Bruno Preisendörfer
Broschiertes Buch
Als Deutschland noch nicht Deutschland war
Eine Reise in die Goethezeit
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Mit dem Fahrstuhl in die Goethe-Zeit.Wer mit Bruno Preisendörfer als Zeitreisender unterwegs ist, steht z.B. am 7.11.1775 morgens um fünf in Weimar vor dem Haus eines Kammergerichtspräsidenten namens von Kalb und sieht zu, wie Goethes Kutsche über das Pflaster rollt. Er wird zwischen die Bauernkinder in die Bänke einer Dorfschule gesteckt, geht an die Universität, um Kant und Fichte zu lauschen, etwaige Verständnis-schwierigkeiten müssen ihm nicht peinlich sein, es ging den Zeitgenossen ebenso. Aber der Zeitreisende erlebt auch handfeste Abenteuer, übersteht mit dem jungen Eichendorff...
Mit dem Fahrstuhl in die Goethe-Zeit.
Wer mit Bruno Preisendörfer als Zeitreisender unterwegs ist, steht z.B. am 7.11.1775 morgens um fünf in Weimar vor dem Haus eines Kammergerichtspräsidenten namens von Kalb und sieht zu, wie Goethes Kutsche über das Pflaster rollt. Er wird zwischen die Bauernkinder in die Bänke einer Dorfschule gesteckt, geht an die Universität, um Kant und Fichte zu lauschen, etwaige Verständnis-schwierigkeiten müssen ihm nicht peinlich sein, es ging den Zeitgenossen ebenso. Aber der Zeitreisende erlebt auch handfeste Abenteuer, übersteht mit dem jungen Eichendorff einen Schiffsunfall auf der Oder und sieht aus E.T.A. Hoffmanns Eckfenster am Gendarmenmarkt Berlin brennen. Vielleicht schleicht er auch in den Anatomiesaal von Jena, wo die Selbstmörderinnen obduziert werden, die in Weimar in die Ilm gegangen sind. Bruno Preisendörfer hat sich durch Hunderte von Büchern gelesen, Romane, Selbstzeugnisse, Briefe und Tagebücher. Er nimmt den Leser mit aufeine große Reise in die Goethezeit und man erlebt, wie das Leben damals wirklich war.
Wer mit Bruno Preisendörfer als Zeitreisender unterwegs ist, steht z.B. am 7.11.1775 morgens um fünf in Weimar vor dem Haus eines Kammergerichtspräsidenten namens von Kalb und sieht zu, wie Goethes Kutsche über das Pflaster rollt. Er wird zwischen die Bauernkinder in die Bänke einer Dorfschule gesteckt, geht an die Universität, um Kant und Fichte zu lauschen, etwaige Verständnis-schwierigkeiten müssen ihm nicht peinlich sein, es ging den Zeitgenossen ebenso. Aber der Zeitreisende erlebt auch handfeste Abenteuer, übersteht mit dem jungen Eichendorff einen Schiffsunfall auf der Oder und sieht aus E.T.A. Hoffmanns Eckfenster am Gendarmenmarkt Berlin brennen. Vielleicht schleicht er auch in den Anatomiesaal von Jena, wo die Selbstmörderinnen obduziert werden, die in Weimar in die Ilm gegangen sind. Bruno Preisendörfer hat sich durch Hunderte von Büchern gelesen, Romane, Selbstzeugnisse, Briefe und Tagebücher. Er nimmt den Leser mit aufeine große Reise in die Goethezeit und man erlebt, wie das Leben damals wirklich war.
Bruno Preisendörfer ist freischaffender Publizist und Schriftsteller mit eigener Internetzeitschrift (www.fackelkopf.de). Er hat zahlreiche Bücher veröffentlicht, u.a.: 'Die letzte Zigarette', 'Der waghalsige Reisende. Johann Gottfried Seume und das ungeschützte Leben' und 'Die Verwandlung der Dinge. Eine Zeitreise von 1950 bis morgen'. Seine beiden Bücher 'Als Deutschland noch nicht Deutschland war. Reise in die Goethezeit' und 'Als unser Deutsch erfunden wurde. Reise in die Lutherzeit' waren SPIEGEL-Bestseller. Letzteres wurde zudem mit dem NDR-Sachbuchpreis ausgezeichnet.
