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magicadehex
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Norrköping
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Ich bin eine Deutsche, die der Liebe wegen in Schweden lebt. Zudem bin ich eine Buchliebhaberin, Rezensentin, Testleserin und Buch-Bloggerin.

Bewertungen

Insgesamt 230 Bewertungen
Bewertung vom 29.03.2018
Psychopathinnen
Benecke, Lydia

Psychopathinnen


ausgezeichnet

In ihrem neuesten Buch widmet sich die Kriminalspychologin und Autorin Lydia Benecke dem Phänomen der weiblichen Mordlust. Gleich zu Beginn klärt sie uns Leser jedoch darüber auf, dass ein Psychopath nicht zwingend an dieser Lust leiden muss. Wann werden Frauen zu Mörderinnen und unterscheiden sie sich von den männlichen und falls ja, dann in welcher Art und Weise. An echten Kriminalfällen spürt sie die Vorgehensweisen der Mörderinnen nach und sucht vor allem auch nach deren Gründen für ihre Taten. Lydia Benecke tut dies in angenehmer und verständlicher Sprache. Ihr Schreibstil fesselt mich und macht das Lesen spannend und unterhaltsam.

Sehr gerne vergebe ich hier fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle das Buch natürlich weiter. Dieses Buch teile ich der Populärwissenschaft zu, es bietet zum einen dem interessierten Laien Einblicke in die Kriminalpsychologie und in die Vorgehensweisen von Täterinnen und zum anderen können sich Fachleute ebenfalls auf den neuesten Stand in der Forschung bringen. Durch die echten Fälle wird die Spannung stark gesteigert und ich hatte Gänsehaut beim Lesen. Ein Buch, das mich exzellent unterhalten hat.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.03.2018
Das Joshua-Profil
Fitzek, Sebastian

Das Joshua-Profil


ausgezeichnet

Man kann Max Rohde wohl als One-Hit-Wonder-Bestsellerautoren betiteln, sein Debüt wurde noch gut gelesen, doch dann ging es mit der Begeisterung der Leser kontinuierlich bergab. Nichtsdestotrotz schreibt er gerade an seinem neuesten Werk, dass seine Frau, eine Pilotin, das Familieneinkommen bestreitet ist ihm schmerzlich klar. Als er gerade mit seiner 10jährigen Pflegetochter unterwegs ist, erreicht ihn ein äußerst seltsamer Anruf: ein ihm fremder Mann liegt mit schwersten Verbrennungen auf der Intensivstation und möchte mit ihm, nur ihm, reden. Max' Spürgeist ist geweckt, er lässt seine Tochter im Asuto auf dem Krankenhausparkplatz warten und sucht den Mann auf. Der gibt ihm zu verstehen, dass er Max mit vollem Bewusstsein angerufen hat und sagt ihm, er solle für mindestens ein Jahr von der Bildfläche verschwinden, sonst ende er, Max, wie er. Zunächst versteht dieser gar nichts, doch die Dinge in seinem Leben verändern sich sofort, zum wirklich schlechten für Max.

Das Buch erschien bereits 2015 bei der Bastei Lübbe Verlagsgruppe. Unter der Regie von Oscar-Preisträger Jochen Alexander Freydank und mit u.a. den Schauspielern Torben Liebrecht, Franziska Weisz und Armin Rohde in den Hauptrollen wurde der Bestseller nun verfilmt. Zur Erstausstrahlung, die am kommenden Karfreitag, 30. März 2018 um 20:15 Uhr bei RTL läuft,wollte ich das Buch noch schnell lesen. Denn meiner Meinung nach sollte man immer zuerst das Buch lesen und dann den Film sehen!

Sebastian Fitzek gehört zu meinen absoluten Lieblingsautoren und ich wurde auch dieses Mal nicht enttäuscht. Von der ersten Seite an kann mich der Autor gefangen nehmen und ich lese atemlos die Geschichte des Max Rohde. Gänsehaut pur! Die Spannung ist im Unermesslichen hoch und wird perfekt gehalten. Das Tempo Sebastian Fitzeks ist enorm, was die Spannung zusätzlich ankurbelt. Ich mag das Buch nicht beiseite legen und lese mich gebannt durch die Story.

Meine Bewertung: fünf von fünf möglichen Sternen und eine absolute Leseempfehlung. In diesem Thriller stimmt alles, Hochspannung, anspruchsvoller Plot, fein abgestimmte und tiefe Charaktere.

