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Hautnah: Die Geschichte einer Flucht.1989 in der DDR, Geschlossener Jugendwerkhof Torgau: Die rebellische Gonzo soll hier, wie schon ihre Freundin Anja, Heldin von "Weggesperrt", zu einer "sozialistischen Persönlichkeit" umerzogen werden. Hilflos ist sie den Methoden der Erzieher ausgeliefert und zerbricht fast an dieser Erfahrung. Als sie in ihren alten Jugendwerkhof zurückgebracht werden soll, gelingt ihr die Flucht. Sie will endlich frei sein! In einer Kleingartenanlage trifft sie René, der in den Westen abhauen will. Gemeinsam schaffen sie es über die grüne Grenze bis in die Prager Bo...
Hautnah: Die Geschichte einer Flucht.1989 in der DDR, Geschlossener Jugendwerkhof Torgau: Die rebellische Gonzo soll hier, wie schon ihre Freundin Anja, Heldin von "Weggesperrt", zu einer "sozialistischen Persönlichkeit" umerzogen werden. Hilflos ist sie den Methoden der Erzieher ausgeliefert und zerbricht fast an dieser Erfahrung. Als sie in ihren alten Jugendwerkhof zurückgebracht werden soll, gelingt ihr die Flucht. Sie will endlich frei sein! In einer Kleingartenanlage trifft sie René, der in den Westen abhauen will. Gemeinsam schaffen sie es über die grüne Grenze bis in die Prager Botschaft.Die Geschichte basiert auf Zeitzeugen-Interviews sowie historischen Tatsachen. Für den ersten Band "Weggesperrt" wurde die Autorin mit dem Gustav-Heinemann-Friedenspreis 2010 ausgezeichnet."Eine Geschichte, die unter die Haut geht und gelesen werden sollte, von Jugendlichen und Erwachsenen." DIE ZEIT über "Weggesperrt"Auch als E-Book erhältlich
Grit Poppe, geboren 1964, studierte am Literaturinstitut in Leipzig und veröffentlichte Kurzgeschichten und Erzählungen.2010 mit dem "Gustav-Heinemann-Friedenspreis für Kinder- und Jugendbücher" ausgezeichnet.
Produktdetails
- Freiheit 2
- Verlag: Dressler Verlag GmbH
- Artikelnr. des Verlages: 1316332
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 320
- Altersempfehlung: ab 14 Jahren
- Erscheinungstermin: 30. Juli 2012
- Deutsch
- Abmessung: 203mm x 134mm
- Gewicht: 438g
- ISBN-13: 9783791516332
- ISBN-10: 3791516337
- Artikelnr.: 35505239
Herstellerkennzeichnung
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Eine schlimme, spannende Geschichte und eine lehrreiche Geschichstsstunde, das verabreicht Grit Poppe in ihrem Jugendbuch "Abgehauen", berichtet Hilde Elisabeth Menzel. Poppe erzählt die Geschichte von Gonzo, einem Mädchen, das aus den unzumutbaren Bedingungen eines DDR-Kinderheims flieht und auf den 18-jährigen René trifft, mit dem es ihr gelingt, sich zur deutschen Botschaft in Prag durchzuschlagen, fasst die Rezensentin zusammen. Neben dem Grauen des Unrechtstaats lernen die Leser allerhand über die Ereignisse von 1989, meint Menzel, die mit diesem Roman nicht zuletzt dem damaligen deutschen Botschafter in Prag, Hermann Huber, ein verdientes Denkmal gesetzt sieht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Ich habe mich mit der Geschichte der DDR nicht vertraut gemacht, weiß aber mittlerweile aus diversen Büchern, das es kein Zuckerschlecken war für diejenigen die aus der Reihe getanzt haben und sich nicht anpassen konnten oder auch wollten. Torgau ist furchtbar und ich sehe Gonzo in …
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Ich habe mich mit der Geschichte der DDR nicht vertraut gemacht, weiß aber mittlerweile aus diversen Büchern, das es kein Zuckerschlecken war für diejenigen die aus der Reihe getanzt haben und sich nicht anpassen konnten oder auch wollten. Torgau ist furchtbar und ich sehe Gonzo in ihrer Dunkelkammer sitzen und verzweifeln. Es gibt Tage, da bekommt sie noch nicht einmal einen Eimer für ihre Notdurft. Zu Essen bekommt sie Sauerkraut und jeder weiß, was dies mit unseren Gedärmen anstellen kann, aber soll man verhungern? Nein, man isst und dann quält man sich. Gonzo, die im Dunkeln harrt und hofft, das sie irgendwann befreit wird, hört Stimmen und der Punk flüstert ihr hin und wieder etwas zu, auch später noch, wenn sie auf der Flucht ist. Ob er derjenige ist, der sie daran hindert durchzudrehen?
n Torgau herrscht Zucht und Ordnung und nachdem Gonzo wieder in Dunkelhaft kommt, fängt sie an sich selbst zu verstümmeln, da die Chance in ein Krankenhaus zu kommen ihr vielleicht Freiheit verspricht. Vielleicht kann sie abhauen? Ein Leben auf der Straße erscheint ihr besser als in Torgau. Den Schmerz nimmt sie dafür gerne in Kauf, aber es kommt dann doch alles anders als geplant.
