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Claudia Dieterle
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Konstanz
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Autorin und begeisterte Bloggerin und Networkerin

Bewertungen

Insgesamt 26 Bewertungen
Bewertung vom 08.02.2016
Anna und der Schwalbenmann
Savit, Gavriel

Anna und der Schwalbenmann


sehr gut

Gavriel Savit ist Schauspieler und Autor und lebt in New York. Er hat an der Universität von Michigan studiert und einen Abschluss in Musiktheater. Durch das Lesen wurde er zum Schreiben inspiriert. Gavriel tritt immer noch am Theater auf und hat verschiedene Schreibprojekte. „Anna und der Schwalbenmann“ ist sein erster Roman.

Die 7-jährige Anna Lania lebt ohne Mutter mit ihrem Vater in Krakau, Polen. Ihr Vater ist Sprachenprofessor an der Universität. Anna spricht fließend Deutsch, Russisch, Französisch und Englisch. Sie kann sich auf Jiddisch und Ukrainisch verständigen und besitzt Grundkenntnisse in Armenisch und dem karpatischen Romani. Jede Sprache ist für Anna mit einem Menschen verknüpft, der diese spricht. Es ist 1939 und die Deutschen sind in Polen eingefallen. Eines Tages gibt Professor Lania Anna bei Dr. Fuchsmann ab, dem Inhaber einer Apotheke. Die gesamte Professorenschaft der Universität ist vom Führer der Gestapo zu einer Vorlesung und Debatte beordert worden. Vom Hörsaal werden sie in ein Krakauer Gefängnis gebracht. Annas Vater kehrt nicht zurück. Dr. Fuchsmann will sich nicht um sie kümmern. Draußen vor der Apotheke fällt ihr ein dünner Mann auf. Er bemerkt, dass Anna ihn beobachtet und spricht sie erst auf Deutsch, dann auf Polnisch, Russisch und Jiddisch an. Sie ist unfähig zu antworten und fängt zu weinen an. Der dünne Mann lockt eine Schwalbe an, die sich auf seinen Zeigefinger setzt. Anna beschließt, dem Mann zu folgen und nennt ihn „Schwalbenmann“. Sie lernt von ihm die Sprache „Straße“, wie man in Kriegszeiten überlebt, sich Nahrung und Kleidung besorgt, einen Platz zum Schlafen sucht, vor wem man sich in Acht nehmen muss. Auf ihrer Wanderschaft begegnen sie dem Juden Reb Hirschl, der sich den beiden anschließt. Je länger der Krieg dauert, desto schwieriger wird es für die 3.

Das Buch beschreibt eindrucksvoll die Schrecken, traumatischen Erlebnisse und Gedanken in der Kriegszeit. Eine bewegende Geschichte wie sich zwischen 2 Fremden ein Vater-Tochter-Verhältnis entwickelt. Allerdings bleiben einige Dinge offen, vor allem, was den Schwalbenmann betrifft.

Bewertung vom 11.11.2015
Das Vermächtnis des Vaters / Clifton-Saga Bd.2
Archer, Jeffrey

Das Vermächtnis des Vaters / Clifton-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Jeffrey Archer ist ein britischer Autor, der 1940 in London geboren wurde. Mit 29 wurde er Abgeordneter im britischen Unterhaus. Nach einer Fehlinvestition war er hoch verschuldet und musste zurücktreten. Mit 34 und dem festen Willen, alle Schulden zurückzuzahlen, schrieb er sein erstes Buch „Es ist nicht alles Gold, was glänzt“. Seitdem sind viele Romane und Kurzgeschichten von ihm erfolgreich veröffentlicht worden. Er ist verheiratet und hat 2 Söhne.

Jeffrey Archers letztes Projekt ist die 7-teilige Chronik „Die Clifton Saga“. „Das Vermächtnis des Vaters“ ist der 2. Teil. Auch ohne den 1. Band „Spiel der Zeit“ gelesen zu haben, ist das Buch verständlich zu lesen. Die Stammbäume der beiden Familien Clifton und Barrington im Buch helfen dabei.