Produktdetails
- KiWi Taschenbücher 1522
- Verlag: Kiepenheuer & Witsch
- Artikelnr. des Verlages: 4001771
- 8. Aufl.
- Seitenzahl: 544
- Erscheinungstermin: 9. März 2017
- Deutsch
- Abmessung: 213mm x 134mm x 35mm
- Gewicht: 512g
- ISBN-13: 9783462049572
- ISBN-10: 3462049577
- Artikelnr.: 45000652
Herstellerkennzeichnung
Kiepenheuer & Witsch GmbH
Bahnhofsvorplatz 1
50667 Köln
produktsicherheit@kiwi-verlag.de
© BÜCHERmagazin, Michael Pöppl (mpö)
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Erfrischend findet Helmut Böttiger Bruno Preisendörfers neues Buch, das ein neues Licht auf die Goethe-Zeit wirft. Der Autor beschäftigt sich in "Als Deutschland noch nicht Deutschland war" weniger mit dem künstlerischen Schaffen Goethes, sondern eher mit dessen Alltag, erzählt Böttiger. Dabei überrascht es den Rezensenten, wie viel die einzelnen Informationen der damaligen Lebensumstände - etwa über Kleidung, Nahrung, Bettbezüge und Kerzenbeschaffung - dann doch mit Goethe zu tun haben. Dem Autor gelinge es dadurch, die Person Goethe für den Leser greifbarer und die Literaturgeschichte interessanter zu machen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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In der Goethezeit herrscht Chaos, nicht beschauliche Ruhe
Bruno Preisendörfers erstaunliche Einblicke in eine Zeit, über die wir scheinbar alles wussten: "Als Deutschland noch nicht Deutschland war"
Als "eine Epoche, die so bald nicht wiederkehrt", charakterisierte der alte Goethe seine eigene Zeit, vom "Ende der Kunstperiode" sprach Heinrich Heine. Selten dürfte Zeitgenossen die Epochalität nicht eines einzelnen Ereignisses, sondern einer ganzen Zeitspanne so bewusst gewesen sein wie am Ende der "Goethezeit", auch wenn der Begriff selbst erst sehr viel später seine gültige Ausprägung erfahren hat. Er steht noch immer für eine einzigartige Blüte deutscher Literatur, für Spätaufklärung, Sturm und Drang, Klassik und
Bruno Preisendörfers erstaunliche Einblicke in eine Zeit, über die wir scheinbar alles wussten: "Als Deutschland noch nicht Deutschland war"
Als "eine Epoche, die so bald nicht wiederkehrt", charakterisierte der alte Goethe seine eigene Zeit, vom "Ende der Kunstperiode" sprach Heinrich Heine. Selten dürfte Zeitgenossen die Epochalität nicht eines einzelnen Ereignisses, sondern einer ganzen Zeitspanne so bewusst gewesen sein wie am Ende der "Goethezeit", auch wenn der Begriff selbst erst sehr viel später seine gültige Ausprägung erfahren hat. Er steht noch immer für eine einzigartige Blüte deutscher Literatur, für Spätaufklärung, Sturm und Drang, Klassik und
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Romantik, die mehr neben- als nacheinander mit einer Phalanx bedeutender Dichter und Werke aufwartet. Kann man dieser Zeit wirklich noch eine neue Perspektive abgewinnen?
Preisendörfer versucht es, indem er den Leser auf eine imaginäre Zeitreise gut zweihundert Jahre zurück einlädt. Harmlos geht es dabei nicht zu, wie er gleich zu Beginn hervorhebt: Goethezeit ist Chaoszeit, nicht beschauliche Ruhe und Ordnung. Auch wenn Bruno Preisendörfer meint, dass man hier seinesgleichen begegnen könnte, überwiegen bei der Lektüre die Alteritätserfahrungen. Nein, die Goethezeit war denn doch eine völlig andere und ist durch eine untrennbare Kluft namens Moderne und technischer Fortschritt von der unseren geschieden.
