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Arabische Clans beherrschen die Berliner Unterwelt. Auch in Frankfurt, Bremen und Essen dominieren libanesisch-kurdische Großfamilien die Geschäfte mit Raub, Drogenhandel, Schutzgelderpressung, Prostitution und Geldwäsche. Mittlerweile sind die kriminellen Clans so stark, dass sie zum Angriff auf die Staatsgewalt übergehen. Sie versuchen, Familienmitglieder bei der Berliner Polizei einzuschleusen, suchen Konfrontation mit Justiz und Jugendämtern und machen Stadtteile zu No-Go-Areas.Der Migrationsforscher Ralph Ghadban macht das erschreckende Phänomen sichtbar. Er erklärt, woher die Clan...
Arabische Clans beherrschen die Berliner Unterwelt. Auch in Frankfurt, Bremen und Essen dominieren libanesisch-kurdische Großfamilien die Geschäfte mit Raub, Drogenhandel, Schutzgelderpressung, Prostitution und Geldwäsche. Mittlerweile sind die kriminellen Clans so stark, dass sie zum Angriff auf die Staatsgewalt übergehen. Sie versuchen, Familienmitglieder bei der Berliner Polizei einzuschleusen, suchen Konfrontation mit Justiz und Jugendämtern und machen Stadtteile zu No-Go-Areas.
Der Migrationsforscher Ralph Ghadban macht das erschreckende Phänomen sichtbar. Er erklärt, woher die Clans kommen und wie sie sich entwickelt haben. Er benennt die Fehler in der Integrationsarbeit und warnt davor, dass neue Einwanderer ebenfalls Clan-Strukturen ausbilden und Banden unsere Städte terrorisieren. Ein kenntnisreiches und Augen öffnendes Buch.
Der Migrationsforscher Ralph Ghadban macht das erschreckende Phänomen sichtbar. Er erklärt, woher die Clans kommen und wie sie sich entwickelt haben. Er benennt die Fehler in der Integrationsarbeit und warnt davor, dass neue Einwanderer ebenfalls Clan-Strukturen ausbilden und Banden unsere Städte terrorisieren. Ein kenntnisreiches und Augen öffnendes Buch.
Ghadban, Ralph
Ralph Ghadban ist 1949 im Libanon geboren und seit 1972 in Deutschland. Studium der Philosophie in Beirut, der Islamwissenschaft und Promotion in Politikwissenschaft in Berlin. Seit 1993 ist er in der Migrationsforschung tätig mit dem Schwerpunkt Islam im Westen und war Mitglied der ersten Islamkonferenz. Als Sozialarbeiter, ehemaliger Leiter der Beratungsstelle für Araber des Diakonischen Werks in Berlin und als Anstaltsbeirat der JVA Tegel hatte er direkten Kontakt zu vielen Clanmitgliedern.
Ralph Ghadban ist 1949 im Libanon geboren und seit 1972 in Deutschland. Studium der Philosophie in Beirut, der Islamwissenschaft und Promotion in Politikwissenschaft in Berlin. Seit 1993 ist er in der Migrationsforschung tätig mit dem Schwerpunkt Islam im Westen und war Mitglied der ersten Islamkonferenz. Als Sozialarbeiter, ehemaliger Leiter der Beratungsstelle für Araber des Diakonischen Werks in Berlin und als Anstaltsbeirat der JVA Tegel hatte er direkten Kontakt zu vielen Clanmitgliedern.
