiefe findet sich nirgends im Roman, - der Auflage wegen, vermute ich mal.
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