Bruno Preisendörfer, 1957 in Kleinostheim geboren, der als Autor sowohl Sachbücher wie auch Romane schreibt, betreibt in "Als Deutschland noch nicht Deutschland war" weder klassische Sozialgeschichte noch eine sozialgeschichtlich fundierte Literaturgeschichtsschreibung. Stattdessen lässt er durch eine Vielzahl von Zitaten aus literarischen Texten, aber auch aus Briefen und Sachbüchern der Zeit weite Bereiche des Lebenskosmos um 1800 lebendig werden. Von den Beschwernissen der Reisen erfährt man, vom Leben auf dem Land oder in der Stadt, von Alltagshandlungen, Kleidern oder der Rolle des Todes. Die stete Anschaulichkeit der Quellen und die oft originelle Auswahl oder Perspektivierung schaffen immer wieder überraschende Einblicke in eine Zeit, über die man scheinbar alles weiß.
Dichter aus der zweiten Reihe laufen hierbei zur Hochform auf. Mit wie viel Gewinn wird etwa ein ums andere Mal aus dem rührenden Briefwechsel zwischen Heinrich Christian Boie, dem Herausgeber des Göttinger Musenalmanachs, und seiner späteren Frau Luise Mejer zitiert, vom Einrichten eines gemeinsamen Haushaltes über das Essen und Trinken bis hin zum Umgang mit Wunderheilern. Unter dem Stichwort Geburt folgt dann aber, nach einem schauderhaften Bericht über einen geglückten Kaiserschnitt, der sich wie ein Schlachtbericht liest, die briefliche Mitteilung Boies über den Tod seiner Frau samt ihres Kindes - er selbst blieb nur Ohrenzeuge, hineingelassen hat ihn der Arzt nicht.
Ein Schwerpunkt der Dokumente liegt bei den Spätaufklärern, bei Moritz, Knigge oder Seume etwa, während die Romantiker etwas schwach vertreten sind - so erdenfern waren ihre Texte und Briefe aber gar nicht. Bekannte Zitate vermisst man, so bei den Ausführungen zu Universitäten und den Studenten einen Hinweis zum Atheismusstreit um Fichte oder so beim Stichwort Kaffee etwa Goethes beckmesserische Kritik am Kaffeekonsum von Charlotte von Stein. Im Sinne der Originalität von Preisendörfers Zugriff kommt dies aber eher einem Lob gleich, denn wie viel neues oder neu gewichtetes Material bekommt man stattdessen vorgeführt. Der akribische Anhang belegt hier auch den Segen der Digitalisierung alter Konvolute - vor einigen Jahren hätte ein solches Werk noch viele Monate in Handschriftenlesesälen mit sich gebracht.
Geerdet wird die Goethezeit allemal. Über mangelnde Hygiene oder die laienhaften Medizinkenntnisse um 1800 wurde inzwischen ja viel geschrieben, frappierend ist dann aber doch, wie oft Bruno Preisendörfer auf geradezu zynische Widersprüche eines scheinbar aufgeklärten Zeitalters stößt, und das weit bis in die Zeit nach 1800 hinein, vom Umgang mit Dienstboten über Körper- und Todesstrafen bis hin zur "Therapie" von Geisteskranken. Allen Ernstes berichtet der Pädagoge Peter Villaume in seinem "Lesebuch für Bürgerschulen" aus dem Jahr 1801 etwa affirmativ von Schulen, in denen die Kinder nicht müßig sitzen, sondern während des Unterrichts arbeiten: "Die Kinder alle spinnen, stricken, flechten Körbe, machen allerlei Arbeit in Draht, in Holz, in Stroh und Schilf; auch nähen die Mädchen." Am Ende reist der Leser mit Preisendörfer dankbar und beglückt zurück in die Gegenwart und hält es zumindest unter nichtliterarischen Gesichtspunkten für verschmerzbar, dass diese Epoche so bald nicht wiederkehrt.
THOMAS MEISSNER
Bruno Preisendörfer: "Als Deutschland noch nicht Deutschland war". Reise in die Goethezeit.
Verlag Galiani Berlin, Köln 2015. 518 S., geb., 24,99 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Preisendörfer versucht es, indem er den Leser auf eine imaginäre Zeitreise gut zweihundert Jahre zurück einlädt. Harmlos geht es dabei nicht zu, wie er gleich zu Beginn hervorhebt: Goethezeit ist Chaoszeit, nicht beschauliche Ruhe und Ordnung. Auch wenn Bruno Preisendörfer meint, dass man hier seinesgleichen begegnen könnte, überwiegen bei der Lektüre die Alteritätserfahrungen. Nein, die Goethezeit war denn doch eine völlig andere und ist durch eine untrennbare Kluft namens Moderne und technischer Fortschritt von der unseren geschieden.