Produktdetails
- Verlag: Econ
- Seitenzahl: 304
- Erscheinungstermin: 8. Oktober 2018
- Deutsch
- Abmessung: 204mm x 136mm x 24mm
- Gewicht: 368g
- ISBN-13: 9783430202558
- ISBN-10: 3430202558
- Artikelnr.: 52538546
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Der Migrationsforscher Ralph Ghadban fordert ein hartes Durchgreifen gegen arabische Clans
Kurz nach der Wende saß die Berliner Ausländerbeauftragte Barbara John an einem "runden Tisch" zusammen mit fünf Albanern und fünf Vertretern der aus dem Libanon stammenden Volksgruppe der Mhallami. Frau John warb für Recht und Moral, die Männer hörten interessiert zu. Vorausgegangen waren Auseinandersetzungen auf Berliner Straßen zwischen beiden Volksgruppen wegen verweigerter Schutzgelder. Barbara John habe auf die Männer eingeredet, schreibt der Migrationsforscher Ralph Ghadban, der bei dieser "surrealen Szene" damals dabei war, in seinem Buch "Arabische Clans - Die unterschätzte Gefahr". Doch die
Der Migrationsforscher Ralph Ghadban fordert ein hartes Durchgreifen gegen arabische Clans
Kurz nach der Wende saß die Berliner Ausländerbeauftragte Barbara John an einem "runden Tisch" zusammen mit fünf Albanern und fünf Vertretern der aus dem Libanon stammenden Volksgruppe der Mhallami. Frau John warb für Recht und Moral, die Männer hörten interessiert zu. Vorausgegangen waren Auseinandersetzungen auf Berliner Straßen zwischen beiden Volksgruppen wegen verweigerter Schutzgelder. Barbara John habe auf die Männer eingeredet, schreibt der Migrationsforscher Ralph Ghadban, der bei dieser "surrealen Szene" damals dabei war, in seinem Buch "Arabische Clans - Die unterschätzte Gefahr". Doch die
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Teilnehmer, gewaltbereite Schwerkriminelle, hätten kaum Sinn für ihren Vortrag gehabt. Es ging um einen Bandenkrieg. Und für den sind Polizei und Justiz zuständig.
Mit "schönen Worten" zur Integration ist Banden und Clans nicht beizukommen, das schildert Ghadban, der 1972 aus dem Libanon nach Deutschland kam, eindringlich. Sein Buch, 304 Seiten lang, ist kein Werk für den schnellen Überblick. Detailliert erläutert er den Familienbegriff im Islam, erklärt Stammeskultur und Patriarchat und zeichnet die Geschichte der libanesisch-kurdischen Gruppe der Mhallami bis zur Migration nach Deutschland nach. Die historische Einbettung ermöglicht so eine intensive Annäherung an das Phänomen "Clan", das Abschottung als Lebens- und Erfolgsprinzip versteht und in der öffentlichen Wahrnehmung nur auftaucht, wenn Spezialkräfte der Polizei Wohnungen und Shisha-Bars stürmen.
Der promovierte Politologe Ralph Ghadban, ehemaliger Sozialarbeiter und Leiter der Beratungsstelle für Araber des Diakonischen Werks in Berlin, weiß, wovon er schreibt. Leidenschaft für den Kampf des Rechts prägt, wie einst im Buch der Berliner Richterin Kirsten Heisig "Das Ende der Geduld", seine Schilderungen, oft auch unverhohlen Verbitterung. Vor allem wenn es um die parteiübergreifende Ideologie geht, die seiner Meinung nach der Polizeiarbeit immer wieder dazwischengrätscht: Der "Multikulturalismus" begünstige die kriminellen Machenschaften der Clans seit Jahren, zeige sich in laschen Urteilen, mangelnder Strafverfolgung und der Weigerung, das Kind beim Namen zu nennen: Nur Niedersachsen, das einzige Land, das laut Ghadban konsequent gegen Clankriminalität vorgeht, erarbeitet demnach ein polizeiliches Lagebild mit Listen der entsprechenden Großfamilien. In Nordrhein-Westfalen werde erst jetzt, nach dem Regierungswechsel, ein ähnlicher Weg beschritten, Berlin hingegen weigere sich, den Begriff der Clankriminalität zu verwenden, und beharre "auf der alten ideologischen Politik von Multikulti". Aus dem Multikulturalismus, ursprünglich als Abschaffung der Unterschiede und damit der Diskriminierung gedacht, ist somit laut Ghadban inzwischen eine "Politik der Anerkennung der Differenz" geworden. Das Feindbild laute Assimilation: Alle Unterschiede sollen bestehen bleiben - auch diejenigen, die westlichen Werten zuwiderliefen.
Viele dieser "Unterschiede" haben nach Ghadbans Schilderungen die Mhallami Ende der siebziger Jahre mit nach Deutschland gebracht: das Herabschauen auf die "Ungläubigen", woraus die Missachtung von Recht und Gesetz resultiert. Und die Diskriminierung der Frauen, wesentliches Element für Aufbau und Fortbestand der Clans. Durch Zwangsehe und Gewalt in Schach gehalten, sind Frauen für die Geburt möglichst vieler Kinder da, um die Großfamilien immer größer und mächtiger werden zu lassen. Laut Ghadban hat gerade die restriktive Ausländerpolitik in den achtziger Jahren mit Arbeitsverboten und der Abschaffung von Sozialleistungen dazu beigetragen, die Integration der Flüchtlinge zu erschweren. Durch diese "Maßnahmen der Abschreckung", um Wirtschaftsflüchtlinge abzuhalten, hätten sich die Flüchtlinge die Werte der "Gastgesellschaft" kaum aneignen können. "Es war eine verpasste Chance."
