Moderne Physik ist die Erfolgsgeschichte der Menschheit. Denn die Naturgesetze gelten immer und überall und für alle. Für Außerirdische genauso wie für uns. Vor der Physik sind alle gleich. Fantastisch. Trotzdem war Physik lange das meistgehasste Fach in der Schule, galt ein Physiker nicht als Sexsymbol.
Aber seit es die Science Busters gibt, ist alles anders. Die Chippendales der Physik (Alfred Dorfer) beweisen als schärfste Science Boygroup der Milchstraße, dass Topwissenschaft und Spitzenhumor keine Feinde sein müssen!
Sie stellen die wichtigen Fragen und können sie auch beantworten:
Kann Beten tödlich sein?
Was haben Orgasmus und Wachkoma gemeinsam?
Wo kann man in einem Paralleluniversum am billigsten Urlaub machen?
Wie bastelt man ein Blutwunder?
Gelingt beim Lichtfasten das Abnehmen mit Energiesparlampen noch besser?
Warum ist die Pest schuld am iPhone?
Muss man für schweres Wasser Übergepäck zahlen?
Kann die Auferstehung mit Antimaterie erklärt werden?
Kann man Lamakot alsMP3-Player verwenden?
Wie feiern Goldfische Weihnachten?
Kraftorte, Himalajasalz, Granderwasser Evolutionsdruck durch Esoterik?
Darf man mit einem homöopathischen Vollrausch noch Autofahren?
Wissenschaft für alle.
Interessant, verständlich und unterhaltsam. Denn: Wer nichts weiß, muss alles glauben.
Aber seit es die Science Busters gibt, ist alles anders. Die Chippendales der Physik (Alfred Dorfer) beweisen als schärfste Science Boygroup der Milchstraße, dass Topwissenschaft und Spitzenhumor keine Feinde sein müssen!
Sie stellen die wichtigen Fragen und können sie auch beantworten:
Kann Beten tödlich sein?
Was haben Orgasmus und Wachkoma gemeinsam?
Wo kann man in einem Paralleluniversum am billigsten Urlaub machen?
Wie bastelt man ein Blutwunder?
Gelingt beim Lichtfasten das Abnehmen mit Energiesparlampen noch besser?
Warum ist die Pest schuld am iPhone?
Muss man für schweres Wasser Übergepäck zahlen?
Kann die Auferstehung mit Antimaterie erklärt werden?
Kann man Lamakot alsMP3-Player verwenden?
Wie feiern Goldfische Weihnachten?
Kraftorte, Himalajasalz, Granderwasser Evolutionsdruck durch Esoterik?
Darf man mit einem homöopathischen Vollrausch noch Autofahren?
Wissenschaft für alle.
Interessant, verständlich und unterhaltsam. Denn: Wer nichts weiß, muss alles glauben.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 21.10.2010Ein schwarzes Loch
im Goldfischglas
Lustige Forscher aus Österreich:
Die „Science Busters“ als Buch
Vor etwa vier Jahren entschlossen sich Heinz Oberhummer, emeritierter Professor für theoretische Kern- und Astrophysik an der TU Wien, und sein jüngerer Kollege von der Universität Wien, der Experimental- und Neurophysiker Werner Gruber, noch einmal für den zweiten Bildungsweg. Studienfach: Kleinkunst. Auf der Bühne wollten sie ihr Fach populärer machen – haben doch die meisten, bis hinauf zu den Intellektuellen, von kaum etwas weniger Ahnung als von Physik. Diese gehört zwar irgendwie zum Leben, gilt aber allgemein eben doch als gesellschaftlich irrelevant und vor allem als unglaublich „fad“, wie der Wiener so schön sagt. Im neuen Studienfach aber waren die Herren Professoren die Laien, und so war dem Vorhaben zunächst kein Erfolg beschieden – bis die beiden auf Martin Puntigam stießen. Der ist zwar ein Studienabbrecher (in Medizin), dafür aber einer der besten und bösesten Kabarettisten der jüngeren Generation in Österreich. Und einer mit einem Faible für Physik, ausweislich eines Programms, in dem er als Physiker im Vergnügungspark „Teilchenbeschleunigerland“ strandet.
