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aebbies.buechertruhe

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Insgesamt 995 Bewertungen
Bewertung vom 16.04.2024
Zuckerjahre - Die Frauen der Backmanufaktur / Die Backdynastie Bd. 2
Bast, Eva-Maria

Zuckerjahre - Die Frauen der Backmanufaktur / Die Backdynastie Bd. 2


ausgezeichnet

Die Zukunft liegt golden vor der Familie Meister. Die Firma floriert, jeder will das Backpulver von Carl Meister haben. Julius, der Sohn von Carl und Josephine, hat sein Studium in Chemie erfolgreich abgeschlossen und ist bereit, seinen Vater in der Firma zu unterstützen. Doch vorher überrascht er seine Familie, denn er will die scheue Lotte heiraten. Kurz nach der Hochzeit bricht der Erste Weltkrieg aus und Julius muß an die Front. Lotte ist zu diesem Zeitpunkt schon schwanger und muß nun ihr Kind ohne ihren Mann auf die Welt bringen. Die Nachrichten von der Front werden immer schrecklicher und auch die Familie Meister wird von einem Schicksalsschlag getroffen. Jetzt müssen die Frauen zusammenstehen und die Firma durch die harten Jahre bringen.

Im zweiten Teil der Trilogie "Die Frauen der Backmanufaktur" von Eva - Maria Bast geht es naturgemäß nicht so glücklich weiter. Der Roman "Zuckerjahre" beginnt im Jahr 1914. Der Erste Weltkrieg hinterlässt auch bei der Fabrikantenfamilie seine Spuren. Trotzdem bemühen sich die Mitglieder der Familie sehr, damit es ihren Mitarbeitern einigermaßen gut geht. Über dem zweiten Teil dieser Trilogie schwebt oft eine gewisse Traurigkeit, die von Eva - Maria Bast sehr gut eingefangen wurde. Sie beschreibt die Sorgen der Menschen um ihre Liebsten sehr einfühlsam. Man kann die Trauer und auch die Wut gut nachvollziehen. Wer dann glaubt, daß nach Kriegsende alles wieder gut wird, der wird schwer enttäuscht. Das gilt auch für die Familie der Backmanufaktur. Deshalb wird der dritte Teil ihrer Geschichte bestimmt wieder spannend.

Bewertung vom 14.04.2024
Vanilletage - Die Frauen der Backmanufaktur / Die Backdynastie Bd.1
Bast, Eva-Maria

Vanilletage - Die Frauen der Backmanufaktur / Die Backdynastie Bd.1


ausgezeichnet

Im Jahr 1892 verschlägt der Zufall Josephine und Carl Meister von Berlin nach Bielefeld. Carl hat dort eine Apotheke gekauft, aber seine Leidenschaft ist die Forschung. Er will ein Backtriebmittel herstellen, mit dem jede Hausfrau die köstlichsten Kuchen backen kann. Zusammen mit Josephine experimentiert er so lange, bis ihm die perfekte Mischung gelungen ist. Die Erfindung des Backpulvers sollte erst der Anfang sein. Schon bald darauf erfindet Carl Meister auch das Puddingpulver. Die Firma, die er gegründet hat, wirft gute Gewinne ab und die Hallen werfen bald zu klein. Immer neue Gebäude müssen entstehen. Doch wo Erfolg ist, gibt es auch Neid. Carl und Josephine müssen gemeinsam für den Bestand ihrer Firma kämpfen. Doch dabei gerät ihre Ehe in Gefahr.