Bewertung vom 28.03.2018
Krokodilwächter / Kørner & Werner Bd.1
Engberg, Katrine

Krokodilwächter / Kørner & Werner Bd.1


ausgezeichnet

Die Kopenhagener Polizeiassistenten Anette Werner und Jeppe Kørner werden zum Schauplatz eines brutalen Mordes gerufen. Eine junge Frau wurde offenbar in ihrem Appartement Opfer eines bestialischen Mörders, der sein Opfer mit Schnittwunden malträtierte. Der Nachbar des Opfers, der die Tote aufgefunden hat, war so geschockt, dass er einen Herzanfall erlitt. Weiterhin im Haus lebt die Vermieterin, die frisch emeritierte Professorin Esther de Laurenti. Esther lebt ihr Leben nun komplett gegensätzlich zu ihrem bisherigen Universitätsalltag. Sie nimmt Gesangsstunden beim jungen Kristoffer, mit ihm pflegt sie auch eine Beziehung. Sie trinkt viel Alkohol um besser schlafen zu können. Da der Mord der Szenerie aus ihrem Manuskript, an dem sie gerade arbeitet, gleicht, glaubt sie an dem Verbrechen schuldig zu sein und überlegt, bei der Polizei ein Geständnis abzulegen. Doch es geschehen weitere unglaubliche Dinge, die Anette Werner und Jeppe Kørner das Leben und die Aufklärung des Falles schwer machen. Gerade Jeppe steckt nach der Trennung von seiner Frau und starken Rückenschmerzen, die ihn in eine Schmerzmittelabhängigkeit treiben, in eigenen großen Problemen fest. Wird die Aufklärung gelingen?

Mit „Krokodilwächer“ legt die dänische Autorin Katrine Engberg Thrillerkunst auf höchstem Niveau vor, für ein Debüt möchte ich das Werk fast schon als epochal bezeichnen. Ein Pageturner, den ich nicht aus den Händen legen wollte, da er mich von der ersten Seite an dramatisch mitreißt.
Die Autorin kann eine unfassbare atmosphärische Dichte erzeugen, die mir als Leserin den Atem stocken lässt. Ihre Figuren sind psychologisch genial angelegt, mit immensen Eigenarten, richtigen Ecken und Kanten und sie sind alles andere als alltäglich; ich würde sie eher als bizarr bezeichnen wollen. Die Reaktionen der Charaktere überraschen mich während des Lesens immer wieder. Die Wendungen, die die Autorin vornimmt, sind nicht vorhersehbar und treiben die Spannung ins Unermessliche. Ihre verwendete Sprache ist unglaublich schön, erwählt und doch natürlich.

Meine Bewertung sind fünf von fünf möglichen Sternen und eine uneingeschränkte Leseempfehlung meinerseits. Dieser Thriller fasziniert mit seiner Geschichte selbst sowie den brillanten Figuren, er ist modern und anspruchsvoll.

Bewertung vom 22.03.2018
Liebe geht immer
Klatt, Myriam

Liebe geht immer


ausgezeichnet

Als Oliver seiner Lebenspartnerin und Angestellten Charlotte einen unbeschreiblichen Tag mit vielem Schönen bereitet, rechnet diese mit der schon lange erhofften Beförderung zur Nachrichten-Moderatorin vor der Kamera, Charlottes beste Freundin und Vermieterin Mathilda glaubt gar an einen Heiratsantrag. Doch weit gefehlt, Oliver entlässt sie und lässt es für Charlotte so aussehen, als fände er sie zu dick, um den Job ausführen zu können. Wutentbrannt gibt sie ihm den Laufpass und versucht ihr Leben neu zu ordnen. Dank Mathildas Hilfe und Beziehungen ist schnell eine neue Arbeitsstelle gefunden – doch ist dies wirklich das Richtige für Charlotte? Sie beginnt sich auseinander zu setzen mit ihren Zielen und Wünschen und ihrem Können – eine staunenswerte Selbstfindung beginnt, als allererstes zieht mal ein etwas dicklicher, hellroter Kater bei Charlotte ein.

