Joseph von Eichendorff
Broschiertes Buch
Aus dem Leben eines Taugenichts
Novelle. Textausgabe mit Anmerkungen/Worterklärungen und Nachwort
Herausgegeben: Schultz, Hartwig
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Text in neuer Rechtschreibung
Als "Taugenichts" von seinem Vater aus dem Elternhaus vertrieben, zieht der verträumte Müllersohn mit nichts als seiner Geige im Gepäck in die Welt, auf der Suche nach Freiheit, Individualität und Künstlertum. Auf seinen Reisen begegnet er seiner großen Liebe, wird enttäuscht, zieht weiter. Doch ein Liebesbrief ruft ihn zurück... erfüllt sich nun sein Traum? Die musikalische Novelle gilt als Meisterwerk der Spätromantik und begeistert mit fesselnder, lebendiger Erzählkraft.
Joseph von Eichendorff (10.3.1788 Schloss Lubowitz bei Ratibor, Oberschlesien - 26.11.1857 Neiße, Schlesien) stammte aus einer katholischen Adelsfamilie. Nach einem Jurastudium in Halle, Heidelberg und Wien arbeitete er für den preußischen Staatsdienst. Eichendorff gehört zu den bedeutendsten Dichtern der Spätromantik. Neben seiner Lyrik, für die insbesondere 'Des Knaben Wunderhorn' steht, erlangte Eichendorffs Prosadichtung Ruhm, allen voran die Novelle 'Aus dem Leben eines Taugenichts', die 1826 erstmals veröffentlicht wurde.

Produktdetails
- Reclams Universal-Bibliothek 2354
- Verlag: Reclam, Ditzingen
- Durchges. Aufl.
- Seitenzahl: 127
- Erscheinungstermin: 15. Januar 1986
- Deutsch
- Abmessung: 149mm x 97mm x 9mm
- Gewicht: 70g
- ISBN-13: 9783150023549
- ISBN-10: 3150023548
- Artikelnr.: 00763273
Herstellerkennzeichnung
Reclam Philipp Jun.
Siemensstr. 32
71254 Ditzingen
auslieferung@reclam.de
,,Nun, wenn ich ein Taugenichts bin, so ist es gut, so will ich in die Welt gehen und mein Glück machen (Z.14 S.5). Mit diesem Zitat lässt sich erahnen, dass Wanderlust ein prägendes Motiv des Reclam Buches ,, Aus dem Leben eines Taugenichts“ von Joseph von Eichendorff ist. Mit …
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,,Nun, wenn ich ein Taugenichts bin, so ist es gut, so will ich in die Welt gehen und mein Glück machen (Z.14 S.5). Mit diesem Zitat lässt sich erahnen, dass Wanderlust ein prägendes Motiv des Reclam Buches ,, Aus dem Leben eines Taugenichts“ von Joseph von Eichendorff ist. Mit der Sehnsucht nach der Ferne begibt sich der Taugenichts auf Wanderschaft und gelangt nach Wien, wo er seine Liebe des Lebens, welche unerreichbar für ihn ist, findet. Um diesen Schmerz zu vergessen, verlässt er Wien und zieht frohen Mutes nach Italien. Nach einigen Abenteuern und neuen Bekanntschaften muss er sich eingestehen, dass seine Sehnsucht zu der unerreichbaren Frau größer ist, als seine Wanderlust und begibt sich wieder nach Wien.