Jeder kann sich wohl denken, welche Familienchronik Eva - Maria Bast in ihrer Trilogie "Die Frauen der Backmanufaktur" aufgeschrieben hat. Im ersten Teil "Vanilletage" beschreibt sie die Anfänge dieser Erfolgsgeschichte, die so gar nicht erfolgreich begann. Die Firmengründer, hier Carl und Josephine Meister genannt, mussten hart kämpfen, bis sich der Erfolg einstellte. In der heimischen Küche wurde mit einfachsten Mitteln experimentiert. Für diesen hartnäckigen Einsatz kann man die jungen Leute nur bewundern. Eva - Maria Bast erzählt ihre Geschichte erfrischend klar und ohne Pathos. Die Charaktere haben tatsächlich auch Fehler, dadurch wirken sie umso liebenswerter. In diesem Roman kann man die Geburtsstunde eines Imperiums miterleben. Man kann sich richtig auf die Fortsetzung freuen!

Bewertung vom 09.04.2024
Träume aus Karamell
Bastin, Luise

Träume aus Karamell


ausgezeichnet

Der Bonbon-Hersteller Anton Leyen steht im Jahr 1909 vor einem großen Problem. Seine Firma in Werther in Westfalen floriert, seine Bonbons werden immer beliebter, aber er kann die große Nachfrage nicht befriedigen, denn er hat keine Mitarbeiter. Da kommen der Zuckerbäcker Fritz Dunst und seine Schwester Anne gerade richtig. Sie werden sofort eingestellt. Fritz platzt geradezu vor Ideen, wie er die Bonbons noch verfeinern kann und erfindet mit Anne neue Sorten. Anton Leyen ist nicht nur von den neuen Bonbons begeistert, auch Anne gefällt ihm außerordentlich gut. Sie werden ein Paar. Doch ihr Glück gerät in Gefahr, da jemand ihnen den Erfolg neidet. Durch Sabotage geraten Anton und Anne sogar in Lebensgefahr. Nur weil sie nicht aufgeben und fest zueinander stehen, können sie die Neider besiegen.

"Träume aus Karamell - Die Bonbon - Saga" läßt schon vermuten, daß es süß wird. Und tatsächlich ist der Roman von Luise Bastin eine wunderschöne und süße Geschichte. Die Personen muß man sofort mögen. Obwohl sie so unterschiedlich sind, harmonieren sie perfekt. Der schüchterne Fritz, die kesse Anne und der chaotische Anton bringen Leben in diese Geschichte. Es stimmt mich immer etwas traurig, wenn Romane von den 1910er Jahren handeln, denn man weiß ja nur zu genau, was auf die Menschen zukommt. So ging es mir auch diesmal. Man erlebt mit den Menschen ihr Glück und ahnt, daß alles bald vorbei ist. Luise Bastin erzählt ihren Lesern trotzdem eine fröhliche Geschichte. Ihr humorvoller Schreibstil entschärft auch die brenzligsten Situationen. So kann man sich entspannt zurücklehnen und genießen. "Träume aus Karamell" - Wer kann da schon widerstehen?

Bewertung vom 07.04.2024
Loreley - Die Frau am Fluss
Popp, Susanne

Loreley - Die Frau am Fluss


ausgezeichnet

Julie lebt mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Ruth in einer Burgruine bei Bacharach. Als im Jahr 1817 die Mutter stirbt, muß Julie zu ihrem Vormund ziehen ,der ein Gasthaus in Bacharach betreibt. Dort muß sie als Magd hart arbeiten. Ihre Schwester Ruth bleibt allein in der alten Burg zurück. Als sich die wohlhabende Elisabeth Merkens im Gasthaus einquartiert, erkennt sie gleich, daß in Julie etwas Besonderes steckt. Zwischen dem armen Mädchen und der reichen Frau entsteht eine seltsame Freundschaft. Auch Johann stammt aus armen Verhältnissen. Nachdem seine Eltern und seine Brüder gestorben sind, sorgt er allein für seine kleine Schwester. Als die kleine Marie auch noch stirbt, verläßt Johann seine Heimat. Er arbeitet eine Weile in Karlsruhe bei der Rheinbegradigung. Dann zieht er weiter. Als er Julie begegnet, ist ihm sofort klar, daß sie die richtige Frau für ihn ist. Doch beide tragen Geheimnisse aus ihrer Vergangenheit mit sich, die über ihr Schicksal bestimmen.