Gemeinsam begann man nun, die sonst in Formeln und Fachsprache gehüllten Gesetze des Universums auf eine Alltags-Ebene herunterzuholen, in immer skurrileren Variationen. Man rechnete also die Kalorienzahl beim Jüngsten Gericht aus, und warum Marmeladebrötchen immer auf der falschen Seite landen, führte das Phänomen der Entführung durch Außerirdische anhand bunter Hirnbilder auf Schlaflähmungen zurück und verlegte sich insbesondere auf knallige Experimente: Da wurde das Bermudadreieck im Aquarium nachgestellt oder Licht durch ein im Goldfischglas erzeugtes „Schwarzes Loch“ gekrümmt; für ein Programm zum Münchner Oktoberfest grillte Gruber ein Brathendl nur mit zwei Glühbirnen im Styroporherd. All das mit schwarzem Humor und Wiener Schmäh garniert und vorgeblich nutzwertorientiert: „Sie wollen einen Straßenzug in die Luft jagen und nicht viel Geld ausgeben? Kein Problem!“
Puntigam gibt dabei den scharfzüngigen, respektlosen Moderator („In der Musik würde man sagen, ich bin der MC“), der gerne auch auf Grubers Leibesfülle abstellt; ein Spielchen, das der Autor einer „Kulinarischen Physik“ gerne mitspielt („Beim Essen hört der Spaß auf“); der hibbelige Oberhummer schließlich steht für engagierte Sachlichkeit. Mit diesem Infotainment-Mix, einer Art Knoff-Hoff-Show für Zyniker, schaffte man die Kabarett-Promotion in wenigen Semestern: Von Wiener Rabenhoftheater aus eroberte die Truppe Österreich und Süddeutschland im Sturm. Und die Bildschirme: Man wurde Stammgast in Alfred Dorfers „Donnerstalk“ im ORF, Werner Gruber durfte sogar bei Markus Lanz im ZDF einen Nacktscanner austricksen. So erfolgreich läuft das Ganze, dass österreichische Kritiker schon wieder leicht genervt von den „allgegenwärtigen“ Science Busters und ihrer „perfekten Marketing-Maschine“ schreiben.
Bei den Auftritten – Anfang November führt der zweite Teil einer Deutschland-Tournee die drei noch nach Stuttgart, Berlin und Hannover – bleibt in der Tat manchmal ein schaler Nachgeschmack übrig, wenn es zu klamaukig wird oder die zerstreuten Professoren mitunter die entscheidenden Erklärungen vergessen. Doch für das erste gemeinsame Buch „Wer nichts weiß, muss alles glauben“, das jetzt erschienen ist, erweist sich die Mischung als ideal. Einmal, weil die physikalischen Basics von kosmischen Singularitäten bis zur Hirnforschung bei allem Jux – die Arbeit der Neuronen des Hirns etwa veranschaulicht ein Daumenkino – Tiefgang bekommen. Dann, weil Puntigams komisches Sprachtalent das Ganze fruchtbar durchdringt. Und schließlich, weil der – gegen jedwede Irrationalität vom „Lichtfasten“ bis zur Homöopathie und von der Astrologie bis zur Religion gerichtete – aufklärerische Furor der drei hier viel radikaler aufblitzt. Wer dieses Buch gelesen hat, wird nicht zum Experten. Aber er weiß in den Grundzügen, was es zum Beispiel mit der Urknalltheorie, mit Schizophrenie oder dem Problem des freien Willens auf sich hat. Und er ist zu diesem Wissen auf die denkbar unterhaltsamste und witzigste Art gekommen – was fast schon selbst ein Wunder, auf jeden Fall eine Rarität ist. OLIVER HOCHKEPPEL
SCIENCE BUSTERS: Wer nichts weiß, muss alles glauben. Ecowin Verlag, Salzburg 2010. 234 Seiten, 21,90 Euro.
Zwei Physiker und ein Kabarettist
erklären Nacktscanner, Brathendl,
Urknall und den freien Willen
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
im Goldfischglas
Lustige Forscher aus Österreich:
Die „Science Busters“ als Buch
Vor etwa vier Jahren entschlossen sich Heinz Oberhummer, emeritierter Professor für theoretische Kern- und Astrophysik an der TU Wien, und sein jüngerer Kollege von der Universität Wien, der Experimental- und Neurophysiker Werner Gruber, noch einmal für den zweiten Bildungsweg. Studienfach: Kleinkunst. Auf der Bühne wollten sie ihr Fach populärer machen – haben doch die meisten, bis hinauf zu den Intellektuellen, von kaum etwas weniger Ahnung als von Physik. Diese gehört zwar irgendwie zum Leben, gilt aber allgemein eben doch als gesellschaftlich irrelevant und vor allem als unglaublich „fad“, wie der Wiener so schön sagt. Im neuen Studienfach aber waren die Herren Professoren die Laien, und so war dem Vorhaben zunächst kein Erfolg beschieden – bis die beiden auf Martin Puntigam stießen. Der ist zwar ein Studienabbrecher (in Medizin), dafür aber einer der besten und bösesten Kabarettisten der jüngeren Generation in Österreich. Und einer mit einem Faible für Physik, ausweislich eines Programms, in dem er als Physiker im Vergnügungspark „Teilchenbeschleunigerland“ strandet.
