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Mendoza, eine beschauliche argentinische Provinzstadt am Fuße der Anden. Der 8. April 1977 ist der letzte Tag, den Gisela Tenenbaum, 22, mit Sicherheit noch erlebt hat. Ihr weiteres Schicksal ist ungewiss. Über eine junge Frau, die sich treu geblieben und dabei verlorengegangen ist. Erich Hackl hat nach den Erinnerungen ihrer Eltern, Schwestern und Freunde ihr Leben rekonstruiert - bis hin zu der Zukunft, die sie hätte haben können.
Erich Hackl, geboren 1954 in Steyr, hat Germanistik und Hispanistik studiert und einige Jahre lang als Lehrer und Lektor gearbeitet. Seit langem lebt er als freier Schriftsteller in Wien und Madrid. Seinen Erzählungen, die in 24 Sprachen übersetzt wurden, liegen authentische Fälle zugrunde. 'Auroras Anlaß' und 'Abschied von Sidonie' sind Schullektüre. 2018 erschien die vielbeachtete Erzählung 'Am Seil. Eine Heldengeschichte'. Hackl wurde unter anderem 2017 mit dem Menschenrechtspreis des Landes Oberösterreich ausgezeichnet.
Produktdetails
- detebe
- Verlag: Diogenes
- Artikelnr. des Verlages: 562/23919
- 05. Aufl.
- Seitenzahl: 176
- Erscheinungstermin: 21. August 2009
- Deutsch
- Abmessung: 180mm x 113mm
- Gewicht: 154g
- ISBN-13: 9783257239195
- ISBN-10: 325723919X
- Artikelnr.: 25626564
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Der österreichische Schriftsteller Erich Hackl beschäftigt sich in seinen Büchern immer mit Frauenschicksalen aus dem wirklichen Leben – „Auroras Anlass“, „Abschied von Sidonie“ oder „Entwurf einer Liebe auf den ersten Blick“ sind hervorragend …
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Der österreichische Schriftsteller Erich Hackl beschäftigt sich in seinen Büchern immer mit Frauenschicksalen aus dem wirklichen Leben – „Auroras Anlass“, „Abschied von Sidonie“ oder „Entwurf einer Liebe auf den ersten Blick“ sind hervorragend recherchierte, sachlich geschriebene, aber doch bewegende Lebensgeschichten. Auch „Als ob ein Engel“ hat einen starken Frauencharakter zum Thema: Die politisch aktive, argentinische Studentin Gisela Tenenbaum, die in den unruhigen 70er Jahren von der Peronistischen Jugend zu den linken Guerillas „Monteneros“ kommt, nach dem Militärputsch untertauchen muss und im April 1977 verschwindet. Wurde sie verhaftet, gefoltert und ermordet? Wie die Angehörigen der vielen tausend anderen „Desaparecidos“ weiß ihre Familie bis heute nicht, was mit Gisi geschehen ist. Hackls „Erzählung nach dem Leben“ rekonstruiert sorgfältig aus Gesprächen mit Gisis Eltern Helga und Willi, ihren Schwestern Heidi und Mónica und überlebenden Weggefährten ihr Leben. Verfolgung und Widerstand waren in ihrer Familie nicht neu, die Eltern stammten aus jüdischen Familien, die in den 30er Jahren aus Österreich fliehen mussten. In einem pazifistischen, liberalen Elternhaus wurden die Ideale der verantwortungsbewussten, fleißigen und freundlichen Gisi unterstützt – Ideale, für die sie von der Militärjunta wohl umgebracht wurde. Hackl ist ein berührendes, großartiges Porträt einer engagierten jungen Frau gelungen, das nebenbei einen interessanten Einblick in die politischen Verhältnisse Argentiniens in den 60er und 70er Jahren gewährt und verdeutlicht, welche Wunden die Militärdiktaturen in Südamerika bis heute in vielen Familien hinterlassen haben.
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