Christa Ludwig
Gebundenes Buch
Alle Farben weiß
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Selina ist unzufrieden: Was sie will, das hat sie nicht, und was sie hat, das will sie nicht. Als junge Restauratorin erhält sie den Auftrag, ein übermaltes spätmittelalterliches Bild freizulegen. Bei dieser Arbeit mischen sich zwei gegensätzliche, aber gleichermaßen skandalöse Bilder. Und auch in Selinas Leben kommt Bewegung. Hat sie sich getäuscht? War das doch Liebe, damals?
Christa Ludwig, 1949 in Wolfhagen bei Kassel geboren, studierte Germanistik und Anglistik. Spätestens seit sie lesen kann, liebt sie Bücher, früh fing sie auch an, selbst zu schreiben. Seit 1989 erschienen von ihr Kinder- und Jugendbücher, u.a. >Blitz ohne Donner<, >Die Siebte Sage<, die sechsbändige Pferdebuchreihe >Hufspuren< sowie die fünfbändige Reihe für Erstleser >Jonas Weg ins Lesen<. Parallel dazu beschäftigte sie sich seit nahezu zwanzig Jahren mit Else Lasker-Schüler. Für Ihr Romanprojekt >Ein Bündel Wegerich< erhielt sie ein Stipendium vom Förderkreis deutscher Schriftsteller und ein Reisestipendium für Recherchen in Jerusalem vom Verband deutscher Schriftsteller. 2019 wurde Christa Ludwig zudem mit dem Eichendorff-Literaturpreis ausgezeichnet. Christa Ludwig hat drei erwachsene Söhne. Sie lebt mit ihrem Mann und einem Islandpferd in der Nähe des Bodensees.
Produktdetails
- Oktaven
- Verlag: Freies Geistesleben
- Artikelnr. des Verlages: 3020
- Seitenzahl: 153
- Erscheinungstermin: 25. August 2020
- Deutsch
- Abmessung: 201mm x 123mm x 23mm
- Gewicht: 262g
- ISBN-13: 9783772530203
- ISBN-10: 3772530206
- Artikelnr.: 59404029
Herstellerkennzeichnung
Verlag Freies Geistesleben & Urachhaus GmbH
Landhausstr. 82
70190 Stuttgart
info@geistesleben.com
+49 (0711) 28532-00
"Alle Farben weiß" ist das erste Buch, das ich von Christa Ludwig lese. Mein erster Eindruck, als ich das Buch auspacke: Oh, ist das aber schmal. Tatsächlich bringt Frau Ludwig hier eine Geschichte auf nur 153 Seiten zu Papier. Und diese Geschichte bietet einiges, das mir beim …
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"Alle Farben weiß" ist das erste Buch, das ich von Christa Ludwig lese. Mein erster Eindruck, als ich das Buch auspacke: Oh, ist das aber schmal. Tatsächlich bringt Frau Ludwig hier eine Geschichte auf nur 153 Seiten zu Papier. Und diese Geschichte bietet einiges, das mir beim ersten Durchlesen zunächst auch irgendwie widerstrebt hat: Sie ist zu kurz, sie endet zu abrupt, sie endet zu unbequem und man hätte irgendwie sehr viel mehr daraus machen können.
Hat Frau Ludwig aber nicht, und als ich diesen Punkt für mich erstmal einige Stunden habe sacken lassen, nachdem ich den Buchdeckel wieder zugeklappt hatte, stellte ich fest, dass das eigentlich völlig ok für mich ist. Denn was ich diesem schmalen Büchlein wirklich nicht so zugetraut hätte, ist dann doch irgendwie passiert. Es hat etwas, das in mir nachhallt. Auch Tage später noch nach dem Lesen denke ich manchmal an Selina, an ihre Arbeit, an ihre Gedanken.
Selina, die es mir als Leserin schon gar nicht so leicht macht, Sympathien für sie zu entwickeln. Ich fand sie zu oberflächlich, zu schnell festgelegt und festgefahren, zu absolut in ihren Gedanken. Ihren großen Traum, Künstlerin zu werden, hat sie nicht umsetzen können, deswegen bleibt ihr nur die Stufe darunter auf der Karriereleiter, die der Restauratorin nämlich. Da war ich das erste Mal im Buch überrascht, weil ich ihre Gedankengänge und ihren Widerwillen diesbezüglich so gut nachvollziehen konnte. Das Akzeptieren-Müssen, dass man nicht alles bekommt, was man will, ist ein Thema, das sich durchs Buch zieht.
Selina wird mit einer Aufgabe betraut, die sie zunächst nur als Zeitvertreib und Verdienstmöglichkeit ansieht, eine Zwischenstation, bevor ihr eigentlicher Job beginnt. Dann aber wird diese Aufgabe, das Freilegen eines übermalten Bildes in einer Kirche nämlich, zu einem Projekt, das all ihre Aufmerksamkeit fordern wird. Und das sie verändern wird.
Denn es geht ums Abkratzen von Schichten. Das auf Bildern, um Übermaltes, längst Vergessenes wieder freizulegen und sichtbar zu machen. Aber auch um das Freikratzen und Freischaufeln von verborgenen Schichten bei Menschen, im Leben, von überlagerten Meinungen, Wünschen und Gedanken.
Manchmal weiß man selbst gar nicht genau, welche Schichten man besitzt, was da vielleicht im eigenen Kern noch ganz versteckt ist. Manchmal merkt man auch erst nach einem mühevollen Freikratzen und Abtragen von Schichten, dass man mit vorgefassten Meinungen und Vorurteilen herumläuft. Und so hat mich "Alle Farben weiß" trotz seiner Kürze nicht nur zum Staunen, sondern auch zum Nachdenken gebracht.
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