Susanne Popp hat mit "Loreley - Die Frau am Fluss" einen zauberhaften Roman geschrieben. Von der Hauptperson Julie geht eine Magie aus, die den Leser sofort überzeugt. Alles scheint in ein goldenes Licht getaucht zu sein. Da kann selbst das harte Leben der armen Leute die Geschichte nicht verdunkeln. Durch das Einbinden bekannter Persönlichkeiten dieser Zeit bekommt die Handlung einen ganz besonderen Reiz. Obwohl die Autorin in ihrem Nachwort erklärt, daß die Geschichte in ihrer Phantasie entstanden ist, kann man sich sehr gut vorstellen, daß es genau so gewesen sein könnte. Bis zum Ende baut sich eine gewisse Spannung auf, denn es wird nicht geklärt, warum Julie so besonders ist. Man ahnt und vermutet, doch endgültige Klarheit bekommt der Leser wohl erst im zweiten Teil, den ich auf keinen Fall verpassen möchte.

Bewertung vom 02.04.2024
Heiner ist tot
Jakobi, Jette

Heiner ist tot


ausgezeichnet

Der Ostseemordclub vom Schönberger Strand - das sind die rüstigen Rentnerinnen Karin, Elsbeth und Ursel. Gemeinsam leben sie in einer alten Jugendstilvilla direkt hinter dem Deich. Highlight ihres ruhigen Lebens ist jeden Sonntag der gemeinsam angesehene Tatort, bei dem auf den Täter gewettet wird. Eines morgens findet Karin den Postboten Heiner erstochen in Strandkorb 396. Die Polizei tut sich bei der Mördersuche schwer. Das Trio beschließt, die Ermittlungen selbst in die Hand zu nehmen. Dabei fördern sie brisante Geheimnisse zutage!

Ich liebe den Ostseemordclub! "Heiner ist tot" ist der erste Fall für Karin, Elsbeth und Ursel, mit denen Jette Jakobi ein absolut sympathisches Trio geschaffen hat. Aber auch die anderen Charaktere wie Olaf und Benny, den Besitzer des Restaurants "Barkasse", mochte ich sehr. Dazu kommt die geheimnisvolle Figur Edoardo und das Geheimnis, warum im Garten der Villa die Äpfel des Apfelbaumes nicht gegessen werden sollen. Dies allein sorgt schon für Spannung. Dazu noch der spannende Fall "Heiner" und man kommt nicht mehr vom Buch los. Für mich persönlich war dieses Buch ohnehin ein Highlight, da ich in der Nähe des Schönberger Strandes gefühlt zu Hause bin. Somit war für mich alles sehr vertraut, ich konnte mir alles so deutlich vor Augen aufleben lassen, als wenn ich dabei wäre. Restaurant "Barkasse", Seebrücke, Mann im Sturm, Fischerhütten, das "Probsteier Café" inkl. Stachelbeertorte (die wirklich extrem lecker ist), Schönberg - ich kenne es alles.

Ich kann es jetzt schon kaum bis zum nächsten Fall für den Ostseemordclub erwarten!

Bewertung vom 30.03.2024
Frühlingsgefühle im kleinen Friesencafé / Das kleine Friesencafé Bd.4
Mommsen, Janne

Frühlingsgefühle im kleinen Friesencafé / Das kleine Friesencafé Bd.4


ausgezeichnet

Krabbenfischer Gonzo möchte einfach nicht mehr allein sein und sucht per Datingportal eine Frau. Und auch seine beste Freundin Gesine hilft ihm bei der Suche - sie lädt ihn in ihren Yoga-Kurs im Friesencafe ein, wo er von Frauen umringt sein wird. Gonzo überwindet seine Vorurteile und merkt, daß Yoga ihm sogar gut tut. Doch eine Frau findet er dort nicht. Auch das Internet ist keine Hilfe, sein erstes Date erweist sich als Flop. Doch dann trifft er auf die Ärztin Anna und es scheint, daß er mit ihr Glück hat. Doch Gesine merkt plötzlich, daß sie Gonzo eigentlich gar nicht helfen möchte. Und auch Gonzo fühlt, daß er die richtige Frau für ihn eigentlich schon lange kennt...

