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Vic gilt als etwas merkwürdig, aber auch als freundlich und tolerant. Etwas zu tolerant ist er (so finden jedenfalls seine Freunde) gegenüber seiner jungen Frau Melinda, die immer wieder neue Liebhaber ins Haus bringt. Nur die Tatsache, dass diese Männer ihm nicht das Wasser reichen können, scheint ihn zu irritieren. Doch stille Wasser gründen tief ...

Produktbeschreibung
Vic gilt als etwas merkwürdig, aber auch als freundlich und tolerant. Etwas zu tolerant ist er (so finden jedenfalls seine Freunde) gegenüber seiner jungen Frau Melinda, die immer wieder neue Liebhaber ins Haus bringt. Nur die Tatsache, dass diese Männer ihm nicht das Wasser reichen können, scheint ihn zu irritieren. Doch stille Wasser gründen tief ...
Autorenporträt
Patricia Highsmith, geboren 1921 in Fort Worth/Texas, wuchs in Texas und New York auf und studierte Literatur und Zoologie. Erste Kurzgeschichten schrieb sie an der Highschool, den ersten Lebensunterhalt verdiente sie als Comictexterin, und den ersten Welterfolg erlangte sie 1950 mit ihrem Romanerstling 'Zwei Fremde im Zug', dessen Verfilmung von Alfred Hitchcock sie über Nacht weltberühmt machte. Patricia Highsmith starb 1995 in Locarno.
Rezensionen
Extravaganter Sonderling, tolerant und geachtet
Der Mann ist ein Sonderling - und gleichzeitig ein seit vielen Jahren geachtetes Mitglied der Gemeinschaft. Ende der Fünfziger, zur Zeit der Cocktails in gepflegter Atmosphäre bei angenehmer Musik, lebt Victor von Allen mit Frau und Tochter als Herausgeber eines kleinen Verlages in einem reizenden Ort in Neu-England. Die Bücher, die er herausbringt, sind ebenso extravagant und ein wenig schrullig wie er selbst. Also wundert man sich auch nur mäßig, dass Vic die Männerbekanntschaften seiner sehr freizügigen Gattin nicht nur toleriert, sondern den Liebhabern im Gegenteil ausgesprochen freundlich und zuvorkommend begegnet.
Bis zu jenem denkwürdigen Abend, an dem Victor plötzlich bei einer Party andeutet, er habe sich eines der Galane (dessen Tod kurz vorher bekannt wurde) gewaltsam entledigt. Obschon dies nicht bewiesen ist - und der tatsächliche Mörder wenig später gefasst wird - beginnt das Gerede, der gerade aktuelle Liebhaber bekommt es mit der Angst zu tun und nimmt Reißaus vor dem gehörnten Gatten.
Barriere zwischen Worten und Taten aufgehoben
Melinda allerdings lässt sich dadurch nicht beeindrucken und weicht auch nicht von ihrem lockeren Lebenswandel ab.
Fast unausweichlich scheint, was nun passiert: Das Limit ist erreicht, Victor kann und will nicht mehr - doch statt offener Auflehnung gegen die für ihn unerträgliche Situation kommt es nun tatsächlich zu einem, wenn auch nicht geplanten, Mord.
Doch der Leser - Highsmiths genialer Schreibe sei Dank - nimmt daran nicht wirklich Anstoß, sondern fühlt im Gegenteil mit dem so lange beherrschten Vic und freut sich, dass er trotz aller Verdachtsmomente den Häschern nicht in die Hände fällt.
Dann allerdings - und wieder spielt die begnadete Autorin auf der Klaviatur der Gefühle, nicht nur ihrer Figuren sondern vor allem der Leser -, nachdem die Dämme zum ersten Mal gebrochen sind, die magische Grenze zwischen Worten und Taten überschritten wurde, mutiert der trotz seiner kleinen Fehler liebenswerte Jekyll zu einem düsteren Mr. Hyde, der sich nach und nach sämtliche Sympathien verscherzt.
Menschliche Abgründe tun sich auf
Er begeht voller Selbstgerechtigkeit einen weiteren Mord und fühlt sich als der ausführende Arm einer höheren Moralinstanz. Indem er auslöscht, was seiner Ansicht nach nicht lebenswert ist, genügt er seinen eigenen verqueren Maßstäben eines rechtschaffenen Bürgers und treibt auf einen finalen, furiosen und schrecklichen Höhepunkt zu.
Ungewöhnlich für Patricia Highsmith: Die anfänglich so sympathische Hauptfigur erreicht am Ende der Arm des Gesetzes – wenngleich auch Victor van Allen in seinen eigenen schizophrenen Moralvorstellungen gefangen dieses nicht als Gerechtigkeit empfindet, sondern sich über alle erhaben fühlt.
Dem Leser schaudert ob dieser Gefühlskälte - und auch lange, nachdem er das Buch aus der Hand gelegt hat, begleitet ihn der Gedanke, in die tiefen psychopathischen Abgründe einer menschlichen Seele hineingeblickt zu haben.
Ein ebenso verstörender wie intensiver Roman – Patricia Highsmith in Hochform.
(Maxie Mandel, www.krimi-forum.de)
"Die gekonnte Porträtierung eines Psychopathen, von den ersten schwachen, noch angenehmen Umrissen bis zu den tiefschwarzen Schreckensfarben einer Schizophrenie."
(Sunday Times)

"Wer überhaupt Kriminalgeschichten liest, oder besser: wer überhaupt keine liest, der sollte diese lesen."
(Sunday Times)

"Der Weg der amerikanischen Kriminalerzählung führt von dem zum Rätselraten konstruierten Doppelmord im geschlossenen Raum bei Edgar Allan Poe zu Patricia Highsmiths realistischen Leichen in den Häuserschluchten Manhattans: Es ist der Weg vom luxuriösen Scheinproblem in die Alltagsprobleme einer moralisch verkommenen Welt." (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
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"Die gekonnte Porträtierung eines Psychopathen, von den ersten schwachen, noch angenehmen Umrissen bis zu den tiefschwarzen Schreckensfarben einer Schizophrenie." (Sunday Times)

"Wer überhaupt Kriminalgeschichten liest, oder besser: wer überhaupt keine liest, der sollte diese lesen." (Sunday Times)

"Der Weg der amerikanischen Kriminalerzählung führt von dem zum Rätselraten konstruierten Doppelmord im geschlossenen Raum bei Edgar Allan Poe zu Patricia Highsmiths realistischen Leichen in den Häuserschluchten Manhattans: Es ist der Weg vom luxuriösen Scheinproblem in die Alltagsprobleme einer moralisch verkommenen Welt." (Frankfurter Allgemeine Zeitung)