In rasantem Tempo erzählt Myriam Klatt die Geschichte ihres Debüt-Romans. Sie tut dies in unglaublich schönem, mitreißendem Schreibstil und wunderbarer, moderner Sprache. Das Flair der Stadt Berlin, in dem der Roman spielt, kann ich förmlich spüren und schmecken. Die Protagonistin Charlotte ist eine Frau, in die ich mich herrlich hinein versetzen kann. Ihre Entwicklung ist schön und bewundernswert. In das Buch eingeflochten sind in kurzen, effektiven Abschnitten Motivations-Trainings und Lebenshilfe-Bücher (beides natürlich fiktiv) – das macht diesen Roman so besonders. Chick-Lit oder ein Frauenroman, der trotz seiner Leichtigkeit auch die wichtigen Dinge des Lebens anspricht und zum Nachdenken anregt. Die Figuren sind brillant angelegt, der Wirklichkeit entsprechend und bewunderungswürdig in der Ergänzung zueinander. Die Gefühle der Einzelnen sind gut sichtbar und verständlich gemacht.

Sehr gerne vergebe ich diesem Buch fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es absolut weiter. Es handelt sich hier um ein hervorragend geglücktes Debüt, ein Roman, der unterhält und jede Frau anstupst, über ihre Ziele und wie sie sie denn erreichen könnte, nachzudenken. Ein Gute-Laune-Roman zum Weg-Träumen!

Bewertung vom 21.03.2018
Eine Liebe auf Guernsey
Watson, Pippa

Eine Liebe auf Guernsey


ausgezeichnet

Kate besitzt ein kleines Unternehmen in der Touristikbranche auf der Kanalinsel Guernsey. Sie bietet Touren für Reisende an und organisiert Gruppenreisen. Auf der Nachbarinsel Sark geboren, kennt sie sich natürlich wunderbar aus und kann die Gruppen an die prächtigsten Plätze der Insel führen. Ihr Leben gerät jedoch völlig durcheinander, als Brian, ihr Freund aus Kindertagen und ihre erste große Liebe, ihr eröffnet, dass er heiraten möchte. Ja, Kate weiß, sie sind schon lange kein Paar mehr, aber irgendwie hatte sie immer geglaubt, er käme zu ihr zurück.Und nun möchte er, dass sie seine Trauzeugin wird. In ihrer Not wendet sie sich an ihre Stiefmutter Rose und schüttet ihr Herz aus. Doch dann werden die Dinge noch viel komplizierter für Kate.

Die Autorin verwendet für ihren Schreibstil die Technik der zwei Erzählstränge, einmal aus Kates und dann wieder aus Matthews Sicht der Dinge. Dadurch wird die Geschichte viel intensiver und die Gefühle kommen noch viel besser heraus. Die Sprache, die Pippa Watson aka Mirjam Müntefering verwendet ist frisch, echt und herausragend. Ihre zauberhaften Beschreibungen der Landschaft regen mich zum Träumen an, ganz leicht kann ich mir nun vorstellen, wie die Insel Guernsey aussieht und ich kann meinem Alltag dadurch ein wenig entfliehen. Die Figuren sind einprägend und charmant, sie harmonisieren exzellent und ergänzen sich in aparter Weise. Ein Herzensbuch, das mich hervorragend unterhalten hat und von dem ich wollte, das es gar nicht endet.

Meine Bewertung sind fünf von fünf möglichen Sternen und ich empfehle das Buch selbstverständlich weiter. Eine bezaubernde Geschichte, die mich dem Alltag entfliehen lässt und die mich von der ersten bis zur letzten Zeile mitgenommen und begeistert hat. Wieder einmal ein Buch, bei dem ich dessen Charaktere gar nicht wieder ziehen lassen möchte. Herzens-Einzug!