Diesmal geht es bei Janne Mommsen um "Frühlingsgefühle im kleinen Friesencafe". Man kann sich in dieser Geschichte so wunderbar Wegträumen! Gonzo war in der Serie um das Friesencafe ja schon immer mein Lieblingscharakter, so daß ich mich sehr gefreut habe, daß er eine ganze Geschichte für sich bekommen hat. Ich finde ihn einfach sympathisch. Seine Art ist einfach und nicht affektiert, bodenständig und absolut ehrlich. Ich finde es bewundernswert, wie er an sich arbeitet, um die Frau fürs Leben zu finden. Und habe Mitleid mit ihm, wenn es mal wieder nicht geklappt hat bei einem Date. Mit diesem Roman beweist Janne Mommsen, daß er Humor hat. Denn der Autor, der in diesem Buch eine Lesung mit seinem Föhr-Roman in der Inselbuchhandlung hat, heißt Momme Jansen. Da muß man schon aufpassen, daß man den Namen nicht verwechselt. Was bei seinen Büchern immer wieder schön ist, ist die Tatsache, daß man auf bekannte Charaktere aus vorherigen Büchern stößt, die einem mittlerweile sehr ans Herz gewachsen sind und man sie somit auch nicht aus den Augen verliert. Ihren Weg weiter zu verfolgen macht genauso viel Spaß, wie neue Charaktere kennenzulernen. Auch die Insel Föhr wird hier wieder von ganzem Herzen in ihrer Schönheit dargestellt. Man sieht das Wattenmeer aus der Perspektive Gonzos auf seinem Kutter intensiv vor sich.

Die Bücher von Janne Mommsen gehören zu meinen absoluten Favoriten und ich bin schon gespannt, welcher Charakter als nächstes seine Geschichte bekommt!

Bewertung vom 28.03.2024
Alsterschatten
Hansen, Leo

Alsterschatten


ausgezeichnet

Eine brutale Mordserie an älteren Männern erschüttert Hamburg. LKA-Ermittler Zille, der Privatermittler Elias Hopp und die Ex-Soldatin Janne Bakken arbeiten wieder zusammen, um den Täter zu ermitteln. Ihre Ermittlungen führen sie in die rechte Szene, die einen Anschlag plant. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit...

"Alsterschatten" ist der zweite Band für das Trio Zille, Hopp und Bakken. Leo Hansen hat diesen Fall unabhängig von Band 1, "Alsternacht", geschrieben, so daß man hier sehr gut ohne Vorkenntnisse einsteigen kann. Alles Wissenswerte aus der Vergangenheit der Charaktere wird hier gut erklärt, so daß keine Wissenslücken Verständnisprobleme entstehen lassen. Seine Charaktere, egal ob bereits bekannt oder nicht, werden sehr bildhaft und glaubwürdig dargestellt. Hier ist keiner auswechselbar, alle stellen ein Unikum mit Ecken und Kanten dar - halt wie im richtigen Leben. Und trotzdem passen sie perfekt zueinander. Leo Hansen hat sich hier mit einem sehr brisantem und hochaktuellem Thema für seine Handlung befasst. Die Thematik hallt nach! Ohnehin ist der Spannungsbogen sehr hoch, von Beginn an wird man an diesen Krimi gefesselt und kommt bis zum Schluß nicht mehr von ihm los.