In „Das Vermächtnis des Vaters“ wird von 1939 bis 1945 in der Zeit des 2. Weltkriegs abwechselnd aus der Sicht von Harry Clifton, Giles und Emma Barrington, Maisie Clifton und Hugo Barrington erzählt. Harry und Giles verbindet seit ihrer Schulzeit eine tiefe Freundschaft. Harry wollte eigentlich Emma, seine Schwester heiraten, was nicht möglich war, weil der Verdacht bestand, dass beide denselben Vater haben, nämlich Hugo Barrington. Harrys Mutter, Maisie, war mit Arthur Clifton verheiratet, der bereits gestorben ist, und offiziell als der Vater galt.
Harry bringt sich selbst in Schwierigkeiten, als er die Identität des Amerikaners Thomas Bradshaw annimmt, der wegen Mordes an seinem Bruder angeklagt wird. Die Eltern von Thomas beauftragen den Anwalt Sefton Jelks, Harry dazu zu überreden, die falsche Identität zu bewahren, sich der Fahnenflucht während der Zeit bei den Streitkräften schuldig zu bekennen, damit im Austausch die Mordanklage fallen gelassen wird. Um den Ruf der Familie Bradshaw zu wahren, werden ihm 10.000,00 Dollar dafür versprochen, die seine Mutter erhalten soll. Harry geht darauf ein, hat aber das Pech, an einen strengen Richter zu geraten, der ihn zu 6 Jahren Gefängnis verurteilt. In England denkt jeder, dass Harry ums Leben gekommen ist, während er im Gefängnis Lavenham sitzt, wo er anfängt, als stellvertretender Bibliothekar zu arbeiten und seine Erlebnisse aufzuschreiben.
Emma glaubt nicht, dass Harry tot ist, beginnt mit Recherchen und reist nach Amerika, um ihn zu suchen.
Unterdessen tritt Giles in das Wessex-Regiment ein und zieht ebenfalls in den Krieg, wo er später in deutsche Gefangenschaft gerät.

Das Buch ist überaus spannend geschrieben. Für diejenigen, denen ein offenes Ende nicht gefällt, sei erwähnt, dass im Sommer 2016 die deutsche Veröffentlichung des 3. Teils „Erbe und Schicksal“ geplant ist.

Bewertung vom 09.09.2015
Little Miss Ivy Bd.1
Krisp, Caleb

Little Miss Ivy Bd.1


ausgezeichnet

Der Autor Caleb Krisp (ein Pseudonym) lebt zurückgezogen in einem verlassenen Landhaus in den Wäldern und schrieb dort „Little Miss Ivy“, das erste Buch in einer geplanten Serie von 3 Büchern.

Die Hauptperson ist Ivy Pocket, 12 Jahre alt, die in einem Waisenhaus aufgewachsen ist und danach bei Lady Prudence und deren 6 Kindern in London gelebt hat.
Dort wird sie von Gräfin Karbunkel abgeworben, um als Zofe für sie zu arbeiten. Ivy hat ein gutes Herz und ein erfrischendes Wesen, aber treibt mit ihren unberechenbaren Aktionen ihre Umgebung in den Wahnsinn. Durch einen peinlichen Zwischenfall verliert sie ihre Arbeit bei Gräfin Karbunkel und sitzt im Grand Hotel in Paris fest.
Da kommt der Auftrag der Herzogin von Trinity gerade recht. Ivy soll einen Uhrendiamanten mit einer Botschaft Matilda Butterfield zum Geburtstag überreichen. Matilda lebt mit ihrer Mutter Lady Amelia, einer Cousine von Lady Prudence, ihrer Großmutter Lady Elizabeth, ihrer Cousine Rebecca und der Gouvernante Miss Frost in Suffolk. Ivy reist nach Suffolk, erfährt unterwegs von der Ermordung der Herzogin und lernt Miss Always, eine Schriftstellerin, kennen, die ein auffälliges Interesse am Uhrendiamanten zeigt. Auf Butterfield Park muss Ivy ein paar Tage warten bis zur Geburtstagfeier von Matilda und mischt den Haushalt ordentlich auf. Der Uhrendiamant hat magische Kräfte und es gibt verschiedene Personen, die ihn haben möchten und alles dafür tun. Ivy hat es auch mit Geistern, 2 verschiedenen Welten, zu tun und weiß nicht, wem sie trauen kann. Ihre eigene Vergangenheit vermischt sich mit der Gegenwart.

