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Paul, 46, ist Bauer in der Auvergne. Mitten im Nirgendwo, auf tausend Metern Höhe, betreibt er den familieneigenen Hof. Nur will er nicht wie seine beiden alten Onkel als Junggeselle enden und gibt eine Annonce auf.In einer tristen Industriestadt am anderen Ende Frankreichs hat Annette, 37, gerade eine gescheiterte Beziehung mit einem straffälligen Alkoholiker hinter sich. Einen Vater im Gefängnis möchte sie ihrem elfjährigen Sohn Éric nicht auch noch zumuten, und sie reißt die Annonce aus der Zeitschrift aus. Nach ersten Treffen auf halber Strecke hat Annette außer ein paar Fotos von einer…mehr

Produktbeschreibung
Paul, 46, ist Bauer in der Auvergne. Mitten im Nirgendwo, auf tausend Metern Höhe, betreibt er den familieneigenen Hof. Nur will er nicht wie seine beiden alten Onkel als Junggeselle enden und gibt eine Annonce auf.In einer tristen Industriestadt am anderen Ende Frankreichs hat Annette, 37, gerade eine gescheiterte Beziehung mit einem straffälligen Alkoholiker hinter sich. Einen Vater im Gefängnis möchte sie ihrem elfjährigen Sohn Éric nicht auch noch zumuten, und sie reißt die Annonce aus der Zeitschrift aus. Nach ersten Treffen auf halber Strecke hat Annette außer ein paar Fotos von einer unbekannten Welt besonders Pauls Hände vor Augen - Hände, die auf sie warten. Sie geht das Wagnis ein und zieht mit Éric und ein paar Möbeln aufs Land. Doch der Empfang ist frostig. Pauls sture Onkel und seine Schwester Nicole lassen die beiden Neuankömmlinge unmissverständlich spüren, dass auf dem Hof kein Platz für sie ist. Mit plastischer, rhythmischer Sprache und einem untrüglichen Gespür für Seelenzustände erzählt Marie-Hélène Lafon, wie die Ankunft der Fremden in der bäuerlichen Bergwelt allen Beteiligten etwas abverlangt - und, trotz allem, eine leise Liebe geschieht.
Autorenporträt
Marie-Hélène Lafon, geb. 1962, gehört zu den interessantensten literarischen Stimmen im heutigen Frankreich. Die meisten ihrer rund fünfzehn Bücher, die in mehrere Sprachen übersetzt vorliegen, spielen im Cantal in der Auvergne, in der abgeschiedenen, von Landwirtschaft geprägten Bergwelt, wo Lafon aufgewachsen ist. Seit vielen Jahren lebt und schreibt sie in Paris. 2016 erhielt sie den Prix Goncourt de la nouvelle, 2020 den Prix Renaudot. "Die Annonce" stand auf der Shortlist des Prix Renaudot, wurde mit dem Prix Pages des libraires ausgezeichnet und von Arte verfilmt. Es ist ihr erstes Buch in deutscher Übersetzung.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

„Die Nacht von Fridières senkte sich nicht, sie zog auf wie ein Sturm, ergriff die Häuser die Tiere die Leute, sie brach von überall gleichzeitig ein, breitete sich aus, ertränkte in ihrer Tinte die Konturen der Dinge, der Körper, verschlang die Bäume, die Steine, verwischte die Wege, radierte alles aus.“ Es ist diese rhythmische, treibende und poetische Sprache, nicht die Handlung, die dafür sorgt, dass dieses schmale Buch einen unwiderstehlichen Sog entfaltet. Wortkarge Bauern bevölkern die kleine Dorfwelt in den französischen Bergen, in die Annette mit ihrem Sohn Éric einzieht. Die 37-jährige Kassiererin hat sich auf die Annnonce des „sanften, 46-jährigen Landwirts“ Paul gemeldet. Die Eindringlinge aus dem Norden werden von Pauls Schwester Nicole und den zwei steinalten Onkeln, mit denen er auf dem Bauernhof lebt, argwöhnisch beäugt. Mit feinem Humor und viel Empathie für die menschlichen Schrullen beschreibt Marie-Hélène Lafon die archaische Welt in der Auvergne. „Man hatte wenig zu sagen, denn zunächst musste man miteinander leben“ – eine eigentümliche Distanziertheit symbolisiert die Sprachlosigkeit und doch bilden sich neue gemeinsame Gewohnheiten in diesem Haus ohne große Worte.

© BÜCHERmagazin, Tina Schraml (ts)
»Lafons Geschichte aus der französischen Provinz wurde von Andrea Spingler melodisch und suggestiv übersetzt, und so ist daraus geworden, was ein Roman im glücklichen Falle sein kann: eine literarische Erfahrung.« Elke Schmitter, Der Spiegel