Dieser Krimi hat einfach alles. Eine spannende Handlung, sympathische Charaktere, einen lockeren Schreibstil und mit Hamburg einen tollen Schauplatz. Das Buch macht einfach Spaß - und bei diesem fiesen Cliffhanger kann ich es dann sowieso nicht erwarten, bis endlich Band 3 erscheint.

Bewertung vom 26.03.2024
Absturz
Newman, T. J.

Absturz


ausgezeichnet

Flug 1421 gerät sechs Minuten nach dem Start vor Hawaii in große Schwierigkeiten. Ein Triebwerk explodiert, Hydrauliköl läuft aus - es bleibt nur noch die Notwasserung. Die meisten Passagiere entkommen über eine Notrutsche, wähnen sich in trügerischer Sicherheit. Doch auch die an Bord verbliebenen Passagieren erwartet ein schlimmes Schicksal - das Flugzeug sinkt auf den Meeresboden. Ein Entkommen scheint unmöglich. Gefangen im Flugzeug mit wenig Sauerstoff müssen sie auf Rettung hoffen. Diese wird zum Wettlauf gegen Zeit, fehlendes Material und Kompetenzgerangel....

"Absturz" ist der zweite Thriller der ehemaligen Flugbegleiterin T. J. Newman. Nach "Flug 416" geht es auch hier wieder nervenaufreibend zu. Das Buch beginnt ohne viel Vorrede direkt mit dem Szenario des explodierenden Triebwerkes, so daß man schon vom ersten Satz an mitten im Geschehen ist und atemlos die Handlung verfolgt. Mitten in diesem Geschehen werden die Charaktere in die Handlung eingeführt, bildhaft dargestellt und man hat sofort Mitleid mit ihnen. Der Hintergrund von Will und seiner 11jährige Tochter Shannon wird in einzelnen Rückblicken dargestellt, so daß man das Verhältnis von ihnen und Wills getrennt lebender Frau Chris, die zum privaten Rettungsteam gehört, besser versteht. Aber auch die Schicksale der anderen Passagiere und der Crew gehen unter die Haut. Selbst dem unsympathischen Charakter der Gruppe wünscht man sein Schicksal nicht. Die Autorin schreibt sehr fesselnd und kurzweilig. Hier kann man gar nicht mit dem Lesen stoppen, sondern würde das Buch am liebsten an einem Stück lesen (was mir fast gelungen wäre). Ihren Bezug als ehemalige Flugbegleiterin merkt man hier deutlich. Ihre Schilderungen sind fundiert und zeugen von Wissen, das ein Laie nicht hat. Abläufe, technische Details - durch ihr Fachwissen wirkt alles absolut glaubhaft. Zum Schluß bekommt man es zwar auch mit etwas Superheldentum zu tun, aber ich denke, daß man es der Person zugestehen darf.

Mich hat "Absturz" komplett in seinen Bann gezogen und hoffe sehr, daß T. J Newman noch viele Ideen für weitere Bücher hat!

Bewertung vom 25.03.2024
Neue Träume im Inselsalon / Norderney-Saga Bd.4
Lott, Sylvia

Neue Träume im Inselsalon / Norderney-Saga Bd.4


ausgezeichnet

Im Jahr 1935 kehrt Lissy nach dem Tod ihres Verlobten mit ihrer kleinen Tochter Marina nach Norderney zurück. Natürlich sorgt das auf der Insel für Klatsch und Tratsch, doch Frieda steht ihrer Tochter stets zur Seite. Die kleine Marina interessiert sich schon früh für die Arbeiten im Salon. Besonders beim Anrühren der Farben und Mixturen ist sie begeistert dabei. Als der Krieg ausbricht wird auch Norderney bombardiert. Deshalb werden die Kinder nach Österreich verschickt. Auch Marina muß mitfahren. Sie lernt dort Resi kennen und die Mädchen werden Freundinnen. Für Resis Mutter sammeln sie Kräuter, die dann von ihr zu Cremes und Heilsalben verarbeitet werden. Marina merkt sich alles ganz genau. Als sie nach Norderney zurückkehrt, wird sie Friseuse. Nebenbei stellt sie ihre eigenen Pflegeprodukte her, die sie auf dem Schwarzmarkt gut verkaufen kann. Ihr Jugendfreund Siebo unterstützt sie dabei. Mit Resi hält sie weiterhin Briefkontakt. Doch dann erhält Marina einen Brief von ihrer Freundin, der das Leben der gesamten Familie verändern wird.