Über Jahre bildeten sich so die "Parallelgesellschaften" der Clans, die staatliche Autorität aus "kulturellen und religiösen Gründen" missachten und Deutschland nur als "Beutegesellschaft" wahrnehmen, um sich nicht zuletzt durch Sozialleistungen zu bereichern. "Selbst die vermögenden Kriminellen unter ihnen bleiben Hartz-IV-Empfänger." Bedrohungspotential erhält der Clan der Mhallami, der rund hunderttausend Mitglieder zählt, vor allem durch die Konzentration in Städten wie Berlin, Bremen oder Essen. Immer wieder kommt es zu Konfrontationen, doch Clanmitglieder können binnen Minuten Dutzende Männer mobilisieren, die dann nur mit einem Großaufgebot der Polizei in den Griff zu bekommen sind.
Die Bandbreite der Delikte ist groß: Diebstahl, Erpressung, Prostitution, Drogenhandel, Raubüberfälle. Nach Ghadbans Ausführungen werden nun auch unter den neuen Flüchtlingen verstärkt Handlanger rekrutiert: Während sich die Clans nach seinen Worten immer mehr als "Großhändler" hervortun, würden syrische Flüchtlinge dafür eingesetzt, Drogen in Berlin oder Holland abzuholen. Besonders für die Mhallami sieht Ghadban wenig Hoffnung auf ein (dauerhaft) gesetzestreues Leben. Jugendliche, um die er sich bemüht hatte, landeten früher oder später im Gefängnis: "Von Kindesbeinen an werden die Kinder gedrillt, das Fremde als solches zu betrachten und fremdes Eigentum zu entwenden."
Doch wie werden die "ungeheuren Reichtümer" angelegt, die die Clans anhäufen? Ghadban beschreibt, wie er seinen Klienten früher erklären musste, nicht "voll beladen mit Gold am Hals" zum Sozialamt zu gehen, schließlich sei die Sozialhilfe eine Hilfe in der Not und kein "Gehalt". Inzwischen wird das Geld mit Investitionen in Immobilien, Restaurants, Shisha-Bars, Diskotheken, Bordelle und Drogenhandel gewaschen. Auf diese Weise entstehe ein "krimineller Arbeitsmarkt", der auch "schwachen und untüchtigen" Clanmitgliedern eine Beschäftigung biete.
Um die Clans zu zerschlagen, soll man ihnen nach Ghadbans Einschätzung das wegnehmen, worum es ihnen immer nur geht: das Geld. Als wichtigstes Instrument sieht er die Vermögensabschöpfung. Zusammen mit der konsequenten Durchsetzung der Beweislastumkehr - der Verdächtige muss nun die Herkunft des Geldes nachweisen - wird so die "Gewinnperspektive" der kriminellen Gruppen zerstört, dadurch lockern sich ihre Strukturen. "Die staatliche Aufgabe besteht darin, den Clan zu sprengen, um die Clanmitglieder einzeln zu integrieren." Der Kampf bleibe jedoch wirkungslos, wenn nicht endlich ein "umfassender Informationsaustausch" zwischen Polizei und Sozialämtern etabliert werde. Aus den Fehlern der Vergangenheit müsse angesichts anhaltender Migration gelernt werden: Wenn die Flüchtlinge ähnliche Clanstrukturen aufbauten, gestärkt durch den "erwarteten Familiennachzug", "dann ist der Kampf einfach aus Kapazitätsgründen verloren".
KARIN TRUSCHEIT
Ralph Ghadban: Arabische Clans. Die unterschätzte Gefahr.
Econ Verlag, München 2018. 304 S., 18,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Mit "schönen Worten" zur Integration ist Banden und Clans nicht beizukommen, das schildert Ghadban, der 1972 aus dem Libanon nach Deutschland kam, eindringlich. Sein Buch, 304 Seiten lang, ist kein Werk für den schnellen Überblick. Detailliert erläutert er den Familienbegriff im Islam, erklärt Stammeskultur und Patriarchat und zeichnet die Geschichte der libanesisch-kurdischen Gruppe der Mhallami bis zur Migration nach Deutschland nach. Die historische Einbettung ermöglicht so eine intensive Annäherung an das Phänomen "Clan", das Abschottung als Lebens- und Erfolgsprinzip versteht und in der öffentlichen Wahrnehmung nur auftaucht, wenn Spezialkräfte der Polizei Wohnungen und Shisha-Bars stürmen.
