Zunächst einmal ein riesengroßes DANKE, Mrs Caine. Danke, dass Vampire endlich einmal wieder die Bösen sein dürfen. Diejenigen, vor denen man sich in Acht nehmen sollte. Diejenigen, die einen im Dunkeln verfolgen und vor denen man wegrennen sollte, anstatt sich ihnen an den Hals zu werfen.
Diejenigen, die einem ein Schaudern über den Rücken jagen - und zwar nicht vor Lust sondern vor Angst.…mehrZunächst einmal ein riesengroßes DANKE, Mrs Caine. Danke, dass Vampire endlich einmal wieder die Bösen sein dürfen. Diejenigen, vor denen man sich in Acht nehmen sollte. Diejenigen, die einen im Dunkeln verfolgen und vor denen man wegrennen sollte, anstatt sich ihnen an den Hals zu werfen. Diejenigen, die einem ein Schaudern über den Rücken jagen - und zwar nicht vor Lust sondern vor Angst.
Von Außen betrachtet ist Claire unscheinbar. Jung. Jünger als alle anderen Studenten, aber sonst kaum einen zweiten Blick wert. Wenn man aber in ihr Inneres blickt, ist sie alles andere als "normal". Denn Claire ist hochbegabt. Mehrere Klassen hat sie spielend übersprungen und beginnt somit im zarten Alter von 16 (pardon, "fast 17" !!!) mit dem Studium. Da Mom und Dad aber nicht wollen, dass ihr behüteter Sprössling auf eine der namhaften Universitäten geht, die ja viel zu weit weg von zu Hause liegen, schicken sie sie nach Morganville, Texas. Nichtsahnend, dass dort sehr viel größere Gefahr lauert, als Partys, Bier und ältere Jungs.
Ältere Jungs lernt Claire dann trotzdem kennen (gleich zwei von ihnen... und was für Prachtexemplare das sind, an denen sich die ungeküsste Claire gar nicht satt sehen kann und nie müde wird, immer und immer wieder zu bestätigen, dass sie "total heiß" aussehen...), denn als sie von der fiesen Monica die Treppe hinuntergestoßen wird, fürchtet sie um ihr Leben und flüchtet in die WG von Shane, Michael und Eve. Aber auch dort ist sie noch lange nicht außer Gefahr, denn in der Stadt lauern noch ganz andere Dinge, als auf dem Campus...
Mit Morganville hat die Rachel Caine eine Welt erschaffen, die erschreckend ist. Erschreckend brutal. Erschreckend blutrünstig. Erschreckend... gleichgültig.
Dass man nach Einbruch der Dunkelheit keinen Fuß vor die Tür setzen kann, jederzeit von einem der Vampire vernascht werden darf (und diesmal nicht im übertragenen Sinne) und sich die Leute nicht daran zu stören scheinen, das alles scheinbar die Normalität sein soll, finde ich irgendwie ein bisschen schwer zu verdauen.
Ganz anders nimmt das alles die kleine Claire auf, die irgendwie nicht sonderliche Probleme damit zu haben scheint. Gut, am Anfang ist sie skeptisch, als Eve ihr das mit den Vampiren erzählt, aber dann? Mordende Vampire? Menschen entweder als Handlanger oder als Vieh? Komillitoninnen die durch die Gegend ziehen und Häuser in Brand stecken, sodass kleine Mädchen in den Flammen sterben? Kein Problem! Angst, um ihr eigenes Leben? Nicht doch! Angst sich vor den so coolen Jungs zu blamieren? Schon eher. Angst, den spannenden Unterricht an der Uni zu verpassen? Auf jeden Fall!
Für mich wirkt so einiges in "Verfolgt bis aufs Blut" zu konstruiert, zu irreal (soweit Fantasy eben real sein kann), zu überzogen. Die Sprache zum Beispiel, die cool und lässig sein soll, dabei aber ins Lächerliche, viel zu angestrengt "Jugendliche" abrutscht.
"Yeah" und "Wow" und "ich zeig die den Mittelfinger, weil ich ein draufgängerischer Bad Guy bin", sag ich da nur.
Warum ich trotz all dieser Kritikpunkte immernoch drei Sterne vergebe? Ganz ehrlich, ich weiß es selbst nicht so wirklich. Denn obwohl mich so einiges in diesem Buch die Stirn runzeln ließ, ist es nicht schlecht. Irgendetwas hat es, das einen weiterlesen lässt. Und ich habe auch schon damit begonnen den zweiten Band "Der letzte Kuss" zu lesen...