Bewertung vom 19.03.2018
Yasemins Kiosk
Antons, Christiane

Yasemins Kiosk


ausgezeichnet

Die junge Deutschtürkin Yasemin Nowak betreibt seit einem halben Jahr einen gut gehenden Kiosk in Bielefeld. Sie kommt prima mit ihren Kunden aus, ist schlagfertig und hat für alle die passenden Tipps bereit. Doch ihr Leben wird überschattet, denn vom Tag der Eröffnung an wird Yasemin gestalkt. Es fing harmlos an und steigert sich nun immer weiter hoch. Unterstützung findet die junge Frau in ihrer Hauswirtin Dorothee Doro Klasbrummel, sie betüddelt Yasemin, als wäre sie ihre eigene Tochter. Aber auch Doro, die im Haus des Kiosks lebt, hat ihre eigenen Probleme, denn seit 15 Jahren verlässt sie ihre Wohnung nicht mehr, eine Panikstörung hindert sie daran. Als die Polizistin Nina Gruber, die sich gerade in einem Sabbatjahr befindet, eine leerstehende Wohnung im Haus besichtigt, ist für Doro klar, dass mit einem Einzug Ninas wohl zumindest Yasemins Probleme gelöst werden könnten. Nina hat ebenfalls eine eigene Baustelle – ihre, an einer bipolaren Störung leidenden, Mutter, zu der sie ein äußerst kompliziertes Verhältnis hat, die sie aber dennoch zu betreuen versucht. Als Yasemin einen Toten im Altpapiercontainer auffindet, entschließen sich die drei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, gemeinsam zu ermitteln.

Mit herrlichem Lokalkolorit ausgestattet, ja, fast schon einer Huldigung an die Ostwestfalen und ihrem Lebensstil, ihrer Eigenarten gleichkommend, hat die Autorin Christiane Antons ihren Debütkrimi verfasst. Ihre Figuren sind mit speziellem Liebreiz und Gewieftheit ausgestattet und natürlich mit dem spröden Witz der Region. Der Fall selbst könnte nicht spektakulärer sein und beweist durchaus Realitätsnähe. Der Schreibstil der Autorin hat mich gleich einfangen können, die zweidimensionale Erzählweise macht das Lesen noch interessanter. Die Sprache Christiane Antons ist erfrischend modern, aufgepeppt mit lokaler Umgangssprache und ihre Dialoge sind ansprechend und dynamisch. Ich wurde hervorragend unterhalten und mochte das Buch nicht aus der Hand legen.

Sehr gerne vergebe ich diesem Buch fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es selbstverständlich weiter. In außergewöhnlich gut gelungenes Debüt mit herrlichen Miss-Marple-Einflüssen und Immer-Ärger-mit-Harry-Momenten. Sehr frisch, sehr modern, sehr lesenswert!

Bewertung vom 12.03.2018
Mein Sommer auf dem Mond
Popescu, Adriana

Mein Sommer auf dem Mond


ausgezeichnet

In einer romantischen Umgebung, auf Rügen gelegen, finden sich in den Sommerferien die unterschiedlichsten Jugendlichen im Haus am Meer ein. So ungleich sie sind, so sind es auch ihre Probleme, und doch haben sie eines gemeinsam – sie benötigen professionelle Hilfe. Bei dem Haus am Meer handelt es sich nämlich um eine Jugendpsychiatrie. Und noch etwas verbindet sie, sie sind alle nicht so ganz freiwillig hier. Die 16jährigen Bastian, Fritzi, der 17jährige Tim und die 15jährige Sarah sind allesamt auf der Station mit dem Namen „Astronauten“ untergebracht. Neben der Gesprächstherapie stehen noch diverse Beschäftigungen wie Malen, Segeln und eine Theatergruppe zur Verfügung. Werden die Jugendlichen die Therapie und damit auch ihre Erkrankung akzeptieren und werden sie sich als Gruppe zusammen raufen können? Ein abenteuerlicher Sommer beginnt …

Einfühlsam und voller Herzblut hat die Autorin Adriana Popescu ihren Roman „Mein Sommer auf dem Mond“ verfasst. Sie hat dafür eine moderne und frische Sprache verwendet, die mich von Anfang an mit nimmt. Ich hatte nur kurz das Buch beschnuppern wollen und dann konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen und habe alles um mich herum vergessen. Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd und sie schafft es, die Gefühle der Charaktere hervorragend rüber zu bringen, trotz des anspruchsvollen Themas sind die Szenen auch immer wieder mit Humor gespickt. Die Figuren sind starke Persönlichkeiten, ihre Entwicklung wird in der Geschichte deutlich.

Meine Bewertung für dieses Buch: fünf von fünf möglichen Sternen und natürlich empfehle ich es weiter. Das Buch eignet sich hervorragend für ein Publikum von 12 Jahren bis ins hohe Alter hinein. Ich habe mich exzellent unterhalten gefühlt und bin froh, wieder ein Buch in meine persönliche Herzensbuch-Liste aufnehmen zu können. Die Geschichte und ihre Figuren werde ich nicht vergessen, sie haben es in mein Herz hinein geschafft und ich werde noch oft an sie zurück denken.

