Paula will nicht angepasst werden
Paula springt mit einem elegante Kopfsprung in einen roten See und verliert dabei einen Strumpf. Fische flüchten, winzige Chamäleons retten sich mitsamt ihren Koffer-Trolleys in letzter Minute auf einen Boots-Steg. Doch noch mal von Anfang an. Paula träumt, dass
sie mit ihrem Teddy in einen Wald aus Kugeln marschiert. Bienen umschwirren die baumartigen Kugeln und…mehrPaula will nicht angepasst werden
Paula springt mit einem elegante Kopfsprung in einen roten See und verliert dabei einen Strumpf. Fische flüchten, winzige Chamäleons retten sich mitsamt ihren Koffer-Trolleys in letzter Minute auf einen Boots-Steg. Doch noch mal von Anfang an. Paula träumt, dass sie mit ihrem Teddy in einen Wald aus Kugeln marschiert. Bienen umschwirren die baumartigen Kugeln und Bienen stecken ihre neugierigen Rüssel aus kleinen Öffnungen heraus. Auf einem Porzellan-Klobecken mit elegantem blauen Rand thront der Kugelkaiser, neben ihm auf einem Kindertöpfchen sein trübsinniger Sohn, der mehr einer Orange ähnelt als einem Prinzen. Paula kommt mit Teddy im Schlepptau auf dem meterlang ausgerollten Klopapier anmarschiert. Doch Paula ist, so wie sie ist, hier nicht erwünscht, sie wird "der Gegend angepasst" und sieht nun aus wie ein hölzerner Polizist. Als Paula erfährt, dass eckige Dinge wie Schokoladentafeln hier verboten sind, schneidet sie ein rundes Loch in den Boden und "fällt und fällt - und landet in der nächsten Welt". In der Welt der Dreiecke wohnt man in spitzgiebeligen Häusern und reist in gefalteten Papierschiffchen. Auch hier soll Paula angepasst werden, doch sie zeichnet schnell ein Rechteck und verschwindet durch dieses Fenster in die nächste Welt. Bevor im Land der roten Töne die Farbenpolizei Paula in ihrem unangepassten karierten Schlafanzug finden kann, springt Paula in den roten Teich. In der nächsten Welt reitet der König kopfüber an der Decke, die Menschen sitzen unterm Tisch und trinken aus Tassen, die auf dem Kopf stehen. Teddy findet die verkehrte Welt so toll, dass er sich gemeinsam mit dem Faultier kopfüber ans Lampenkabel hängt. Paula flüchtet auch aus dieser Welt - und landet wieder in ihrem Kuschelbett, gerade rechtzeitig zum morgendlichen Wecken.
Paul Maar überspitzt in "Paulas Reise" das Anderssein in ganz unterschiedlichen uniformen Welten, in denen Paula ihren Traum hindurch stets Paula bleibt. Kinder lieben den vertrauten Rhythmus aus Paulas Ankommen in einer phantastischen Welt, den Übergang in eine neue verrückte Welt auf der Flucht vor dem Angepasstwerden, Paulas sichere Heimkehr und nicht zuletzt die stetige Wiederholung des "und Paula fällt und fällt". Ein mit Sinn für witzige Details von Eva Muggenthaler gestaltetes Bilderbuch, das nicht nur kleinen Paulas Freude bereitet.