Ivy ist ein Mädchen, das nicht auf den Kopf bzw. den Mund gefallen ist, es mit der Wahrheit nicht immer so genau nimmt und in jeder Situation eine Idee hat. Eine spannende Geschichte für Kinder ab 10 Jahren.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.07.2015
Zeugenkussprogramm / Kiss & Crime Bd.1
Völler, Eva

Zeugenkussprogramm / Kiss & Crime Bd.1


ausgezeichnet

Eva Völler, 1956 in Velbert geboren, ist eine deutsche Autorin. Sie studierte Philosophie und Rechtswissenschaften. Nach dem Staatsexamen war sie bis 1992 als Richterin tätig, danach selbstständige Rechtsanwältin bis 2005. Seither ist sie freiberufliche Schriftstellerin und lebt mit ihren Kindern in Hessen. Sie schreibt verschiedene Genres und Bücher zu Fernsehfilmen und hat auch unter den Pseudonymen Charlotte Thomas, Francesca Santini, Anne Sievers, Paula Renzi, Sibylle Keller und Ina Hansen veröffentlicht.

In ihrem Jugendroman Zeugenkussprogramm geht es um die 17-jährige Emily Jensen, die mit ihrer Mutter Sylvia, ihrer Oma Gerti und Hund Lucky in Berlin-Wilmersdorf wohnt. Sylvias Freund, Jonas Plessberg, wohnt zum Leidweisen von Emily auch im Haus. Oma Gerti ist eine erfolgreiche Autorin von Liebesromanen und ständig mit Diktiergerät unterwegs bei der Arbeit an einem neuen Buch.

Da Jonas seinen Führerschein abgeben musste und kein Geld für Taxis hat, spielt Emily regelmäßig Chauffeur für ihn. Ihre Oma muss mitfahren, da sie noch nicht 18 ist. Als Emily Jonas zu seinem Anwalt fährt, fällt ihr ein junger Mann, Anfang 20, groß und dunkelhaarig mit Lederjacke auf, den sie schon eine Woche vorher gesehen hatte, als sie Jonas zum Friseur brachte. Sie vermutet einen Zusammenhang mit Jonas und dass der Mann Jonas verfolgt. Emily behält Recht mit ihrer Vermutung, Jonas hat sich mit den falschen Leuten angelegt. Es kommt zu einer Schießerei und die ganze Familie muss ins Zeugenschutzprogramm und aufs Land ziehen. Der junge Mann mit der Lederjacke, Pascal von Ackeren, arbeitet beim LKA und ist von nun an für den Personenschutz der Familie zuständig. Emily hat sich in Pascal verliebt, ist aber auch von ihm und seinen Sicherheitsvorschriften und dem Landleben genervt.

Eine schöne Liebesgeschichte und spannender Krimi zugleich.

Bewertung vom 25.06.2015
Alle Nähe fern
Herzberg, André

Alle Nähe fern


gut

André Herzberg wurde 1955 in Ostberlin geboren. Er ist Musiker und wurde als Frontmann und Sänger der in der DDR gegründeten Rockband Pankow berühmt. Außerdem ist er Schauspieler und Autor.

In seinem Roman „Alle Nähe fern“ geht es um die Geschichte einer deutsch-jüdischen Familie, 3 Generationen, zwei Weltkriege und zwei Diktaturen.
Heinrich ist der Sohn von Arthur und Judith Zimmermann. Rosa ist die Tochter von Karl und Eva Mayer.
Arthur handelt mit Leder und Heinrich arbeitet in der Firma seines Vaters. Karl ist Vertreter einer englischen Reederei in Deutschland. Heinrich lernt Rosa kennen, als er eine Ladung eingetroffenes Leder überprüfen soll, verliebt sich in sie und es wird geheiratet, als das 1. Kind schon unterwegs ist. Sie ziehen in eine Wohnung in Hannover.
Nach der Tochter Gertrud kommen die Zwillinge Konrad und Fanny. Rosa besteht auf einer Hilfe für Haushalt und Kinder. Frieda kommt ins Haus. Nach der Geburt des 4. Kindes Franz muss Heinrich in den Krieg an die russische Front. Nach der Rückkehr aus dem Krieg übernimmt er das Geschäft seines Vaters.
Heinrich und Rosa bekommen noch ein Kind, den kleinen Paul, der fortan im Mittelpunkt steht.
Konrad geht nach dem Abitur nach New York, kehrt aber wieder zurück und arbeitet für den Vater. Das Verhältnis der beiden ist angespannt.
Als Hitler an die Macht kommt, schickt Heinrich die Familie aufs Land.
Konrad geht nach Kapstadt, Gertrud folgt ihm, Fanny heiratet und geht nach Italien. Nur Paul ist noch bei den Eltern. Er wird nach England geschickt. Dort lernt er Lea kennen, die er heiratet, als sie schwanger ist. Nach dem Krieg gehen sie mit ihrem Sohn Johann nach Deutschland zurück und bekommen noch 2 weitere Kinder Lena und Jakob.