Bruno Preisendörfer, 1957 in Kleinostheim geboren, der als Autor sowohl Sachbücher wie auch Romane schreibt, betreibt in "Als Deutschland noch nicht Deutschland war" weder klassische Sozialgeschichte noch eine sozialgeschichtlich fundierte Literaturgeschichtsschreibung. Stattdessen lässt er durch eine Vielzahl von Zitaten aus literarischen Texten, aber auch aus Briefen und Sachbüchern der Zeit weite Bereiche des Lebenskosmos um 1800 lebendig werden. Von den Beschwernissen der Reisen erfährt man, vom Leben auf dem Land oder in der Stadt, von Alltagshandlungen, Kleidern oder der Rolle des Todes. Die stete Anschaulichkeit der Quellen und die oft originelle Auswahl oder Perspektivierung schaffen immer wieder überraschende Einblicke in eine Zeit, über die man scheinbar alles weiß.
Dichter aus der zweiten Reihe laufen hierbei zur Hochform auf. Mit wie viel Gewinn wird etwa ein ums andere Mal aus dem rührenden Briefwechsel zwischen Heinrich Christian Boie, dem Herausgeber des Göttinger Musenalmanachs, und seiner späteren Frau Luise Mejer zitiert, vom Einrichten eines gemeinsamen Haushaltes über das Essen und Trinken bis hin zum Umgang mit Wunderheilern. Unter dem Stichwort Geburt folgt dann aber, nach einem schauderhaften Bericht über einen geglückten Kaiserschnitt, der sich wie ein Schlachtbericht liest, die briefliche Mitteilung Boies über den Tod seiner Frau samt ihres Kindes - er selbst blieb nur Ohrenzeuge, hineingelassen hat ihn der Arzt nicht.
Ein Schwerpunkt der Dokumente liegt bei den Spätaufklärern, bei Moritz, Knigge oder Seume etwa, während die Romantiker etwas schwach vertreten sind - so erdenfern waren ihre Texte und Briefe aber gar nicht. Bekannte Zitate vermisst man, so bei den Ausführungen zu Universitäten und den Studenten einen Hinweis zum Atheismusstreit um Fichte oder so beim Stichwort Kaffee etwa Goethes beckmesserische Kritik am Kaffeekonsum von Charlotte von Stein. Im Sinne der Originalität von Preisendörfers Zugriff kommt dies aber eher einem Lob gleich, denn wie viel neues oder neu gewichtetes Material bekommt man stattdessen vorgeführt. Der akribische Anhang belegt hier auch den Segen der Digitalisierung alter Konvolute - vor einigen Jahren hätte ein solches Werk noch viele Monate in Handschriftenlesesälen mit sich gebracht.
Geerdet wird die Goethezeit allemal. Über mangelnde Hygiene oder die laienhaften Medizinkenntnisse um 1800 wurde inzwischen ja viel geschrieben, frappierend ist dann aber doch, wie oft Bruno Preisendörfer auf geradezu zynische Widersprüche eines scheinbar aufgeklärten Zeitalters stößt, und das weit bis in die Zeit nach 1800 hinein, vom Umgang mit Dienstboten über Körper- und Todesstrafen bis hin zur "Therapie" von Geisteskranken. Allen Ernstes berichtet der Pädagoge Peter Villaume in seinem "Lesebuch für Bürgerschulen" aus dem Jahr 1801 etwa affirmativ von Schulen, in denen die Kinder nicht müßig sitzen, sondern während des Unterrichts arbeiten: "Die Kinder alle spinnen, stricken, flechten Körbe, machen allerlei Arbeit in Draht, in Holz, in Stroh und Schilf; auch nähen die Mädchen." Am Ende reist der Leser mit Preisendörfer dankbar und beglückt zurück in die Gegenwart und hält es zumindest unter nichtliterarischen Gesichtspunkten für verschmerzbar, dass diese Epoche so bald nicht wiederkehrt.
