Etwas langatmig, widersprüchlich und an manchen Stelle schlecht übersetzt
Der ungarische Autor, der seit seinem zehnten Lebensjahr in Amerika lebte und sich schließlich in der Südtoskana bei Montalcino ein Haus kaufte, hat schon etwas zu sagen. Nur, ich musste mich 266 Seiten (ohne die rund 30
Seiten mit Rezepten) durcharbeiten, um seine Lebensweisheiten halbwegs zu verstehen! Schon nach den…mehrEtwas langatmig, widersprüchlich und an manchen Stelle schlecht übersetzt
Der ungarische Autor, der seit seinem zehnten Lebensjahr in Amerika lebte und sich schließlich in der Südtoskana bei Montalcino ein Haus kaufte, hat schon etwas zu sagen. Nur, ich musste mich 266 Seiten (ohne die rund 30 Seiten mit Rezepten) durcharbeiten, um seine Lebensweisheiten halbwegs zu verstehen! Schon nach den ersten 40 Seiten schreibt Máté gute 30 Seiten über seine Jugend in Kanada und Amerika. Er erzählt davon, wie schön sie es doch gehabt haben – und wie schön es doch die Leute heute noch in der Südtoskana haben. Eigentlich, so habe ich es verstanden, leben die Südtoskaner in einem Paradies, in dem weder Kommerz noch neuzeitliche Errungenschaften Einzug gehalten haben. Irgendwie hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass Máté Gegensätzliches zwischen seiner Jugend auf dem amerikanischen Kontinent und seinem Leben jetzt in der Südtoskana beschreiben will. Aber es liest sich nicht als Gegensätze, sondern durchaus als gleichwertig. Daher kommt der Buchtitel „Leben wie in der Toskana“ für mich nicht ganz rüber.
Ich bezeichne mich als guten Italien-Kenner. Daher kann ich es nicht ganz glauben, dass man in der Südtoskana jeden Tag mittags ein fünfgängiges Festmahl als Alltagsmittagessen serviert bekommt. Máté jedenfalls schreibt so. Máté hat gute Gedankenansätze was Einfachheit, Warmherzigkeit und Leichtigkeit im Leben angeht. Liest man aber zwischen den Zeilen, so vermute ich, dass er finanziell relativ wohlhabend ist und daher manches auch leichter nimmt, als es vielleicht sein Nachbar sieht, über den er auch schreibt. Über manche Seiten hinweg wird er zwar etwas langatmig, ich konnte ihn manchmal auch nicht ganz verstehen, was das nun mit der Toskana zu tun hat, worüber er schreibt (wenn er z. B. von Florida schreibt), aber ich denke, er ist einfach ein echt begeisterter Freund der Südtoskana. Das will er eben ausdrücken, wenngleich dasselbe wohl auch ein Begeisterter von Bayern oder der Normandie schreiben könnte. Bei der Übersetzung kommen mir manche Stellen zu wortwörtlich aus dem Amerikanischen übersetzt vor und ergeben vollmundige, überschwängliche und gekünstelte Sätze.