Das „Städel“ in Frankfurt/Main zählt zu den bedeutendsten und ältesten Kunstsammlungen in Deutschland. 1815 wurde es als erste bürgerliche deutsche Museumsstiftung von dem Frankfurter Bankier und Kaufmann J. F. Städel (1728 - 1816) gegründet.
Herzstück war Städels knapp 500 Werke umfassende
Gemäldesammlung, in der die Arbeiten holländischer, flämischer und deutscher Meister des 17. und 18.…mehrDas „Städel“ in Frankfurt/Main zählt zu den bedeutendsten und ältesten Kunstsammlungen in Deutschland. 1815 wurde es als erste bürgerliche deutsche Museumsstiftung von dem Frankfurter Bankier und Kaufmann J. F. Städel (1728 - 1816) gegründet.
Herzstück war Städels knapp 500 Werke umfassende Gemäldesammlung, in der die Arbeiten holländischer, flämischer und deutscher Meister des 17. und 18. Jahrhunderts dominierten. Später kamen hochkarätige Gemälde zur Altmeister-Sammlung des Museums hinzu, sodass das Städel über ein großartiges Panorama der europäischen Malereigeschichte vor 1800 verfügt.
Seit September 2009 konnten diese Schätze jedoch nur mit wenigen Ausnahmen gezeigt werden, denn das Städel wurde umfassend saniert. Eine neue Farbgestaltung der Wände und ein neues Lichtkonzept lassen die Alten Meister nun buchstäblich in „neuem Licht“ erscheinen. Außerdem wurde eine Reihe von bedeutenden Gemälden mit Blick auf die Wiedereröffnung sachkundig restauriert.
Zur Neupräsentation der Alten Meister im Städel Museum erschien im Hatje Cantz Verlag ein begleitender Katalog. Er zeichnet den in über 200 Jahren zusammengetragenen, rei-chen Gemäldebestand in seinen wesentlichen Etappen und Entwicklungslinien nach. Dabei wird die Gemäldesammlung in verschiedene Kapitel mit Einführungsessays untergliedert – von der Malerei im nordeuropäischen Spätmittelalter und der italienischen Renaissance über die Kunst des Manierismus und des Barock bis zur Malerei des 18. Jahrhunderts. So wird z. B. die niederländische Malerei im 17. Jahrhundert näher beleuchtet, die mit Rubens, Brueghel d. Ä., Vermeer und Rembrandt einen Höhepunkt der europäischen Malerei verkörperte.
Der opulente Band stellt rund 200 herausragende Werke aus der Städelschen Altmeister-Sammlung vor: mit Farbabbildungen und kurzen Begleittexten. Der Anhang bringt dann neben einer Künstlerliste ausgewählte Literaturhinweise zum weiteren Vertiefen in die Materie.
Fazit: Der Katalog ist zur Neu- und Wiedereröffnung des Städel eine hervorragende Bestandsaufnahme der Werke „Alte Meister“ des Museums. Gleichzeitig ist er eine künstleri-sche Inventur, denn mit den gleichzeitigen Katalogbänden „Kunst der Moderne“ und „Gegenwartskunst (1945-heute)“ wird die gesamte Schausammlung des Städel Museums erstmals in Buchform vorgestellt.
Manfred Orlick