Ein Buch, das berührt
Ich habe jetzt ganz bewusst nicht "Geschichte" geschrieben, weil es ja nichts ist, was sich jemand ausgedacht hat. Ich denke, das sollte sich jeder, der zu diesem Buch greift, erst mal bewusst machen.
Es liegt keine Fiktion vor, es ist Realität. Das Leben eines echten
Menschen. Einer jungen Frau, mit einer kleinen süßen Tochter. Sie hat das Leben, wie sie es sich vorstellt,…mehrEin Buch, das berührt
Ich habe jetzt ganz bewusst nicht "Geschichte" geschrieben, weil es ja nichts ist, was sich jemand ausgedacht hat. Ich denke, das sollte sich jeder, der zu diesem Buch greift, erst mal bewusst machen.
Es liegt keine Fiktion vor, es ist Realität. Das Leben eines echten Menschen. Einer jungen Frau, mit einer kleinen süßen Tochter. Sie hat das Leben, wie sie es sich vorstellt, wie wir uns das so schön denken, noch vor sich. Mit Spaß, Party, Aufregung, einem hoffentlich bald bestandenen Examen... Und dann kommt die Diagnose: Brustkrebs. Den Abwärtsstrudel, der Judith End danach erfasst, den kann man spüren!
Mich haben beim Lesen die unmöglichsten Gefühle erfasst. Mitleid (wofür ich mich schäme!), Belustigung (weil der Sarkasmus mich an meine Freundin erinnert, die auch alles in dieser Art verarbeitet und weil es wirklich auch Situationen gab, an denen man ohne ein erstes Schmunzeln wirklich nicht vorbeikommt), Hochachtung (weil Judith End kämpft), ein Hauch von Verständnis (ich nenne es so, weil ich nicht weiß, wie ich es sonst bezeichnen sollte) und Trauer (obwohl ich völlig außenstehend bin).
Es ist ein Buch, welches mich zum Nachdenken gebracht hat. Über mich selber, weil ich nach dem Schlusssatz dasaß und gedacht hab, an mir ist doch ein echter Voyeur verloren gegangen. Ich habe gierig den Schmerz aufgesogen, die Freude über Kleinigkeiten, die Trauer über den Verlust von Äußerlichkeiten, der Unschuld, Personen, die ich nicht kenne... Und doch...ich bin auch dankbar, dass Judith End uns teilhaben lässt, zumindest stückweise, an ihrer Welt, an ihren Gedanken, Gefühlen, die schockieren mögen, aber wenn man ehrlich zu sich selber ist, wer sagt denn, dass wir nicht in dieser Situation haargenauso sind?
Ich will nicht behaupten, dass ich wirklich verstehe, wie es in der Autorin aussieht, nicht mal ansatzweise, da ist nur ein Verständnis, eine Akzeptanz und der Wunsch, dass sie auch weiterhin IHR Leben leben kann.