THOMAS MEISSNER
Bruno Preisendörfer: "Als Deutschland noch nicht Deutschland war". Reise in die Goethezeit.
Verlag Galiani Berlin, Köln 2015. 518 S., geb., 24,99 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Alltag in der Goethezeit
Das Buch beschreibt die Zeit um 1800, die wegen der herausragenden Leistungen von Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832) auch „Goethezeit“ genannt wird. Bruno Preisendörfer bezeichnet diese Zeit als „gefährlich, unberechenbar, …
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Alltag in der Goethezeit
Das Buch beschreibt die Zeit um 1800, die wegen der herausragenden Leistungen von Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832) auch „Goethezeit“ genannt wird. Bruno Preisendörfer bezeichnet diese Zeit als „gefährlich, unberechenbar, unheimlich“. (17) Das ist nicht mehr als eine Binsenweisheit. Gab es jemals eine Ära, die ungefährlich, berechenbar und sicher war? - Die Leistung des Autors besteht darin, sehr detailliert darzustellen, warum diese Adjektive (auch) für die Goethezeit gelten.
Das Buch ist nicht chronologisch aufgebaut. Im Fokus stehen gesellschaftliche Fragen, die in der Summe den Alltag dieser Epoche erfahrbar machen. Zu den Themen gehören das Leben in der Stadt und auf dem Land, Reisen und Reiseerlebnisse, Essen und Trinken, Modeerscheinungen, Familienleben und Gesundheitsfragen. Wer von Operationen ohne Narkose und von reisenden Zahnbrechern hört, ist froh, in der heutigen Zeit zu leben. Auch waren längere Fahrten mit der Postkutsche mehr Abenteuer als Vergnügen.
Die Stärke des Buches ist gleichzeitig seine Schwäche. Der Autor verliert sich in Details. Auch führen die zahlreichen Zitate eher zu Unterbrechungen des Leseflusses als zur Aufklärung über den Zeitgeist. Das Buch würde ich daher eher Leserinnen und Lesern empfehlen, die es ganz genau wissen wollen. Auf der anderen Seite ist es wegen dem Erzählstil aber auch keine systematische Aufarbeitung der Goethezeit. Zielgruppe dürften Freunde der deutschen Kulturgeschichte sein.
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Gebundenes Buch
Interessant wie Kermani, mühsam wie Kermani
Fleißig ist der Autor. Mit Hilfe der Literatur, gemeint ist keinesfalls nur der Geheimrat, reisen wir durch die Goethezeit. Er hat ein eigenes Genre erfunden. Beschrieben wird keine Person, sondern die Zeit. Von 1749 bis 1832 lebte er. …
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Interessant wie Kermani, mühsam wie Kermani
Fleißig ist der Autor. Mit Hilfe der Literatur, gemeint ist keinesfalls nur der Geheimrat, reisen wir durch die Goethezeit. Er hat ein eigenes Genre erfunden. Beschrieben wird keine Person, sondern die Zeit. Von 1749 bis 1832 lebte er. Über 80 Jahre erleben wir wie die Zeit der Aufklärung das Leben veränderte.
Angefangen vom Reisen über die Häuser, die Kleidung, das Essen, ja nicht einmal die Bettgeschichten lässt er aus. Wer sich für den Alltag interessiert, der kommt um dieses Buch nicht herum.
Schön wäre aber, wenn der Autor weniger Listen zitieren würde. Überhaupt ist das Lesen mühsam. Die Sternchen mit den Verweisen zu anderen Kapiteln gefielen mir schon in der Lutherzeit nicht.
Dennoch gefiel mir dieses Buch besser und erhält folglich 4 Sterne.
Zitat: „Überhaupt sollte der Gatte im eigenen Haus seinen Mann stehen, statt in anderen Häusern bloß damit zu prahlen. Der öffentlich herumschäkernde Geck zittere, wenn „seine Gattin sich mit Zärtlichkeit im Bette zu ihm hinschmieget; der Angstschweiß bricht ihm aus, er zappelt wie ein Frosch, den man auf die Luftpumpe setzt; - wie dankt er dem Himmel, wenn er seine Frau wieder aufstehnen sieht! Sie hängt freilich den Kopf und seufzt!“ (381f)
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