Gleich in mehrfacher Hinsicht ist dieser Thriller ein gefährlicher Mix. Der ehemalige Top - Journalist von CNN Daniel Silva mischt in seinem Buch geschichtliche Fakten wie die Anschläge vom 11. September in New York mit seiner Story und führt uns Leser in das Jahr 2016.
In diesem Thriller kämpfen
Geheimdienstler aus Amerika, England und Israel für das Gute auf der Welt. Wobei für mich auf…mehrGleich in mehrfacher Hinsicht ist dieser Thriller ein gefährlicher Mix. Der ehemalige Top - Journalist von CNN Daniel Silva mischt in seinem Buch geschichtliche Fakten wie die Anschläge vom 11. September in New York mit seiner Story und führt uns Leser in das Jahr 2016.
In diesem Thriller kämpfen Geheimdienstler aus Amerika, England und Israel für das Gute auf der Welt. Wobei für mich auf einigen Seiten des Buches nicht ganz klar ist, ob sie selbst immer das Gute verkörpern und ob sie wirklich immer auf der Seite des Guten stehen.
Auf offener Straße wird in London Elizabeth Halton, die erwachsene Tochter des amerikanischen Botschafters entführt. Klar, dass nur islamistische Terroristen dahinter stecken können. Weltweit unternehmen Geheimdienstler alles nur mögliche um Elizabeth Halton zu befreien. Die Story ist verdammt gut geschrieben, lässt kaum Zeit zum Luft holen.
Was mich jedoch ein wenig zurückhaltend reagieren lässt ist die Überlegung: Wo beginnt die ethische Verpflichtung eines Schriftstellers seinem Leser und seiner Gesellschaft gegenüber? Wenn ich im Buch beispielsweise lese: "Europa ist das nächste Schlachtfeld." oder über den Zeitpunkt nachgedacht wird wann die Scharia in den Niederlanden eingeführt wird, dann kann dies auch ein weiterdrehen an einer unsichtbaren Spirale bedeuten, die niemand ernsthaft will. Viel ist in diesem Thriller von Terrorismus, gefährlichem Islam und Aufrechterhaltung der westlichen Demokratie zu lesen. Zeitweise dachte ich bereits an das große Endzeitszenario. Von Dialogen wie diesem: "Die Barbaren stehen vor den Toren." - "Die Barbaren haben die Tore längst aufgebrochen, Adrian. Sie leben jetzt unter uns und fressen unsere Kinder." wurde mein Gefühl noch weiter angetrieben.
Mein Fazit: Die erzählte Geschichte ist so gut erzählt, dass ich dem Buch sogar seine Rechtschreibfehler verzeihe. Aber es bleibt das Gefühl der Beklemmung. Was wenn es wirklich eines Tages so kommt wie es im Buch beschrieben steht? Wenn es zu einer verschärften ungeahnten Konfrontation zwischen sich unversöhnlich gegenüber stehenden Ideologien kommt, müssen wir uns dann vorwerfen lassen, diese Situation unter anderem mit Büchern wie diesem herbeigeredet zu haben?
Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu