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Daniel Anselme
Broschiertes Buch
Adieu Paris
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Die erstaunliche Wiederentdeckung eines fast vergessenen Romans aus Frankreich, der mit Melancholie und Augenzwinkern das bis heute überraschende Schweigen der französischen Literatur zum Algerienkrieg durchbricht. Paris, Weihnachten 1956: Drei Soldaten kehren für ein paar Tage aus dem Algerienkrieg zurück. Wie Fremde in der eigenen Stadt schlagen sie sich in den Cafés an der Rive Gauche die Nächte um die Ohren, verzweifelt auf der Suche nach einer Möglichkeit, dem unausweichlichen Schicksal des Krieges zu entgehen. Doch der Tag ihrer Rückkehr in die Hölle nähert sich unaufhaltsam.
Produktdetails
- Verlag: Arche Verlag
- Originaltitel: La Permission
- Seitenzahl: 208
- Erscheinungstermin: 10. Februar 2017
- Deutsch
- Abmessung: 188mm x 123mm x 20mm
- Gewicht: 211g
- ISBN-13: 9783716040058
- ISBN-10: 3716040053
- Artikelnr.: 46991945
Herstellerkennzeichnung
Arche Literatur Verlag AG
Franklinstraße 23
8050 Zürich, CH
www.arche-verlag.com
Drei junge Soldaten kehren an Weihnachten 1956 aus dem fernen Krieg in Algerien nach Hause zurück und sind plötzlich Fremde in ihrer Heimat Paris - die erstaunliche Wiederentdeckung eines fast vergessenen Romas aus Frankreich, der mit Melancholie und Augenzwinkern von einer sehr modernen …
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Drei junge Soldaten kehren an Weihnachten 1956 aus dem fernen Krieg in Algerien nach Hause zurück und sind plötzlich Fremde in ihrer Heimat Paris - die erstaunliche Wiederentdeckung eines fast vergessenen Romas aus Frankreich, der mit Melancholie und Augenzwinkern von einer sehr modernen Erfahrung erzählt.
Die drei Soldaten, Lachaume, Valette und Lasteyrie kehren an Weihnachten 1956 für zehn Tage Heimaturlaub nach Hause, nach Paris zurück. Sie erfahren schnell eine innere Zerrissenheit, keiner ihrer Familienangehörigen oder Freunde kann nachvollziehen, wie es in ihnen aussieht und was sie wirklich empfinden. Sie wurden ihrer Jugend beraubt und werden zurückgeschickt nach Algerien, in einen Krieg, den sie nicht wollen. Der so sinnlos zu sein scheint.
"Paris liebt Soldaten nur von Weitem, wenn sie brav hinter weißen Absperrungen vorbeimaschieren. Kaum kommen sie näher, sieht es voller Geringschätzung über sie hinweg. Keine andere Stadt ist so chauvinistisch und hurrapatriotrisch und zugleich so kultiviert, feinfühlig und auf selbstsüchtige Weise geschmackvoll".
Wenn im Innenraum eines Menschen nichts mehr seinen selbstverständlichen Platz hat, die Welt draußen aber weitermacht wie bisher, entsteht das Absurde. In genau diesen Abgrund stürzen die drei Romanhelden bei ihrem Kurzaufenthalt in Paris.
Daniel Anselme's Original von Adieu Paris erschien 1957 in Frankreich und wurde kein Erfolg. Im Nachwort dieses Buches ist gut und nachvollziehbar erklärt, warum es damals so gewesen ist. Und es werden im Nachwort viele politische und interessante Hintergründe erwähnt und erklärt, die ich noch nicht wusste und die mich damit sehr bereichert haben.
Der flüssige Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, dieser Roman ist mit einer Melancholie versehen, die angenehm ist, nicht schwer und niederdrückend, sondern die durch das Buch fließt und einen einfach mitnimmt.
Man hat oberflächlich gesehen das Gefühl, dass in diesem Roman nicht viel passiert. Aber zwischen den Zeilen und beim Nachsinnen über dieses Buch werden einem so viele Dinge klar vor Augen geführt und öffnen einem den Blick für die Dinge, über die man sich vorher nicht wirklich viele Gedanken gemacht hat.
Ein sehr interessanter, berührender und anregender Roman, der mir sehr gut gefallen hat und den ich sehr gerne weiterempfehlen möchte.
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„Adieu Paris“ – dabei kommen sie doch gerade erst in der Hauptstadt an, die drei Soldaten Valette, Lachaume und Lasteyrie, die zehn Tage Heimaturlaub genießen sollen. Doch was ist noch übrig von dem Land und der Stadt, die sie vor ihrem Einzug in den Algerienkrieg …
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„Adieu Paris“ – dabei kommen sie doch gerade erst in der Hauptstadt an, die drei Soldaten Valette, Lachaume und Lasteyrie, die zehn Tage Heimaturlaub genießen sollen. Doch was ist noch übrig von dem Land und der Stadt, die sie vor ihrem Einzug in den Algerienkrieg kannten? Nicht mehr viel. Die Stadt ist ihnen fremd geworden, ebenso die Familie und Freunde. Es bleiben nur die anderen Soldaten, die die Erfahrungen des Krieges geteilt haben und sich ebenfalls nicht mehr zugehörig fühlen und erkennen, dass das Schicksal ihnen die Jugend genommen hat für einen unsinnigen Krieg. So streifen sie umher auf der Suche nach einem Sinn, den es nicht gibt.
Daniel Anselmes Roman, der erst jetzt wiederentdeckt wurde und zur Erstveröffentlichung in den 1950ern wenig Beachtung gefunden hat, schildert das, was wir inzwischen als Erkenntnis aus vielen Kriegen haben: die Soldaten kommen zurück und finden ihr altes Leben nicht mehr. Weder können sie sich wieder einfinden noch wissen diejenigen, die zurückgeblieben waren, wie sie ihnen begegnen sollen, zu tief sind die Wunden, die die Kriege gerissen haben. Anselme wählt ein unbequemes Thema, dem sich die Regierungen vieler Länder nicht stellen wollen: sie schicken junge Menschen, ganze Generationen in sinnlose Kriege und zerstören nicht nur die Leben derjenigen, die in den Kampfhandlung sterben und deren Familien, sondern auch die derjenigen, die zurückkehren müssen in eine ihnen fremd gewordene Welt. Aus jeder Zeile des Romans spricht eine Leere und Sinnfreiheit, die keine Antwort finden, weil es schlichtweg keine geben kann.
Fazit: kein idyllisch-romantisches Paris, wie man es auch Hollywoodfilmen kennt, sondern ein anderes, leeres Paris, zu dem man am Ende fast erleichtert wieder „Adieu“ sagen möchte-
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