Der promovierte Politologe Ralph Ghadban, ehemaliger Sozialarbeiter und Leiter der Beratungsstelle für Araber des Diakonischen Werks in Berlin, weiß, wovon er schreibt. Leidenschaft für den Kampf des Rechts prägt, wie einst im Buch der Berliner Richterin Kirsten Heisig "Das Ende der Geduld", seine Schilderungen, oft auch unverhohlen Verbitterung. Vor allem wenn es um die parteiübergreifende Ideologie geht, die seiner Meinung nach der Polizeiarbeit immer wieder dazwischengrätscht: Der "Multikulturalismus" begünstige die kriminellen Machenschaften der Clans seit Jahren, zeige sich in laschen Urteilen, mangelnder Strafverfolgung und der Weigerung, das Kind beim Namen zu nennen: Nur Niedersachsen, das einzige Land, das laut Ghadban konsequent gegen Clankriminalität vorgeht, erarbeitet demnach ein polizeiliches Lagebild mit Listen der entsprechenden Großfamilien. In Nordrhein-Westfalen werde erst jetzt, nach dem Regierungswechsel, ein ähnlicher Weg beschritten, Berlin hingegen weigere sich, den Begriff der Clankriminalität zu verwenden, und beharre "auf der alten ideologischen Politik von Multikulti". Aus dem Multikulturalismus, ursprünglich als Abschaffung der Unterschiede und damit der Diskriminierung gedacht, ist somit laut Ghadban inzwischen eine "Politik der Anerkennung der Differenz" geworden. Das Feindbild laute Assimilation: Alle Unterschiede sollen bestehen bleiben - auch diejenigen, die westlichen Werten zuwiderliefen.
Viele dieser "Unterschiede" haben nach Ghadbans Schilderungen die Mhallami Ende der siebziger Jahre mit nach Deutschland gebracht: das Herabschauen auf die "Ungläubigen", woraus die Missachtung von Recht und Gesetz resultiert. Und die Diskriminierung der Frauen, wesentliches Element für Aufbau und Fortbestand der Clans. Durch Zwangsehe und Gewalt in Schach gehalten, sind Frauen für die Geburt möglichst vieler Kinder da, um die Großfamilien immer größer und mächtiger werden zu lassen. Laut Ghadban hat gerade die restriktive Ausländerpolitik in den achtziger Jahren mit Arbeitsverboten und der Abschaffung von Sozialleistungen dazu beigetragen, die Integration der Flüchtlinge zu erschweren. Durch diese "Maßnahmen der Abschreckung", um Wirtschaftsflüchtlinge abzuhalten, hätten sich die Flüchtlinge die Werte der "Gastgesellschaft" kaum aneignen können. "Es war eine verpasste Chance."
Über Jahre bildeten sich so die "Parallelgesellschaften" der Clans, die staatliche Autorität aus "kulturellen und religiösen Gründen" missachten und Deutschland nur als "Beutegesellschaft" wahrnehmen, um sich nicht zuletzt durch Sozialleistungen zu bereichern. "Selbst die vermögenden Kriminellen unter ihnen bleiben Hartz-IV-Empfänger." Bedrohungspotential erhält der Clan der Mhallami, der rund hunderttausend Mitglieder zählt, vor allem durch die Konzentration in Städten wie Berlin, Bremen oder Essen. Immer wieder kommt es zu Konfrontationen, doch Clanmitglieder können binnen Minuten Dutzende Männer mobilisieren, die dann nur mit einem Großaufgebot der Polizei in den Griff zu bekommen sind.
Die Bandbreite der Delikte ist groß: Diebstahl, Erpressung, Prostitution, Drogenhandel, Raubüberfälle. Nach Ghadbans Ausführungen werden nun auch unter den neuen Flüchtlingen verstärkt Handlanger rekrutiert: Während sich die Clans nach seinen Worten immer mehr als "Großhändler" hervortun, würden syrische Flüchtlinge dafür eingesetzt, Drogen in Berlin oder Holland abzuholen. Besonders für die Mhallami sieht Ghadban wenig Hoffnung auf ein (dauerhaft) gesetzestreues Leben. Jugendliche, um die er sich bemüht hatte, landeten früher oder später im Gefängnis: "Von Kindesbeinen an werden die Kinder gedrillt, das Fremde als solches zu betrachten und fremdes Eigentum zu entwenden."