Die Norderney - Saga von Sylvia Lott geht mit dem vierten Teil "Neue Träume im Inselsalon" ins Finale. Die Jahre 1935 bis 1955 werden natürlich vom Krieg beherrscht. Auch auf einer so idyllischen Insel ist das nicht anders, denn die Familien sorgen sich um ihre Väter und Söhne an der Front. Zu Hause müssen die Frauen das Leben aufrecht erhalten. Sylvia Lott erzählt durchaus humorvoll auch von dieser harten Zeit. Die Freundschaft zwischen Frieda und Grete ist durch nichts zu erschüttern. Man spürt genau, wie sehr die Frauen sich vertrauen und beneidet sie darum. Auch die Nachkriegszeit wird in diesem Roman lebendig geschildert. Auf der einen Seite atmen die Menschen auf, aber andererseits ist da die Scham über das, was passiert ist. Man kann sich gut in die Menschen hineinversetzen, schließlich haben die Leser viele von ihnen durch ihr Leben begleitet.

Bewertung vom 23.03.2024
Grausames Garn / Der Häkelclub ermittelt Bd.2
Letterman, Karla

Grausames Garn / Der Häkelclub ermittelt Bd.2


sehr gut

Henris Mitarbeiterin Edda hat mit "Klabauterkutten" aus Skuddenwolle einen neuen Modetrend gesetzt und das Geschäft mit der Wolle boomt. Die Herstellung der Wolle ist sehr aufwendig und die Wolle dementsprechend teuer. Doch die Firma "Seemannsgarn" hat das Verspinnen der Wolle revolutioniert. Kurzerhand organisiert Henri eine Besichtigungstour für seine Kundinnen. Doch der Ausflug verläuft nicht so, wie geplant. Zunächst bekommen sie zwar die Schafe und das Lager zu sehen, die Herstellung der Wolle bleibt jedoch geheim. Dann wird auch noch eine Teilnehmerin vom Mähdrescher überfahren, nachdem sie sich skeptisch geäußert hat. War es wirklich ein Unfall? Der Häkelclub beginnt undercover zu ermitteln!

"Grausames Garn" ist der zweite Fall für Henri und den Häkelclub. Auch wenn mir der erste Band schon gut gefallen hat, hat sich Karla Letterman hier sogar noch gesteigert. Vor allem Henri gefiel mir hier sehr viel besser, denn er hat nun dieTrauer um seine Frau fast überwunden und man findet viel besser Zugang zu ihm. Er hat sich mittlerweile sehr gut in sein neues Leben mit Handarbeitsladen und Häkelclub eingelebt. Diesmal geht es um Skudden, die mit einer niedlichen Zeichnung den Abschluß jedes Kapitels bilden, und ihre Wolle. Ein sehr interessantes Thema, bei dem man hier ganz nebenbei noch dazulernt. Die Handlung ist auf ihre eigene Art von einer eher ruhigen, unaufgeregten Spannung. Wer ruhige Töne in Krimis liebt, ist hier genau richtig. Für mich muß es nicht rasant zugehen. Im Gegenteil, ich mag diese ruhige Art. Karla Letterman schreibt einfach herrlich. Bei ihr hat man das Gefühl, daß man mitten im Häkelclub zwischen guten Freunden sitzt. Denn so vertraut sind mir Henri, Edda und Co. schon geworden.

Mich hat dieser Krimi bestens unterhalten!