Neben den genannten Personen gibt es einige weitere. Ich hätte mir eine Liste der Personen mit kurzer Beschreibung oder einen Stammbaum der Familie zur besseren Übersicht und zum Nachschlagen gewünscht wie das früher oft in Büchern gemacht wurde.

Das Buch spielt in einer geschichtlich interessanten Zeit, beschreibt 2 Weltkriege, die Verfolgung der Juden, politische Auseinandersetzungen, Probleme im Alltag, in der Ehe und Familie, mit Alkohol.

In weniger als 300 Seiten wird in relativ kurzen Kapiteln menschlich und geschichtlich viel angesprochen. Mir fehlt bei diesem Roman der Tiefgang.

Bewertung vom 28.04.2015
Ein Diktator zum Dessert
Giesbert, Franz-Olivier

Ein Diktator zum Dessert


gut

Der Autor Franz-Olivier Giesbert wurde 1949 in Wilmington (USA) geboren und lebt seit seinem 3. Lebensjahr in Frankreich. Er machte eine Ausbildung zum Journalisten, ist Journalist und Chefredakteur. 1977 fing er mit dem Schreiben von Romanen und Biographien an.

In seinem Roman Ein Diktator zum Dessert geht es um Rouzane, die 1907 am Schwarzen Meer geboren wird. Ihre Eltern sind aus Armenien und sie hat 4 Geschwister. Durch den armenischen Genozid verliert sie ihre komplette Familie. Sie flieht und wird 1915 in Trapezunt von Salim Bey aufgenommen und missbraucht.
2 Jahre später wird sie an einen Großhändler weitergegeben.
1917 landet sie in Marseille, ändert dort ihren Namen in Rose.
Danach lebt sie 11 Jahre glücklich in der Haute Provence beim Bauern Scipion Lempereur und seiner Frau Emma, für die Rose wie eine Tochter ist. Bis die beiden sterben und Justin, ein Cousin von Scipion, mit seiner Frau Anaïs alles übernehmen und Rose als Arbeitskraft ausbeuten.
1925 trifft sie Gabriel Beaucaire, einen professionellen Kastrierer, mit dem sie durchbrennt. Die beiden müssen sich verstecken, da Rose noch nicht volljährig ist, sie heiraten später und bekommen 2 Kinder. 1926 eröffnen sie in Paris ein Restaurant. Rose ist eine begnadete Köchin.
Lange Zeit sind die beiden glücklich, aber Rose kann das, was sie durchgemacht hat, nicht vergessen und sinnt auf Rache.

Die Geschichte wird von 1917 bis 2012 in Rückblenden erzählt. Geschichtlich eine interessante Zeitspanne (der armenische Genozid, das dritte Reich, der Maoismus). Rose trifft Simone de Beauvoir, Jean-Paul Sartre, Rommel, Hitler. Sie lebt in der Türkei, in Frankreich, Deutschland, Amerika und China.

Außergewöhnlich ist das Buch durch die Rezepte im Anhang, die Rose in ihrem Restaurant kocht, und ein Glossar mit Erklärungen zu wichtigen Begriffen und Persönlichkeiten.

Die anfängliche Sympathie für Rose und das Mitgefühl für das, was sie erlebt hat, verliert sie durch die Art, wie sie ihre Rachepläne durchzieht. Eine interessante geschichtliche Zeitreise in einen Zeitraum von mehr als 100 Jahren mit einer Hauptfigur, mit der ich nicht wirklich warm werden konnte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.03.2015
Altes Land
Hansen, Dörte

Altes Land


sehr gut

Dörte Hansen, 1964 in Husum geboren, lernte in der Grundschule, dass es noch andere Sprachen außer Plattdeutsch gibt. Wegen ihrer Begeisterung für Sprachen studierte sie u. a. Gälisch, Finnisch und Baskisch und promovierte in Linguistik. Sie wechselte zum Journalismus, arbeitete einige Jahre als Redakteurin beim NDR und ist heute Autorin für Hörfunk und Print und lebt in der Nähe von Hamburg.

