Ein gelungener deutscher Krimi. Ein Buch aus der Reihe um den Ermittler Christian Beyer und seiner Freundin Anna Maybach.
Erfreulicherweise sind keine Kenntnisse der vorangegangenen Teile nötig, um sich an diesem Thriller zu erfreuen.
Ein alter Freund Christians, nebenberuflich Polizeichef
Göttingens, hauptberuflich Trinker erster Liga, Marcus Lorenz benötigt Hilfe. Nicht nur, wie sich bald…mehrEin gelungener deutscher Krimi. Ein Buch aus der Reihe um den Ermittler Christian Beyer und seiner Freundin Anna Maybach.
Erfreulicherweise sind keine Kenntnisse der vorangegangenen Teile nötig, um sich an diesem Thriller zu erfreuen.
Ein alter Freund Christians, nebenberuflich Polizeichef Göttingens, hauptberuflich Trinker erster Liga, Marcus Lorenz benötigt Hilfe. Nicht nur, wie sich bald herausstellt, auf Grund der beiden Frauenleichen, die in den letzten Wochen gefunden wurden.
Ein interessanter Fall, die Ermittler tappen lange Zeit im Dunkeln und der Autorin ist es gelungen mich mit dem Mörder tatsächlich zu überraschen. Grausame Keltische Rituale, klingt nach einer spannenden Geschichte und ist auch so. Zwischen den Szenen der Ermittlung kommt immer wieder der Mörder zu Wort ohne sich an den Leser zu verraten. Die Morde und ihre Zusammenhänge sind ausgenommen gut durchdacht und logisch aufgebaut. Es ist spannend, wie sich am Ende die Fäden der einzelnen Hinweise zusammen führen lassen, wie die Worte des Mörder am Ende einen neuen Sinn bekommen.
Zum Teil gut gelungen sind auch die Charakterzeichnungen der Personen in diesem Buch Anna und Christian, ja als Teil der Reihe haben eine Geschichte, die hier ohne aufdringlich zu werden, erwähnt wird und die Personen mehrdimensional machen. Die Göttinger Ermittler sind nicht ganz so vollständig, kann man sich aber gut vorstellen. Vor Allem Elli, Elfriede Schumann, wird liebevoll mit Leben gefüllt. Nur Markus Lorenz wirkt, als wenn Frau Heib nicht gewusst hätte wohin mit ihm. Der Alkoholismus dient als Ausrede für sein Fehlen in der Ermittlung und wenn er auftaucht, scheint es eher wie „Huch, den hat ich ja fast vergessen“ Ich rechne es der Autoren hoch an, dass eine einzige Aussprache und ein paar Wochen in einer Klinik nicht wieder alles in Ordnung bringen, schließlich wäre das ja die einfachste Lösung gewesen. Trotzdem bleibt Markus für mich im gesamten Buch ein Fremdkörper, der nachdem er seine Aufgabe erledigt hatte, Christian und Anna nach Göttingen zu holen, keinen Platz mehr findet und zusammen mit der Oberbürgermeisterin in die Abstellkammer des Alkohol verbannt werden, nur noch für Strafaufgaben und Pflichtauftritte herausgelassen. Auch die Kurzauftritte von Christians originalem Team der Sondereinheit wirken als müssten sie der Serie wegen wenigstens Mal erwähnt werden. Sehr schade!
Die Idee mit den Keltischen Feiertagen und wie daraus der Wahn des Mörder gemacht wurde, ist klasse. Sehr spannend und gibt der Autorin viel Raum um mit den Ängsten des Lesers zu spielen. Die Art der Morde ist auch dementsprechend grausam und ich war gefesselt, weil ich nun endlich wissen wollte: „Wer ist der Mörder?“ Allerdings birgt sich in der Idee, nach bestimmten Tagen zu morden auch die Gefahr mit der Zeit. Was machen wir zwischendurch? Wir fahren nach Dänemark. Immer wieder muss Frau Heib durch diese kalendarischen Zwangspausen die Luft raus lassen und schafft es auch nicht völlig darüber die Spannung zu halten.
Trotz der Schwächen habe ich das Buch gern gelesen. Die Sprache ist flüssig und aufgrund der vielen Dialoge lebendig. Die Geschichte sehr spannend und ich lege es jedem ans Herz, der einen von einem Thriller nicht eine blutige rasende Jagd erwartet.