Der Taugenichts ist ein sehr lebensfroher, offener und emotionaler Charakter. Er ist ein Mensch, der sich nicht von dem typischen Leben eines Arbeiters binden lässt und somit bereit ist, sein Glück in der Liebe und in der Natur zu finden, anstatt in der Arbeit. Die Beschreibung der Natur innerhalb des Buches passt immer zu den Gefühlen, welche der Taugenichts gerade hat. Durch dieses Stilmittel schafft der Autor eine Bindung zwischen der Hauptperson und dem wichtigsten Leitmotiv des Buches. Generell findet man die typischen Symbole der Romantik in diesem Buch wieder. Eichendorff hat einen flüssigen und einfachen Schreibstil, welcher mir persönlich sehr gut gefallen hat. Da diese Novelle im Jahr 1826 geschrieben wurde, habe ich mit Verständnisproblemen gerechnet und war somit um so mehr begeistert, dass man den Inhalt ohne große Hindernisse verstehen konnte. Die häufige Beschreibung der Natur sehe ich als weiteren positiven Punkt an. Teilweise ist bei mir das berühmte Kopfkino entstanden, welches mir ermöglicht hat, mich in eine bestimmte Szene besser hineinzuversetzen zu können. Dieses Werk ist beispielhaft für die Spätromantik und somit wusste ich von Anfang an, dass er mit seiner großen Liebe am Ende zusammenkommen wird. Der Autor hat versucht mit verschiedenen Ereignissen das Zusammentreffen zwischen dem Taugenichts und Aurelie, seiner Liebe, hinauszuzögern. Allerdings hat dies bei mir keinen Spannungsbogen verursacht und ich war somit teilweise von den Nebencharakteren genervt. Wenn ich Herr Eichendorff gewesen wäre, hätte ich den Aufenthalt des Taugenichts in Wien verlängert und die Szene mit den Malern weggelassen. Diese Nebenhandlung hat von dem eigentlichen Inhalt des Buches abgelenkt. Die Liebe zwischen dem Taugenichts und der Aurelie wurde nicht so ausgeschmückt, wie ich es mir vorgestellt habe. Herr Eichendorff hätte ruhig noch mehr Herzschmerz und Leidenschaft miteinbauen können. Des Weiteren fand ich das Wiedersehnen von den beiden Hauptcharakteren etwas enttäuschend. Eine große Wiedersehensfreunde habe ich nicht gespürt und das ewige Zusammenbleiben wird auch nicht zu 100 Prozent garantiert. Zusammenfassend kann ich sagen, dass mir der Schreibstil sehr gut gefallen hat nur der Inhalt beziehungsweise die Liebesgeschichte war ein wenig enttäuschend. Wenn ich die berühmten Sternchen vergeben müsste, würde ich der Nouvelle 3 von 5 Sternen geben.
Ich persönlich würde das Buch an alle weiterempfehlen, die Szenen-, und Naturbeschreibungen innerhalb eines Buches mögen. Wer mehr Herzschmerz und Dramatik in einem klassischen Werk sucht, sollte ,, Die Leiden des jungen Werthers“(Sturm und Drang) von Goethe lesen. Beide Epochen haben die Liebe als Leitmotiv, welche aber einen unterschiedlichen Ausgang hat.
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Jubiläumsausgabe zum 150. Todestag des Autors in edler Neuausstattung
Die Novelle um den gnadenlosen Romantiker und namenlosen Freiheits-Halodri gehört zweifellos zu den wichtigen literarischen Kabinett-Stücken des vorvorigen Jahrhunderts. Wenngleich die Lebensweise kaum mehr …
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Jubiläumsausgabe zum 150. Todestag des Autors in edler Neuausstattung
Die Novelle um den gnadenlosen Romantiker und namenlosen Freiheits-Halodri gehört zweifellos zu den wichtigen literarischen Kabinett-Stücken des vorvorigen Jahrhunderts. Wenngleich die Lebensweise kaum mehr nachvollziehbar ins Heute übertragbar ist, so erzeugt sie doch eine innere Sehnsucht nach diesem einfachen, gedankenlosen und glücklichen So-in-den-Tag-leben-können.
Wie gern möchte man das doch auch können. Dabei spielen die emotionalen oder gar finanziellen Tiefschläge – die am allerwenigsten – in keiner Situation oder Zeit eine wirklich tiefgreifende Rolle. Das entlastet, macht den Kopf und das Denken frei und lässt einen zweifelnd und gleichzeitig staunend die Geschehnisse erfahren, die der junge Müllersohn erlebt.
Die letzten Seiten dieser in edler Leinenstruktur gebundenen Buchausgabe füllt ein Glossar zu wichtigen Begriffen und Hintergründen, das Nachwort des Herausgebers Hartwig Schultz sorgt für eine Neubewertung des Inhalts im Kontext von Literatur, deutschem Gemüt damaliger und heutiger Lebenswirklichkeit.
Die in der typischen Traxler’schen Geradlinigkeit und Schlichtheit gezeichneten Darstellung bringen so unnachahmlich das Wesentliche auf den Punkt – man kann es sich kaum anders wünschen oder vorstellen. Keineswegs im Comicstil und sicher doch verwandt mit dieser Darstellungsform sind die Illustrationen hundertprozentig an Stil und Aussage angepasst, als hätte sie der Zeichner schon bei der Erstausgabe des Büchleins so abgeliefert.
Sie unterstützen so treffend die Atmosphäre, dass man mit Genuss den altertümlichen und doch so jugendlichen Text – unendlich im schulischen Kontext traktiert – ganz neu genießen kann. Wem das gelingt, hat großes Lob verdient. So sei es Herrn von Eichendorff ohnehin und Herrn Traxler ganz aktuell hiermit ausgesprochen.
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