Das Buch ist wirklich durchweg spannend geschrieben und meiner Meinung nach ein Buch was jede/r Jugendliche lesen sollte um zu verstehen, wie es um Jugendliche in der DDR bestellt war und wie gut sie es heute haben, denn sie können sich frei äußern ohne Angst zu haben "Weggesperrt" zu werden. Es ist niemand da, der ihren Willen brechen will oder ihnen den Mund verbietet? Warum meckern wir dennoch so viel? Ich gehöre sicherlich auch zu denjenigen die von der Regierung nach Torgau gesteckt worden wäre, denn ich habe schon immer ohne Nachzudenken geredet und hätte mich sicherlich das eine oder andere Mal um Kopf und Kragen geredet. Ich bin aber im Westen aufgewachsen und daher bleib ich verschont. Über das was Gonzo und auch Anja, dessen Geschichte in "Weggesperrt" erleben müssen wird sicherlich nie in Vergessenheit geraten und aus Augenzeugenberichten und jeder Menge Fantasie ist ein Roman entstanden, der dem nachempfunden wurde, wie es eben hätte sein können.
Nicht nur Gonzos Geschichte wird erzählt, sondern auch die Geschichte vieler Flüchtlinge aus der DDR, was auch Teil des Buches ist. Es ist auch ihre Geschichte, die ihren Anfang in Prag beginnt, denn dorthin fliehen Tausende von Menschen, die den Traum haben in der Bundesrepublik Deutschland zu leben. Es ist bewiesen das es 7609 Ostdeutsche geschafft haben aus Prag nach Hof einzureisen. Eine hohe Zahl, aber nachdem ich jetzt schon so einiges über die DDR gelesen habe, kann ich den hohen Wunsch nach Freiheit nachvollziehen und ich wäre sicherlich einige der ersten gewesen, die auf die Züge gesprungen wäre. Ich will die DDR nicht schlecht machen, so also bitte nicht verstehen, aber manche Tatsachen darf man einfach nicht verleugnen und sie gehören zur deutschen Geschichte dazu.
Das Buch ist ideal für Jugendliche und natürlich auch für alle anderen. Im Glossar lesen wir einiges geschichtliches und für mich bewahrheitet sich mal wieder der Spruch: Man lernt nie aus, denn einiges wusste ich nicht und konnte daher wieder einiges lernen und für mich herauspicken.
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Die Geschichte fängt gleich heftig an, sie erzählt von dem jungen Mädchen Nicole, die sich nicht anpassen will und sich selbst Gonzo nennt. Sie sitzt in Dunkelhaft in dem Jugendwerkhof Torgau. So etwas grausamen habe ich selten erlebt. Wie kann man sich nur so gegenüber …
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Die Geschichte fängt gleich heftig an, sie erzählt von dem jungen Mädchen Nicole, die sich nicht anpassen will und sich selbst Gonzo nennt. Sie sitzt in Dunkelhaft in dem Jugendwerkhof Torgau. So etwas grausamen habe ich selten erlebt. Wie kann man sich nur so gegenüber Jugendliche verhalten? Ich bin echt sprachlos... Im Geschlossenen Jugendwerkhof Torgau sollen aufsässige Jugendliche zu sozialistischen Persönlichkeiten umerzogen werden. Sie sind dort den Grausamkeiten der Erzieher, oder sollte man Wärter sagen, ausgeliefert.
Als Gonzo mal wieder ohne Grund weggesperrt wird, verletzt sie sich selbst und kommt ins Krankenhaus. Aus dem Krankenhaus soll Gonzo ist ihr altes Jugendwerkhof gebracht werden, aber sie weiß genau, dass sie einen weiteren Aufenthalt nicht überleben wird. Bei der Fahrt kann sie fliehen, wird nach kurzer Zeit aber vom Erzieher gestellt. Als sich der Verband vom Arm löst, ist dieser erschrocken und Gonzo schreit ihm den Hergang ins Gesicht, der Erzieher ist derart geschockt, dass er sie dann laufen lässt.
Auf der Flucht trifft sie René, der in den Westen abhauen will. Kann sie ihm vertrauen? Geht sie mit?
Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut, sie beschreibt Situationen und Schauplätze sehr anschaulich. Beim Lesen hatte die ganze Zeit das Gefühl, als ob ich immer in der Nähe von Gonzo gewesen bin und mir somit alles gut vorstellen konnte.
