Die Krähen begleiten die Geschichte der Menschheit von der Urzeit bis heute. Sie sind klug, erkennen unsere Gesichter und studieren unser Verhalten, während sie Gegenstand unserer Mythen und Märchen wurden.
Durch die Arbeit an einem Roman beginnt Monika Maron sich näher mit den Krähen zu beschäftigen. Die anfängliche Neugier wird bald durch Begeisterung und Faszination abgelöst. Auf Spaziergängen durch ihr Quartier begegnet sie den Tieren, sie lockt sie an, denkt über sie nach, und sie folgt ihren Spuren durch die Literatur.
Was als Romanrecherche beginnt, wird zu einer selbständigen Betrachtung. In diesem berührenden Buch schildert Monika Maron ihre Beobachtungen und Gedanken, die nicht zuletzt durch die Frage nach dem Verhältnis von Mensch und Tier grundiert sind.
Durch die Arbeit an einem Roman beginnt Monika Maron sich näher mit den Krähen zu beschäftigen. Die anfängliche Neugier wird bald durch Begeisterung und Faszination abgelöst. Auf Spaziergängen durch ihr Quartier begegnet sie den Tieren, sie lockt sie an, denkt über sie nach, und sie folgt ihren Spuren durch die Literatur.
Was als Romanrecherche beginnt, wird zu einer selbständigen Betrachtung. In diesem berührenden Buch schildert Monika Maron ihre Beobachtungen und Gedanken, die nicht zuletzt durch die Frage nach dem Verhältnis von Mensch und Tier grundiert sind.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Auch als "Krähen-Beobachterin" ist Monika Maron eine Künstlerin, meint Rezensent Jürgen Verdofsky und lässt sich von der Autorin ganz in den Bann der Rabenvögel ziehen. Maron fühlt sich von den Krähen angezogen, füttert sie, lockt sie auf ihren Balkon, in ihre Wohnung, sie folgen ihr auf der Straße und sie, erzählt Verdofsky, widmet sich ganz der "zugeneigten Beobachtung" dieser Wesen, denen sie hier auch in Kunst und Literatur nachspürt. Als Recherche für einen Roman habe die Beschäftigung mit den Vögeln angefangen, sich bald jedoch zu einem eigenständigen, schmalen Band voller leichter Raffinesse und Deutungsspielräumen entwickelt, lobt der Rezensent, der das Buch als "Glücksgeschenk von Kleist'scher Facon" würdigt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 24.02.2017Allesfresser
Monika Maron und Helmut Höge
haben ein Herz für Rabenvögel
In Berlin gibt es viele Nebelkrähen. Sie sind nicht bei allen Berlinern beliebt. Zum O-Ton der Stadt gehört das Schimpfen über die „Aggro-Krähen“. Auch hängt ihnen, da Aasvertilger und Allesfresser, ihr Ruf als „Galgenvögel“ an. Eines ihrer verlässlichen Asyle aber ist die Literatur.
Da können sie es, bedenkt man ihre Beliebtheit in Lyrik, Prosa und Dramatik, locker mit ihren weitläufigen Verwandten, den Paradiesvögeln, aufnehmen. Zu ihren freundlichen Beobachtern gehört die Schriftstellerin Monika Maron, die in Schöneberg lebt und mit lokalen Krähenschwärmen Kontakt aufnahm, indem sie beim täglichen Ausführen ihres Hundes jeweils eine Handvoll Hundefutter verstreute, das nicht für den Hund gedacht war. An anderer Stelle der Stadt war etwa zur gleichen Zeit der langjährige taz-Redakteur Helmut Höge unterwegs, um für seine Reihe „Kleiner Brehm“ den Band „Rabenvögel“ vorzubereiten.
In der Wissenschaft fusioniert die Beobachtung mit der Statistik. Die Einzelbeobachtung zählt hier wenig. In der Literatur verbündet sich das Beobachten mit der Erzählung und der Anekdote. Und die Feldforschung fusioniert mit der Bibliothek. Helmut Höge ist selber ein Allesfresser. Sein in Berlin, Bombay und anderswo zusammengetragener Anekdotenschatz ist in eine Anthologie zu den Rabenvögeln und „Bird-Watchern“ in Literatur und Wissenschaft eingebettet, und Monika Maron stößt auf die Krähen der Annette von Droste-Hülshoff, auf Theodor Fontane und die Putzfrau Fania aus Philip Roths Roman „Der menschliche Makel“. Zwei schmale Bände, gut geeignet für die Lektüre auf Parkbänken.
LMUE
Helmut Höge: Rabenvögel. Kleiner Brehm 11. Verlag Peter Engstler, Ostheim 2017. 52 S., 10 Euro.
Monika Maron: Krähengekrächz. Mit einem Nachwort von Elke Gilson. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2016. 64. S., 12 Euro. E-Book 10,99 Euro.
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Monika Maron und Helmut Höge
haben ein Herz für Rabenvögel
In Berlin gibt es viele Nebelkrähen. Sie sind nicht bei allen Berlinern beliebt. Zum O-Ton der Stadt gehört das Schimpfen über die „Aggro-Krähen“. Auch hängt ihnen, da Aasvertilger und Allesfresser, ihr Ruf als „Galgenvögel“ an. Eines ihrer verlässlichen Asyle aber ist die Literatur.
Da können sie es, bedenkt man ihre Beliebtheit in Lyrik, Prosa und Dramatik, locker mit ihren weitläufigen Verwandten, den Paradiesvögeln, aufnehmen. Zu ihren freundlichen Beobachtern gehört die Schriftstellerin Monika Maron, die in Schöneberg lebt und mit lokalen Krähenschwärmen Kontakt aufnahm, indem sie beim täglichen Ausführen ihres Hundes jeweils eine Handvoll Hundefutter verstreute, das nicht für den Hund gedacht war. An anderer Stelle der Stadt war etwa zur gleichen Zeit der langjährige taz-Redakteur Helmut Höge unterwegs, um für seine Reihe „Kleiner Brehm“ den Band „Rabenvögel“ vorzubereiten.
In der Wissenschaft fusioniert die Beobachtung mit der Statistik. Die Einzelbeobachtung zählt hier wenig. In der Literatur verbündet sich das Beobachten mit der Erzählung und der Anekdote. Und die Feldforschung fusioniert mit der Bibliothek. Helmut Höge ist selber ein Allesfresser. Sein in Berlin, Bombay und anderswo zusammengetragener Anekdotenschatz ist in eine Anthologie zu den Rabenvögeln und „Bird-Watchern“ in Literatur und Wissenschaft eingebettet, und Monika Maron stößt auf die Krähen der Annette von Droste-Hülshoff, auf Theodor Fontane und die Putzfrau Fania aus Philip Roths Roman „Der menschliche Makel“. Zwei schmale Bände, gut geeignet für die Lektüre auf Parkbänken.
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Helmut Höge: Rabenvögel. Kleiner Brehm 11. Verlag Peter Engstler, Ostheim 2017. 52 S., 10 Euro.
Monika Maron: Krähengekrächz. Mit einem Nachwort von Elke Gilson. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2016. 64. S., 12 Euro. E-Book 10,99 Euro.
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ein unterhaltsames und kurzweiliges Buch Ben Reichardt Deutsche Presse Agentur 20160521