In ihrem Roman Altes Land geht es um die Geschichte von Vera Eckhoff und Anne Hove.
Vera war vor über 60 Jahren mit ihrer Mutter Hildegard von Kamcke als Flüchtlinge aus Ostpreußen auf den Hof der Witwe Ida Eckhoff gekommen. 2 Jahre später kommt deren Sohn Karl aus russischer Gefangenschaft zurück. Er kann die Erinnerungen an den Krieg nicht vergessen und ist nicht mehr derselbe. Trotzdem kommen er und Hildegard zusammen und Ida zieht sich auf ihr Altenteil zurück. Hildegard versteht sich nie mit ihrer Schwiegermutter. Sie verlässt Karl für Fritz Jacobi, mit dem sie ein weiteres Kind, Marlene, bekommt und lässt Vera auf dem Hof zurück, die fortan mit Karl wohnt. Das Verhältnis zwischen Vera und ihrer Mutter ist bei allen Besuchen angespannt. Vera wird Zahnärztin. Marlene heiratet den Physikprofessor Enno Hove und bekommt 2 Kinder Anne und Thomas. Anne steht im Schatten ihres musikalisch sehr viel begabteren Bruders. Sie arbeitet in einer Musikschule in Hamburg-Ottensen und lebt mit dem Autor Christoph und dem gemeinsamen 4-jährigen Sohn Leon zusammen. Als sie entdeckt, dass Christoph sie mit seiner Agentin betrügt, verlässt sie ihn und zieht mit Leon zu Vera.

Parallel zur Geschichte von Vera und Anna werden noch weitere Familiengeschichten erzählt von Menschen, die im selben Dorf wie Vera leben.
Vom Bauern Dirk zum Felde mit seiner Frau Britta und 4 Kindern.
Vom Witwer Heinrich Lührs mit seinen 3 Söhnen.
Von Burkhard Weißwerth mit seiner Ehefrau Eva, einem Journalisten und Städter, der aufs Land gezogen ist.

Ein Buch, dass sich sehr gut mit der Nachkriegszeit, Erinnerungen der zurückgekehrten Soldaten, der Situation von Flüchtlingen und dem Stadt- und Landleben auseinandersetzt. Auf die Beziehung zwischen Vera und Anne hätte mehr eingegangen werden können, trotzdem ein lesenswertes Buch.

6 von 13 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.03.2015
Die Falle
Raabe, Melanie

Die Falle


ausgezeichnet

Die Autorin Melanie Raabe wurde 1981 in Jena geboren und wuchs in Thüringen und Nordrhein-Westfalen auf. Sie studierte Medienwissenschaft und Literatur in Bochum und lebt jetzt in Köln. Melanie Raabe ist Journalistin, Drehbuchautorin, Bloggerin (Interview-Blog www.biographilia.com), Performerin und Theaterschauspielerin.

In ihrem Roman Die Falle geht es um die 38-jährige Romanautorin Linda Conrads, die sich seit 11 Jahren in ihrer Villa am Starnberger See abschottet und jedes Jahr einen Bestseller rausbringt. Der Grund für diese Isolation ist der Tod ihrer jüngeren Schwester Anna. Linda hatte ihre Schwester in einem Blutbad vorgefunden und den Täter flüchten sehen. Der Mörder wurde nie gefunden. Seitdem fragt sich Linda immer wieder, warum ihre Schwester sterben musste, hat sich zurückgezogen und ist nicht mehr außer Haus gegangen. Die einzigen Kontakte, die sie hat, sind ihr Hund Bukowski, ihre Assistentin Charlotte, ihr Verleger Norbert, ihre Agentin und ihr Gärtner. Der Kontakt zu ihren Eltern beschränkt sich auf seltene Telefonate und Weihnachtskarten.

Ihr geordnetes und isoliertes Leben ändert sich drastisch, als sie im Fernsehen eine Live-Schaltung nach Berlin sieht und meint, im Reporter den Mörder ihrer Schwester zu erkennen. Nach dem ersten Schock fängt sie an zu recherchieren, der Reporter ist Journalist, heißt Victor Lenzen und wohnt ganz in ihrer Nähe. Linda schmiedet einen Plan, wie sie den Täter stellen und den Grund für den Mord erfahren kann. Sie schreibt den Thriller Blutsschwestern, in dem sie ihre eigene Geschichte und den Tod der Schwester verarbeitet. Dann ruft sie in der Redaktion von Victor Lenzen an und bietet ein Interview über ihr neues Buch an, verlangt ausdrücklich nach Victor, eine Sensation.

Das Interview und alles was danach passiert, sind fesselnd, man kann das Buch kaum weglegen. Ein spannender Thriller, der sehr anschaulich menschliche Gefühle wie Schuld, Selbstzweifel, Angst und Verdrängung beschreibt.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.