Bewertung vom 11.03.2018
Die Farbe von Milch
Leyshon, Nell

Die Farbe von Milch


ausgezeichnet

Die fast 15jährige Mary lebt mit ihren Schwestern Hope, Violet und Beatrice auf dem Hof ihrer Eltern. Der Vater ist ein Tyrann und setzt seinen Willen stets mit Gewalt durch. Ein gutes Verhältnis hat Mary zu ihrem Großvater, der mit im Haus lebt, doch fast in Vergessenheit gerät. Die Schwestern sind wie Schwestern nun einmal sind: sie streiten viel, halten aber auch zusammen, wenn es darauf ankommt. Als die Frau des Pfarrers schwer erkrankt und der Posten eines Hausmädchens in der Pfarrei offen ist, bittet der Pfarrer Marys Vater, ihm eines der Mädchen zu schicken, gegen ein Entgelt selbstverständlich. Klar fällt dessen Wahl auf Mary, er sieht seine Tochter nicht als vollwertige Arbeitskraft an, denn sie hat seit ihrer Geburt eine Verletzung am Bein und kann es nicht richtig belasten. Zunächst bessert sich Marys Situation durch die neue Stellung. Zur Frau des Pfarrers hat sie eine gute Beziehung, aber dann wendet sich Marys Leben noch einmal dramatisch, als die Frau des Pfarrers verstirbt.

In ausdrucksstarker aber zugleich wundersam schlichter Sprache hat die Autorin Nell Leyshon ihren Roman „Die Farbe von Milch“ verfasst. Ich Schreibstil ist unbeschreiblich schön, wir Leser dürfen quasi Marys Tagebuch lesen. Marys Geschichte ist zutiefst berührend, ein Mädchen zu einer Zeit, um das Jahr 1830 herum, in der es - gerade in der einfachen Bevölkerung - nicht auf Bildung ankam, sondern darauf, den richtigen Ehemann zu finden. Wobei selbst der in einem kleinen englischen Dorf eher nicht anzutreffen war. So bleiben die Wunschträume Marys und ihrer Schwestern eben nur das: Träume. Die Stimmung kommt hervorragend zum Ausdruck, die Ausweglosigkeit, sich gegen den Vater zu widersetzen. Die kleinen Dinge, die sich Mary erkämpft, auch wenn es Folgen für sie hat. Die Charaktere sind faszinierend real und unvergesslich.

Erneut ein Buch, das von der Übersetzerin Wibke Kuhn ins Deutsche übertragen wurde und wieder bin ich begeistert, wie wunderbar sie Stimmung und Milieu des Buches einfangen konnte – großes Kompliment!

Meine Bewertung: fünf von fünf möglichen Sternen und eine absolute Leseempfehlung meinerseits.
Eine Geschichte, die sich tief eingräbt in meine Erinnerung und an die ich wohl oft zurück denken werde.

Bewertung vom 09.03.2018
Die Abenteuer der Cluny Brown
Sharp, Margery

Die Abenteuer der Cluny Brown


ausgezeichnet

Mr. Porritt hat es nicht leicht mit seiner Nichte, ständig muss er sie aus misslichen Situationen retten. Wieso benimmt sie sich so abnormal, denn das ist es doch: nicht normal! Wie kann sie allein zum Teetrinken ins Ritz gehen? Wer bleibt schon einen ganzen Tag im Bett liegen, Orangen verzehrend, um den Kopf freu zu bekommen, nur weil es so in einem Artikel stand? Nun Cluny tut es. Als sie sich wieder einmal eine Eskapade leistet, die Mr. Porritt nicht gutheißen kann, reißt ihm der Geduldsfaden. Er schickt sie aufs Land, um eine Stellung anzutreten. Da konnte Cluny noch so wütend sein, verletzt sogar, alle Diskussionen nützen ihr nichts. Sie wird nach Friars Carmel geschickt. Dort ist man froh, als man das neue Hausmädchen sieht, keine umwerfende Schönheit wie das vorherige, dieses Mal bleiben Komplikationen wohl erspart. Doch die Hausdame und die Lady von Friars Carmel können nicht wissen, dass Clunys unkonventionelle Art schon ausreicht, um zu betören. Wird Cluny nun den richtigen Platz in ihrem eigenen Leben finden?

