Zitat aus Wikipedia: "Mobbing oder Mobben (von englisch to mob „anpöbeln, angreifen, bedrängen, über jemanden herfallen“ und mob „Meute, Gesindel, Pöbel, Bande“) steht im engeren Sinn für „Psychoterror am Arbeitsplatz mit dem Ziel, Betroffene aus dem Betrieb hinauszuekeln.“[1] Im weiteren Sinn
bedeutet Mobbing, andere Menschen ständig bzw. wiederholt und regelmäßig zu schikanieren, zu quälen und…mehrZitat aus Wikipedia: "Mobbing oder Mobben (von englisch to mob „anpöbeln, angreifen, bedrängen, über jemanden herfallen“ und mob „Meute, Gesindel, Pöbel, Bande“) steht im engeren Sinn für „Psychoterror am Arbeitsplatz mit dem Ziel, Betroffene aus dem Betrieb hinauszuekeln.“[1] Im weiteren Sinn bedeutet Mobbing, andere Menschen ständig bzw. wiederholt und regelmäßig zu schikanieren, zu quälen und seelisch zu verletzen [2], beispielsweise in der Schule (Mobbing in der Schule), am Arbeitsplatz, im Sportverein, im Altersheim oder im Gefängnis [3]. Typische Mobbinghandlungen sind die Verbreitung falscher Tatsachen, die Zuweisung sinnloser Arbeitsaufgaben, Gewaltandrohung, soziale Isolation oder ständige Kritik an der Arbeit.
1963 hat der Verhaltensforscher Konrad Lorenz den Begriff „Mobbing“ (Hassen) geprägt: Er bezeichnete damit Gruppenangriffe von Tieren auf einen Fressfeind oder anderen überlegenen Gegner – dort von Gänsen auf einen Fuchs. Der schwedische Arzt Peter-Paul Heinemann verwendete 1969 den Begriff für das Phänomen, dass Gruppen eine sich von der Norm abweichend verhaltende Person attackieren."Zitat Ende.
Mobbing ist also ein Sammelbegriff für verschiedene, oft höchst komplizierte Verhaltensweisen einer Gruppe gegenüber (vermeintlichen) Außenseitern. Meistens verstehen wir allerdings „nur" das Hinausekeln eines unerwünschten Mitarbeiters am Arbeitsplatz darunter. Annette Pehnt zeigt mit ihrem Roman „Mobbing" allerdings, dass weit mehr damit zusammenhängt bzw. dass Mobbing mehr umfassen kann und vielschichtigere Auswirkungen hat als nur von einer Arbeitsstelle vertrieben zu werden.
Joachim Rühler, verheiratet, 2 Kinder, ein Mittelreihenhaus, als Behördenangestellter bisher u.a. zuständig für Jugendarbeit und -austausch und bis dato der Ansicht, er arbeite mit einem langjährig zusammengewachsenen Team, bekommt einen anderen Vorgesetzten, besser gesagt, eine neue Vorgesetzte, die seinem Freund und Kollegen Markus und ihm selbst subtil und sukzessive, allmählich, aber stetig aus ihren bisherigen Aufgabenbereichen drängt, sich für sie nicht mehr ansprechbar zeigt und andere, ihr genehmere Untergebene fördert. Dieses Hinausdrängen gipfelt in den Entlassungen beider.
Während der aktiven Mobbingphase beginnt Joachim unter Schwindelanfällen und Schlafstörungen zu leiden, die vermutlich eine klassische körperliche Reaktion des Körpers auf die Bedrohung seiner Existenz sind, die Geschwindigkeit des Mobbingprozesses allerdings nur noch erhöhen. Der Freund Markus gibt diesem Druck irgendwann nach, Joachim selbst wird allerdings erst nach geraumer Zeit unter fadenscheinigen und rechtlich anfechtbaren Gründen fristlos entlassen. Nach dem gewonnen Rechtsstreit wird er auch wieder eingestellt, allerdings unter unzumutbaren Arbeitsbedingungen.
Diesen länger andauernden Prozess bekommen wir als Leser allerdings nicht aus der Sicht von Joachim erzählt, sondern durch seine Ehefrau bzw. deren Gedanken, Reaktionen, Ängste und Sorgen. Denn durch die Probleme auf der Arbeitsstelle, die Joachim als Krieg empfindet, geschieht natürlich auch etwas in der Ehe, der Familie, hat Auswirkungen auf Bekannte, Freunde und Verwandte.
Ich finde, Annette Pehnt hat mit „Mobbing" einen sehr guten Roman geschrieben, der dem Leser viel Spielraum für eigene Überlegungen lässt, wie man selbst in solch einer Situation reagieren würde, ob nun als direkt Betroffener oder als mit betroffener Lebenspartner. Und gleichzeitig wird von der Autorin recht klar und teilweise sogar unangenehm deutlich umrissen, wie die Gesellschaft reagiert, wenn jemand plötzlich ins Abseits gerät.
Das Buch hat nur wenige Seiten und ist sehr schnell durchgelesen und kann doch einen riesengroßen Nachhall im Leser erzeugen. Zu welchen Zugeständnissen ist man selbst eigentlich bereit, um zu der Gesellschaft dazu zu gehören, wo ist die individuelle persönliche Grenze und welche Werte hat man eigentlich selbst, bis zu welchem Punkt lässt man die eigene Freiheit durch andere einschr