Ich bekomme richtig Wut auf die Erzieher und alle, die Torgau haben zugelassen.
Das Buch hat mich sehr bewegt und zum Nachdenken angeregt. Ich kann das Buch jedem empfehlen, der sich mit deutscher Geschichte beschäftigen will
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Persönliche Zusammenfassung:
Es ist September im Jahre 1989, Deutschland ist ein geteiltes Land und das Leben in Ost und West könnte nicht unterschiedlicher sein.
Von der Mutter schon als Baby verstoßen, hat sich Gonzo bisher immer gut durchs Leben in den verschiedensten Heimen und …
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Persönliche Zusammenfassung:
Es ist September im Jahre 1989, Deutschland ist ein geteiltes Land und das Leben in Ost und West könnte nicht unterschiedlicher sein.
Von der Mutter schon als Baby verstoßen, hat sich Gonzo bisher immer gut durchs Leben in den verschiedensten Heimen und Einrichtungen geschlagen. Nun aber sitzt sie in Torgau, eine Art Jugendgefängnis. Drohungen, Beleidigungen und Schläge sind für die Jugendlichen dort fast alltäglich, denn die Wärter kennen nur ihre Regeln und setzen diese brutal durch. Schon der kleinste Fehler hat harte Konsequenzen. So landet Gonzo in Dunkelhaft und verliert sich dort fast selbst.
Als sie endlich wieder ans Licht darf, verschwindet ihre beste Freundin und keiner weiß was passiert ist. Auf Transport flieht Gonzo und schlägt sich durch das Land - immer mit der Angst im Rücken- nur mit dem Ziel in den Westen zu gelangen und Anja zu finden…
"Der erste Riegel schob sich in ihren Magen.
Der zweite durchbohrte ihr Herz.
Der Schlüssel drehte sich in ihrem Hirn."
(S. 48, Zeile 17 - 19)
Rezension:
„Abgehauen“ ist ein rasanter Roman, der die Erlebnisse im Osten kurz vor dem Fall der Mauer erzählt.
Die Protagonistin hat in ihrem Leben kaum etwas Gutes erlebt, wurde von Heim zu Heim geschickt und nach jedem Fluchtversuch härter bestraft. Doch Gonzo ist stark und hat es bisher immer geschafft sie selbst zu bleiben. In Torgau aber änders sich alles: hier verändert sich auch die starke Gonzo immer mehr in eine gebrochene Jugendliche. Vertrauen kann sie nur Anja, ihrer besten Freundin. Als diese spurlos verschwindet ist Gonzo klar, dass sie sie finden muss.
Auf der Flucht durchs Land begegnet sie vielen Menschen, aber es ist die Angst die die Oberhand behält. Da trifft sie auf René ebenfalls auf der Flucht in den Westen – wenn auch aus anderen Gründen. Gemeinsam machen sie sich auf die gefährliche Reise nach Tschechien und zum ersten Mal lernt Gonzo auch anderen zu vertrauen.
Grit Poppe beschreibt dem Leser ein Szenarium das sich so echt anfühlt, dass man die Gitterstäbe hinter den eigenen Fenstern zu erkennen meint.
Schon zu Beginn landet man in dem Gefängnis und ein rasanter Ablauf der Geschehnisse findet statt. Wer selbst im Westen aufgewachsen ist, kann sich die Brutalität kaum vorstellen, doch war es im Osten alles andere als leicht.
Man erlebt Gonzos Flucht mit Haut und Haar. Die Szenen bohren sich so tief in das Herz, das man die Angst gut nachempfinden kann. Dennoch hofft man immer wieder, dass Gonzo doch zu irgendwem vollständiges Vertrauen finden kann und wird. Die Szenen, die sich in der Botschaft in Tschechien abspielen sind bedrückend. Zusammengepfercht auf kleinsten Raum leben hunderte von Menschen ohne regelmäßiges Essen, mit kaum Möglichkeiten sich zu waschen und in einer Ungewissheit, die erst spät im Buch durch Klarheit abgelöst wird.
Dieses Buch stellt nicht nur die geschichtlichen Geschehnisse der Wende dar, sondern auch eine Reise, die als Selbstfindung dient. Das Buch ist spannend, bedrückend, berührend und macht dem Leser dennoch Mut und Hoffnung.
Egal ob man selbst erlebt hat wie sich die Wende vollzogen hat; ob man noch zu jung war etwas mitzubekommen; oder ob man noch gar nicht auf der Welt war, dieses Buch ist eine Erzählung, die jeder in sich spüren sollte und die vielleicht die Gedanken mancher Menschen, die z.B. immernoch in Ost und West denken, verändern.
Denn Deutschland ist ein Land und die Mauer gab es einmal und wird (hoffentlich) niemals wieder neu entstehen. Und ein Land, sollte auch einen gemeinsamen Weg gehen.
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