In exklusiver, hoch anspruchsvoller Sprache hat die Autorin Margery Sharp ihren Roman verfasst. Ein Riesenlob auch an die Übersetzerin Wibke Kuhn, die perfekt den Ton des Buches getroffen hat. Margery Sharps Schreibstil ist unvergleichlich und ganz wunderbar. Die Geschichte sprüht nur so vor amüsanten Szenen und mit ihrer Detailliebe zeichnet sie sie so hervorragend, dass ich sie bildlich vor mir sehe. Die Charaktere sind einmalig und voller Seele.

Kleines Extra-Wissen: Die Autorin dürfte uns allen bekannt sein, hat sie doch das Buch „Bernhard und Bianca“ geschrieben, dass ich als Kind gelesen habe und natürlich dessen Verfilmung ich gesehen habe.

Von Herzen gerne vergebe ich diesem Buch fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es natürlich weiter. Leser, die Coming of Age Romane lieben, werden von diesem begeistert sein, der zeigt, wie es einer jungen Frau, die ich als Freigeist bezeichnen möchte, Ende der 30er Jahre in Großbritannien erging.

Bewertung vom 08.03.2018
Dream - Frei und ungezähmt
Lark, Sarah

Dream - Frei und ungezähmt


ausgezeichnet

Die Eltern der 13jährigen Sarah Singer, Ben und Gesa, kann man wohl wirklich nicht als Helikopter-Eltern bezeichnen. Sarah geht ihren Beschäftigungen nach und läuft mehr neben den Eltern her, als dass sie zusammen durchs Leben gehen würden. Trotzdem lassen sie ihr keine Wahl, als sie nach Neuseeland auswandern wollen. Sarah, die sich in Hamburg wohlfühlt, wird ihre Freundin Maja, die Großeltern Inge und Bill und natürlich Jackpot vermissen. Das Pferd wurde ihr gerade als Mietpferd angeboten. Aber Ben und Gesa lassen keine Diskussionen zu und schmettern alle Vorschläge Sarahs ab, sie in Deutschland zu belassen. So versucht Sarah sich ein neues Leben in Neuseeland einzurichten – auf Pferde möchte sie da nicht verzichten. Sie findet dann auch einen Stall im kleinen Städtchen Waiouru, in dem sie helfen und reiten darf. Doch schnell erkennt sie, wie brutal und ruppig hier mit den Pferden umgegangen wird. So bleibt Sarah nur im Stall tätig, um den Pferden aus ihrer Misere herauszuhelfen. Unterstützung erfährt sie in Lucas, einem Jungen, der ihr in der Schule bereits aufgefallen war und der ein Herz für Pferde und die Natur hat und zudem ausgezeichnet zeichnen kann.

Die Bestseller-Autorin Sarah Lark hat endlich mal wieder einen Jugendroman und noch dazu über Pferde verfasst. Sie tat dies bereits zuvor, unter ihrem richtigen Namen Christiane Gohl. Ich muss gestehen, als ich auf dieses Buch aufmerksam wurde und den Klappentext las, war ich sofort schockverliebt. Eine bezaubernde Geschichte über das Mädchen Sarah und ihrem Traumpferd Dream, die Story ist zudem angereichert mit fundiertem Fachwissen über Pferde und das Land Neuseeland und seine Sitten und Bräuche. Die Autorin Sarah Lark,selbst eine Pferdehalterin, wird von namhaften Pferdetrainern gelobt für ihren Sachverstand, ihr Herz für Pferde und ihre Kenntnis um die wilden Pferde Neuseelands – den Kaimanawa Pferden. Die Geschichte um das Mädchen Sarah berührt mein Herz ebenso wie die des Pferdes Dream. Die Entwicklung Sarahs ist unglaublich gut herausgearbeitet. Ein liebenswerter Charakter mit immens großem Herzen. Der Schreibstil der Autorin ist brillant, fesselnd spannungsgeladen.

Von Herzen gerne vergebe ich diesem Buch fünf von fübnf möglichen Sternen und empfehle es unbedingt weiter. Leser in allen Altersgruppen werden es lieben, für „Pferdemenschen“ ist es ohnehin ein Must-Read. Leser, die an Neuseeland und seiner Natur interessiert sind, werden es ebenso verschlingen und ganz nebenbei ist es auch noch die Geschichte einer jungen Liebe.

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