"Was für ein schönes Buch! Ein großartiges Monument für einen Vater." Maarten 't Hart
Der alte Reetdachdecker erzählt - sein Sohn schreibt auf: Rinus Spruit hat in seinem berührenden kleinen Buch eine untergegangene Welt eingefangen. Die Erinnerungen seines Vaters Jan, Sohn eines zeeländischen Reetdachdeckers, an seine Kindheit und Jugend in den 1920er und 1930er Jahren verknüpft er mit seinen eigenen Erinnerungen an das Altern und den Tod seiner Großeltern und seines Vaters.
Der alte Reetdachdecker erzählt - sein Sohn schreibt auf: Rinus Spruit hat in seinem berührenden kleinen Buch eine untergegangene Welt eingefangen. Die Erinnerungen seines Vaters Jan, Sohn eines zeeländischen Reetdachdeckers, an seine Kindheit und Jugend in den 1920er und 1930er Jahren verknüpft er mit seinen eigenen Erinnerungen an das Altern und den Tod seiner Großeltern und seines Vaters.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.08.2011Ein zerrissenes
Lachen
Ein Mikrofon an einer Schreibtischlampe befestigt, davor sitzt der 83-jährige Vater des Autors Rinus
Spruit und erzählt aus seinem Leben in einer nieder-ländischen Reetdachdecker-
familie. Und während der Sohn zuhört, vermischen sich seine eigenen Erinnerungen mit denen des Vaters, von dem er weiß, „ein Lachen hätte sein Gesicht zerrissen“, und dessen unbändiger Arbeitswille auf der Angst beruhte, im Alter arm zu sein. Während der Sohn in den Augen des Vaters „nicht erwachsen und glücklich werden wollte“. Es sind Erinnerungsfetzen, Fragmente, kurze Episoden, in denen die Familienmitglieder wie auf einer Bühne auftreten, beobachtet vom Autor, der sich als Chronist sieht und darauf verzichtet, in epischer Erzählweise ihren Biographien nachträglich Bedeutung oder Sinn zu geben. Was bleibt, ist Achtung und Respekt.
Roswitha Budeus-Budde
Rinus Spruit:
Der Strom, der uns trägt. Aus dem Niederländischen von M. Pressler. dtv München 2011. 138 Seiten, 13,90 Euro.
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Lachen
Ein Mikrofon an einer Schreibtischlampe befestigt, davor sitzt der 83-jährige Vater des Autors Rinus
Spruit und erzählt aus seinem Leben in einer nieder-ländischen Reetdachdecker-
familie. Und während der Sohn zuhört, vermischen sich seine eigenen Erinnerungen mit denen des Vaters, von dem er weiß, „ein Lachen hätte sein Gesicht zerrissen“, und dessen unbändiger Arbeitswille auf der Angst beruhte, im Alter arm zu sein. Während der Sohn in den Augen des Vaters „nicht erwachsen und glücklich werden wollte“. Es sind Erinnerungsfetzen, Fragmente, kurze Episoden, in denen die Familienmitglieder wie auf einer Bühne auftreten, beobachtet vom Autor, der sich als Chronist sieht und darauf verzichtet, in epischer Erzählweise ihren Biographien nachträglich Bedeutung oder Sinn zu geben. Was bleibt, ist Achtung und Respekt.
Roswitha Budeus-Budde
Rinus Spruit:
Der Strom, der uns trägt. Aus dem Niederländischen von M. Pressler. dtv München 2011. 138 Seiten, 13,90 Euro.
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