Doch wie werden die "ungeheuren Reichtümer" angelegt, die die Clans anhäufen? Ghadban beschreibt, wie er seinen Klienten früher erklären musste, nicht "voll beladen mit Gold am Hals" zum Sozialamt zu gehen, schließlich sei die Sozialhilfe eine Hilfe in der Not und kein "Gehalt". Inzwischen wird das Geld mit Investitionen in Immobilien, Restaurants, Shisha-Bars, Diskotheken, Bordelle und Drogenhandel gewaschen. Auf diese Weise entstehe ein "krimineller Arbeitsmarkt", der auch "schwachen und untüchtigen" Clanmitgliedern eine Beschäftigung biete.
Um die Clans zu zerschlagen, soll man ihnen nach Ghadbans Einschätzung das wegnehmen, worum es ihnen immer nur geht: das Geld. Als wichtigstes Instrument sieht er die Vermögensabschöpfung. Zusammen mit der konsequenten Durchsetzung der Beweislastumkehr - der Verdächtige muss nun die Herkunft des Geldes nachweisen - wird so die "Gewinnperspektive" der kriminellen Gruppen zerstört, dadurch lockern sich ihre Strukturen. "Die staatliche Aufgabe besteht darin, den Clan zu sprengen, um die Clanmitglieder einzeln zu integrieren." Der Kampf bleibe jedoch wirkungslos, wenn nicht endlich ein "umfassender Informationsaustausch" zwischen Polizei und Sozialämtern etabliert werde. Aus den Fehlern der Vergangenheit müsse angesichts anhaltender Migration gelernt werden: Wenn die Flüchtlinge ähnliche Clanstrukturen aufbauten, gestärkt durch den "erwarteten Familiennachzug", "dann ist der Kampf einfach aus Kapazitätsgründen verloren".
KARIN TRUSCHEIT
Ralph Ghadban: Arabische Clans. Die unterschätzte Gefahr.
Econ Verlag, München 2018. 304 S., 18,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Ghadban ist im Großen und Ganzen ein hervorragendes Buch gelungen, informativ, aufrüttelnd.", Südkurier, Christine Richard, 21.12.2018
"Es ist das Verdienst des Autors, dass er weit über sein eigentliches Thema hinaus in die Kulturgeschichte des Islam eintaucht. Er erläutert Begriffe wie Humanität, Wohlfahrt und Religiosität im abendländischen und islamischen Verständnis." ORF Ö1
Der Migrationsforscher und Sozialarbeiter Ralph Ghadban stammt aus dem Libanon und lebt seit 1972 in Deutschland. Seit Jahren beschäftigt er sich mit den libanesisch-kurdischen Großfamilien in Berlin, Frankfurt, Essen und Bremen, den sog. Clans, welche mit Drogenhandel, …
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Der Migrationsforscher und Sozialarbeiter Ralph Ghadban stammt aus dem Libanon und lebt seit 1972 in Deutschland. Seit Jahren beschäftigt er sich mit den libanesisch-kurdischen Großfamilien in Berlin, Frankfurt, Essen und Bremen, den sog. Clans, welche mit Drogenhandel, Schutzgelderpressung, Prostitution, Diebstahl und Geldwäsche ihr Einkommen bestreiten. Die libanesische Migration nach Deutschland erfolgte, ausgelöst durch den Bürgerkrieg, bereits in den 70er-Jahren. Nun, einige Generationen später, sind aus einzelnen Familien regelrechte "Parallelgesellschaften" erwachsen, die sich dem Zugriff des deutschen Rechtsstaates immer mehr entziehen, aber nichtsdestotrotz gern dessen Sozialleistungen in Anspruch nehmen. Was tun? Das fragt sich nicht nur der Autor, sondern auch die Bundesrepublik. Justiz und Polizei bedürfen laut Ghadban mehr Personal, auch der Multikulturalismus müsse hinterfragt werden. Somit müssten auch alle Bundesländer in Fragen der Clans und der zunehmenden No-go-Areas in den Großstädten zusammenarbeiten, was aber nicht der Fall ist.
