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1976 herrscht Dürre in Europa, seit Wochen drückt eine wahnsinnige Hitze auf die Felder - eine Katastrophe für die Landwirtschaft. Den Hof der Sutters in der französischen Schweiz trifft es besonders hart: Der Bauer und Familienvater hat sein ganzes Vermögen in die Hühnerzucht gesteckt, und die Küken sterben in der Hitze weg; die Mutter quartiert eine geheimnisvolle Fremde auf dem Hof ein, die sich als ihre Geliebte herausstellt; der geistig zurückgebliebene Knecht Rudy wird, als ein fürchterliches Gewitter ausbricht, von einem Balken erschlagen; und für den 13-jährigen Gus ist es das Ende…mehr

Produktbeschreibung
1976 herrscht Dürre in Europa, seit Wochen drückt eine wahnsinnige Hitze auf die Felder - eine Katastrophe für die Landwirtschaft. Den Hof der Sutters in der französischen Schweiz trifft es besonders hart: Der Bauer und Familienvater hat sein ganzes Vermögen in die Hühnerzucht gesteckt, und die Küken sterben in der Hitze weg; die Mutter quartiert eine geheimnisvolle Fremde auf dem Hof ein, die sich als ihre Geliebte herausstellt; der geistig zurückgebliebene Knecht Rudy wird, als ein fürchterliches Gewitter ausbricht, von einem Balken erschlagen; und für den 13-jährigen Gus ist es das Ende seiner Kindheit. Wuchtig, farbig, zum Anfassen plastisch lässt Butis Roman eine Welt entstehen im Moment ihres Untergangs.
Autorenporträt
Roland Buti wurde 1964 in Lausanne geboren. Sein Studium der Literaturwissenschaften und Geschichte schloss er 1996 mit einer Dissertation ab, die Aufsehen erregte: Le refus de la modernité: la Ligue vaudoise, une extrême droite et la Suisse (1919-1945). Buti arbeite als Geschichtslehrer am Gymnasium und widmet sich daneben Forschung und Literatur. 1990 erschien der Erzählband "Les âmes lestées", 2004 sein erster Roman, "Un Nuage sur l'oeil", der mit dem Prix Bibliomedia 2005 ausgezeichnet wurde. Der Roman "Luce et Célie" (2007) wurde in die Sélection Lettres frontière 2008 aufgenommen. "Das Flirren am Horizont" (frz. "Le milieu de l'horizon") wurde nominiert für den Prix Médicis pour le meilleur roman 2013 und ausgezeichnet mit dem Schweizer Literaturpreis 2014. Marlies Ruß, geboren 1967, studierte Englisch und Französisch und Literaturübersetzung. Nach Aufenthalten in Kanada, wo sie Deutsch unterrichtete, lebt und arbeitet sie heute als selbständige Übersetzerin in München.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Dieser Roman hat Elisabeth von Thadden fasziniert. Er ist der erste des Autors aus der französischen Schweiz, der übersetzt wurde. Der Jahrhundertsommer 1976 mit seiner alles versengenden Dürre wird laut Thadden hier zum Symbol für die endgültig auf dem Dorf einziehende Moderne. Letztlich ist es für Thadden ein weibliches Bild der Moderne, das über die Versuche des Mannes, sich mit Moderne zu arrangieren, obsiegt. Denn der Hähnchenzuchtbetrieb des Bauern, des Vaters des Erzählers, geht in der Hitze ein - qualvoll verenden die Küken in der unbelüfteten Halle. Währenddessen macht sich die Mutter im orangenen R5 und leichten Kleid mit Paisley-Muster auf den Weg in die Stadt, die Emanzipation und die freie Liebe. Der Sohn erzählt von seiner Pubertät und von dem zurückbleibenden Vater, dem Verlierer, dem er laut Thadden ein rührend würdevolles Denkmal setzt.

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