Gemeinsam begann man nun, die sonst in Formeln und Fachsprache gehüllten Gesetze des Universums auf eine Alltags-Ebene herunterzuholen, in immer skurrileren Variationen. Man rechnete also die Kalorienzahl beim Jüngsten Gericht aus, und warum Marmeladebrötchen immer auf der falschen Seite landen, führte das Phänomen der Entführung durch Außerirdische anhand bunter Hirnbilder auf Schlaflähmungen zurück und verlegte sich insbesondere auf knallige Experimente: Da wurde das Bermudadreieck im Aquarium nachgestellt oder Licht durch ein im Goldfischglas erzeugtes „Schwarzes Loch“ gekrümmt; für ein Programm zum Münchner Oktoberfest grillte Gruber ein Brathendl nur mit zwei Glühbirnen im Styroporherd. All das mit schwarzem Humor und Wiener Schmäh garniert und vorgeblich nutzwertorientiert: „Sie wollen einen Straßenzug in die Luft jagen und nicht viel Geld ausgeben? Kein Problem!“
Puntigam gibt dabei den scharfzüngigen, respektlosen Moderator („In der Musik würde man sagen, ich bin der MC“), der gerne auch auf Grubers Leibesfülle abstellt; ein Spielchen, das der Autor einer „Kulinarischen Physik“ gerne mitspielt („Beim Essen hört der Spaß auf“); der hibbelige Oberhummer schließlich steht für engagierte Sachlichkeit. Mit diesem Infotainment-Mix, einer Art Knoff-Hoff-Show für Zyniker, schaffte man die Kabarett-Promotion in wenigen Semestern: Von Wiener Rabenhoftheater aus eroberte die Truppe Österreich und Süddeutschland im Sturm. Und die Bildschirme: Man wurde Stammgast in Alfred Dorfers „Donnerstalk“ im ORF, Werner Gruber durfte sogar bei Markus Lanz im ZDF einen Nacktscanner austricksen. So erfolgreich läuft das Ganze, dass österreichische Kritiker schon wieder leicht genervt von den „allgegenwärtigen“ Science Busters und ihrer „perfekten Marketing-Maschine“ schreiben.
Bei den Auftritten – Anfang November führt der zweite Teil einer Deutschland-Tournee die drei noch nach Stuttgart, Berlin und Hannover – bleibt in der Tat manchmal ein schaler Nachgeschmack übrig, wenn es zu klamaukig wird oder die zerstreuten Professoren mitunter die entscheidenden Erklärungen vergessen. Doch für das erste gemeinsame Buch „Wer nichts weiß, muss alles glauben“, das jetzt erschienen ist, erweist sich die Mischung als ideal. Einmal, weil die physikalischen Basics von kosmischen Singularitäten bis zur Hirnforschung bei allem Jux – die Arbeit der Neuronen des Hirns etwa veranschaulicht ein Daumenkino – Tiefgang bekommen. Dann, weil Puntigams komisches Sprachtalent das Ganze fruchtbar durchdringt. Und schließlich, weil der – gegen jedwede Irrationalität vom „Lichtfasten“ bis zur Homöopathie und von der Astrologie bis zur Religion gerichtete – aufklärerische Furor der drei hier viel radikaler aufblitzt. Wer dieses Buch gelesen hat, wird nicht zum Experten. Aber er weiß in den Grundzügen, was es zum Beispiel mit der Urknalltheorie, mit Schizophrenie oder dem Problem des freien Willens auf sich hat. Und er ist zu diesem Wissen auf die denkbar unterhaltsamste und witzigste Art gekommen – was fast schon selbst ein Wunder, auf jeden Fall eine Rarität ist. OLIVER HOCHKEPPEL
SCIENCE BUSTERS: Wer nichts weiß, muss alles glauben. Ecowin Verlag, Salzburg 2010. 234 Seiten, 21,90 Euro.
Zwei Physiker und ein Kabarettist
erklären Nacktscanner, Brathendl,
Urknall und den freien Willen
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Sind die Live-Auftritte der österreichischen Kabarettgruppe "Science Busters", die sich physikalische Aufklärung auf die Fahnen geschrieben hat, mitunter etwas "fad", weil zu klamaukig, lobt Oliver Hochkeppel ihr nun erschienenes Buch ohne jede Einschränkung. Der Kern- und Astrophysiker Heinz Oberhummer, der Experimental- und Neurophysiker Werner Gruber sowie der Kabarettist Martin Puntigam ergänzen sich in schriftlicher Form einfach perfekt und erhellen - neben allem "Jux" - so manches physikalische Rätsel, auch gern mal ein skurriles, so der Rezensent erfreut. Hier kann man auf ausgesprochen kurzweilige und komische Weise etwas lernen, frohlockt Hochkeppel, dem auch der "aufklärerische Furor" der drei Bühnenkünstler imponiert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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