Die intellektuelle Biographie eines Philosophen, der wie kaum ein zweiter weit über die akademischen Grenzen hinaus wirksam war und ist - als feinhöriger Interpret der Tradition, Seismograph der Moderne in all Ihren Facetten, entschiedener Rhetoriker und veritabler »Psycholog«.
Rüdiger Safranski verfolgt den Denk- und Lebensweg dieses Autors und zieht die Bilanz seiner Wirkungen. Bildlegende: »Wer überhaupt das Denken für eine Angelegenheit des Lebens hält - was heutzutage nicht selbstverständlich ist -, wird um Nietzsche nicht herumkommen und nicht mit ihm fertig werden können.» Rüdiger Safranski
Rüdiger Safranski verfolgt den Denk- und Lebensweg dieses Autors und zieht die Bilanz seiner Wirkungen. Bildlegende: »Wer überhaupt das Denken für eine Angelegenheit des Lebens hält - was heutzutage nicht selbstverständlich ist -, wird um Nietzsche nicht herumkommen und nicht mit ihm fertig werden können.» Rüdiger Safranski
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rüdiger Safranskis Nietzsche-Buch zeigt, dass man philosophisches Denken durchaus erzählen kann, ohne dabei der Ernsthaftigkeit einen Bärendienst zu erweisen, meint Rezensent Klaus Podak. Die Stärke des Buchs liegt, so Podak, eben darin, dass der Autor Nietzsches Gedanken mit großer Feinfühligkeit nachspüre und sie erzähle, statt "mit ihrer Wucht zu nötigen, zu überwältigen". Vom eigenen Nachdenken werde der Leser dabei keineswegs befreit. Mehrere Aspekte in diesem Buch hebt der Rezensent besonders hervor: zum einen die Herausstellung eines ordnenden Prinzips in Nietzsches Denken, das dieser selbst mit zwei nebeneinander existierenden `Hirnkammern` zu fassen versuchte: Einerseits die Wissenschaft und andererseits die Nicht-Wissenschaft. Im einen liege die Kraftquelle, die `geheizt werden` muss, im anderen das Regulierende, das der Überhitzung vorbeugt. Ein anderer Punkt, den Podak mehrfach hervorhebt, ist Safranskis Darstellung des Musikalischen bei Nietzsche. Dabei ist weniger Nietzsches eigenes Komponieren gemeint, als vielmehr die Rolle, die Musik in seinem Denken und in seiner Sprache spielten. Dass Safranski nicht als Apologetiker auftritt und auch Nietzsches "Tollheiten" nicht glättet, gehört für Podak schließlich zu einer der großen Stärken dieses Buchs. Der Autor eröffne "Zugänge" zu Nietzsches Denken und zeige dabei gleichzeitig dessen "unauflösbare Vieldeutigkeit".
© Perlentaucher Medien GmbH
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