Frauenpower im Wiesenbachtal
Weintrinker und Weinbauer unter sich, Männerfreundschaft und „männlichem Lot“, das Dorfleben pur, zwischen Tradition und Neuerung, Frauenpower und Frauensolidarität waren gestern Hexenkünste, heute sind es konspirative Treffen und Vorträge über „den Mann als notwendiges
Übel“ .Männer flüchten in den Weinkeller und Frauen in den Scheintod oder in den Kurzurlaub.
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Weintrinker und Weinbauer unter sich, Männerfreundschaft und „männlichem Lot“, das Dorfleben pur, zwischen Tradition und Neuerung, Frauenpower und Frauensolidarität waren gestern Hexenkünste, heute sind es konspirative Treffen und Vorträge über „den Mann als notwendiges Übel“ .Männer flüchten in den Weinkeller und Frauen in den Scheintod oder in den Kurzurlaub.
Mein erster Polt Krimi hat mich bin begeistert. Der Autor Komarek lässt die Ermittlung langsam fließen. Interessiert begleite ich den Sonntagswirt und ehemaligen Gendarmen im selbstgewählten Ruhestand, Simon Polt, ins Wiesenbachtal, ins Presshaus und ins Kaufhaus zu seiner „Watson“ Aloisia Habesam, wo er mit schlecht gespieltem Diensteifer, bedächtig inne hält. Polt erfährt von seiner Langzeitfreundin Karin, dass er Vater wird. Sie stehen in „liebevoller Ratlosigkeit“ vor Ehe und Familie.
Ein beschauliches Winzerdorf und wenige Personen und Beziehungen bestimmen die ruhige Atmosphäre des Krimis. Ein Toter im Weinberg des befreundeten Ehepaars Birgit und Norbert Sailer, Selbstmord oder Mord, kann den Frühling im Tal nicht erschüttern. Keiner scheint diesen Fremden zu kennen und nicht nur der ortsunkundige Ermittlungsleiter mit „Bluthundinstinkt Bastian Priml wird getäuscht durch das Mauscheln, Mauern und Hintertreiben der Mannsbilder und Frauenzimmer in den Kellergassen.
Verdächtig sind der störende Nachbar, ein gewalttätiger Weingauner, der nur noch als Mörder entlarvt werden muss und ein Säufer, Weinwurm Rudi, ein ehemaliger besserer Kollege, der jetzt als Kleinkrimineller und „Bruder Lustig“ die Witwen tröstet.
Aber was bedeutet Freundschaft, wie gut kennt Polt seinen ehemaligen Kollegen Norbert und dessen Frau Birgit Sailer? Wie gestaltet sich Beziehung, Ehe, Freundschaft? Der Tote im Weinberg sorgt für Risse in der Freundschaft und lüftete den Mantel des Schweigens.
Es sind Polts Frauen, seine Arbeitgeberin Habesam, die nicht nur mit dem überschrittenen Verfallsdatum ihrer Waren kreativ umgeht und die „unerschrockene“ Grete Hahn, seit Jahren eine lustige Witwe, die mit „weiblichen Hinterlist“ zur Aufklärung des Lesers und des Falles beitragen
Seine eher zögerlichen Ermittlungen im Umfeld der Weinkeller und im Weingenuss schwanken zwischen männlicher Sympathie und kollegialen Verständnis, zerrissen und unsicher macht sich Simon Polt auf den Weg, sein Leben neu zu ordnen, schließlich wird er Vater und Ehemann. Überrascht wird er von dem Ehearrangement seines Freundes.
Ein tiefgründiger kleiner Krimi, der nachhaltig wirkt.