Mich hat dieses ehrliche und vor allem sachlich geschriebene Buch zutiefst erschüttert. Der detaillierte Einblick in die kleinteiligen Clanstrukturen stimmt mehr als nachdenklich. Und man fragt sich: Warum unternimmt niemand etwas? Die Schonfrist für kriminelle Migranten und das allzu breit ausgelegte, oft nachsichtige Multikulti sollte m. E. im Falle dieser arabischen Großfamilien, die sich nur nach eigenen Gesetzen (Scharia) und veralteten Geschlechter- und Moralvorstellungen (Patrilinearität, Zwangsehe...) richten, stärker hinterfragt werden. Ein demokratischer Rechtsstaat kann einfach nicht tatenlos zusehen, wie er Stück für Stück unterwandert und manipuliert wird.
Einzig die ausschweifenden Erläuterungen zur Stammeskultur und Herausbildung der Mhallami-Kurden am Buchanfang zogen sich beim Lesen etwas. Vor allem das letzte Drittel mit seinen brandaktuellen Erfahrungsberichten wie Lösungsvorschlägen empfand ich als aufschlussreich.
FAZIT
Ein schonungslos offener Statusbericht, der zum sofortigen Handeln aufruft und damit vor allem von Politikern gelesen werden sollte.
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Die Gefahren einer Parallelgesellschaft
Nach dem „Professoren-Motzki“ (Hans-Peter Schwarz) habe ich das zweite kritische Flüchtlingsbuch in diesem Jahr gelesen. Der Autor kennt sich gut im arabischen Migrantenmillieu aus. Ab dem 6. Kapitel (S.182) gefällt mir das Buch …
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Die Gefahren einer Parallelgesellschaft
Nach dem „Professoren-Motzki“ (Hans-Peter Schwarz) habe ich das zweite kritische Flüchtlingsbuch in diesem Jahr gelesen. Der Autor kennt sich gut im arabischen Migrantenmillieu aus. Ab dem 6. Kapitel (S.182) gefällt mir das Buch richtig gut. Dann hätte das Buch nur 100 Seiten und Politiker würden sich vielleicht vermehrt die Mühe machen dies zu lesen.
Es erklärt wie der libanesische Clan der Mhallami in Deutschland mit dem Rechtsstaat in Konflikt kommt und liefert auch Lösungsansätze.
Schade nur, dass dieser Band teilweise unverständlich Fehler enthält und hier ist auch der Verlag gefragt, der doch einen Lektor haben muss, dem so etwas auffällt:
Auf der ersten Seite nach dem Inhaltsverzeichnis (S.9) steht: „Außer der islamischen gibt es in Deutschland keine andere Parallelgesellschaft“ und gleich auf der nächsten Seite: „nur bei den Muslimen ist eine Parallelgesellschaft entstanden“. Mein lieber Herr Gesangsverein. Ein Sachbuch, das gleich mit Wiederholungen anfängt. Und auch später fällt dem Autor immer wieder auf, dass er Dinge zum zweiten Mal schreibt, etwa die kurdische Herkunft der Mhallami.
Auf S.22 steht, dass Jeanne d‘Arc im 15. Jahrhundert auch manchmal nach ihrer Mutter Jeanne Romee hieß. Kann ja sein, aber im nächsten Satz heißt es, dass Christentum sei damals noch nicht in ganz Europa verbreitet gewesen. Sieht man mal davon ab, dass es mit Albanien und Bosnien auch heute zwei muslimische Staaten in Europa gibt, ist die Aussage falsch. Ich weiß, dass die Entdeckung Amerikas für fromme Christen wegen der Vielzahl Ungetaufter ein Schock war.
S. 28 beginnt mit: „Ein Jahrhundert vor der Entstehung des Islams wurden wichtige Handelswege über Arabien umgeleitet.“ Diese Aussage hätte ich gerne entfaltet. Die Weihrauchstraße ging ohnehin nach Arabien, die Seidenstraße nie. Was wurde jetzt umgeleitet?
Und der Witz des Ganzen: Eigentlich braucht es das 1.Kapitel nicht. Beginnt das Buch auf S.56, wenn ihr den ein gewisses Grundwissen von Arabien und dem Islam habt.
Auf Seite 240 wird behauptet, Deutschland hätte 8 Nachbarstaaten, es sind aber 9, glauben Sie mir.
Trotz der Fehler und Wiederholungen ist das Thema wichtig und in seinem Kernbereich ist der Autor auch kompetent. Also gerade noch 3 Sterne. (Vielleicht gibt es mal eine 2., korrigierte Auflage).
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